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Wie innere Kommunikation aussehen kann

Ich muss jetzt den gleichen Satz, wie beim Beitrag zum Co-Bewusstsein, verwenden: ,,Klar, schreib erstmal was, wovon du so gaaarr keine Ahnung hast.“ Toootaaal hilfreich für andere 😂

Im Bezug auf das Leugnen und Zweifeln stellte das für mich lange echt ein großes Problem dar. Ich habe Fachbücher und -artikel am Anfang verschlungen, weil ich wissen wollte: ,,Wie läuft das mit der Kommunikation jetzt genau ab? Kann das bei mir sein, wenn das so und so ist oder ist das jetzt nur meine rege Fantasie?“ . Irgendwie dachte ich nämlich, es darf bloß ganz klare und laute Stimmen im Inneren geben und alles andere hängt dann nicht mit diesem Thema zusammen. Mittlerweile können wir das ein bisschen differenzierter sehen…

Stimmen hören

Ich hab das schon in anderen Beiträgen erwähnt. Da es für mich anfangs aber ein unglaublich wichtiges Thema war und ich auch mehrfach danach gefragt wurde, möchte ich das nochmal aufgreifen. Ich ging anfangs davon aus, dass „Stimmen hören“ automatisch und immer so gemeint ist, dass die Stimmen auch akustisch wahrgenommen werden. Akustisch heißt: Ein männlicher Anteil redet z.b im Inneren mit männlicher tiefer Stimme. Ein anderer mit männlich hoher Stimme. Es ist eine klar kindliche, frauliche usw. Stimme hör- und deshalb auch auseinanderhaltbar.

Hier ist das nicht der Fall.

Manchmal kann ich eine Stimmfarbe kurzzeitig wahrnehmen. Kindlich oder männlich. Meist ist es jedoch so, dass die „Stimmen“ eher in der gleichen Form erscheinen wie normale Gedanken. Bsp.: Es gibt eine Gedankenstimme, die aber nicht akustisch erscheint, sondern anders. Das ist die, die z.B erscheint, wenn ich lese oder denke, aber nicht automatisch auch meine Stimme im Außen ist. Sowas dürften die meisten kennen. Und in dieser Form der „Stimme“ erscheinen meist auch die anderen. Der Unterschied (zur Lesestimme usw.) ist der, das sie sehr intrusiv sind. Sie „drängen“ sich quasi auf. Sie kommen nicht von mir. Sind „lauter“. Intensiver. Eindringlicher. Als würden sie aus einem anderen Teil der Wohnung kommen und nicht aus meinem Mund (übertragen auf das Innerliche).

Weiter dachte ich lange Zeit, es müssten immer klare und ausformulierte Sätze erscheinen. Bei einigen ist das nämlich so. Hier nicht. Meist kommen nur einzelne Worte/Wortfetzen und der Rest des Satzes erscheint mehr als eine Art „Gefühl“ (ich höre/weiß also trotzdem was gesagt wird – Hier ist aber kein Körpergefühl damit gemeint). Ich weiß quasi was gesagt/gemeint ist, ohne das aber ein Wort für Wort ausformulierter Satz gesprochen wird.

Das Problem dabei

In der Therapie saß ich dann da und wenn meine Therapeutin fragte, was die anderen zu einer Sache/einem Vorhaben meinen/denken, dann konnte ich schwer direkt darauf antworten. [Ich] erwartete von uns, dass sofort jemand sagt: ,,Ja, also ich denke da dies und jenes und dann noch das dazu“ . Manchmal passiert das, meist ist es aber so das ich da sitze und die Frage gar nicht beantworten kann. Wenn ich aktiv am Reden/in der Situation bin, ist das hier kein lautes herum Geschreie, sondern viele äußern sich dann anders (dazu gleich mehr).

Für mich war das dann in der Situation aber wiederum ständig die Bestätigung: ,,Siehste, du bildest dir das alles ein. Du lügst und bindest jeden einen Bären auf!“ , weshalb ich dann wieder blockte und ein konstruktives Arbeiten in der Therapie diesbezüglich oft schwer möglich war. Mittlerweile tasten wir uns aber ganz langsam an die verschiedenen Arten der Kommunikation heran. Und das bringt wiederum etwas Entspannung rein. Dabei versuche ich als Mantra zu behalten: ,,Was gerade nicht möglich ist, ist eben nicht möglich. Nur weil das Eine aber nicht geht, schließt es das andere nicht aus.“ . Das klappt mal besser, mal schlechter.

(Übrigens hab ich gehört, kann sich das mit der Zeit bessern. Also wenn z.B durch die Therapie der Innenkontakt gestärkt wurde, kann es auch sein das man die anderen klarer und deutlicher hören kann. Muss aber nicht)

Weitere Möglichkeiten der Kommunikation

Wie gesagt, wir sprechen jetzt nur von dem, was wir bisher ausmachen konnten. Dabei will ich unbedingt erwähnen, dass es Systeme gibt, wo die einzelnen Anteile unterschiedlich kommunizieren (so wie auch hier). Das es aber ebenso Systeme gibt, wo alle Reden oder wo sich alle nur über Gefühle äußern (es also gar kein Stimmen hören gibt), usw. So unterschiedlich wie wir alle als Individuum sind, ist auch das, was wir wahrnehmen! Wenn bei dir niemand redet, heißt das nicht, dass er nicht da ist. Das alle (p)Dis-Systeme Stimmen hören müssen, ist längst überholt!

Gefühle und Körperreaktionen

Hier nehme ich zumindest klar wahr, dass ich selten allein da bin. Um sich mitzuteilen muss hier niemand nacheinander rauswechseln. Im Prinzip bin ich ständig irgendwie beeinflusst, nur ist es ein langer Weg und eine schwierige Aufgabe auszuklamüsern, wann etwas rein von mir kommt und wann jemand anders seine Finger mit ihm Spiel hat.

