Ostern

Warum habe ich dieses Bild oben ausgewählt?

Weil es für mich auf den ersten Blick aussah, als hätte jemand diesen dämlichen Osterhasen erhängt.
Jaja, Hasen können nix dafür. Die sind süß, aber Herrgott wie ich Ostern hasse!

Die einzigen Feiertage im Jahr, bei denen mir wirklich richtige Aggressionen hochkommen. Ich weiß nicht warum.
Aber sobald ich diese widerlichen, hässlichen bunten Eier an den Sträuchern sehe (und das ging hier dieses Jahr schon Anfang März los 😩) würde ich am liebsten von Strauch zu Strauch rennen, alle Eier runterreißen und schreiend und gehässig lachend darauf herumtrampeln … Naja, aber stellt euch mal vor, wie irre ich dann erst aussehen würde 😅🙈

Ach ich weiß nicht, was mein Problem mit Ostern ist.
An Ostern geht’s mir nicht direkt schlecht, es kommt stattdessen eine unglaubliche Wut auf.
Ich mag den Frühling generell nicht sonderlich gerne. An sich ist das eine wunderschöne Jahreszeit, wo alles blüht und wächst, aber der Frühling ist hier meistens recht belastend. Die Luft (an manchen Tagen) draußen triggert manchmal dolle, genauso wie so ein blöder Vogel, den ich immer nur im Frühling höre (keine Ahnung welche Art das ist). Alpträume treten verstärkt auf, Depressionen werden im Frühjahr (und Spätherbst) meist schlimmer und das übliche Blabla.

Ich weiß aber nicht genau warum mich Ostern so aufregt.
An die Ostertage früher erinnere ich mich nicht sonderlich gut. Ein paar Szenen. Ehrlich gesagt, könnte ich aber auch nicht mal sagen was ich letztes Jahr getrieben habe 🤔.

An eine Szene aus der Kindheit erinnere ich mich noch. Da waren wir im Urlaub (wie meistens zu Ostern) und meine Eltern versteckten etwas im Hotelzimmer für mich. Ich konnte es jedoch nicht finden, weshalb sie sich die ganze Zeit über mich lustig machten. Aber nicht auf die liebevolle, neckende Art. Mehr feierten sie darüber ab wie dumm ich doch bin. Selbst zum finden eines Osternests sei ich zu dumm.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wo es letztendlich war. Ich glaube irgendwann gaben sie es mir oder so 🤔. Weiß nicht mehr.

Und als Erwachsene gab es früher die größten Streite mit meinem Ex-Freund um Ostern herum. Das war meist die Zeit wo ich mich trennen und einfach nur weg wollte. Vllt liegt es ja auch daran. Also das die Erfahrungen um Ostern rum generell nie so prickelnd waren und sich deshalb ein Wutgefühl entwickelte.
Ach keine Ahnung. Was weiß ich

Meist versuche ich mich einfach von allem fernzuhalten was mit Häschen, bunten Eiern und dem andern Schrutz zu tun hat. Ehrlich, was mir für Beleidigungen für diese Tage einfallen 🙈.

Aber mein Rumgeunke soll euch nicht die Feiertage versauen. Sorry😅
Habt schöne Ostern und wenn ihr mir was Gutes tun wollt, beißt den Schokohasen den Kopf für mich mit ab. Das macht mich happy 😁🤫🙋‍♀️

Wie innere Kommunikation aussehen kann

Ich muss jetzt den gleichen Satz, wie beim Beitrag zum Co-Bewusstsein, verwenden: ,,Klar, schreib erstmal was, wovon du so gaaarr keine Ahnung hast.“ Toootaaal hilfreich für andere 😂

Im Bezug auf das Leugnen und Zweifeln stellte das für mich lange echt ein großes Problem dar. Ich habe Fachbücher und -artikel am Anfang verschlungen, weil ich wissen wollte: ,,Wie läuft das mit der Kommunikation jetzt genau ab? Kann das bei mir sein, wenn das so und so ist oder ist das jetzt nur meine rege Fantasie?“ . Irgendwie dachte ich nämlich, es darf bloß ganz klare und laute Stimmen im Inneren geben und alles andere hängt dann nicht mit diesem Thema zusammen. Mittlerweile können wir das ein bisschen differenzierter sehen…

Stimmen hören

Ich hab das schon in anderen Beiträgen erwähnt. Da es für mich anfangs aber ein unglaublich wichtiges Thema war und ich auch mehrfach danach gefragt wurde, möchte ich das nochmal aufgreifen. Ich ging anfangs davon aus, dass „Stimmen hören“ automatisch und immer so gemeint ist, dass die Stimmen auch akustisch wahrgenommen werden. Akustisch heißt: Ein männlicher Anteil redet z.b im Inneren mit männlicher tiefer Stimme. Ein anderer mit männlich hoher Stimme. Es ist eine klar kindliche, frauliche usw. Stimme hör- und deshalb auch auseinanderhaltbar.

Hier ist das nicht der Fall.

Manchmal kann ich eine Stimmfarbe kurzzeitig wahrnehmen. Kindlich oder männlich. Meist ist es jedoch so, dass die „Stimmen“ eher in der gleichen Form erscheinen wie normale Gedanken. Bsp.: Es gibt eine Gedankenstimme, die aber nicht akustisch erscheint, sondern anders. Das ist die, die z.B erscheint, wenn ich lese oder denke, aber nicht automatisch auch meine Stimme im Außen ist. Sowas dürften die meisten kennen. Und in dieser Form der „Stimme“ erscheinen meist auch die anderen. Der Unterschied (zur Lesestimme usw.) ist der, das sie sehr intrusiv sind. Sie „drängen“ sich quasi auf. Sie kommen nicht von mir. Sind „lauter“. Intensiver. Eindringlicher. Als würden sie aus einem anderen Teil der Wohnung kommen und nicht aus meinem Mund (übertragen auf das Innerliche).

Weiter dachte ich lange Zeit, es müssten immer klare und ausformulierte Sätze erscheinen. Bei einigen ist das nämlich so. Hier nicht. Meist kommen nur einzelne Worte/Wortfetzen und der Rest des Satzes erscheint mehr als eine Art „Gefühl“ (ich höre/weiß also trotzdem was gesagt wird – Hier ist aber kein Körpergefühl damit gemeint). Ich weiß quasi was gesagt/gemeint ist, ohne das aber ein Wort für Wort ausformulierter Satz gesprochen wird.

Das Problem dabei

In der Therapie saß ich dann da und wenn meine Therapeutin fragte, was die anderen zu einer Sache/einem Vorhaben meinen/denken, dann konnte ich schwer direkt darauf antworten. [Ich] erwartete von uns, dass sofort jemand sagt: ,,Ja, also ich denke da dies und jenes und dann noch das dazu“ . Manchmal passiert das, meist ist es aber so das ich da sitze und die Frage gar nicht beantworten kann. Wenn ich aktiv am Reden/in der Situation bin, ist das hier kein lautes herum Geschreie, sondern viele äußern sich dann anders (dazu gleich mehr).

Für mich war das dann in der Situation aber wiederum ständig die Bestätigung: ,,Siehste, du bildest dir das alles ein. Du lügst und bindest jeden einen Bären auf!“ , weshalb ich dann wieder blockte und ein konstruktives Arbeiten in der Therapie diesbezüglich oft schwer möglich war. Mittlerweile tasten wir uns aber ganz langsam an die verschiedenen Arten der Kommunikation heran. Und das bringt wiederum etwas Entspannung rein. Dabei versuche ich als Mantra zu behalten: ,,Was gerade nicht möglich ist, ist eben nicht möglich. Nur weil das Eine aber nicht geht, schließt es das andere nicht aus.“ . Das klappt mal besser, mal schlechter.

(Übrigens hab ich gehört, kann sich das mit der Zeit bessern. Also wenn z.B durch die Therapie der Innenkontakt gestärkt wurde, kann es auch sein das man die anderen klarer und deutlicher hören kann. Muss aber nicht)

Weitere Möglichkeiten der Kommunikation

Wie gesagt, wir sprechen jetzt nur von dem, was wir bisher ausmachen konnten. Dabei will ich unbedingt erwähnen, dass es Systeme gibt, wo die einzelnen Anteile unterschiedlich kommunizieren (so wie auch hier). Das es aber ebenso Systeme gibt, wo alle Reden oder wo sich alle nur über Gefühle äußern (es also gar kein Stimmen hören gibt), usw. So unterschiedlich wie wir alle als Individuum sind, ist auch das, was wir wahrnehmen! Wenn bei dir niemand redet, heißt das nicht, dass er nicht da ist. Das alle (p)Dis-Systeme Stimmen hören müssen, ist längst überholt!

Gefühle und Körperreaktionen

Hier nehme ich zumindest klar wahr, dass ich selten allein da bin. Um sich mitzuteilen muss hier niemand nacheinander rauswechseln. Im Prinzip bin ich ständig irgendwie beeinflusst, nur ist es ein langer Weg und eine schwierige Aufgabe auszuklamüsern, wann etwas rein von mir kommt und wann jemand anders seine Finger mit ihm Spiel hat.

Vieles funktioniert hier auch über Gefühle. Nicht nur: ,,Boar, den finde ich jetzt aber total scheiße!“ (also direkte Gefühle wie Ablehnung, Wut, Trauer oder Freude, die parallel im direkten Kontrast zu meinem Empfinden stehen können). Sondern auch Botschaften werden über Gefühle mitgeteilt. Das „Halt den Mund“ taucht bei uns zwar auch als klare Sätze auf, oft jedoch sogar eher als Gefühl. Dann stellt sich dieser unbeschreibliche Drang ein, jetzt bloß kein weiteres Wort mehr zu sagen. [Ich], die das rational betrachtet und den Sinn dahinter nicht versteht, versucht dann weiter zu reden. Manchmal kann das dann klappen (wenn z.B nur Scham-Anteile etwas gegen das Reden hatten) oder es kann aber auch sein, dass der Mund plötzlich wie zugeklebt ist oder ich anfange zu dissozieren.

Ich verliere dann total den Faden. Weiß nicht mehr um was es überhaupt ging. Oder hab gedanklich noch das Gefühl da, was ich sagen wollte. Kann es aber nicht mehr ausdrücken. Die Worte fehlen dazu. Als würde sie jemand unter Verschluss halten/wegnehmen. Das kann sowohl im Gespräch mit Außenstehenden passieren, wie aber auch wenn ich selbst nur über etwas nachdenke. Es gibt Themen, wenn ich mich diesen nähere, da gibt es einfach kein Weiterkommen. Der Vorgedanke ist weg und erst recht der, wie es weiter gehen sollte. Rein das Gefühl bleibt bestehen, dass doch da gerade etwas war und es jetzt irgendwie nicht weiter geht.

Das kann dann auch Schmerzen an verschiedenen Körperstellen zu Folge haben („Hör jetzt auf damit, sonst tut es gleich noch mehr weh!“ ) oder das „ich“ plötzlich aufstehe, weil mir etwas ganz anders einfällt, was ich machen muss (sodass das Thema nicht weiterverfolgt werden kann).

Innere Bilder

Das hat lange gedauert, das zu kapieren. Ich habe das immer als Einbildung, Pseudo-Halluzination usw. abgetan. Tue ich auch jetzt noch oft, aber ich kann mittlerweile den entsprechenden Anteil(en) auch zugestehen, dass das ihre Art der Kommunikation ist.

Damit ist gemeint, das z.B abends im Bett (also meist bei Ruhe, das kann aber auch tagsüber auftauchen) innere Bilder erscheinen. Verschiedene. Für mich ist noch immer sehr schwer auszuklamüsern, was nun eine Art der Kommunikation, was ein Bild anderer (im Innen) und was eine bildhafte Intrusion ist. Also an sich lässt es sich schon auseinander halten. Mit inneren/anderen Personen kann ich manchmal sprechen (bzw. sie bewegen sich auch, agieren, reagieren), bei Intrusionen fühlt es sich wie die Vergangenheit an (auch wenn ich nicht jede Szene selbst kenne) und auch maladaptive Träume fühlen sich ganz anders an. – Da spielt halt das Leugnen-Ding mit rein und so, naja.

Bei den Bildern (in Form der Kommunikation) ist es dann so, dass derjenige Anteil keine Worte verwendet, sondern mir über Bilder mitteilt was er gerade von etwas hält. Das (Bild) kann auch manchmal etwas recht banales sein. Das funktioniert so ähnlich, wie wenn sich z.B das Unterbewusstsein mittels Bild-/Symbolsprache in den Träumen bemerkbar macht. Ist er/sie/es z.B gerade gut drauf, kann auch mal etwas total witziges kommen, wo ich dann lachen muss und denke: ,,Äh ja, oookay? 😂. Schön das du darüber so einen Spaß hast.“ .

Oder es kommen sehr düstere Bilder. Zur Unterscheidung: Da gibt es einmal die Bilder, die wie die Darstellung eines Traumas aus der Sicht eines anderen aussehen und dann gibt es die, die manchmal einem Gruselfilm gleichen (Fratzen, Monster, Clowns, Verletzungen, usw.). Die aber keinen (konkreten) realen Charakter haben, sondern mehr ein deutliches Gefühl/Wahrnehmung widerspiegeln. Statt Worte wie etwas erlebt wird/wurde, also ein entsprechendes Bild dazu. Als würde sich jemand Stummes versuchen über Bilder mitzuteilen.

Schriftlich

Viele Systeme arbeiten mit sogenannten Kontaktbüchern, wo jeder die Möglichkeit hat, sich schriftlich in einem gemeinsam zugänglichen Buch auszudrücken und mitzuteilen. Das klappt hier überhaupt nicht. Also so null komma niente nada gar nicht 😅🙈. Was aber möglich ist, ist das z.B eine eMail an die Therapeutin geschrieben wurde (was aber eher selten passierte) oder auch das an manchen Beiträgen auf dem Blog andere mitarbeiten. Dann wird zwar trotzdem oft mir das tippen überlassen, aber fast keine Aussage in den entsprechenden Texten kommt auch tatsächlich rein von mir. So im Lesen solcher Mails und Texte im Nachhinein, lese ich dann sehr oft andere heraus.

Andere müssen dich, wenn sie schriftlich kommunizieren wollen, also nicht immer komplett rauskicken (mit Amnesie) oder für dich klar auffällig deine Hand/Finger übernehmen (obwohl ich schon von Depersonalisation sprechen würde 🤔 – in dem Moment check ich das meist nur gar nicht so richtig). Vllt interessant dazu noch zu sagen ist, dass ich beim Schreiben dieser Texte zwar meist dabei bin (und oft auch Erinnerung daran habe mit dem Schreiben angefangen zu haben), aber nicht mehr weiß um was es eigentlich ging, was wir da schrieben oder was überhaupt das Thema des Textes war. Das stelle ich dann erst im Nachhinein fest.