Vieles funktioniert hier auch über Gefühle. Nicht nur: ,,Boar, den finde ich jetzt aber total scheiße!“ (also direkte Gefühle wie Ablehnung, Wut, Trauer oder Freude, die parallel im direkten Kontrast zu meinem Empfinden stehen können). Sondern auch Botschaften werden über Gefühle mitgeteilt. Das „Halt den Mund“ taucht bei uns zwar auch als klare Sätze auf, oft jedoch sogar eher als Gefühl. Dann stellt sich dieser unbeschreibliche Drang ein, jetzt bloß kein weiteres Wort mehr zu sagen. [Ich], die das rational betrachtet und den Sinn dahinter nicht versteht, versucht dann weiter zu reden. Manchmal kann das dann klappen (wenn z.B nur Scham-Anteile etwas gegen das Reden hatten) oder es kann aber auch sein, dass der Mund plötzlich wie zugeklebt ist oder ich anfange zu dissozieren.

Ich verliere dann total den Faden. Weiß nicht mehr um was es überhaupt ging. Oder hab gedanklich noch das Gefühl da, was ich sagen wollte. Kann es aber nicht mehr ausdrücken. Die Worte fehlen dazu. Als würde sie jemand unter Verschluss halten/wegnehmen. Das kann sowohl im Gespräch mit Außenstehenden passieren, wie aber auch wenn ich selbst nur über etwas nachdenke. Es gibt Themen, wenn ich mich diesen nähere, da gibt es einfach kein Weiterkommen. Der Vorgedanke ist weg und erst recht der, wie es weiter gehen sollte. Rein das Gefühl bleibt bestehen, dass doch da gerade etwas war und es jetzt irgendwie nicht weiter geht.

Das kann dann auch Schmerzen an verschiedenen Körperstellen zu Folge haben („Hör jetzt auf damit, sonst tut es gleich noch mehr weh!“ ) oder das „ich“ plötzlich aufstehe, weil mir etwas ganz anders einfällt, was ich machen muss (sodass das Thema nicht weiterverfolgt werden kann).

Innere Bilder

Das hat lange gedauert, das zu kapieren. Ich habe das immer als Einbildung, Pseudo-Halluzination usw. abgetan. Tue ich auch jetzt noch oft, aber ich kann mittlerweile den entsprechenden Anteil(en) auch zugestehen, dass das ihre Art der Kommunikation ist.

Damit ist gemeint, das z.B abends im Bett (also meist bei Ruhe, das kann aber auch tagsüber auftauchen) innere Bilder erscheinen. Verschiedene. Für mich ist noch immer sehr schwer auszuklamüsern, was nun eine Art der Kommunikation, was ein Bild anderer (im Innen) und was eine bildhafte Intrusion ist. Also an sich lässt es sich schon auseinander halten. Mit inneren/anderen Personen kann ich manchmal sprechen (bzw. sie bewegen sich auch, agieren, reagieren), bei Intrusionen fühlt es sich wie die Vergangenheit an (auch wenn ich nicht jede Szene selbst kenne) und auch maladaptive Träume fühlen sich ganz anders an. – Da spielt halt das Leugnen-Ding mit rein und so, naja.

Bei den Bildern (in Form der Kommunikation) ist es dann so, dass derjenige Anteil keine Worte verwendet, sondern mir über Bilder mitteilt was er gerade von etwas hält. Das (Bild) kann auch manchmal etwas recht banales sein. Das funktioniert so ähnlich, wie wenn sich z.B das Unterbewusstsein mittels Bild-/Symbolsprache in den Träumen bemerkbar macht. Ist er/sie/es z.B gerade gut drauf, kann auch mal etwas total witziges kommen, wo ich dann lachen muss und denke: ,,Äh ja, oookay? 😂. Schön das du darüber so einen Spaß hast.“ .

Oder es kommen sehr düstere Bilder. Zur Unterscheidung: Da gibt es einmal die Bilder, die wie die Darstellung eines Traumas aus der Sicht eines anderen aussehen und dann gibt es die, die manchmal einem Gruselfilm gleichen (Fratzen, Monster, Clowns, Verletzungen, usw.). Die aber keinen (konkreten) realen Charakter haben, sondern mehr ein deutliches Gefühl/Wahrnehmung widerspiegeln. Statt Worte wie etwas erlebt wird/wurde, also ein entsprechendes Bild dazu. Als würde sich jemand Stummes versuchen über Bilder mitzuteilen.

Schriftlich

Viele Systeme arbeiten mit sogenannten Kontaktbüchern, wo jeder die Möglichkeit hat, sich schriftlich in einem gemeinsam zugänglichen Buch auszudrücken und mitzuteilen. Das klappt hier überhaupt nicht. Also so null komma niente nada gar nicht 😅🙈. Was aber möglich ist, ist das z.B eine eMail an die Therapeutin geschrieben wurde (was aber eher selten passierte) oder auch das an manchen Beiträgen auf dem Blog andere mitarbeiten. Dann wird zwar trotzdem oft mir das tippen überlassen, aber fast keine Aussage in den entsprechenden Texten kommt auch tatsächlich rein von mir. So im Lesen solcher Mails und Texte im Nachhinein, lese ich dann sehr oft andere heraus.

Andere müssen dich, wenn sie schriftlich kommunizieren wollen, also nicht immer komplett rauskicken (mit Amnesie) oder für dich klar auffällig deine Hand/Finger übernehmen (obwohl ich schon von Depersonalisation sprechen würde 🤔 – in dem Moment check ich das meist nur gar nicht so richtig). Vllt interessant dazu noch zu sagen ist, dass ich beim Schreiben dieser Texte zwar meist dabei bin (und oft auch Erinnerung daran habe mit dem Schreiben angefangen zu haben), aber nicht mehr weiß um was es eigentlich ging, was wir da schrieben oder was überhaupt das Thema des Textes war. Das stelle ich dann erst im Nachhinein fest.

Weiter gibt’s bei uns aber z.B auch eine Form der inneren, schriftlichen Kommunikation und zwar über Post-it’s. Der klebt dann halt einfach nur im Inneren und nicht nicht irgendwo im Außen. Ist aber genauso beschriftet. Lustigerweise sind diese Post-it’s scheinbar nur leider irgendwie nie für mich bestimmt 😅. Ich seh den halt kleben und lese auch den Text darauf, aber in der nächsten Sekunde ist der Post-it dann direkt wieder weg und mit dazu das, was drauf stand. Also ich weiß noch wie viel Text und das überhaupt Text darauf war und das ich den auch gelesen habe, aber irgendjemand klaut mir dann einfach das Wissen über den Inhalt 🤷‍♀️. Der Briefverkehr scheint mich wohl nix anzugehen 😅.

Wie gut die Kommunikation momentan bei uns abläuft

Ich würde sie eher als sehr einseitig beschreiben.

Wer im inneren Bock hat kommentiert oder redet. Wenn ich Bock habe zu reden, bekomme ich jedoch nur selten eine Reaktion oder gar die, die ich erwarte/mir erhoffe.

Klar kann ich Fragen stellen und bekomme manchmal auch Antworten. Vor allem mit denen, die eh meist mit da sind, klappt das mittlerweile recht gut. Antwort heißt dabei aber auch, dass ich durchaus mal 3 verschiedene Antworten bekommen und logischerweise damit so gut wie gar nichts anfangen kann.

Das heißt aber nicht, das wir nicht manchmal echt gute Diskussionen führen oder auch miteinander lachen können. Das heißt lediglich, dass es hier halt einfach nur nicht so hinhaut, wie oft beschrieben oder von einem selbst (mir) auch gewünscht wird. Vor allem da ich leider zu vielen einfach gar keinen Kontakt habe/bekomme.

Und auch ein Problem ist hier, dass wenn der Kontakt besser wird (obwohl ich nicht weiß, an was es letztendlich wirklich liegt), das Leugnen wieder unglaublich stark anfängt (auch wenn sich das für manche blöd anhören mag, aber das unterliegt eben nicht immer deiner bewussten Kontrolle, von wegen „Dann hör halt einfach auf damit“ ). Und danach ist es dann ein bisschen so, als würde ein Reset-Knopf gedrückt und alles wieder auf Anfang zurückgesetzt. Bisher war das 2x so. Aktuell hatten wir so einen Fall im Winter.

(p)Dis – Formen und Unterschiede

Dis ist nicht gleich Dis, genauso wenig wie eine DDNOS gleich eine DDNOS ist. Es ist eben wie bei allen psychischen „Störungen“, wo nicht jeder in genau das gleiche Muster passt. Gerade auch bei der DDNOS fällt mir immer wieder auf, dass in verschiedene Typen unterteilt wird, was manchmal ganz schön verwirrend sein kann.

Gucken wir uns einfach mal an, was es da überall für Unterschiede gibt. [Ich spreche jetzt hier noch vom ICD-10. Was sich nächstes Jahr, mit dem ICD-11 ändert, kennzeichne ich euch extra.]

DDNOS

(Ab 2022 fallen beide Typen unter pDis…)

  • Typ 1a: Wird als Dis (Dissoziative Identitätsstörung) gesehen, welche aber noch nicht klar diagnostiziert ist, weil z.B kein Switch beobachtet werden konnte. Oder weil zwar relevante Amnesien für die Vergangenheit bestehen, nicht jedoch aber für den normalen Alltag (keine bis wenig Alltagsamnesien).
  • Typ 1b: Wie eine Dis (erfüllt nicht alle Kriterien dafür) => Die unterschiedlichen Anteile sind nicht ganz soweit von einander getrennt/abgespalten oder wirken nicht getrennt genug von der Frontperson. Weiter gibt es keine Amnesien zwischen den verschiedenen Anteilen (emotionale Amnesien sind aber möglich, also das nicht-Erinnern an entsprechende Gefühle ect.), d.h es besteht ein ständiges Co-Bewusstsein. Es kann dabei auch „nur“ zu verschiedenen Ich-Altersstufen oder Emotionszuständen kommen (=Ego-State-Disorder).

➡ Im neuen ICD-11 werden beide Typen zusammengefasst, als Partielle Dissoziative Identitätsstörung. Dort heißt es:

,,In der Regel treten keine Amnesien, aber regelmässig teildissoziiertes Handeln auf. Ein Persönlichkeitszustand ist dominant und andere Persönlichkeitszustände versuchen intrusiv zu beeinflussen, sind jedoch nicht dominant. Intrusive Beeinflussungsversuche beinhalten oft Selbst- und Fremdverletzungen, Essstörungen, Einnahme von Suchtmitteln und sexuelle Handlungen. (…) Diese Intrusionen sind verbunden mit Veränderungen von Empfindungen, Wahrnehmung, Affekten, Kognitionen, Erinnerung, motorischer Kontrolle und Verhalten und werden als Beeinträchtigung des Funktionierens des dominanten Persönlichkeitszustands und typischerweise als störend erlebt.“

Im amerikanischen DSM-5 (seit 2013) heißt diese Diagnose OSDD.

Weitere DDNOS-Typen…

  • Typ 2: Derealisation, ohne Depersonalisation. Normalerweise wird hierfür aber trotzdem die Diagnose: Depersonalisations- /Derealisationsstörung vergeben, da nach dem ICD-10 dafür entweder Derealisation oder Depersonalisation (oder eben beides) gegeben sein muss. Wann genau und warum dafür dann manchmal die Diagnose DDNOS ausgestellt wird/werden kann, konnte ich leider noch nicht herausfinden (ich gebe bescheid, wenn ich mehr weiß).
  • Typ 3: Dissoziationszustände die bei Personen auftreten, die längere Zeitphasen einer Gehirnwäsche und/oder Indoktrination ausgesetzt waren, z.B in einem Gefangenlager ect.
  • Typ 4: Dissoziative Trance(störung). Das Bewusstsein für die Umgebung, das eigene Erleben, die eigene Identität, wie auch für das kognitive Denkvermögen sind dort stark eingeschränkt. Es kann zudem immer wieder zu den gleichen, monotonen Aussagen kommen.