Weiter gibt’s bei uns aber z.B auch eine Form der inneren, schriftlichen Kommunikation und zwar über Post-it’s. Der klebt dann halt einfach nur im Inneren und nicht nicht irgendwo im Außen. Ist aber genauso beschriftet. Lustigerweise sind diese Post-it’s scheinbar nur leider irgendwie nie für mich bestimmt 😅. Ich seh den halt kleben und lese auch den Text darauf, aber in der nächsten Sekunde ist der Post-it dann direkt wieder weg und mit dazu das, was drauf stand. Also ich weiß noch wie viel Text und das überhaupt Text darauf war und das ich den auch gelesen habe, aber irgendjemand klaut mir dann einfach das Wissen über den Inhalt 🤷‍♀️. Der Briefverkehr scheint mich wohl nix anzugehen 😅.

Wie gut die Kommunikation momentan bei uns abläuft

Ich würde sie eher als sehr einseitig beschreiben.

Wer im inneren Bock hat kommentiert oder redet. Wenn ich Bock habe zu reden, bekomme ich jedoch nur selten eine Reaktion oder gar die, die ich erwarte/mir erhoffe.

Klar kann ich Fragen stellen und bekomme manchmal auch Antworten. Vor allem mit denen, die eh meist mit da sind, klappt das mittlerweile recht gut. Antwort heißt dabei aber auch, dass ich durchaus mal 3 verschiedene Antworten bekommen und logischerweise damit so gut wie gar nichts anfangen kann.

Das heißt aber nicht, das wir nicht manchmal echt gute Diskussionen führen oder auch miteinander lachen können. Das heißt lediglich, dass es hier halt einfach nur nicht so hinhaut, wie oft beschrieben oder von einem selbst (mir) auch gewünscht wird. Vor allem da ich leider zu vielen einfach gar keinen Kontakt habe/bekomme.

Und auch ein Problem ist hier, dass wenn der Kontakt besser wird (obwohl ich nicht weiß, an was es letztendlich wirklich liegt), das Leugnen wieder unglaublich stark anfängt (auch wenn sich das für manche blöd anhören mag, aber das unterliegt eben nicht immer deiner bewussten Kontrolle, von wegen „Dann hör halt einfach auf damit“ ). Und danach ist es dann ein bisschen so, als würde ein Reset-Knopf gedrückt und alles wieder auf Anfang zurückgesetzt. Bisher war das 2x so. Aktuell hatten wir so einen Fall im Winter.

Trauma und Dissoziation

Anfangs wollte ich unbedingt wissen, was genau passiert ist. Mir gingen alle möglichen Sachen durch den Kopf, wie ich an die verschüttenten Erinnerungen ran kommen könnte. Hypnose, schamanische Reisen mit irgendwelchen Pflanzen, usw.
Ich bin da so unglaublich naiv rangegangen, wenn ich daran heute manchmal so zurückdenke.
Ich dachte damals, wenn ich alles wüsste, dann könnte ich das ganz rational bearbeiten und das Hauptproblem wäre einfach nur, dass ich nichts mehr weiß. Klar wird das dann irgendwie erstmal doof sein und kurz schocken, aber … so what?

Letztens las ich einen Kommentar unter einem Video. Dort wurde bemängelt, dass direkt nach dem Thema rituelle Gewalt die Haarfarbe derjenigen thematisiert und zuviel gekichert wurde und das unpassend wäre. Und dabei musste ich so an mich denken.
Wir haben ja nicht nur Traumata in der Kindheit, sondern auch genug aus dem Erwachsenenleben, an die ich auch (teilweise) Erinnerungen habe.
Und ich sprach eigentlich IMMER so darüber.
Vergewaltigungen wurden besprochen und zwischendrin mal eingeworfen ob das Top überhaupt zur Hose passt.
Ernster Blick wechselt sich mich lauten Lachen über irgendeine Absurdität oder die lustige Fliege an der Wand ab.

💁‍♀️ Dissoziation, Baby 💁‍♀️.
Dissoziation machts möglich.

Rational war mir natürlich bewusst, dass das alles nichts Schönes ist und dementsprechend gab es auch ein schlechtes Gefühl dazu. Natürlich. Nur fühle ich generell sehr flach. Ich habe noch nie gefühlt, was wirklich zu den Traumata dazugehört.
Das war immer alles sehr rational. Ich wusste ich wurde vergewaltigt und das Vergewaltigungen schlimm sind. Also muss ich das schlimm finden was mir passiert ist, war meine rationale Verknüpfung. Aber da war und ist nichts. Nicht bei [mir].

Ich muss mich anstrengen ein passendes Gefühl dazu zu zeigen, um anderen Außenstehenden wenigstens irgendwie den ernst der Lage rüberzubringen. Wer glaubt schließlich schon das sowas schlimm ist, wenn man sachlich und ruhig davon erzählt und zwischendrin mal lacht*? Die Ärztin im Krankenhaus wollte mir damals jedenfalls erst nicht glauben. Ich wirkte zu wenig verstört, zu gefasst.

(*lachen ist diesbezgl. übrigens recht weit verbreitet: Es entschärft die Situation, nimmt ihr den Schrecken. Es lässt einen stärker erscheinen, als man eigentlich ist und wirkt sympathischer auf andere. Ich liebe lachen und Humor und erachte diesen auch als wichtige Eigenschaft, aber das viele Lachen in solchen Situationen ist oft eher entweder ein unbewusster Schutzmechanismus oder dem geschuldet, dass die entsprechenden Gefühle dazu so wegdissoziierst sind, dass man übers Trauma genauso wie übers Bügeln spricht)

Und irgendwie dachte ich immer, das wäre normal so. Ich kannte es ja nie anders.
Daher glaubte ich, wenn ich herausfinde was damals passiert ist und was zu der Spaltung geführt hat, würde sich das genauso flach anfühlen. Es würde auftauchen, ich fände es rational schlimm, würde drüber reden und das wars.

Aber dann gab’s einen Schlüsselmoment.
Ich war zuhause und ließ mich aufs Bett fallen. Es war tagsüber und ich wollte eigentlich auch direkt wieder aufstehen.
Plötzlich ging mir intrusiv eine Szene eines alten Disney-Films durch den Kopf. Nur eine kurze. Und auch keine relevante oder besondere. Ich mag den Film noch nicht einmal sonderlich.
Und dann war es, als hätte jemand eine Tür geöffnet. Nur einen winzigen Spalt, durch den etwas hindurchdrang.
Gefühle.
Echte Gefühle.
Unerträgliche.
So unfassbar unerträgliche Gefühle.
Ein so unfassbar furchtbares Gefühl von Angst, Panik und Verzweiflung habe ich noch nie zuvor empfunden. Ich kann es wirklich nicht beschreiben.

Ich wollte nur noch das es aufhört. Das es weg geht und wieder hinter seiner Tür verschwindet. Das war das erste Mal, dass ich ein echtes Gefühl bekam und das ich ernsthaft darüber nachgedacht habe, ob ich wirklich alles wissen will. Es war nur ein Hauch und wurde mir bereits zuviel. Schändlich oder?
Ich denke, das war vllt auch der Moment wo Innere festgestellt haben, dass ich nicht die Bohne so bereit dafür bin, wie ich ständig behauptet habe. Oder vllt wollten sie mir damit auch nur vor Augen führen, wie lächerlich ich mich benehme und was es bedeutet WIRKLICH eine Ahnung vom Trauma zu haben, sodass ich aufhöre so zu bohren. Ich weiß es nicht.
Seitdem kommt jedenfalls maximal alle paar Monate mal ein winziger Brocken. Aber nie etwas konkretes. Auch keine Gefühle.
Und ich glaube allmählich, ich würde es, so auf einen Schlag, sowieso nicht tragen können.

Mittlerweile bin ich nicht mehr so erpicht darauf, dass ich alles wissen muss. Ich glaube auch nicht mehr, dass es besser wird, wenn man (sofort) alles weiß oder das es überhaupt notwendig ist, das [Ich] alles wissen muss. Mittlerweile hat sich das Ziel geändert.
Ich hoffe das sich die betroffenen Anteile irgendwann mitteilen können, denn ich kann mir nicht im Ansatz vorstellen, wie schrecklich es für sie sein muss, all das allein tragen zu müssen.
Ich möchte nicht ignorant sein und sie, aus Angst, weiter allein damit lassen. Aber ich bohre nicht mehr so unerlässlich. Das hilft weder ihnen noch mir. Das hilft keinem von uns.
Meine Neugierde und den inneren Detektiv kann ich trotzdem nicht abstellen. Aber so allmählich sickert in meinem Hirn ein, dass das alles kein Spaß ist und es auch nicht mit dem (bildlichen/rationalen) Wissen um das was passiert ist, getan ist.

Missbrauch erkennen (und helfen)

Des Öfteren erreichen mich Anfragen, wie man Missbrauch bei Kindern erkennen und was man, im Falle des Falles, als Außenstehender überhaupt tun kann. Missbrauch hat leider unglaublich viele Facetten und ist auch für nahestehende Personen nicht immer leicht zu erkennen. Bitte macht euch also nicht fertig, wenn so etwas in der nahen Umgebung passiert (ist) und ihr es nicht mitbekommen habt!

Es gibt Anzeichen, definitiv. Aber das Erkennen und danach auch erfolgreiche Einschreiten ist nicht immer ganz so einfach. Wir wollen heute also einmal darüber sprechen auf was man achten kann und welche Möglichkeiten der Hilfeleistung einem bleiben. Natürlich werde ich dem Thema –sexueller Missbrauch– eine besondere Aufmerksamkeit widmen, allerdings ist und bleibt Missbrauch Missbrauch. Wir werden also auch über emotionalen und physischen Missbrauch reden, zumal auch wirklich vieles in seinen Auswirkung haargenau gleich ist. Wir müssen aufhören Missbrauch in weniger oder mehr schlimm einzuteilen! Ich erwähnte schon einmal das nicht die sexuelle Gewalt für mich das Schlimmste war, sondern das emotionale und psychisch zugefügte Leid viel tiefer sitzt, als das was mit dem Körper angestellt wurde, oder?

Weiterführende Infos zum Thema emotionaler und sexueller Missbrauch findet ihr hier 👇:

Wer sind die Täter?

Es gibt keine klare Beschreibung eines Täters. Das ist das perfide und das müssen wir uns wirklich hinter die Ohren schreiben. Man sieht es den Tätern nicht an.

In den Medien und Filmen bekommen wir oft suggeriert, Täter wären auffällige, schräge Psychopathen alá Hannibal Lecter. In der Realität schaut es jedoch so aus, dass der nette Nachbar oder der aufmerksame Lehrer, der engagierte Trainer oder auch der immer zu einem Schwätzchen aufgelegte Haus- oder Kinderarzt genauso missbrauchen können, wie der alkoholabhängige, arbeitslose Typ im verdreckten Rippshirt. UND ☝ es sind vor allem nicht nur Männer! Auch Frauen missbrauchen! Nicht zu selten sogar.

Täter findet man zudem in JEDER Bevölkerungsschicht. In der armen Unterschicht genauso oft, wie in der reichen Oberschicht. Anwälte, Ärzte, Polizisten, Politiker, Schauspieler, Lehrer, Trainer, Babysitter, Busfahrer, Verkäufer, Putzkräfte, usw. Wir müssen uns aus dem Kopf schlagen, dass sowas nur eine „reiche Elite“ oder auf der anderen Seite nur irgendwelche verarmten Irren machen. Weiter wird gerade beim sexuellen Missbrauch von Kindern oft von Pädophilie gesprochen.

Allerdings ist es von Pädophilie bis zum tatsächlichen Missbrauch ein sehr weiter Weg. Und beides hängt nicht automatisch zusammen. Die meisten Täter sind noch nicht einmal pädophil, sondern missbrauchen aus dem Gefühl der Macht heraus. Schätzungen zufolge sind gerade einmal 40% der Täter wirklich pädophil. Wenn wir solche Taten nur auf pädophile Menschen begrenzen, tun wir erstens denen unrecht, die mit dieser Neigung geboren wurden, aber alles dafür tun sie niemals auszuleben. Und auf der anderen Seite ignorieren wir damit den großen Teil der anderen Täter. Die, die Pädosexualität ausüben, ohne sich tatsächlich zu Kindern hingezogen zu fühlen.

Strategien der Täter

Die ersten beiden Punkte beziehen sich vor allem auf sex. Missbrauch. Die letzten beiden jedoch auf alle Formen des Missbrauchs.

  • Vertrauen aufbauen: Im Großteil der Fälle werden sexuelle Übergriffe langfristig geplant. Täter werden sich meist zuerst das Vertrauen der Bezugspersonen/Umgebung und des Kindes selbst sichern. Sie treten also durchaus vertrauenswürdig, liebevoll, fürsorglich, aufmerksam und empathisch auf. Die Umgebung will den Missbrauch so nicht sehen/glauben und Kinder sind, durch die emotionale Abhängigkeit zum Täter, leichter manipulierbar. Bei einer engen Täter-Opfer-Bindung bleibt der Missbrauch meist viel länger unendeckt. Es ist also wichtig auf das Kind zu achten und nicht darauf ob derjenige wie ein Täter aussieht/wirkt oder nicht.
  • Gelegenheit schaffen: „Unbeabsichtigte“, intime Berührungen. Anzügliche Bemerkungen. Oder das Zeigen pornografischer Bilder und Videos, was wiederum für sexuelle Handlungen empfänglich und offen machen soll. Abschottung des Kindes (Isolation – auch „alle anderen sind böse„). Ausnutzen des kindlichen Spielwunsches oder des Bedürfnisses nach Nähe und Liebe. Verharmlosen von Missbrauch (generell) als Autoritätsperson. Manche greifen aber auch als Bekannte (z.B der Familie) oder Fremde plötzlich/überraschend an, wenn sie mit dem Opfer alleine sind.
  • Schweigen sichern: Das Opfer wird z.B unter Druck gesetzt oder bedroht: ,,Wenn du was erzählst, dann bricht die Familie auseinander. – Dann gehe ich ins Gefängnis und das willst du doch nicht? – Dir wird sowieso keiner glauben, schließlich wolltest du es doch/ hast mich verführt/hast doch mitgemacht/es provoziert (das fällt besonders oft, wenn das Bedürfnis nach Nähe ausgenutzt wurde). – Wenn du etwas erzählst, dann passiert jemand den du liebst etwas ganz schlimmes (z.B Haustiere, Geschwister, usw.). – Wenn jemand erfährt was für eine kleine Schlampe/Hure/etc. du bist, wird dich keiner mehr mögen. – usw. “ . Aber es kann auch zu körperlicher Gewalt kommen.
  • Unglaubwürdig machen: Sobald das Opfer doch ansatzweise über den Missbrauch spricht oder Erwachsene Verdacht schöpfen, wird das Opfer lächerlich oder unglaubwürdig gemacht: ,,Er/sie hat so eine rege Fantasie. – Das hat er/sie im Fernsehen gesehen/gehört. – Er/sie lügt in letzter Zeit ständig. – Er/sie tut einfach alles für Aufmerksamkeit. – Er/sie erzählt und macht ständig Sachen um mir zu Schaden. – Er/sie ist so überempfindlich. Das war doch nur Spaß/ein Klaps/ein lustiges Spiel, usw.

Mögliche Anzeichen von Missbrauch

Anzeichen die bei jeder Form des Missbrauchs (emotional/physisch / sexuell) auftreten können:

  • Psychosomatische Beschwerden: Unterdrückte und ungehörte Gefühle und Emotionen äußern sich irgendwann über den Körper. Typisch sind meist (chronische) Bauchschmerzen oder Magen-Darm Beschwerden. Kopfschmerzen oder Hautkrankheiten. Auch die vermehrte Anfälligkeit für Krankheiten (da das Immunsystem durch den psychischen Stress lahmgelegt ist). Plötzliches Stottern oder Schweigsamkeit (Mutismus). (Chronische) Blasenentzündungen, etc.
  • Emotionale Veränderungen: Sozialer Rückzug (still und verschlossen sein/werden, Kontaktschwierigkeiten oder -abbrüche) oder umgedreht plötzliches soziales „aufgedreht sein“ (z.B im Teenageralter). Starke Stimmungsschwankungen, u.a auch Wutausbrüche/Aggressionen/Reizbarkeit oder plötzliche Weinattacken. Auch extremes Ausüben von Kontrolle/Macht. Schuldgefühle. Negatives Selbstbild. „Opferverhalten“. Vertrauensprobleme/starkes Misstrauen.
  • Seelische Veränderungen/averbale Signale: Aufälige Ängste, plötzliche Tics/Spasmen, Zwänge, Depressionen. Schlafstörungen wie häufige Alpträume, Nachtschweiß, häufiges Aufwachen oder Einschlafprobleme. Selbstverletzungen (z.B Ritzen, Nägelkauen, Haare ausreißen, usw.) oder Selbstmordgedanken/-handlungen. Süchte. Auch Essstörungen, Konzentrationsprobleme, chronische Erschöpfung oder Drogenkonsum. Plötzlicher schulischer Leistungseinbruch oder aber auch -steigerung. Regressives Verhalten (Daumenlutschen, Einnässen, usw.). Stehlen, Brandstiftung, Tiere quälen. Weglaufen von Zuhause und aber auch vermehrtes Lügen. Malen untypischer oder düsterer Bilder. Erhöhtes Sicherheitsbedürfnis oder auffälliger Rückzug in Fantasiewelten. Ungewöhnliches Hygieneverhalten (ungepflegtes Äußeres oder übertriebenes/zwanghaftes Hygienebedürfnis). Meiden bestimmter Orte oder Personen/Personentypen. Zwanghafte Kinderspiele (Wiederholen des Traumas, siehe auch Hier).

Bei physischem und/oder sexuellen Missbrauch kann hinzukommen:

  • Körperliche Auffälligkeiten: Quetschungen (auch innere Blutungen), Brüche (Arme, Rippen, usw.), Verbrennungen, Stiche, Schnitte. Hämatome vor allem an den Oberschenkeln, im Rippenbereich, Unterarme (durch festhalten z.B) und im Genitalbereich. Besonders Blutungen im Genital- und Rektalbereich (auch Urin) sollten besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Auch wenn sich dort Bisse, ungewöhnliche Dehnungen, starker Juckreiz oder andere Verletzungen (und Schmerzen) vorfinden. Probleme und Schmerzen beim sitzen oder gehen. Geschlechtskrankheiten oder auch Schwangerschaften (die oft durch weite Kleidung oder vermehrtes Essen versucht werden zu verstecken). Gerade was das betrifft: Wir müssen aufhören andere als Schlampe etc. zu verurteilen. Wir wissen nie was wirklich dahinter steckt!
  • Sexualisiertes Verhalten: Stark sexualisiertes und dem Alter unangemessenes Verhalten (auserhalb der normalen Neugierde). Normale Doktorspiele fallen da z.B nicht mit rein. Übermäßige (vllt. sogar öffentliche) Mastrubation z.B. oder das stimulieren anderer Geschlechtsteile fiele da eher darunter. Das Wiederholen des Missbrauchs z.B mit Puppen (die Puppen untereinander oder das Kind „missbraucht“ die Puppe oder sogar andere Kinder), etc. Berühren, Reiben an den Geschlechtsteilen Erwachsener oder versuchen diese zu stimulieren. Das zur Schaustellen der eignen Genitalien. Übermäßige Gedanken/Beschäftigung mit dem Thema Sex in bereits seeehr jungen Alter (drüber reden, Pornografie, untypisches Wissen, …). Basteln von Figuren oder Anfertigen von Zeichnung mit expliziten Inhalten (Penise, Brüste, Vagina, nackten Körpern, vom Akt selbst, usw.). Oder aber auch verschachtelt, wie z.B viele Hände. Blut. Monster am Bett. Viele düstere Farben, usw. Im Teenageralter kann es vor allem auch nicht selten zu sehr promiskuitiven Verhalten kommen bis hin sogar zur „freiwilligen“ Prostitution.

Wie reagiere ich, wenn ich solches Verhalten entdecke?

Ganz wichtig ist!: All das da oben KÖNNEN Verhaltensweisen sein, die auf Missbrauch hinweisen. Müssen aber nicht! Es gibt keine definitiven Symptome, die darauf schließen lassen. Zudem, wenn z.B bereits eine dissoziative Störung vorliegt, kann es für Außenstehende teilweise fast unmöglich werden Missbrauch tatsächlich zu erkennen. Generell lässt sich aber sagen das jede Verhaltensauffälligkeit oder -veränderung des Kindes beobachtet werden sollte. Und dann:

  • Bewahrt bitte Ruhe und beobachtet das Kind erst einmal ganz aufmerksam weiter. Unüberlegte und überstürzte Handlungen können nämlich eher zu einer Verschlimmerung der Lage führen. Als Beispiel könnte dem Vater überstürzt Missbrauch unterstellt werden und das Kind kommt zur Mutter oder den Großeltern. Während diese in Wirklichkeit die wahren Täter sind. Oder es schadet anderweitig dem Kind, siehe unten
  • Sprecht bitte das Kind an und niemals zuerst die Eltern/Bezugspersonen! Denn wenn sie tatsächlich Täter sind, werden sie logischerweise nicht die Wahrheit sagen. Zudem besteht dann wirklich erhöhte Gefahr, dass das Kind bestraft wird. Missbrauch soll geheim bleiben und es reicht vollkommen, wenn das Kind Außenstehende nur ansatzweise auf die Idee bringt, da könnte was sein. Strafen können von Essenentzug über schwere körperliche/sexuelle Misshandlungen zu sogar schlimmen Gewalttaten gegenüber der (vom Kind) geliebten Mutter, Geschwistern, Haustieren (foltern oder töten vor den Augen des Kindes z.B.), etc. führen. Sprecht direkt mit dem Kind. Aber keine direkten oder suggestiven Fragen. Wenn ihr fragt ob das Kind missbraucht wird, weiß es entweder gar nichts mit diesem Begriff anzufangen oder versucht den Täter zu schützen. Fragt eher immer wieder nach wie sich das Kind fühlt. Ob es jemand (oder besser etwas) gibt, das Dinge tut was es nicht möchte oder ihm wehtut, usw.

Was kann ich noch tun?

  • Drängt Betroffene zu Nichts! Missbrauch welcher Art auch immer nimmt dir jegliche Kontrolle und Selbstbestimmung. Wenn Helfer jetzt weiter die Selbstbestimmung nehmen, indem z.B zum drüber reden gedrängt wird. Oder Anzeige zu erstatten, usw., dann hält dass das Gefühl der Ohnmacht weiter aufrecht. Seid für Betroffene da (alleine schaffen sie das nicht) und erklärt ihnen auch was man tun kann, aber lasst sie bestimmen wann, was, wie. Vertrauen und Sicherheit sind extrem wichtig.
  • Glaubt den Kindern! Wenn ein Kind sagt Papa oder der Onkel stecken ihnen komische Sachen in den Bauch oder tun ihm weh, dann nehmt das ernst!
  • Erklärt dem Kind, dass es KEINERLEI Schuld trifft. Egal wie es sich verhalten hat oder was ihm erzählt wurde. Macht bitte auch keine Schuldzuweisungen (,,Warum hast du denn nie etwas gesagt?“ ). Die Verantwortung für jeglichen Missbrauch liegt IMMER beim Täter. Und macht euch auch selbst keine Vorwürfe, dass bringt niemand etwas. Nutzt diese Energie lieber um eine Veränderung herbeizuführen.
  • Selbst wenn ihr nichts gegen weiteren Missbrauch tun könnt, seid für das Kind da! Die Auswirkungen von Missbrauch (jeglicher Art) werden umso schlimmer, umso weniger Bezugspersonen (die Sicherheit, Liebe und Akzeptanz vermitteln) das Kind hat. In sehr vielen Fällen entwickelte sich z.B bei Betroffenen mit fast identischen Traumahintergrund eher eine Dis, wenn keinerlei sichere Bezugsperson vorhanden war. Dort wo mindestens eine echte Bezugsperson vorhanden war, wirkten sich die Symptome des Traumas später weit geringer aus. Immer noch extrem schlimm, natürlich. Aber das Kind hatte so die Möglichkeit zumindest eine gewisse Form von Resilienz aufzubauen. Leider finde ich diese blöde Studie dazu nicht mehr, sonst hätte ich wenigstens noch ein paar Zahlen dazu parat 😅. Ist aber auch Wurst, so oder so: Auch wenn ihr wirklich nichts an der Situation verändern könnt, solange ihr für das Kind da seid ist das 50.000x besser, als wenn es ganz allein mit allem zurecht kommen muss.
  • Und noch ganz wichtig: Achtet bitte auch auf euch und eure eigene Gesundheit! Nehmt Beratungs- oder therapeutische Hilfe in Anspruch. Redet auch als Helfer mit jemand. Das ist extrem wichtig. Wenn ihr zum psychischen Frack werdet, habt ihr damit niemand geholfen! (Damit meine ich allerdings nicht: ,,Das belastet mich total, also nehme ich lieber Abstand/ignoriere es und überlass das Kind mal seinem Schicksal. !!)

Soll ich die Polizei oder das Jugendamt einschalten?

Pro : Eine Anzeige um potenziellen weiteren Missbrauch zu verhindern und für das Opfer Gerechtigkeit zu erzielen ist enorm wichtig und oft auch sehr sinnvoll! Wenn nichts passiert, geht der/die Täter ungestraft aus und kann unbehelligt weiter machen. Auch ist eine Anzeige wichtig, um bspw. Opferhilfe zu erhalten. Weiter ist es oft schwierig, ein Kind aus einer missbräuchlichen Familie zu befreien, solange der Missbrauch nicht rechtskräftig oder zumindest von öffentlicher Stelle (z.B Jugendamt, etc.) bestätigt/nachgewiesen wurde.

⛔Contra: Denkt darüber vorher bitte genau und ausführlich nach.

  • Die Aussage bei der Polizei kann für das Opfer sehr schlimm sein. Ganz zu Schweigen davon, wenn es in einer Gerichtsverhandlung noch einmal befragt wird oder dieser sogar beiwohnen muss. Macht nichts ohne Absprache mit den Betroffenen!
  • Und dann stellt sicher, ob ihr der Polizei und/oder dem Jugendamt trauen könnt. Hört sich erstmal nach Verschwörungsblabla an, allerdings könnte tatsächlich die Möglichkeit bestehen, dass bspw. ein Polizist ein enger Freund des Täters ist. Auch ist es z.B im Bereich der organisierten Gewalt nicht gerade unüblich, dass involvierte Täter u.a. auch bei der Polizei sitzen. Logischerweise um mögliche Indizien oder Anzeigen gar nicht weiter zu verfolgen, zu verfälschen, Bericht zu erstatten sobald das Opfer redet, usw. Zum Kreis der Teilnehmer „besonderer Veranstaltungen“ meines (…) gehörten z.B ein hochrangiger Polizist, Richter und Amtsarzt … Die Komplikationen solch einer Anzeige dürften erkennbar sein. Und auch das Jugendamt kann schwierig werden, wenn persönliche Beziehungen/Freundschaften mit den Tätern gepflegt werden. Manchmal reicht es bereits aus, dass diese den Täter(n) Nahe stehen und deshalb von dessen Unschuld überzeugt sind. ➡ Geht die Sache bei Institutionen vorsichtig an. Teilt Informationen langsam und mit Bedacht mit und achtet besonders darauf, wie das Gegenüber reagiert. Sobald relativiert wird oder sogar eine Art von Täter-Opfer-Umkehr stattfindet, werdet hellhörig! Achtet auch darauf ob das Kind sich danach schlagartig verändert. Plötzlich alles abstreitet. Die Täter extrem in Schutz nimmt. Frische Blessuren hat, etc. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die zu Rate gezogene Institution möglicherweise (!) entgegen der Sicherheit des Opfers handelt. Nehmt dann von dieser evtl. Abstand, sucht neue Wege um Hilfe leisten zu können und glaubt bitte weiterhin dem Opfer!

Beratungsstellen:

  • Jugendamt
  • Kirchliche Beratungsstellen
  • Erziehungsberatungsstellen
  • Psychologische Beratungsstellen (z.B der Sozialpsychiatrische Dienst)
  • Gesundheitsdienste
  • Opferhilfeeinrichtungen
  • Kinderkliniken/-ärzte

Funktionsmodus…

Manchmal habe ich das Gefühl, ich müsste vllt nur lauter schreien, flehen, betteln, Jammern, irgend etwas um ernst genommen zu werden.

„Tust du doch schon. Was denkst du, was du hier machst?! Hör auf dich so erbärmlich schwach zu benehmen!“

Ich kann es nicht mehr hören – Schwach. Ständig ist alles immerzu schwach. Immer muss die Fassung gewahrt werden. Jedes noch so kleine Detail persönlicher Gefühlsäußerungen so verpackt werden, dass man es als“ Nutzen für andere“ verkaufen kann. Super reflektiert. So als läge all das schon hinter einem. Oder ist zumindest nicht weiter schlimm. Erträglich. Gar kein wirkliches Problem.

Depressionen? Ja, die sind da. Aber nicht so wild. Anderen geht’s auf jeden Fall schlimmer. Und wenn sie doch richtig schlimm werden, dann redet man einfach mit keinem.
Als ich Ende Januar bei der Therapeutin saß und ihr von den Depressionen erzählte und das es mir aktuell nicht gut geht meinte sie, dass sie mir das schon ansähe. Aber ich wisse ja, dass es bald auch wieder besser werden wird.
Ernst genommen habe ich mich nicht gefühlt. Wie eigentlich meistens. Also generell, nicht auf sie bezogen.
Allerdings erzählte ich ihr auch nichts davon, dass SM-Pläne sehr konkret wurden. Weit abseits der üblichen Gedanken, wo man es vllt mal machen könnte. Es vllt einfach die bessere Alternative zu all dem hier wäre, die ja dann aber doch nur Gedanken bleiben.
Diesmal waren es seit langer Zeit weitaus konkretere Pläne. Wie. Wann. Mit was. Was vorher erledigt werden muss.
Erzählt habe ich nichts davon.