Bei der Besitztrance (Besessenheitszuständen) erlebt der Betroffene sich bzw. sein Handeln wie von einer fremden Macht oder Wesenheit gesteuert. Diesbezüglich kann es auch zu einer Amnesie kommen. Vor allem in den östlichen Ländern, wie Asien, ist diese Störung sehr weit verbreitet (und wurde bei den Betroffenen, früher und heute, wahrscheinlich oft auch eher bewusst durch Dritte herbeigeführt).

  • Typ 5: Dissoziativer Stupor, wobei der Betroffene am ganzen Körper erstarrt und sich nicht mehr bewegen kann. Oder Bewusstlosigkeit und Koma, die nicht auf eine körperliche Ursache zurückzuführen sind.
  • Typ 6: Ganser-Syndrom. Betroffene antworten knapp an Fragen vorbei (z.B 2+2=5). Ein anderer Zustand kann nicht damit assoziiert werden (z.B eine dissoziativen Fuge, ect.).

Dissoziative Identitätsstörung

Reaktive Dis

Reaktiv = ,,als Reaktion auf einen Reiz auftretend“

Gemeint ist hier, dass die Dis „natürlich“ entstanden ist. Durch anhaltenden Missbrauch (psychisch, physisch und/oder se*uell), entwickelten sich alternative Persönlichkeiten, die die Traumata aushielten. Diese entstanden jedoch ohne Beabsichtigung durch die Außenwelt/Täter. Was jedoch durchaus möglich ist, ist das die Dis den Tätern irgendwann auffiel und sie für ihre Zwecke genutzt wurde, wie im organisierten Verbrechen z.B.

Programmierte Dis

Auch hier ist die Dissoziation natürlich eine Reaktion auf die äußeren Reize. Die Dissoziation der Kinder wird dort aber gezielt durch die Täter gefördert. Meist wurden die Kinder schon im Mutterleib „vorbereitet“, z.B durch Elektroschocks bei der Mutter, während der Schwangerschaft, wodurch die Schmerztoleranz der Kinder erhöht werden soll und diese beabsichtigt eingesetzten Traumata ziehen sich so durch die gesamte Kindheit, bis in das Erwachsenenalter hinein. Die Täter setzen den Missbrauch hier ein, um gezielt Persönlichkeiten abzuspalten, welche dann auf bestimmte Verhaltensweisen und/oder Handlungen konditioniert und programmiert werden (sie führen durch Mind-Control die Befehle der Täter aus). Bei anhaltenden Traumata auch zuhause, in der Schule ect., spalten sich oft weitere Persönlichkeiten ab (reaktiv; nicht beabsichtigt durch die Täter).

Weitere Unterschiede

pDis Typ 1 (neu)

Im Alltag gibt es ganz normal Ich-Syntone Handlungen, was heißt das sich der Betroffene auch wie er selbst fühlt. Nur bei Stresssituationen fühlt sich sein Handeln, Denken und Fühlen Ich-Dyston an, also nicht zu sich gehörig. Wenn im Streit z.B ein emotionaler Anteil (EP) heraus getriggert wird (wie bei der Ego-State Disorder) oder im Flashback usw., also eben in einer Stresssituation, dann übernimmt ein EP die Exekutive (er beeinflusst von Innen heraus, wodurch die Frontperson wie der EP handelt und reagiert, aber immer noch die Frontperson bleibt -> kein Switch, wie bei der Dis), wobei auch Depersonalisation auftreten kann. Amnesien gibt es jedoch nicht.

pDis Typ 2 (neu)

Hier gibt es auch im Alltag Ich-Dystones Empfinden. Handlungen, Gedanken, Gefühle usw. werden als zu sich gehörig (Ich-Synton), wie auch als nicht zu sich gehörig (Ich-Dyston) empfunden/wahrgenommen. Innere Anteile stehen also im Co-Bewusstsein und beeinflussen die Frontperson von Innen, sowohl im normalen Alltag, wie auch in Stresssituationen. Dabei kann es zu Depersonalisationserlebnissen kommen, allerdings ebenfalls ohne Amnesie (die Frontperson bekommt alles mit, auch wenn ein innerer Anteil durch sie hindurch agiert). Das ist das, was wir bisher als DDNOS bzw. Vorstufe zur Dis angesehen haben.

Dis Typ 1 (neu)

Volldissoziiertes Handeln bei Stress, d.h im normalen Alltag gibt es keine Amnesien oder Wechsel. Die Handlungen und Gedanken werden als Ich-Synton, oder aber auch als Ich-Dyston (aber ohne Amnesie) erlebt. Erst bei Stress oder traumanahen Situationen kommt es dann zu einem Switch, mit Amnesie.

➡ ,,Ich-Syntonie bedeutet allgemein, dass eine Person ihre Gedanken, Impulse oder Gemütserregungen als zu ihrem Ich gehörend erlebt. Diese werden also nicht als fremd und störend wahrgenommen, sondern als fester Bestandteil der eigenen Persönlichkeit. “ (Wikipedia)

Dis Typ 2 (neu)

Volldissoziiertes Handeln im Alltag. In stressnahen Situationen, sowie im Alltag kommt es zu Ich-Syntonen, wie Ich-Dystonen Handlungen, mit und ohne Amnesie (d.h auch im normalen Alltag kommt es regelmäßig zu Wechseln).

,,Offene“ Wechsel

Hier sind die Wechsel zwischen den unterschiedlichen Persönlichkeiten relativ offensichtlich zu erkennen. Die Persönlichkeiten unterscheiden sich oft auch stärker in ihrem Auftreten, sodass durchaus eine klare Stimmveränderung, Körperhaltung, ect. wahrgenommen werden kann.