Und wie soll mich nun jemand ernst nehmen, wenn ich immer nur die Hälfte erzähle? Wenn mich jedes noch so kleine Zeigen nach Außen, dass es mir eben nicht gut geht, eine riesen Überwindung kostet? Wenn ich alles relevante irgendwo zwischen die Zeilen packe? Wie soll das gehen? Erwarte ich Gedankenlesen?

Anderes Beispiel:

Die letzten Wochen hatte ich wieder stark mit Alpträumen zu kämpfen. Die was mich am meisten belastet haben, waren die die sich permanent um abgetrennte Körperteile und Kannibalismus drehten. Ich schaute keine Filme oder beschäftigte mich mit irgendwas in dieser Richtung. Umso überraschender haben sie also eingeschlagen.
Erzählt habe ich davon einen Teil.

Triggerwarnung (Blut – abgetrennte Körperteile) !
In einem Traum stand ich an einem Pool und der Blick auf das Wasser löste im Traum eine andere Sequenz, in die ich mit Gewalt hineingezogen wurde, aus. Plötzlich befand ich mich in einem See, der sich später in einen Fluss wandelte. Das Wasser bestand aus Blut und um mir im Wasser waren überall Körperteile. Abgetrennte Beine, Füße, Hände, Arme, Köpfe. Es war alles voll davon. Sie widerten mich an und ich hatte panische Angst. Ich hatte Angst das sie mich unter Wasser drücken. Das ich in dem Blut ertrinke. Das ich nie wieder heraus komme. Der Himmel war schwarz und als der See sich in einen Fluß wandelte, bekam ich es zusätzlich noch mit der Strömung zu tun. Über mir waren nun ab und an Brücken, die ich versuchte zu greifen, sie jedoch nicht erreichte. Ich suchte nach einem Weg herauszukommen, aber ich fand keinen. Dann endete der Traum.

Sie fragte, ob ich eine Ahnung hätte was der Traum bedeuten könnte. Klar haben wir uns darüber Gedanken gemacht.
Aber ich verriet es nicht. Der Mund war wie zugeklebt.

„Ist ja auch totaler Schwachsinn. Mach dich nicht noch lächerlicher als du es eh schon getan hast!“

Ihr Deutungsversuch ging in die Richtung, das die Körperteile vllt für das Puzzle an Erinnerungsfetzen stehen, dass ich ja nun mal versuche zusammenzusetzen.
Ich musste lachen.
Ja ne, also nach Puzzeln bzw. dem Bedürfnis da irgendwas zusammenzusetzen oder wieder ganz zu machen, war mir wirklich nicht zumute. Diese Träume waren begleitet von Todespanik und blanken Entsetzen.

Und schwupp – Wieder das Gefühl nicht ernst genommen zu werden.

„Ja wie denn auch, in Gottes Namen, wenn du dein scheiß Maul nicht aufmachst?!“

Aber wie geht das?
Wie kann ich über meine Gedanken und Gefühle reden, wenn ich permanent im Kopf habe wie absurd ich mich benehme? Diese Scham. Diese furchtbare Scham.
Und wenn doch vor allem alles gut ist? Mir nichts fehlt?

Das treibt mich in den Wahnsinn. Das Gefühl das es mir gut ginge. Und parallel dazu aber zu spüren, dass das Gegenteil der Fall ist.
Zu versagen, zu weinen und krampfen während du da sitzt und GLEICHZEITIG denkst wie gut es dir doch geht. Therapie ist Schwachsinn. Klinik erst recht. Ich müsste mich nur mal zusammenreißen, dann ginge das auch alles.

Gestern saß ich im Zug. 11 Stunden lagen vor uns. Am Morgen bekam ich kaum noch Luft. Es war als würde mir jemand die Luft abdrücken. Und Angst stieg auf. Das Gefühl nur noch zurück unter die schützende Decke zu wollen. Mir wurde heiß und jeder Handgriff zu viel … Eine Panikattacke. Erst viel zu spät habe ich mal wieder gemerkt was es ist.
Aber sie verschwindet dann nicht einfach. Also die Attacke irgendwann schon wieder, aber nicht die Panik. Die bleibt. Gestern blieb sie wieder den ganzen Tag. Dicht im Hintergrund.
Ich funktioniere einwandfrei. Ich bin fokussiert. Ein Schritt nach dem anderen, dann kommst du auch am Bahnhof an. Station für Station.
Bis auf das Zittern, wenn ich alleine sitze und mich unbeobachtet fühle: Nichts. Nichts dringt nach Außen. Höchstens noch der miesgelaunte Blick, der die Leute fern halten soll. Aber spricht mich einer an: Freundlich. Höflich. Aufmerksam. Das Lächeln nie vergessen. Stabil ist sie. Maximal etwas unausgeschlafen.
Panik in 2. Reihe. Furchtbare Panik. Aber die Fassade funktioniert weiter.
Und wenn mich jemand fragen würde, wie es mir geht, wie wäre meine Antwort?: Super. Etwas nervös. Ein bisschen zittern. Nichts dramatisches.
Ich wäre nicht ehrlich.

Aber um jetzt einmal ehrlich zu sein, wusste ich nicht wie ich den Tag überstehen soll.

Wie so oft. Und trotzdem tue ich es wieder. Ihn überstehen.
Also kanns ja doch nicht so schlimm sein, oder? Wenn ich ohne Begleitung meine Dinge regeln kann. Wenn ich trotzdem das Haus verlassen kann und nirgends auf dem Weg zusammenbreche, kanns doch gar nicht so schlimm sein, oder nicht? Ich funktioniere doch.

Aber hat das was mit Leben gemein?

Ich weiß nicht, wie viele Tage ich noch aufstehen und das so machen kann. Mit jedem Mal mehr, habe ich das Gefühl es nicht noch einmal zu packen. Ich weiß nicht was mich aufstehen oder Telefonate führen lässt. Wie ich einkaufen oder Anträge ausfüllen kann. Ich weiß nicht woher die Kraft dafür kommt.

Vllt müsste ich endlich mal zusammenbrechen vor aller Welt. Mitten auf dem Gehweg. Laut aufschreien und dann all das Zeigen, was mich im Inneren begleitet.
Vllt fühle ich mich dann ernstgenommen? Vor allem von mir selbst.
Denn das Problem sind nicht die anderen, das Problem bin ich, die immer funktioniert. Die nie das zeigen kann, was wirklich los ist. Die denkt, man müsse sich zusammenreißen.
Eine so perfekte Maske für die Außenwelt, das ich angefangen habe, sie selbst zu glauben.

Ein unbewusster Mechanismus, den ich einfach nicht durchbrechen kann. Als wäre ich in mir selbst gefangen. Ich versuche es. Wirklich. Und ein bisschen besser wurde es auch. Ein bisschen. Aber ich will endlich nicht mehr alles nur in mir aufbewahren. Mich nicht mehr so einsam fühlen.

Ein Therapieende

Jo, wir leben tatsächlich noch.

Demnächst lassen wir das wohl einfach direkt stecken mit irgendwelchen Zeitangaben, wann man nach der Pause wieder da ist. Haut ja eh nicht hin.

Die letzten 2 Monate hauten Deressionsmäßig ganz schön rein und mit der Schreibblockade wurde es seit Dezember auch nur minimal besser, weshalb es dann jetzt doch wieder etwas länger als 1-2 Wochen still wurde. Ich mach jetzt einfach mal einen kurzen Abriss, was so der aktuelle Stand ist und dann schauen wir mal, dass es in den nächsten Wochen auf dem Blog wieder weiter geht.

Therapie

Joar, das Thema hat mich heute eigentlich überhaupt erst so wirklich zum Schreiben motiviert. Heute war nämlich wieder Therapie (Freitag) und puh … Ich bin mit seeehr gemischten Gefühlen rausgegangen, sagen wir es so.

Wir haben das ja schon öfter angeschnitten, dass es hier derzeit eine unglaubliche Therapieblockade gibt. Vor allem nach der etwas längeren Pause vor ein paar Monaten. Wir haben uns mit der Thera. heute auch darüber unterhalten, dass von Innen ein starker Drang da ist überhaupt nicht mehr zu kommen. Gleichzeitig sitze ich dann aber ja trotzdem immer wieder in der Stunde, ohne wirkliche Ahnung aktuell weshalb eigentlich. Und deshalb fühle ich mich dann dort auch so ein bisschen wie im Vorbeigehen hingespuckt, nach dem Motto: „Du regelst den Fall schon“ .

Wir (aktuellen ANP’s) haben derzeit allerdings nur zu den „Lass die Therapie abbrechen„-Gedanken und nicht zu den Leuten, die eine Therapie möchten und auch weiterführen wollen, zugang. Die treiben uns zwar weiter motiviert in die Therapie, aber ohne uns oder wenigstens der Thera. mitzuteilen warum. Bei uns ist nur präsent über was man nicht reden darf und auf welche Themen einige einfach generell keinen Bock haben. Mehr können wir nicht beantworten und selbst dazu, warum das mal wieder so ist, können wir nichts sagen. Letztendlich führt diese Diskrepanz zwischen irgendwer will Therapie, denen die überhaupt nicht wollen und uns, die zu gar nichts etwas sagen können (aber sollen), dazu das wir größtenteils nur Smalltalk in der Stunde führen. Wie ein Mittelsmann, den keiner aufklärt.

Der Vorschlag

Ich denke das frustriert auch meine Therapeutin zunehmends. Also sie hat es heute schon relativ deutlich gesagt, soviel muss man da jetzt gar nicht vermuten (sie war aber nicht unfreundlich). Das Nächste ist, und das frustriert mich wiederum extrem: Es funktioniert einfach partout nicht, dass jemand mal einen Namen fallen lässt oder überhaupt nur zu erkennen gibt, dass er gerade nicht Franzi ist.

Das Theater hatten wir auch letztens bei unserer Freundin. Sie hat deutlich erkannt, dass da gerade „fröhlich“ hin und her geswitcht wird und dann auch nachgefragt. „Hä? Nö, ich bin immer noch ich. Kein Plan was du meinst“ – Behaupteten wohl ca. 4-5 hintereinander. Sowas macht mich rasend. So kannste doch nicht vernünftig arbeiten. Wenn jeder die Maske weiter aufrecht hält, bleibt ihnen doch auch keine Möglichkeit mal ehrlich über ihr Zeugs zu reden. Manchmal denke ich, die glauben nur so 2-3 haben paar Probleme, die können ja mal quatschen, aber sie selbst wären völlig gesund und können sich demnach auch aus allem raushalten. Vllt wäre es aber besser, wenn einige mal selbst in ihrem Namen sprechen. So haut das auch alles langsam nicht mehr hin.

In der Therapie stagnieren wir jedenfalls, um mal auf den Punkt zu kommen. Daher meinte die Therapeutin jetzt sie könne entweder bereits heute, also nach der 60h, das Therapieende anmelden oder nach der 64h. Das wäre soweit nicht ungewöhnlich (also das so abzumelden, weil dann die 2-Jahres Pause ab der 64h gilt, statt erst ab der 80ten) und man könnte die restlichen 16h als Notfallprophylaxe behalten. Die kommenden 4h könnten wir dann nochmal einen Block machen, wo wir versuchen etwas intensiver zu arbeiten. Heißt entweder wäre heute vorbei mit der regulären Therapie oder nach den kommenden 4h.

Gemischte Gefühle

Ehrlich gesagt hat mir das heute so ein bisschen den Boden unter den Füßen weggezogen, weil ich damit so gar nicht gerechnet habe. Wir haben ja erst nochmal 20h von der Krankenkasse bewilligt bekommen und auch der Fonds würde zusätzliche Stunden übernehmen. Und eigentlich wollten wir vor der Pause ja doch so einiges angehen bzw hatten uns einiges vorgenommen, was seit der Pause halt nun brach lag. Therapie-Aus von dieser Seite war irgendwo also überhaupt nicht im Kopf.

Tja und jetzt, keine Ahnung. Also auf der einen Seite hat sie absolut Recht, dass es nichts nützt die Gelder für Stunden zu verschwenden, wo wir nur Smalltalk halten. Definitiv. Und ich sehe uns da gerade an einem Punkt, wo ich auch wirklich nicht weiß, ob das so schnell überwunden sein wird und vor allem wie. Zudem ist das ja nicht erst jetzt so. Wir haben ja schon lange mit innerer Therapiesabotage zu kämpfen, weshalb nicht so wirklich viele Methoden klappen und es teilweise nur schleppend vorwärts ging. Und vllt wäre es momentan wirklich gut, sich einmal anderen Projekten (abseits der Therapie) zu widmen. Es ist ja auch nicht so, dass wir ohne Therapie völlig hilflos wären. Das meiste packen wir auch ohne ziemlich gut.

Auf der anderen Seite ist das gerade so ein: „Woha oookay. Was nun?“ . Von den verletzten Teilen, die sich nun verlassen fühlen über angepisste Kommentare wie: „Hab ichs nicht gleich gesagt!?“ zu übereifrigem Suchen wo man den nächsten Therapeuten findet (mit einer neuen Therapierichtung, was hier Psychoanalyse wäre, könnte man wieder von vorn starten ohne 2 Jahres Pause) . Die Meinungen dazu überschlagen sich im Inneren. Das kam einfach doch sehr überraschend.

Der Versuch zu sortieren

Ich persönlich denke sich jetzt jemand Neues zu suchen, wäre quatsch. Nach wie vor ist die Blockade drin und das zaubert auch kein neuer Therapeut weg. Das Einzige wäre höchstens, dass wir wieder viel BlaBla machen könnten bis wir an dem Punkt kommen, wo das Innen mit dazu gezogen werden müsste und dann stehen wir wahrscheinlich wieder am gleichen Punkt.

Ich denke, ich halte den Plan auch für ganz okay noch einen Block anzustreben, wo wir wenigstens versuchen uns nochmal etwas intensiver zu beschäftigen (vllt nochmal sowas wie Innere Kind-Arbeit o.ä). Und dann belassen wir es erst mal so. Innenkommunikation wurde letzte Stunde nochmal als Wunsch von (…) mit eingeworfen, aber was er sich da so ausmalt, dass haut sowieso nicht so hin. Irgendwann werden wir das schon mal gebacken bekommen.

Naja, es wird schon alles eine Gründe haben warum es jetzt so ist wie es ist und warum Inneres immer noch nicht geht. Ich versuchs einfach mal so zu sehen, auch wenns frustrierend ist. Einige Anteile wollten ein Therapieende ja eh schon länger. Und ob das immer so viel nützt, wie bisher, da mit Zwang und Druck gegen zu wirken ist ja auch fraglich. Außerdem haben wir ja dann trotzdem noch die 16 Stunden, wenn irgendwas sein sollte + den Fonds in der Hinterhand, wenn sich widererwarten doch die Chance auftut, wieder intensiver arbeiten zu können.

Sooo. Damit ist hier drin das Wuhling zwar nicht beseitigt, aber ich denke die Lösung ist die wohl sinnvollste. Ein überraschendes, wenn ja aber eigentlich selbst auch schon länger im Kopf durchgekautes Ende.