[ Bemerkbar können sich Wechsel übrigens über Augenrollen (das Weiße kommt z.B zum Vorschein) oder andere Augenbewegungen; starkes Zittern; Schütteln; Kopf-, Gesicht- oder Körperspastiken; ,,den Faden verlieren“ bzw. das nicht Erinnern des vorher Gesagten; plötzliche Stimmungswandel oder Sichtweisen; usw. bemerkbar machen. ]

,,Verdeckte“ Wechsel

Die Wechsel erkennt man hier weniger gut, sodass selbst Fachpersonal oft Probleme hat, einen Switch eindeutig zu identifizieren. Die Persönlichkeiten wechseln sich eher im Hintergrund, also hinter der Frontperson ab, sodass nach Außen weiterhin eine einheitliche Fassade aufrecht erhalten bleibt. Obwohl auch da die Persönlichkeiten, für sich genommen, durchaus eine viel tiefere oder höhere Stimme oder eine ganz andere Mimik, Körperhaltung ect. (als die Frontperson) haben können, erkennt man dies selten direkt bei so einem versteckten Wechsel. Es kann auch dazu kommen, dass Vorhergeschehenes an die neu herausgewechselte Persönlichkeit „übergeben“ wird, sodass auch nicht zwangsmäßig eine Amnesie zum z.B vorherigen Gespräch vorhanden sein muss (was dann ja nach Außen hin auffallen würde).

Oft findet man diese Form der Dis bei programmierten Systemen an (da dort von den Tätern ja beabsichtigt wird, dass die Dis niemanden auffällt). Wie immer kann, muss aber gar nichts. Auch reaktive Systeme können so „versteckt“ wechseln. Zudem wechseln sich auch bei der DDNOS die Persönlichkeiten hinter der Frontperson ab, weshalb gerade da so schwer erkannt werden kann, dass eine multiple „Störung“ vorliegt.

Was kann sich noch unterscheiden?

Stimmen

  • Viele Betroffene hören die Innenpersonen klar und deutlich. Sie hören eine klare Stimmfarbe und können die unterschiedlichen Stimmen oft auch gut zuordnen. Die Personen diskutieren laut miteinander, kommentieren das Handeln der Frontperson, usw.
  • Ich wiederum höre nur sehr selten eine klare Stimmfarbe. Wenn, dann nehme ich auch den vollständigen Satz wahr. Die meiste Zeit über höre ich die Stimmen aber mehr wie Gedanken. Ich kann nicht heraushören ob da eine männliche oder weibliche oder kindliche Stimme redet und eigentlich höre ich da auch keine ganzen Sätze. Was gesprochen wird weiß ich, aber das ist mehr als würden die Wörter und Sätze als eine Art Gefühl aus dem Hintergrund angeschwappt kommen, welche ich im Inneren dann „übersetze“. Ich beschreibs immer als ,,Hör-Fühlen“ 😅. Da wird auch regelmäßig kommentiert und geschwafelt, aber das ist für mich mehr wie ein Klumpen vieler unterschiedlicher Meinungen/Gedanken, der durch den Kopf rauscht. So deutliches Reden, als würde man sich z.B in einer Bahnhofhalle mit vielen Menschen befinden (wie es viele oft beschreiben), ist das für mich nicht. Oft fühlt es sich eher an, als würden die entsprechenden Personen ganz, ganz weit weg stehen und der Wind trägt mehr so ein Wispern zu mir rüber oder als würde ich sie durch ein ewig langes Rohr, weit entfernt wahrnehmen. Mittlerweile weiß ich, dass das aber auch völlig normal ist und ich gar nicht so alleine damit bin (am Anfang dachte ich das nämlich, was mir wieder einen Grund zum Zweifeln gab).
  • Manche hören überhaupt keine Stimmen. Sie können die anderen nicht reden hören. Kommunikation ist dort mehr über Intrusionen, Gefühle, Impulse, Körperreaktionen, andere vermittelte (Außen)Personen (wäre aber nicht mein Favorit) , Kontaktbücher usw. möglich. Auch das ist gar nicht so selten, wie angenommen.

Wichtig ist noch zu sagen…

… das es Anteile geben kann, die überhaupt nicht sprechen können. Du kannst also durchaus die anderen ganz klar hören, während du aber diesen einen Anteil (oder auch mehrere) nicht hörbar wahrnehmen kannst. Dann ist es z.B auch möglich, dass du deine Anteile nicht deutlich hörst, weil die Barrieren zu ihnen noch zu hoch sind (sie weiter abgespalten sind). Durch die Therapie oder nähere Beschäftigung mit ihnen, kann sich das mit der Zeit verändern. Ebenso kann es aber auch möglich sein, dass du schon Jahre Therapie auf dem Buckel hast und du die Stimmen der anderen trotzdem nicht hören kannst. Dann habt ihr einfach eine andere Art zu kommunizieren.

Es gibt sogar, darüber las ich letztens, Betroffene die die inneren Personen doch im Außen hören (bisher habe ich das in die Kategorie Schizophrenie gepackt, weil es mehr wie eine Halluzination klingt). Alison Miller schreibt über eine Patientin, die die eigentlich inneren Stimmen, aus dem TV kommend wahrnahm. Auf Nachfrage antwortete eine Innenperson, dass die Betroffene die inneren Stimmen als Dämonen und böse Wesen ansah und ihnen deshalb nicht glaubte, wiederum aber alles glaubte, was im TV erzählt wird.

Innenwelt

  • Es ist völlig normal wenn gar keine Innenwelt existiert. Diese wird dann meist im Zuge der Therapie (oder kann natürlich auch ohne) ausgestaltet und aufgebaut. Jede Innenperson kann so ein Zimmer bekommen. Ein Konferenzsaal kann gebaut werden. Ein Spielzimmer für die Kleinen, usw.
  • Es kann auch eine Innenwelt geben, wozu du einfach nur (noch) keinen Zutritt hast oder z.B durch ein erneutes Trauma oder sehr viel Stress, dir der Zutritt nicht mehr möglich ist.
  • Weiter ist aber auch eine sehr große, bunte und umfangreiche Innenwelt möglich. Für programmierte Systeme ist oft eine Innenwelt mit sehr geometrischen Formen und Strukturen (Pyramiden, Hexagon, …) oft ein MÖGLICHER Indikator.

Letztendlich….

… ist das aber wieder nur eine grobe Übersicht, die das Verständnis der Unterschiedlichkeiten leichter machen soll. Wir sind alle so individuell und niemand lässt sich stur in eine bestimmte Kategorie einteilen. Es kann sein, dass du dich irgendwo haargenau wiederfindest. Es kann aber auch sein, dass du dich irgendwo zwischen mehreren Bereichen findest. Und das ist vollkommen okay und nichts daran ist falsch.

Hier geht es ja nicht um eine Tabellenkalkulation, sondern um unsere Psyche und da lassen sich eben nicht immer so ganz haargenaue Grenzen ziehen.

Destruktive Stimmen, Leugnen und Innenkontakt(probleme)

,,Verlogene Schl*mpe!“ – ,,Du willst doch nur Aufmerksamkeit!“ – ,,Hör endlich auf zu lügen, du F*tze!“

Schön wenn man so gesittet miteinander reden kann, oder? Ganz ehrlich? Jeden normalen Menschen, der so mit mir spricht, würde ich mit dem Ar*ch nicht mehr angucken 😒

Aber rudern wir nochmal zurück und schauen uns erstmal an:

Was hat es mit diesen destruktiven Stimmen überhaupt auf sich?

[Woher diese Stimmen generell kommen und wer oder was sie sind, habe ich Hier und Hier schon mal näher erklärt]

Als destruktive Stimmen bezeichne ich jene Anteile, die eben mit solchem Zeug, wie da oben, um sich werfen. Bei mir geht das z.B sofort los, sobald ich das gesamte Thema Anteile, dissoziative Störung ect. auch nur eine Spur ernster nehmen möchte.

Ich fange mal kurz von weiter vorn an:

An sich „höre“ ich schon Stimmen seit ich denken kann bzw. ist mir schon sehr, sehr lange bewusst das ich nicht allein in meinem Kopf bin (hört sich das nur für mich so völlig gaga an?). Ich höre jedoch keine Stimmen wie man das oft aus Filmen kennt, wo dir dann eine lautstarke Stimme ins Ohr flüstert ,,Du musst jetzt das und das tun“ – Nein, meine Stimmen sind ähnlich wie Gedanken, nur manchmal höre ich tatsächlich auch eine klare Stimmfarbe und Befehle erteilen sie mir eigentlich auch keine.

Bis vor, na sagen wir ungefähr 1,5 Jahren, habe ich da alle möglichen Sachen hinter vermutet: Aliens die mit mir Kontakt aufnehmen, eine 2. Seele die in mir wohnt, von einem Geist oder Dämon besessen zu sein usw. und ja, heute muss ich über diese Einfälle auch etwas schmunzeln 😅.

Für mich war das aber okay, weil es einfach normal war – Obwohl, einmal gab es schon eine witzige Situation, als ich mich selbst fragte ob ich wohl verrückt bin, wegen den Stimmen und mir eine Stimme antwortete das ich es nicht bin – Ja was biste jetzt? Wenn dir eine Stimme sagt, das du nicht verrückt bist, weil du Stimmen hörst…🤔🤔

Bis dahin existierte also auch eine Form von Innenkontakt – Wir haben ständig irgendwie miteinander kommuniziert, mir war eben nur nicht so wirklich bewusst was das ist.

Vor ca. 1,5 Jahren las ich dann, durch einen dummen Zufall, ein Buch über eine Frau und deren Geschichte und plötzlich kam mir an ihren Schilderungen so vieles bekannt vor. Ich beschäftigte mich deshalb das erste Mal richtig mit dem Thema Dissoziation und stieß kurz danach plötzlich auf einen alten Klinikbericht (wie ich darauf stieß ist eine längere Geschichte) von mir aus dem Jahre 2015 und las die Diagnose des damals behandelten Arztes…Ich wusste bisher von dieser Diagnose jedoch nichts.

Warum nicht? Weil dieser Klinikbericht bis dahin spurlos verschwunden war. Auch meiner damaligen Psychiaterin gab ich ihn scheinbar nie. Natürlich hatte ich den Bericht früher mal grob gelesen und ich habe auch noch ein paar Szenen, aus der Klinik, im Kopf. Ich weiß z.B noch das der Arzt damals darauf bestand einen Test bzgl. Dissoziationen zu machen, jedoch habe ich mich entlassen bevor ich nochmal mit dem Arzt reden konnte. Ich fragte mich die ganzen Jahre, was bei diesem Test wohl herauskam…Tja… Entweder habe ich das Ergebnis von dort tatsächlich nie gesehen oder direkt wieder dissoziiert.

Gut: Diagnose jedenfalls gesehen (ich kürze die Geschichte mal ab😅), kurz „realisiert“, mit meinem Erleben abgeglichen und erstmal, mehr oder weniger, nach Innen ein freudiges: ,,Hello and Welcome – Zeigt euch ruhig, ich komm absolut damit klar“ gerichtet …

Und es passierte zum Anfang auch viel, bis ca. letzten Sommer – Ich rutschte in immer tiefere Depressionen und die Zweifel wurden immer lauter: ,,Bei dir ist das nicht so. Die anderen nehmen ganz andere Sachen wahr. Die hören richtige Stimmen (mittlerweile habe ich aber von einigen gehört, das sie auch keine direkten auditiven Stimme hören). Die haben viel Schlimmeres erlebt. Du bildest dir hier was ein. Stell dich nicht so an.“ usw.

Nun bin ich mittlerweile seit letztem Jahr April in Therapie und irgendwas veränderte sich plötzlich. Aus, für mich bis dahin eigentlich immer noch aberwitzige Spekulationen, wurde auf einmal ein Stück weit mehr Realität. Ich versuchte die Anteile am Anfang auch ernst zu nehmen und ihnen Raum zu bieten, aber dann gings los….

Beleidigungen, Vorwürfe und verhärtete Fronten

Sobald ich mittlerweile auch nur geringfügig versuche dieses Thema ernst zu nehmen (also das vll ein Anteil da ist, das ein inneres System vorhanden sein könnte –> Jaja, immer schön im Konjunktiv bleiben😑), bricht es in mir drin los: Ich werde überschwemmt mit einem Selbsthass, wie ich ihn noch nie zuvor an mir erlebt habe. Von anfangs noch relativ humanen inneren Sätzen bzgl. des Zweifelns, kommen mittlerweile richtig bösartige und verletzende Beleidigungen.