Kunsttherapie

Die haben wir dafür letzte Woche gestartet und ich empfand sie eigentlich recht positiv. Wir haben erst kurz ein bisschen gequatscht und dann mit 2 Übungen gestartet. Bei der ersten sollte ich etwas Gegenständliches (etwas mit fester „Form“) malen und bei der zweiten einfach wild drauf los. Ohne Strukturen, Muster oder das es irgendein Ergebnis erzielen sollte. Einfach nach Gefühl.

Und ehrlich gesagt gefiel mir die 2 Übung sehr gut. Bei der ersten war ich unheimlich blockiert, da ich den inneren Perfektionismus einfach nicht ausstellen kann. Bzgl des Auswertens waren wir uns recht einig, dass wir das erst nach einigen Sitzungen machen, da ich das für sinnvoller halte. Ich denke, dann erkennt man Gemeinsamkeiten/Auffälligkeiten etc. eher. Ich halte euch da auf dem Laufenden und werde mal schauen, dass ich vllt auch die ein oder andere Übung hier mit einfließen lassen kann.

Zum Thema Depressionen noch

Dazu will ich gar nicht so viel erzählen, da das Thema selbsterklärend ist. Ich wollte euch nur noch kurz erzählen, was mich aus den akut Situationen herausgeholt hat. Also es war schon echt schei*e, um das mal so nett auszudrücken. Gerade in Richtung SVV und SM ging es sehr bergab und ich kann wirklich nicht sagen, warum es jetzt wieder so extrem war.

Aber man kann ja nicht ewig in sowas rumhängen. Also kann man schon, macht halt nur wenig Spaß.

Kennt ihr diese Momente: Dir gehts so richtig dreckig usw. und dann gibts da diesen winzigen Moment, wo es gerade mal geht? Genau den Schwung von so einem Moment habe ich mitgenommen und gesehen das wir besonders auch räumlich mal rauskommen. Also ich meine damit, dass wenn man in der Akutdepression steckt, man es ja meist nicht mal hinbekommt überhaupt aus dem Bett zu kriechen. Aber bei uns zumindest ist es so, dass es zwischendrin auch mal andere Tage oder zumindest Momente gibt. Und in einem dieser Momente habe ich z.B Kontakt zu 2 früheren Bekannten aufgenommen (kann man sich jetzt noch streiten, ob das so schlau war, aber das wird die Zeit zeigen). Irgendeinen Schritt mussten wir jetzt machen um etwas aus der Isolation rauszukommen. Einsamkeit und zu viel Zeit zum Grübeln, machen Depressionen ja bekanntlich auch nicht gerade besser.

Und ich habe auch das erste Mal bei jemand wortwörtlich gesagt, dass ich jetzt wirklich Hilfe brauche. Es war eine extreme Überwindung. Das ist ein absolutes Unding hier. Sowas sagt man nicht. Darf man nicht. Ihr habt keine Ahnung (Naja, einige bestimmt) was es da von Innen für Vorwürfe und Probleme gab. Um Hilfe bitten bedeutet Schwäche zeigen und Schwäche zeigen ist ein NoGo, zumindest für einige. Aber so gings nicht weiter. Außerdem gesagt war ja nun mal bereits gesagt (was wollten sie noch tun?) und dann sind wir dorthin auch direkt für ein Wochenende weggefahren. Raus kommen. Abstand gewinnen.

Und das Wochenende darauf auch nochmal für 4 Tage zu einer Freundin. Normalerweise ist sowas eigentlich Hochstress. Also Zug, Menschen, in so kurzen Abständen reisen. War es auch. Aber in dieser Situation, also wo die Depression ungeschönt wirklich lebensbedrohlich wurde, war es genau das Richtige. Raus. Dinge tun. Vor allem unter Menschen kommen. Unter äußerlichen Stress (nicht Druck) stehen.

Auch wenn man sonst ständig versucht aus dem Funktionsmodus rauskommen, ist der gerade in diesem Moment lebensrettend. Funktionieren. Nicht nachdenken. Nicht anhalten. Und wenn dann die Akutsituation nachlässt (also die schwere depressive Phase), hat man ja auch wieder Raum zum runterzufahren und reflektieren. Das war aber auf jeden Fall alles die richtige Entscheidung (was am Anfang nicht wirklich klar war). Und es hat auch wirklich etwas Besserung gebracht. Naja, und jetzt schauen wir mal. Wird schon.

Kindheit und Familienleben (Q&A – Teil 3)

[Ich hab das gestern leider etwas verschwitzt, aber ist ja auch Wurst ob Sonntag oder Montag. Ich bin übrigens auch nur so mittelprächtig zufrieden mit dem Beitrag, aber generell darüber zu schreiben ist irgendwie anstrengender als gedacht, daher bekommt ihr den jetzt so wie er ist. Desweitern verabschieden wir uns jetzt doch wieder in die Pause. Geplant sind 1-2 Wochen, aber vllt wird es auch länger. Ich kann das gerade noch nicht so gut abschätzen.]

Vor kurzen kam noch etwas herein, dem ich gerne einen eigenen Beitrag widmen möchte, da es um mehrere Fragen ging. Ich kann leider nicht alles beantworten aus mehreren Gründen. 1. ist unser Hintergrund nicht vollends geklärt, weshalb ich mich hüten werde womögliche Falsch-Informationen in die Welt zu setzen. 2. Fehlen uns sowieso generell die Erinnerungen an das allermeiste. Und 3. drehten letztens einige im Inneren schon am Rad, nur weil wir unser Gesicht gezeigt und in dem Zusammenhang über die Dis gesprochen haben. Das wird durch solche Beiträge natürlich nicht besser (allerdings will ich das ja und mache es deshalb auch). Informationen über das Familienleben werde ich also mal lieber nur sehr dosiert abgeben. So viel Neues werde ich euch also auch heute nicht erzählen.

Dennoch finde ich es schon gut einiges einfach mal anzusprechen. Ich denke viele Menschen stellen es sich nämlich oft so vor, dass missbrauchte Kinder ausschließlich mit irgendeinem komischen Onkel in einem verdreckten Van, weit ab vom Schuss zusammenleben. Und da das selten vorkommt, erscheint Missbrauch auch nur als quasi Randerscheinung. In sehr vielen missbräuchlichen Familien gibt es aber, im Gegenteil, sogar eher ein sehr sauberes Bild nach Außen.

Ich stelle die Frage(n) einmal kurz als Übersicht rein und gehe dann näher darauf ein: ,,Mich würde einfach interessieren wie man sich den Alltag, das Familienleben, soziale Kontakte nach Außen (also entweder öffentl. Zusammenkünfte des (…) außerhalb (…) Treffen oder auch (…)-unabhängige Kontakte), die Schul- und Teenie-Zeit mit Freund:innen und der Familie vorstellen muss…„. (Entschuldigt die Zensiererei heute mal wieder 🙈).

Das Familienleben

Habe ich ewig als völlig normal angesehen. Es gab Familienfeste, es wurde zusammen gegessen, ich hab mit meiner (…) viel gespielt, usw. Und klar gibt’s intern immer Probleme (welche Familie ist schon wirklich so super, wie sie ausschaut), aber als schädlich oder gar missbräuchlich habe ich das nicht angesehen. Kann man auch einfach nicht, weil das was du ständig um dich herum hast, IMMER normal für dich ist. Normal ist schließlich nur eine Definitionssache.

Und so nach Außenhin wirkten auch meine Eltern recht cool. Mir wurde zumindest mehrfach gesagt, dass man mich beneiden würde. Sie holten mich z.B oft von der Schule ab oder wir fuhren ständig in Urlaub. Und sie waren in manchem recht locker aufgelegt. Mein Vater zumindest. Ich war sehr oft von der Schule zuhause, wofür ich eigentlich fast immer eine Entschuldigung von ihm bekam. Und ich durfte im Prinzip machen, was ich wollte. Früh ausgehen, Alkohol trinken, anziehen was ich will (sprich halbnackt), usw.

Privat war das Familienleben und die Stimmung allerdings eher sehr unterkühlt und feindselig. Bei meinen Eltern vorallem mir gegenüber. Es gab auch keine Umarmungen in der gesamten Familie oder normales Kuscheln, so wie ich das z.B mit meinem Sohn mache.
Die meiste Zeit verbrachte ich als Kind zudem allein. Eigentlich kam ich mir immer vor (oft bis heute), als wäre schon meine alleinige Existenz auf dieser Welt etwas ganz schreckliches. Bei meiner Oma war ich oft und an sie habe ich auch so mit die schönsten Erinnerungen, obwohl meine Oma selbst ein Kapitel für sich ist. Man könnte sie als typisch histrionisch beschreiben. Aber sie kümmerte sich fast hauptsächlich darum, dass ich überhaupt etwas aß. Machte mir Essen für die Pausen oder wenn ich von der Schule kam. Das interessierte meine Mutter eigentlich weniger. Und beim Rest der Familie gab es einerseits einen sehr aggressiven und beim anderen Teil einen sehr narzisstisch, kontrollierenden Ton.

Meine Eltern

Mit meinem Vater verbrachte ich viel Zeit und er war auch sowas wie meine Bezugspersonen als Kind. Ich habe ihn als witzigen, sympathischen, eloquenten und klugen Mann in Erinnerung. Umso überraschter war ich, als wir in der Familie (abseits meiner Eltern) später mal auf das Thema kamen, dass mein Vater der wäre, der von allen Männern der Familie am cholerischsten war. Und das will was heißen – Ihr kennt den Rest nicht 😂. Ich habe anfangs darauf geschworen, dass die Märchen erzählen.
Aber irgendwie wusste ich innerlich schon immer ganz genau, wann es Zeit ist die Beine in die Hand zu nehmen und so schnell wie es geht abzuhauhen. Welche Art er dann an den Tag legte und wann es gefährlich wurde.
Und ich habe tatsächlich auch eine Szene in Erinnerung, wo er mich einmal total wütend in einen Sessel wirft und drückt. Und eine Tür im Haus war völlig verbogen und kaputt, weil sich hinter dieser meine Mutter versteckte und er dagegen trat und hämmerte. Ich erinnere mich aber sonst nicht an ihn als wütend und aggressiv, also so gar nicht. Aber so mit der Zeit denke ich, dass mein Bild über ihn, nicht immer ganz der Wahrheit entsprach. Ich habe aber in sehr vielen Bereichen familiär eine themenbezogene Amnesie. An ein Familienmitglied erinnere ich mich z.B auch überhaupt nicht, obwohl ich als Kind ständig dort war.

Meine Mutter wiederum war sehr kühl und abweisend. Bei ihr wusste man eigentlich nie wie man gerade dran ist. Es konnte sich innerhalb von Sekunden ändern, ob sie nett war oder einen abfällige Bemerkungen entgegenbrachte, etc. Und die meiste Zeit wollte sie mich eigentlich nicht in ihrer Gegenwart haben und schickte mich daher meist auf mein Zimmer. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mit ihr mal Gespräche hätte führen können, wie das vll für Mutter und Tochter normal wäre. Über meine Periode, über Jungs oder sonst etwas. Im Gegenteil verwickelte mich eigentlich eher mein Vater in sehr, sehr intime Sexgesprache über ihn und meine Mutter. Sie brachte mir auch kein Kochen, nähen oder sonst was bei 😅.
Was mich allerdings sehr geprägt hat an deren Verhältnis mir gegenüber war das dauernde Auslachen. Was ich an Mobbing in der Schule erlebte, hörte eigentlich zuhause nicht wirklich auf. Auslachen, nachäffen, nicht ernst nehmen, Unterstellungen, usw. Und vor allem bekam ich immer wieder unter die Nase gerieben WIE intelligent mein Vater doch war/ist und das ich niemals so intelligent sein würde.

Übrigens vermute ich, dass meine Eltern ebenfalls dissoziativ waren. Auf jeden Fall meine Mutter. Und von mindestens 2 weiteren Familienmitgliedern (der älteren Generation) glaube ich das auch.

Strafen

Ich würde meine Eltern eigentlich eher in die Sparte ‚antiautoritärer Erziehungsstil‘ schieben. Ich erinne mich, dass sie mal zu mir sagten sie würden mich gar nicht als ihr Kind sehen, sondern mehr als jemand gleichaltriges. Es gab keine wirklichen Regeln oder Strafen. Ich erinnere mich an keine einzige. Und wirklich interessiert hat sie meistens auch nicht, was ich so getrieben habe.
Dennoch hatte ich furchtbare Angst eine Strafe von ihnen zu bekommen. Bis heute steckt mir die Angst vor einer schlimmen Bestrafung, wenn ich etwas falsch mache, tief in den Knochen. Wenn ich etwas angestellt habe, habe ich z.B auch manchmal versucht mir vorher schon Strafen für mich auszudenken und ihnen diese vorzuschlagen. Quasi um Schlimmeres damit zu vermeiden.

Dann habe ich auch eine Erinnerung, wo ich irgendwas zwischen 2-4 Jahre alt gewesen sein muss. Ich saß in meinem Zimmer an meiner Kinderfrisierkommode und zog die Schublade davon auf. Darin waren ganz viele kleingerupfte Papierstückchen und in meiner Hand hatte ich noch mehr Papier, was ich gerade zerriss. Ich freute mich total, weil ich dachte meinen Eltern so ein Schnippchen geschlagen zu haben. Es gab irgendeinen Streit vorher und ich dachte, wenn ich jetzt nichts mehr zu essen bekäme (also wirklich nichts mehr zu essen, nicht nur mal kein Abendbrot), wäre das nicht so schlimm. Schließlich könnte ich ja das Papier essen. Im Kontakt zu anderen habe ich mittlerweile rausgefunden, dass es doch nicht ganz so normal ist, wenn man als kleines Kind Angst davor hat zu verhungern 😅🤷‍♀️.

Kontakt zu Außenpersonen

Im Prinzip würde ein Wort reichen, um unser generelles Familienleben zu beschreiben: Isolation.
Als ich klein war, gab es noch 2 Freunde meines Vaters die ab und an und einige Angestellte der familieneigenen Firma, die viel da waren. Ich kann mich an diese ganzen Männer allerdings kaum erinnern.
Familienfeste gab es öfters, aber mit Außenstehenden gab es fast keinerlei Kontakte. Also sowas wie ein Freundeskreis o.ä gab es nicht. Die anderen Familienmitglieder (außer meinen Eltern) hatten oberflächliche Kontakte. Also wenn sie z.B jemand auf der Straße sahen/sehen, dann wird freundlich gegrüßt und Belangloses geplaudert. Aber ansonsten spielte soziale Isolation schon immer eine entscheidende Rolle bei uns. Als meine (…) damals einheiratete traf sie sich z.B auch nicht mehr mit ihrer Freundin, verschob immer öfter Treffen usw. Und meine (…) lebt bis heute allein. Also komplett allein. Ohne Partner, ohne Freunde, ohne das jemals gehabt zu haben. Es wird auch überhaupt nicht sehr gern gesehen, wenn sie mit Außenstehenden z.B über familiäre Probleme sprechen möchte.