Das geht tatsächlich soweit das ich, fast wie auf Knopfdruck, sofort schlimme Suizidabsichten bekomme (die komischerweise aber direkt wieder nachlassen, sobald ich dieses Thema abstreite oder aus meinem Kopf verbanne und auch anders sind, als die Suizidgedanken, die durch die Depressionen manchmal aufkommen). Mit Bildern im Kopf überschwemmt werde, von teilweise wirklich gewaltvollen Handlungen gegenüber mir selbst usw. – Und nein, dass ist nicht üblich für mich.

Es fühlt sich fast so ein bisschen an, wie so 2 muskelbepackte Security-Männer, die sich in den Türrahmen stellen und sagen: ,,Nix da, verzieh dich. Hier kommst du nicht rein!“ – Wie ein riesiger Schirm, der sich über alles drüber legt und dann wird auch sofort alles angezweifelt, jemals in irgendeiner Form traumabetroffen gewesen zu sein.

Dann komme ich mir vor wie der letzte Dreck, der sich den aller größten Mist zusammenspinnt und ja, ich habe gehört das dieses Leugnen scheinbar viele betrifft. Irgendwo ist das ja auch logisch – Wer will sich schon eingestehen das man bisher vll in einer völligen Parallelwelt gelebt hat, in der immer alles Heididei ist, während sich in der Realität das genaue Gegenteil abzeichnet.

Das andere auch ihr Trauma oder mögliche (ich sag doch – im Konjunktiv gehts) Anteile leugnen, macht es aber für mich trotzdem nicht besser oder erträglicher oder glaubhafter. Nur weil andere auch zweifeln, ändert das für mich so rein gar nix😅 . Ich denke dann: ,,Klar zweifeln andere, aber die wissen trotzdem das es so ist. Ich bin dagegen ein riesengroßer Lügner!“ und dann denke ich: ,,Dann hör halt endlich mal auf zu lügen“, aber das funktioniert auch nicht, weil ich ja nur erzähle was ich erlebe und würde ich es anders beschreiben, würde ich ja erst recht lügen – Verzwickte Situation, oder?

Also versuche ich überhaupt nicht mehr darüber zu reden. Meiner Therapeutin lasse ich hin und wieder etwas Schriftliches (wie das hier in der Art) zukommen, mehr geht nicht.

Denn solange ich schreibe, bleibe ich auf der kognitiven, analytischen Ebene – Ich kann über mich reden, wie über ein fremdes Studienobjekt (ja so kommts mir manchmal vor😅), wodurch ich weiterhin so tun kann, als wäre alles ganz weit von mir entfernt.

Derzeit bin ich deshalb z.B auch nur noch krampfhaft damit beschäftigt mich in irgendeiner Form abzulenken – Bloß keinen klaren Gedanken mehr fassen können, bloß keine Stimmen hören, bloß nichts wahrnehmen – Auf der einen Seite aus Angst davor was dann wieder passiert bzw. aus Angst vor den Beschimpfungen, vor den Emotionen die dann kommen und den Drang zur Selbstverletzung….

….Keine Ahnung allerdings wie lange das noch so „gut“ gehen wird und wann mir das alles um die Ohren fliegt.

Und auf der anderen Seite?

Kommt die Blockade auch sehr stark von mir…

Ich hab zwar am Anfang große Töne gespuckt das ich für alles offen bin und sich jeder blicken lassen darf, aber jetzt erst wird mir klar, wie krass ich mich da manchmal selbst belügen kann. Ich komme auf das Thema nicht klar, auch wenn sich meine Alltagsmaske ständig etwas anderes vorlügen will.

Wenn mich meine Therapeutin fragt, welcher Anteil da so denkt oder reagiert o.ä: Ich bekomme es nicht gebacken. Ich spüre meine innere Blockade so stark, das ich sie fast anfassen kann.

Irgendwann lernt man ja mal im Leben das man sich nur selbst helfen kann. Das man niemanden dazu braucht und natürlich wünsche ich mir tief im Inneren immer noch jemand der mich beschützt und der hilft, aber ich bin eigentlich sehr stolz darauf so vieles, so alleine hin zu bekommen und ich habe das Gefühl, wenn ich nun Anteilen zugestehe das sie durchaus auch ihre eigene Meinung haben oder das sie vll etwas ganz anders empfinden als ich, dass ich dann auch noch mein letztes bisschen Kontrolle weggebe.

Natürlich spüre ich, dass nicht alles von mir selbst kommt oder wenn jemand anwesend ist. Ich merke doch selbst das ich nicht immer alles zu 100% mitschneide, wie z.B in der Therapie. Ich spüre das ich manchmal nur als Zuschauer neben dem Anteil stehe, der z.B gerade furchtbare Angst bekommt, weil wir draußen Geräusche hören und die Angst da ist, jemand könnte reinkommen.

Natürlich spüre ich das alles, aber ich habe das Gefühl, wenn ich es gedanklich zulasse das da jemand anderes ist, dann habe ich nicht mehr die alleinige Kontrolle über meine Heilung. Dann brauche ich da plötzlich den anderen Anteil dazu, aber ich weiß ja nicht mal wie ich an die richtig herankomme. Daher blocke auch ich momentan jeglichen Kontakt ab. Mir ist das einfach zu viel – Und das ist schwer sich einzugestehen, denn ich will so eine Person nicht sein. Gegenüber (Außen)Menschen würde ich mich schließlich niemals so verhalten…

Stell dir vor, du kommst zu einer Person und willst der was erzählen und die ruft jedes mal, sobald du den Mund aufmachst: ,,Klappe!“ – Wie verletzend und mies, oder? Genauso verhalte ich mich derzeit aber.

Ich versuche meine Beweggründe schon immer mal wieder, wenn ich nicht gerade alles abstreite, nach Innen zu kommunizieren. Ob das nun aber irgendjemand wirklich hilft, weiß ich auch nicht 🤷‍♀️

Destruktive Stimmen mit Sinn?