Ich hatte früher natürlich schon Schulfreundinnen (sie ⬆️ auch). Die besuchte ich auch mal oder sie mich, aber das passierte nicht so sehr oft. Unangemeldete Besuche waren gar nicht gern gesehen. Einmal brachte ich z.B eine Schulfreundin nach der Schule mit und meine Mutter sperrte einfach die Tür zu, sodass wir draußen bleiben mussten. Glaube das war das erste und letzte Mal das die mich besucht hat😅. Interessant finde ich heute, dass es auch Eltern gab die nicht wollten, dass ihre Kinder mit mir spielen. Warum weiß ich bis heute nicht. Aber da ich eh nicht so zu den allerbeliebtesten Kindern gehörte, war zu viel Kontakt nach Außen eh nie wirklich ein großes Problem.

Die Kindheit und Schulzeit

Wie gesagt, spielte ich unheimlich viel alleine. Auch im Kindergarten war ich nur einmal für einen Monat, dann nahmen mich meine Eltern wieder heraus. Generell war das für mich kaum nachzuvollziehen, dass andere Kinder Freunde und Bekanntschaften außerhalb der Schule hatten. Ich verstand nie, wie die die kennenlernten und wie sowas gehen kann 🙈.
Aber so nach Außenhin wirkte die Kindheit bestimmt ganz harmonisch. Ich bekam immer unheimlich viele Spielsachen geschenkt (was allerdings nicht hieß, daß ich notwendige Sachen wie Schuhe o.ä auch von meinen Eltern bekam). Geld hatte meine Familie mehr als genug. Und wir fuhren auch ständig in Urlaub. Also mit ständig, meine ich wirklich STÄNDIG. 4-6x im Jahr war völlig normal, worum ich natürlich oft beneidet wurde. Überall hin ins Ausland, aber auch viel in Deutschland. Und das waren auch keine billig Urlaube. Hotels wie das 4 Jahreszeiten, das Adlon, Kempinski, Dorint und andere 5-Sterne Hotels waren eher die Regel, als die Ausnahme. Manchmal fuhren wir nur für einige Tage (dafür dann öfter), manchmal für 2-3 Wochen oder länger. Dementsprechend verpasste ich auch sehr viele Schultage.

Also generell war ich kaum in der Schule. Seit Beginn der 1.Klasse. 30 Fehltage im Halbjahr waren normaler Durchschnitt, oft waren es mehr. Auch den Sport- oder Schwimmunterricht machte ich nur sehr, sehr selten mit und dafür hatte ich natürlich auch immer tausend Ausreden. Auch war ich im Unterricht teilweise nur sehr begrenzt aufnahmefähig. Und generell war ich in der Schule unheimlich zurückgezogen und sprach kaum mit anderen Kindern. Teilweise sah ich manchmal auch sehr ungepflegt aus. Ich duschte oft tagelang nicht und hatte dementsprechend auch fettige Haare, was natürlich ein Grund mehr war mich zu mobben. (Und wenn ich wieder duschte, dann, erinnere ich mich, duschte ich oft über 2h unter brühend heißem Wasser.)

Teenagerzeit

Mit 14 hatte ich mein „erstes“ Mal mit einem 27-Jährigen. Ich traf mich nur mit solchen alten Männern und verhielt mich generell sehr promiskuitiv. Wie ich mich teilweise anzog, da schüttelt es mich heute noch 😶😖. In die Disco ging ich angezogen, als hätte man mich gerade vom Straßenstrich abgeholt. Und logischerweise war das das Nächste, weshalb ich gemobbt wurde. Schlampe, Nutte, billige Hu** und was es da alles für Namen gab. Aber am beliebtesten war eigentlich Schlampe.
Tja und das ist auch so ein Grund, warum ich mich für so einen Blog entschied: Die Kinder wissen es nicht besser, aber es liegt an den Eltern ihnen beizubringen das nicht immer alles so ist, wie es aussieht. Zu hinterfragen warum jemand so ist, wie er ist. Ich denke, dass Hilfe angebrachter gewesen wäre, als mir auch noch vorzuwerfen WAS für eine Schlampe ich doch bin.

2-3x rannte ich auch von zuhause weg und blieb einige Tage bei meiner Freundin. Lustigerweise kam ich immer wieder von selbst nach Hause (warum auch immer – Irgendwann war ich einfach wieder zuhaue). Meine Eltern riefen nie die Polizei, suchten nach mir oder machten sich anderweitig Sorgen wo ich stecken könnte. Im Gegenteil machten sie sich, wie üblich, eher lustig über mich, wenn ich dann wieder nach Hause kam.

Ich fing als Teenager an sehr viel zu trinken und oft auszugehen und dann hörte ich von heute auf morgen damit auf. Brach Kontakte ab und war wieder nur noch zuhause (auch ein bekanntes Muster übrigens). Bis ich dann mit meinen Eltern mit 17 wegzog.
Aber an viel mehr erinnere ich mich nicht und das wurmt mich wahnsinnig 😒.

Ach, aber es gab viele kleine Dinge die einem, hätte man es sehen wollen, auffallen hätten können.
Unter anderem wäre es z.B sinnvoller gewesen, hätten die Lehrer mal hinterfragt warum ich mich so in der Schule verhalte, wie ich es tat, als mir auch noch das Gefühl zu geben, dass sie keinen Bock auf mich haben.

Gesundheit als Kind

Als ich sehr klein war (denke das ging so mit 2 Jahren los) bekam ich sehr schlimme und sehr starke Kopfschmerzen. Die hatte ich bis zu 3 Wochen am Stück, 24/7. Hinzukam eine Augenlähmung auf der rechten Seite. Solche Anfälle hatte ich 2-4x im Jahr. Und das war echt nicht witzig, ließ aber so mit 11/12 irgendwann nach. Eine richtige Diagnose gibt es bis heute nicht. Ich war deshalb als Kind aber 2x im Krankenhaus. Und 2x verließen meine Eltern mit mir auch überstürzt die Klinik, als die Ärzte noch weitere Untersuchungen machen wollten.

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Das ist aus 2 Klinikberichten. Beim ersten war ich mit 3,5 Jahren sogar in einer Fachklinik. Mein Opa kannte dort einen Arzt und vereinbarte einem Termin. Meine Eltern fuhren mit mir noch am selben Tag wieder zurück, obwohl der Weg ungefähr 4h Autofahrt war und Borreliose oder sogar ein Tumor in Betracht gezogen wurde. Das sie behaupteten ich würde ich eine Kinderklinik aufgenommen, war eine Lüge. Sie hatten sich nie um eine andere Klinik gekümmert. Beim 2. war ich 5 Jahre alt und wurde nur dort eingewiesen, weil ich darauf bei der Kinderärztin bestand. Daran erinnere ich mich nämlich noch. Ich wollte unbedingt in die Klinik, während meine Mutter versuchte das mir und der Ärztin auszureden.


Wegen der Kopfschmerzen erhielt ich auch sehr starke Medikamente. Zumindest wurde mir immer gesagt, dass sei wegen der Kopfschmerzen gewesen. Tilidin (also ein starkes Opiat) ist aber z.B weder sinnvoll bei Kopfschmerzen, noch das richtige Medikament für ein kleines Mädchen. Aber gut. Mehr sag ich dazu mal nicht.

Aussehen

Und ich hatte definitiv eine Essstörung. Teilweise war ich wirklich extrem abgemagert und sah alles andere als gesund aus.
Ich selbst habe leider nicht mehr als ein Fotoalbum, was mir meine Mutter mal gemacht hat. Darin strahlen wir alle gegenseitig um die Wette und sind überall auf der Welt im Urlaub zu sehen.
Diese 2 Fotos hier hat meine Oma mal bei sich gefunden:

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[Ich habe absolut keine Ahnung wo dieses Bild aufgenommen wurde. Wahrscheinlich in irgendeins der tausend Hotelzimmer. Und ja, ich bin da nur sehr spärlich bekleidet.]

Fassen wir nochmal zusammen

Auch wenn es definitiv Auffälligkeiten gab, wie z.B mein Äußeres, mein Verhalten in der Schule, mein Defizit im sozialen Umgang oder mein Spielverhalten (darüber schrieb ich bereits etwas in „Wiederholungszwang„). Und ich war als Kind auch teilweise sehr schnell, sehr aggressiv (habe z.B Möbel kaputt geschlagen), habe sehr viel geklaut, war sexuell sehr frühreif, usw. – Wir waren trotzdem eine relativ normale Familie. Wir haben zusammen zu Abend gegessen. TV-Shows geguckt, waren mit den Hunden spazieren, sind einkaufen gefahren oder schick essen gegangen. Und nach Außen waren weder meine Eltern noch der Rest der Familie niemals wirklich garstig oder anderweitig bösartig zu Lehren, Eltern anderer Kinder, usw. Im Gegenteil waren alle eher immer sehr nett. Meine Eltern waren höchstens vllt desinteressiert. In dem Punkt haben sie sich ein bisschen „dumm“ angestellt. Aber ansonsten…

Definitiv, finde ich heute, gab es genug Momente wo z.B ein Lehrer hätte stutzig werden können. Allerdings denke ich mir auch, wenn man nichts schlimmes vermutet, dann schaut/sucht man ja auch nicht danach 🤷‍♀️. Und auch wenn ich heute oft Rufe höre wie: ,,Man dürfe ja bald nicht einmal mehr sein Kind knuddeln“ , bin ich sehr froh über Menschen die 2x hinschauen. Nein, blinde Hysterie und pauschale Vorwürfe sind absolut unagebracht und kontraproduktiv, aber etwas genauer hinsehen würde vllt trotzdem vielen Kindern helfen.

Q&A Teil 1 (+ DisDing +SeelenNetzwerk)

Sooo, es ist soweit 🥳.

Den 1. Teil des Q&A findet ihr auf YouTube bei dem Kanal von DisDing. (Link)
Dort beantworten wir eure Fragen aus der Perspektive von 3 Systemen, was ich ehrlich gesagt echt ganz cool fande.
Ich entschuldige mich allerdings gleich vorab: Unsere Kamera ist echt furchtbar, wir haben für die Aufnahme das Tablet genutzt und… naja😅. Uuund wir haben teilweise echt schon wieder Spasmen im Gesicht. Das passiert meist bei viel Stress und so mega angenehm die Gespräche für die Videos auch waren, war das vorher echt Hochstress für uns. Also gerade der Entschluss sich mit Gesicht im Video zu zeigen und so über diese Themen zu sprechen. Außerdem zappeln wir echt viel rum.
Naja, aber ihr werdet das schon überleben 😅.
Die Fragen im Video liste ich euch gleich auf.

Weiter geht’s dann mit einem 2. Video auf dem Kanal von SeelenNetzwerk. (Link)
Dort kommentieren wir Dis-Memes und quatschen über unsere Erfahrungen diesbezgl. Schaut dort auch unbedingt einmal vorbei!

Wir hatten auf jeden Fall mega viel Spaß bei den Videos und fanden die Gespräche echt klasse!

Die Fragen zum Q&A Teil 1

#1 – Wie macht sich ein Wechsel bemerkbar?

#2 – Wie wirken sich Depressionen bei euch aus?

#3 – Wie geht ihr mit Zweifeln um?

#4 – Habt ihr Probleme mit Angststörungen?

#5 – Kann eine Dis/pDis auch „nur“ durch emotionalen Missbrauch entstehen?

#6 – Strebt ihr eine Fusion an?

#7 – Was macht ihr in eurer Freizeit?

#8 – Wie kann ich klären ob ich eine Dis habe? Wurdet ihr schon mal fehldiagnoztiziert?

#9 – Wie groß ist euer System?

#10 – Wer geht in die Therapie? Bringt sie euch etwas?

#11 – Habt ihr/Familie/Freunde vor der Diagnose etwas bemerkt?

#12 – Woran metkst du das du dissoziierst?

#13 – Werden innere Stimmen manchmal zu bestimmten Zeiten konkreter? Kannst du sie von deinen Gedanken unterscheiden?

Q&A – Teil 2

Nein keine Sorge, ihr habt den 1. Teil nicht verpasst.

Für Teil 1 haben wir uns nämlich mit Dis Ding und SeelenNetzwerk zu einem kleinen YouTube-Plausch getroffen (🥳👏) . Ende der Woche müsste daher der 1. Teil des Q&A als Video online kommen. Wenn es soweit ist, gebe ich euch dann aber auf jeden Fall nochmal bescheid, inkl. Link!

Heute starten wir aber erst schon einmal mit den Fragen, die wir nicht mehr ins Video mit geschafft haben aufzunehmen… Vor ein paar Tagen kamen nochmal ein paar (zusammenhängende) Fragen herein, für die ich aber gerne einen eigenen Beitrag machen möchte. Also nicht wundern das die hier fehlen. Ich beabsichtige diesen für nächsten Sonntag fertig zu bekommen, sodass auch die ganze Q&A Sache nächste Woche abgeschlossen ist und ihr nicht ewig warten müsst. Allerdings kann es auch sein, dass wir erstmal wieder eine kurze Pause einlegen. Ich weiß es ehrlich gesagt gerade noch nicht.

#1 Bemerkst du wenn du „weg“ bist und wie ist das für dich?

Nein ich merke nicht, wenn eine andere Person herauswechselt und ich für diese Zeit nicht anwesend bin. Ich habe dann einfach eine Amnesie (Blackout). Oft ist es sogar auch so, dass mir Stunden fehlen können, aber ich (beim wiederkommen) noch (bzw. wieder) an der gleichen Tätigkeit sitze. Mir fällt der Wechsel dann maximal anhand der fehlenden Stunden auf.

➡️ So etwas kann z.B zum Sinn haben (also von den anderen so beabsichtigt), dass der Frontperson eben der Wechsel nicht auffällt. Was die dann in dieser Zeit tun – keine Ahnung 🤷‍♀️.

#2 Wie erlebst du Co-Bewusstsein?

Bei der Frage würde ich euch einfach direkt auf einen Beitrag von mir zum Co-Bewusstsein weiterleiten. Der ist zwar schon ein bisschen älter, aber im Prinzip kann ich nicht so extrem viel Neues dazu sagen.

#3 Hast du viele Amnesien?

Alltagsamnesien? Ne, ich glaube nicht. Aber dazu muss man halt auch sagen, dass es äußerlich gerade recht ruhig ist und das nicht wirklich notwendig sein dürfte bzw. ich es, wenn, eh nur sehr selten checke. Also man muss ja zu den Amnesien sagen, dass das auch nicht immer welche von Stunden oder Tagen sind. Minuten Amnesien gibt es hier auf jeden Fall viele. Das definitiv. Oder was sehr, sehr häufig vorkommt ist, dass ich mich generell kaum an den Tag erinnern kann. Dazu habe ich dann keinen kompletten Blackout, aber was wirklich vorgefallen ist, weiß ich auch nicht mehr.
Aber so Situationen, dass ich mich plötzlich in einer ganz anderen Stadt wiederfinde, die gibt es eigentlich nicht.

#4 Kannst du dich an deine Kindheit erinnern?

Temporär ja. Also ich habe auf jeden Fall so ein Bild im Kopf, was konstant erscheint. Erst bei näheren hinschauen habe ich bemerkt, dass ich eigentlich kaum Erinnerungen habe. Also Weihnachten, Geburtstage, Ostern oder andere Feiertage: Da gibt es jeweils vllt 3-4 einzelne Szenen, das war es. Und auch sonst fangen die Erinnerungen, die man vllt als annähernd konstant/flüssig/zusammenhängend bezeichnen könnte, wohl eher so ab 12/13 Jahren an. Frühstens. Vorher ist viel schwarz, aber mein Hirn hat die wenigen Erinnerungen halt auf die dementsprechende Länge gestreckt (siehe auch „Falsche Erinnerungen„), sodass es mir immer vorkam, als wüsste ich eigentlich sehr viel.
Es gibt, was ich im Abgleich mit einer alten Schulfreundin so festgestellt habe, allerdings schon eeeecht viele schwarze Stellen. Also mega viele Situationen die in meinem Hirn einfach so gar nicht existieren 😅🤷‍♀️ .

Auch erzählte sie z.B mal, dass ich früher in der Schule zu Wochenbeginn oft meinte, dass ich das gesamte Wochenende durchgeschlafen hätte und daher nichts davon wüsste oder mich auch deshalb nicht mit ihr treffen konnte. Davon weiß ich überhaupt nichts mehr und ohne den Abgleich mit ihr, wüsste ich davon bis heute nichts. Auch in einem früheren Tagebuch gibt es teilweise Monate bis zu einem Jahr Abstand zwischen den Einträgen. Inwieweit das mit einer Amnesie zusammenhängt oder ich da einfach nur keine Lust hatte reinzuschreiben, weiß ich nicht.

Und so im Alter von vllt 6-11 existieren fast überhaupt keine Erinnerungen. 2-3 vllt, aber das auch nur ohne konkrete zeitliche Zuordnung. Meine Grundschulzeit fehlt fast komplett.

Um die Frage also zu beantworten: Ich denke, dass ich mich sehr gut erinnere. Erinnere mich in Wirklichkeit aber an so gut wie überhaupt nichts.

#5 Kennst du dissoziative Situationen manchmal auch als „Ich bin mir voll bewusst, aber mein Hirn ist komplett lahmgelegt“ ?

Also ich weiß nicht, ob ich das so richtig verstehe, aber ich antworte jetzt einfach mal so, wie ich es mit diesem Kontext verbinde.

Also hier gibt es sehr oft die Situation, dass ich z.B total abtrifte oder auch im Supermarkt vor einem Regal stehe und ewig vor mich hinstarre. Ich bin dann noch da, aber es funktioniert halt nichts mehr. Es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre im Kopf einfach etwas falsch verdrahtet worden. Du stehst da und checkst schon was abgeht (ich höre und sehe auch andere Menschen), aber kannst halt nicht wirklich etwas tun. Manchmal funktioniert es dann, dass ich wenigstens von Innen rufen und drauf aufmerksam machen kann, dass gerade nichts geht. So ein: „Nun mach schon. Spring wieder an!“ . War das damit gemeint? Wenn ja, dann kenne ich das definitiv auch so.

#6 Ich habe keine visuellen Flashbacks. Ist das normal?

Ja! Definitiv ja! Ich dachte am Anfang auch, dass man nur ein Trauma haben kann, wenn man visuelle Flashbacks hat, wie man das halt so aus Filmen oder auch der Literatur kennt. Tatsache ist aber, dass ich mittlerweile, glaube 🤔erst einen richtigen, „typisch“ visuellen Flashback im Alltagsbewusstsein hatte. Überwiegend sind es tatsächlich emotionale oder somatoforme (körperliche), gustatorische (schmecken – z.B kam ich im Sommer mal gar nicht klar, weil erst das Wasser bei meiner Freundin wie Blut schmeckte und ich noch dachte: „Naja, die haben halt einen hohen Eisenanteil im Wasser“, aber später einmal schmeckte auch mein Wasser so. Du trinkst dann und willst dich am liebsten direkt ins Glas übergeben, weil es einfach so widerlich ist), usw.

Was ich allerdings öfter habe sind visuelle Flashbacks in Träumen. Das ist halt schwierig zu erklären, wo da der Unterschied zu normalen Alpträumen liegt. Ich persönlich finde aber, wenn man so einen Flashback erstmal im Traum hatte, weiß man das es einer war. Also klar gibt es da die Zweifel (Zweifler), die all das trotzdem abstreiten. Aber man merkt den Unterschied einfach. Ich verlinke euch dazu nochmal den Beitrag, den ich dazu mal schrieb. Vllt hilft der da etwas.
Aber so generell habe ich auch kaum visuelle Flashbacks und ich denke das ist auch relativ normal bei einer kPTBS bzw. gerade wenn eine dissoziative Störung noch dazu kommt. Hätte man, via Flashback, das Trauma jedesmal vor Augen gerufen, wäre doch auch alles viel zu leicht 😅. Also der Sinn einer dissoziativen Störung ist es ja, traumatisches so gut wie möglich aufzuspalten. Logischerweise werden daher auch Details des Traumas weiterhin von einem ferngehalten. Interessant wäre dazu auch noch zu sagen, dass du auch einen visuellen Flashback haben kannst, aber dir von einer anderen Innenperson die Erinnerung daran wieder geklaut wird, sodass eine Amnesie für den Flashback entsteht.

#7 Mir wurde eine Dis diagnostiziert, ich höre aber keine Stimmen. Hörst du Stimmen? Habt ihr eine gute Kommunikation und wie habt ihr das geschafft?

Also das mit den Stimmen habe ich ja schon mal in ‚pDis/Dis – Formen und Unterschiede‚ näher erklärt. Ja, du kannst auch eine Dis haben, wenn du keine Stimmen hörst. Stimmen kommen (akustisch oder auch nicht akustisch) oft vor, sie sind aber keine Voraussetzung.

Zur Kommunikation: Nein 😂. Unsere Kommunikation ist absolut unterirdisch. Also so zu vllt einer handvoll existiert ein recht „guter“ Kontakt (aktuell sogar zu noch weniger), aber das war es auch schon. Und die sind genauso unwissend wie ich. Das wir uns jetzt also über etwas wirklich relevantes austauschen könnten, davon lässt sich höchstens träumen 😅.
Ich weiß jedoch aber eigentlich, dass z.B sowas wie Meditation zu einer besseren Kommunikation bei uns führt. Bevor ich von der Diagnose wusste und noch recht viel meditiert habe, klappte das super (aber Vorsicht! Viele kommen auf Meditation gar nicht klar!). Also ich dachte da zwar noch, es wären Außerirdische oder irgendwelche esoterischen Tierchen 😅, aber wir haben sehr viel gesprochen.

Seit der Diagnose bzw. seit Realisierung klappt das mit dem Meditieren nicht mehr wirklich. Ich blocke da total und auch alles was an inneren Kommunikationsversuchen ankommt, schmettere ich sehr oft ab.
Auch in der Therapie werden Versuche die Innenkommunikation zu verbessern sehr abgeschmettert (von anderen, aber auch von mir). Also von daher, so nach insgesamt 2,5 Jahren jetzt, kann ich auch nur sagen das die Kommunikation echt noch seeehr schlecht ist und wir auch der Meinung sind, dass das wohl noch ein echt langer Weg sein wird. Man weiß nie was kommt, aber wir rechnen nicht damit, dass wir in den nächsten Jahren einen besonders guten Kontakt herstellen können.

#8 Kannst du die anderen sehen? Seid ihr sehr unterschiedlich?

Nach Außen hin definitiv nicht. Es wechseln aber halt meist auch nur die entsprechenden Anteile heraus, die sich in der Situation ohne Probleme wie die sonst nach außenhin zu erscheinende Person ausgeben können. Nach Außen hin wird man das kaum merken.
Obwohl ich da jetzt noch dazu sagen muss, dass auch ICH (also die, die den Blog größtenteils führt) im Inneren anders als der Körper aussieht, ein anderes Alter hat (ob ich auch einen anderen Namen hab, weiß ich nicht – Franzi fühlt sich richtig und gut an – obwohl wir da auch zu zweit drauf reagieren 🙈, auf Franziska wiederum reagiere ich echt allergisch und fühle mich auch nicht wirklich angesprochen 🤷‍♀️) und ich meistens eigentlich auch nur eine Rolle spiele. Also so fühle ich mich zumindest. Ich könnte euch jetzt nicht sagen, WAS genau die für Außenstehende zu sehende Frontperson ausmacht und was ich dafür spiele, aber das bin auch nicht 100%ig ich. Vllt ergeben wir auch im Mix zusammen, dass was andere sehen und als „Franziska“ kennen 🤔. Keine Ahnung, kann ich euch gerade nicht sagen 🤷‍♀️.

Innerlich sind wir aber definitiv sehr verschieden.
Also so generell ist unser System sehr Fabelwesenlastig. Logischerweise sind einige Anteile KOMPLETT unterschiedlich zu anderen. Es gibt z.B Dämonen in unseren System, die eher ein geringschätziges Empfinden gegenüber der menschlichen Welt/den menschlichen Empfindungen haben. Und die darfst du auch nicht in Gespräche setzen, wo es nur im Ansatz um Okkultismus geht😅. Da gibt es SEHR deutliche Meinungen, die nicht unbedingt den meinen entsprechen und die ich manchmal auch eher unter Verschluss halten würde (und oft auch gehalten werden).

Aber es gibt z.B auch mindestens einen Vampir. Es gibt Narben auf dem Körper, die allein nur aus dem Grund zugefügt wurden, dass man an das Blut heran kommt. Vampire und so halt😅. Also gerade bei Blut gehen einige richtig ab. Das ist schon seeeeeehr unterschiedlich zu mir bzw. dem normalen Alltagsteam. Oder es gibt z.B jemand der eher wie ein Geist ist. Wie eine formlose Wolke. Also ja, wir sind INNERLICH definitiv SEHR unterschiedlich.

Auch Meinungen, Alter und Aussehen unterscheiden sich stark. Also richtig stark. Aber alles was so nach Außen wechselt (was jetzt aber auch nur mein aktuelles Empfinden/Wahrnehmen ist – vllt ändert sich diese Meinung irgendwann), tut so, als wäre es genau das Gleiche, wie das/der Vorhergehende.

Achso und zu dem sehen können: Ja, das kann ich. Teilweise. Als innere Bilder, die auftauchen. Manchmal ist es aber auch so, dass sich eine Person zeigt, ohne das ich ein Bild sehe. Ich bekomme dann ganz viele Gefühle dazu und habe dadurch ein Bild vorm inneren Auge. Das ist aber richtig blöd zu beschreiben.

#9 Habt ihr eine innere Welt?

Äh, keine Ahnung? 😅
Also, ja. Es gibt definitiv eine Welt in der ich die anderen z.B sehe. Die ist sehr grün. Also, ich glaube, ich habe bisher fast jeden irgendwo in einer grünen Natur-Umgebung gesehen.
Und dann gibt es noch einen anderen, eher „mechanischen“ Teil.
Aber das meiste davon kann ich eigentlich nicht betreten, weshalb eine Aussage dazu recht schwierig ist.
Aber es gibt definitiv auch Orte, die wohl mehr imaginativ sind, glaube ich. Also so, wie wenn man in der Therapie einen sicheren Ort erschafft. Ich weiß nicht recht. Irgendwann waren diese Landschaften einfach da, aber gleichzeitig waren sie auch eine Art imaginatives Ding🤔. Wieder schwer zu beschreiben.

#10 Träumst du manchmal von den anderen bzw. kann jemand anderes den Traum
träumen, aber du bist ebenfalls mit im
Traum?

Also erstmal: Ja ich träume von den anderen. Wir begegnen uns schon lange im Traum und einige habe ich ich erst über die Träume (äußerlich) kennengelernt. Das passierte aber schon lange vor der Diagnose (bzw. dem Wissen darum, da eine Diagnose ja schon 4 Jahre, bevor ich davon wusste, existierte). Im Traum bin ich sehr oft eine andere Person. Ich sehe mich als andere Person in einem Spiegel, erlebe deren Leben oder oft gibt es z.B auch eine Kommentatorstimme.
In manchen Alpträumen z.B führt mich diese Kommentatorstimme durch den Traum. In einem Haus voller Dämonen und Monster z.B sagte sie mir mal wo ich hingehen muss, um sicher zu sein. Oder steht mir zur Seite, wenn Träume bzw Traumtode (also eigene) zu schlimm zu werden scheinen, etc.

Manchmal haben wir auch so eine Art „Filmträume“. Dort ist es dann so, als sähe man einen Film über andere, ohne das man selbst involviert ist. Inwieweit das aber mit der Diagnose zusammenhängt, weiß ich nicht.

Ob jemand anderes den Traum aber träumt und ich bin nur dabei, kann ich nicht wirklich beantworten.
Es ist schon so, dass ich in Träumen manchmal nur eine Art „Statistenrolle“ habe, aber inwieweit das dann ein Traum eines anderen ist oder nicht, weiß ich nicht.

Was ich aber manchmal habe/bekomme sind eine Art von „Intrusion“. So würde ich sie jedenfalls beschreiben. Das sind dann aber keine Träume, höchstens vllt maladaptive Träume (sehr lebhafte Tagträume) 🤔. Dort sehe ich dann Erlebnisse aus der Beobachterperspektive. Als Beispiel sah ich ein kleines Mädchen gefes*elt in einem Keller. Das bin dann aber nicht ich, sondern ich sehe da andere Personen. Normale Intrusionen erlebt man ja sonst auch eher aus der Ego-Perspektive.

(Mögliche!) Indikatoren für Rituelle Gewalt

Wer vermutet vll von einer Programmierung und ritueller Gewalt betroffen zu sein, kann sich diese Liste einmal zu Rate ziehen. Wichtig ist dabei jedoch zu sagen, dass ein oder auch mehrere Antworten mit Ja nicht automatisch zu 100% auf Mind Control hinweisen (recht eindeutige Indikatoren für MC markiere ich mit einem roten Sternchen, aber auch die sind alleinig nicht aussagekräftig!). Ebenso heißt das aber auch nicht, dass, wenn keiner der Punkte zutrifft, rituelle Gewalt zu 100% ausgeschlossen ist.

Diese Liste bzw. Indikatoren wurden (wie bei den Anzeichen für sexuelle Gewalt) nicht von mir persönlich zusammengestellt, sondern ich habe sie ausnahmslos von Alison Miller, Michaela Huber und Ellen P. Lacter übernommen (sie stammen also von ausgebildeten Fachkräften die bereits mit verschiedensten Opfern zusammengearbeitet haben und dementsprechend auch eine langjährige und umfassende Expertise aufweisen können) und habe weder etwas persönliches, noch irgendwas anderer Privatpersonen mit einfließen lassen.

Warum stelle ich so eine Liste hier ein?

Ich persönlich war lange auf der Suche nach etwas, woran ich mich ansatzweise orientieren kann. Manchmal ist es so, dass dich ein inneres Gefühl plagt und vll sogar Fetzen von komischen Erinnerungen hochkommen, aber du nichts damit anfangen kannst, weil alles so zusammenhangslos erscheint. Und mir persönlich hilft es da dann abzugleichen: ,,Oh, das erlebe ich auch“ oder ,,Also ne, das kenne ich definitiv nicht„. Ne Diagnose oder ein klares: ,,Ich bin nun da und davon betroffen oder nicht„, erhält man natürlich nicht und soll man auch nicht! Alles was wirklich zählt, sind nur eure Erinnerungen! Keine Liste kann euch das jemals abnehmen!

Ich gehöre aber z.B zu den Menschen, die Listen lieben. Ich bin auch so jemand, der zu nem lustigen Abend mit Freunden statt Uno nen Stapel Fragenbogen vom Psychiater mitbringt 😅🙈. Mir ist komplett bewusst, dass ein Fragebogen nicht klären kann was in dir wirklich und definitiv los ist, aber ich empfinde solche Bögen und Listen wie eine Art Geländer. Eine Orientierung, an der ich mich entlang tasten kann.

Und manchmal braucht es einfach diese Orientierung. Gerade wenn man in diesem ganzen Prozess allein ist. Mal ehrlich, wo soll man mit seinen Gefühlen und Erinnerungsfetzen hin, wenn nirgends ein normaler Abgleich möglich ist? Unter den Betroffenen wird dir ja leider viel zu oft versucht, alles direkt auszureden (meiner Erfahrung nach zumindest). Und bei Ärzten schaut es oft nicht anders aus. Ich persönlich kann allerdings nicht damit arbeiten, wenn man mir auf alles Gesagte erwidert, dass ich mir das nur eingebildet habe oder alles bestimmt ganz harmlos ist 🤷‍♀️. Ich brauche da ehrliche, offene und klare Aussagen und dann kann ich für mich auch abgleichen, wo ich momentan stehe und wo nicht.

Was noch wichtig ist

Oder sagen wir, was ich in diesem Themengebiet noch für relevant zu erwähnen erachte. Ganz wichtig: An erster Stelle stehen deine Erinnerungen. Und da ist es absolut Wurst, was eine Liste sagt oder was andere Betroffene meinen.

Passt auf: Rituelle Gewalt ist in erster Linie organisierte und sadistische Gewalt. Erst wenn irgendeine Art Glaubenssystem, wie z.B in Sekten, bzw. eben der rituelle Charakter dazukommt, spricht man von ritueller Gewalt. Wenn du aber Erinnerungen an sadistische Gewalt hast, jedoch nirgens eine Art Glaubenssystem auftaucht, heißt das nicht, dass deine Erlebnisse weniger schlimm waren. Leider Gottes wird unter einigen der Begriff „rituell“ als eine Art „non plus Ultra“ der erlebten Gewaltanwendung geführt. Ich versuche mich gar nicht hineinzuversetzen, was in den Leuten vor sich geht (soll’n se machen), aber den anderen möchte ich gerne vermitteln, dass sadistische Gewalt sadistische Gewalt ist und bleibt. Egal ob nun in ritueller Form oder nicht.

Weiter finde ich es wichtig zu sagen, dass nicht jeder, der solche Gewalt erlebt hat, automatisch auch programmiert sein muss (da gibts verschiedene Gründe). Wenn du also Erinnerungen hast, aber es keine Anzeichen auf eine Programmierung gibt, heißt das nicht, dass deine Erinnerungen falsch sind. Weiter gibt es auch Betroffene die nicht polyfragmentiert sind (also keine 100+ Anteile haben) oder auf die es nicht zutrifft, dass sie z.B nicht imaginieren können etc. und die deshalb teilweise von anderen Sprüche gedrückt bekamen, wie: „Dann kannst du ja sowas gar nicht erlebt haben, weil wenn, dann wäre es so und so“ (muss ich erwähnen, wie ekelhaft ich dieses Verhalten finde?). Es gibt sehr viele Überschneidungen und weltweit sehr ähnliche Berichte. Deshalb existieren ja aber trotzdem noch Abweichungen. Es sind schließlich auch nicht alle Gruppierungen gleich.

Mögliche Indikatoren

1. Du hast eine DDNOS oder Dis Diagnose.

2. Träume die auf rituelle Gewalt oder Mind-Control Folter hindeuten. *

3. Wiederholte, roboterartige Aussagen, die im Kontext des Dialogs oder des Geschehens keinen Sinn ergeben (z.B ,,Ich möchte nach Hause gehen“). *

4. Du hörst in deinem Kopf Ritualgesänge, manchmal mit sexuellen, bizarren oder ,,Halt den Mund“ Themen. *

5. Du fertigst Zeichnungen an, die auf rituelle Gewalt hinweisen, wie z.B viel Rot und Schwarz, Kutten, Messer, Feuer, Käfige, Körperteile, Blut, usw. (diese Themen gelten übrigens auch alle für die Träume). *

6. Du hast einen unwiderstehlichen Drang dich mit Nachrichten, Zeitungsartikeln, Gesprächen usw. über rituelle Gewalt zu beschäftigen.

7. Du hast einen starken Hang zu Themen wie Okkultismus, Magie, Blut, dem Baphomet oder ähnlichen Dingen.

8. Deine Symptome verschlimmern sich zu Feiertagen wie Geburtstagen, Weihnachten, Ostern, dem 1.Mai, Sonnenwenden, Halloween usw. (z.B psychosomatische Schmerzen, starke Depressionen, Angstzustände, Selbstverletzungen oder Selbstmordgedanken). *

9. Es gibt Verletzungen oder (unerklärliche) Narben auf deinem Körper; in Form von bestimmten Mustern, Formen (z.b ein Pentagramm) oder (Ritual-)Texten. *

10. Du hast intrusive Gedanken oder Impulse über Gewaltsex, Sex mit Kindern oder Tieren.

11. Du hörst Stimmen, die dir befehlen nichts zu sagen und den Mund zu halten.

12. Wenn du über das sprechen möchtest was passiert sein könnte verspürst du körperlichen Schmerz, Übelkeit, starke Kopfschmerzen, paranoide Gedanken, Angst, oder bekommst Flashbacks von Gewalterfahrungen. *

13. Du hast spontane Spasmen oder Kopfzuckungen, als ob du einen Elektroschock erhalten hättest.

14. Du hast das Gefühl, als ob es in deinem Inneren etwas oder jemanden gibt, der dich selbst oder andere verletzen oder deinen Aufenthaltsort an die Täter weiterleiten könnte.

15. Manchmal glaubst du, dass du jemand getötet hast oder töten könntest oder du hast das tiefe innere Wissen, dass du böse bist. *

Weitere…

16. Du hast Ängste, Phobien und Alpträume die sich um die folgenden Themen drehen:

  • Religion und Kirche
  • Weihnachten, Ostern, Geburtstage, Hochzeiten, ect
  • Ärzte/Zahnärtze
  • Körperflüssigkeiten und Exkremente
  • Spritzen und Nadeln
  • Waffen
  • Polizei, Gefängnisse und Käfige
  • Bäder und ertrinken
  • Insekten, Schlangen, Spinnen und Ratten
  • Kameras – fotografiert oder gefilmt werden
  • Bestimmte Formen und Farben
  • Kutten, aufgehängt oder gewürgt zu werden
  • Geschlossene Räume, Keller, Kriechgänge, Gruben
  • Tod und begraben werden, Beerdigungen
  • Rotes Fleisch oder bestimmte Nahrungsmittel (oder auch ein umgedreht ein starker Hang zu solchen Lebensmitteln)
  • Das wichtigen Menschen oder Haustieren etwas passiert

17. Der obsessive Zwang immer das gleiche Lied zu singen (gedanklich), irrelevante Zahlenreihen zu wiederholen (oder die einem durch den Kopf gehen).

18. Ein Muster von wiederholtem, plötzlichen Verlassens des Hauses für einen Abend, ein Wochenende oder länger, mit anschließender Amnesie.

19. Große Gedächtnislücken, oft für ein ganzes Jahr oder länger, in der Kindheit.

20. Starke Angst vorm Klingeln des Telefons oder der Zwang immer Abnehmen zu müssen (ohne erkennbaren Grund) oder das Telefon in den frühen Morgenstunden oder zu anderen Zeiten in der Hand zu finden, ohne Erinnerung daran. *

21. Verstärkte „Dead-Air“ Anrufe (niemand antwortet oder sagt Hallo) um Geburtstage oder andere (rituelle) Feiertage herum. *

22. Enorme Empfindlichkeit gegenüber Innenbeleuchtung; oft müssen Lichter ausgeschaltet oder gedimmt werden.

23. Angstreaktionen (oder Aggression) gegenüber z.B Innenbeleuchtung, Spiegel (sehr häufig), Formen, Farben, Wasser, Tieren, Babygeschrei, Kinder, das Hören des eigenen Namens, Zeichentrickfiguren usw.

24. Das Herstellen/Wiedererlangen der Erinnerungen oder Therapiefortschritte führen zu starken Selbstmordgedanken (oder -ausführungen), Selbstverletzungen (Verbrennen, Überdosierungen, Schnitte, usw.), starken Depressionen, Angstzuständen, den Drang die Therapie abzubrechen. Die Unfähigkeit mit dem Therapeuten zu sprechen (Worte werden einfach ,,entzogen“ oder das was gesagt werden will, kann einfach nicht ausgesprochen werden), den Therapeuten zu hören oder zu sehen. Zu körperlichen Symptomen, u.a auch Bewegungsstörungen, dissoziativen Anfällen usw. *

25. Der Drang sich nicht von bestimmten Menschen zu trennen (obwohl sie toxisch sind) oder zu diesen zurückzukehren. Auch der starke Drang zu bestimmten Feiertagen nach Hause zu kommen.

26. Hinweise auf (unerinnerte) Abtreibungen oder Geburten. *

27. (Chronische) Stoffwechselstörungen (aufgrund der Manipulation durch die Täter hinsichtlich Nahrung, Schlaf, Wasseraufnahme u. der Folter)

Weitere Anzeichen für RG und einer Programmierung

Die Frontperson ist eine Hülle

Täter trainieren die Frontpersonen oft dazu kein echtes ,,Selbst“ zu haben, sondern mehr eine durchlässige Hülle zu sein, durch welche die Innenpersonen hindurch sprechen können. Hinter dieser ,,Hülle“ können die Innenpersonen switchen, ohne das im Außen ein Wechsel bzw. die Multiplität erkennbar ist (,,versteckte Wechsel“). Die Frontperson bekommt zudem auch meist nichts von diesen Wechseln mit oder weiß das andere Personen durch sie hindurch handeln.

Absichtlich platzierte Trigger (Programme)

Der Unterschied zu normalen Triggern ist der, dass diese bestimmte Handlungen auslösen, die sich nicht willentlich unterbrechen lassen – Zum Beispiel der Zwang nach Hause zu gehen, nachdem man einen bestimmten Ton gehört oder ein Bild gesehen hat und du kannst diesen Zwang willentlich nicht unterbinden.

,,Sprengfallen“

Der Begriff wird von Alison Miller verwendet. Gemeint ist da, dass von Tätern gezielt Programme im Inneren gesetzt und ausgelöst werden, sobald die Frontperson beginnt sich an damalige Ereignisse (oder generell Dinge an die sie sich nicht erinnern soll) zu erinnern oder darüber spricht. Möglich sind Suizidversuche, (ernsthafte) Selbstverletzungen, schwere Depressionen, usw.

Innere Struktur

Es KANN eine sehr komplexe Innenwelt geben, wo jeder Innenperson ein bestimmter Platz zugeteilt wurde (diese komplexe Innenwelt muss es aber nicht geben bzw. kann auch bei natürlich entstandenen Systemen existieren). Diese Innenwelt KANN ebenfalls unveränderlich (für die Persönlichkeiten und der Frontperson) sein.

Geometrische Formen und Strukturen (Pyramiden, Quader, Hexagon, Spinnennetz, … ) im Inneren weißen oft, nach Alison Miller, ziemlich deutlich auf eine gezielte Spaltung hin.

(Eine persönliche Frage wäre dahingehend was mit Computer-Strukturen/PCartigen Aufbau bzgl der inneren Welt ist? Hat damit jemand Erfahrungen?)

Intrusionen

  • Gerüche oder Geschmack von: Kot, Urin, Blut, brennendes Haar oder Fleisch.
  • Emotional: Angst davor das gleich ,,etwas Schreckliches“ passieren wird, generalisierte Panik, häufige Todesangst (besonders bei noch bestehenden Täterkontakt).
  • Das Gefühl besessen oder ein Killer zu sein.
  • Das Gefühl ein Geheimnis hüten zu müssen, das man mit niemand teilen kann oder darf.

Mögliche Indikatoren für immer noch bestehenden Täterkontakt

  • Täter tauchen überall auf (z.b stehen ständig schwarze Limousinen an der Straßenecke, mit eindeutigen oder immer gleichen Kennzeichen; die Täter tauchen vor der Klinik auf, usw)
  • Du erhältst Grußkarten mit triggernden Texten oder Bildern; ständige Anrufe mit merkwürdigen (Ton-)Signalen oder abrupten Auflegen usw.
  • Du wirst offensichtlich verfolgt, z.B wird immer wieder bei dir eingebrochen oder die Wohnung wird so verändert, dass dir auffallen muss, dass jemand da war; du nimmst nächtliche Geräusche wahr oder dir folgt ein bestimmtes Auto überall hin
  • Unerklärliche Verletzungen (Nadeleinstiche, blaue Flecken, Blasen etc.), Wunden oder Schmerzen (besonders nach längeren Amnesien)
  • Massiver Zeitverlust und Amnesien, oft verbunden mit dem Gefühl aktuell in einer Krise, verletzt oder in Todesgefahr zu sein
  • Chronisch unsichere und ,,merkwürdige“ Beziehungen in die Sadomaso-, Prostitutions-, Pornografie- oder Kannibalenszene
  • Beziehungen zu Helfern werden abrupt abgebrochen, Therapiestunden werden plötzlich versäumt, die Therapieeinrichtung nicht mehr gefunden oder das Innere Gefühl das der Therapeut böse ist wächst, sobald man beginnt sich mehr zu öffnen (starkes Misstrauen oder Unfähigkeit zu sprechen)
  • das plötzliche Einsetzen das Ding mit dem Multipel sein oder der rituellen Gewalt nicht zu verstehen und immer wieder erklärt zu bekommen
  • Plötzliche emotionale Ausbrüche (,,Ich bin in Lebensgefahr!“), ohne den Grund dafür zu kennen oder sonstige Anzeichen auf eine Psychose
  • plötzliche Unfähigkeit mit den anderen in Kontakt zu treten (,,alle sind weg“), sie zu hören oder die ganze Innenwelt ist durcheinander (,,keiner ist da wo er sein sollte“) ➡ Symptom auf mögliche Umprogrammierung vor kurzer Zeit
  • bekannte Innenpersonen spalten sich plötzlich oder es tauchen neue auf ➡ Symptom auf mögliche Umprogrammierung v.k.Z (kann aber auch in einer extrem stressigen Zeit geschehen)
  • plötzliches Auftreten von intensiven Zwängen (z.B Suizid in einem bestimmten Motel, in eine bestimmte Stadt oder zu bestimmten Leuten fahren oder sich auf eine bestimmte Weise zu verstümmeln etc.)