Durchaus kam bei mir deshalb schon der Gedanke auf, ob diese „destruktiven“ Stimmen deshalb vll mich schützen wollen, indem sie alles abstreiten. Letztendlich bezweifle ich das aber.

Ich denke es geht generell um Systemschutz, zumindest in irgendeiner Form. Vll ist die Zeit noch nicht reif dafür oder vll soll ich mich generell nicht damit beschäftigen. Vll wittern sie auch Gefahr bei mir. Keinen Plan, ganz ehrlich nicht 🤷‍♀️

Ich bin mir auch 100% sicher das sie ihren Zweck haben und alles genau so richtig machen, wie sie es für angebracht halten und ich versuche dafür auch Verständnis aufzubringen, aber irgendwo bin ich es auch langsam Leid ständig zu versuchen für alles und jeden Verständnis zu haben, obwohl man mir nicht mal sagt Warum Was Wie ist. Es ist ja nicht so das ein Suizid z.B irgendjemand von uns etwas bringen würde, eher im Gegenteil 😒

Naja, mal gucken wie sich das weiter entwickelt, derzeit sehe ich uns da jedenfalls in einer ganz schönen Pattsituation. Ist ja schließlich nicht so das ich aufgeschlossener werde, wenn man mich ständig beleidigt (und ich weiß das sind nicht viele, die sich so benehmen – 2 nehme ich da momentan wahr – trotzdem überschatten die gefühlt alles) oder so als hätte im Innen irgendjemand groß Lust auf ein harmonisches Schwätzchen, wenn er ständig den Mund verboten bekommt.

Schauen wir einfach mal, wann das wieder entspannter wird 😅

Psychose (und Wahn) – Unterschiede zur (p)Dis

Stimmen hören, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Ängste, Derealisation und Depersonalisation….Ja, dass könnte alles auf eine dissoziative Störung hindeuten, KANN aber eben auch eine Psychose sein.
Wo ist da der Unterschied, was macht eine Psychose aus und wie gehe ich damit um?
Genau das klären wir heute 🙂

Was ist ein Wahn?

Betroffene beginnen ihre Umwelt verändert wahrzunehmen und verlieren dadurch oft auch den Bezug zu Realität.
Ein wichtiges Merkmal, welches Psychosen gerne begleitet, ist der Wahn. Unterschieden wird da in den:

  • Verfolgungswahn –> eine Frau sah z.B mal überall einen bestimmten Männertyp, der sie, wie sie fest überzeugt war, zu verfolgen schien und etwas böses im Sinn hatte. Oder jemand denkt, jeder will ihn vergiften oder ein Bekannter dachte, das die Polizei über ihn in einer Wohnung sitzt, um ihn abzuhören.

  • Beziehungswahn, d.h allgemeine Ereignisse werden auf sich selbst bezogen –> der Bekannte ist z.B der Überzeugung das Rapper ihre Songs nur für ihn schreiben, um ihn dadurch Botschaften zu übermitteln. Oder ein anderer dachte, das ihm die Scheinwerfer der Autos Nachrichten zukommen lassen.

  • Größenwahn –> oben genannter Bekannte ist z.B auch der Meinung die Wiedergeburt eines Gottes zu sein, da er u.a jedoch über ein 3/4 Jahr in seine Wanne pinkelte, weil er zu träge war seine Toilette reparieren zu lassen, lässt mich das dann an der Gottsache doch etwas zweifeln 😅🤷. ‍–> Realität und Vorstellung driften da also völlig auseinander, auch bei vielen Fanatikern die z.B glauben als einzige, einzigartige religiöse Erkenntnis zu besitzen, spielt das eine Rolle.

  • Schuldwahn –> man denkt wahnhaft man wäre an allem Leid anderer Schuld.

  • Liebeswahn –> Betroffene denken, dass eine andere Person, oft eine „höher“ gestellte, in sie verliebt sei und nehmen Kontakt auf etc. –> 1981 verübte z.B ein Mann ein Attentat auf Ronald Reagen, weil er dachte dadurch positiv mit Jodie Foster in Kontakt zu kommen.

  • Eifersuchtswahn –> z.B kannte ich mal jemanden, der 100% überzeugt war, das seine Freundin ihm fremdging, sobald sie auch nur 5 min aus seinem Blickfeld verschwand. Selbst wenn sie nur auf die Toilette ging.

  • Hypochondrie –> die Gedanken kreisen dauerhaft um die Angst vor einer Krankheit

Wichtig ist, dass ein Wahn auch ohne Psychose auftreten kann, die Psychose jedoch meist von einem Wahn begleitet wird.

Weitere Merkmale eines Wahn’s

Interessanterweise ist mir aufgefallen, dass Betroffene nicht dazu neigen, ihr Wahrgenommenes zu hinterfragen. Zum Beispiel ist es nicht so, dass ich nicht auch ein kleeeiiinwenig paranoid bin 👌😅 (Gott ich hasse es wenn Männer dicht hinter mir laufen oder ein Auto auch nur annähernd langsam neben mir her fährt). Ich versuche dann jedoch einen Realitätscheck zu machen, also wie wahrscheinlich ist das was ich da gerade denke. Was passiert wirklich und was spielt sich gerade nur in meinem Kopf ab?

Würde ich z.B vermuten das über mir die Polizei sitzt, dann würde ich da wahrscheinlich klingeln und mir die Sache mal näher anschauen. Das ist bei Wahnhaften aber eher nicht mehr der Fall. Sie sind voll drin, gefangen in dem Gedanken der sie überfällt.

Ursachen des Wahn’s

Wichtig finde ich hier zu erwähnen, das ein Wahn, wie immer, nicht einfach aus dem Nichts kommt. Bei der Frau, die glaubte ein bestimmter Männertyp verfolge sie, bei der ließ sich dieser Gedanke auf eine verdrängte Vergewaltigung zurückführen.

Ein Eifersuchtswahn KANN starke (verschachtelte) Verlassensängste als Grundlage haben, wie z.B bei dem jungen Mann den ich mal kannte (siehe „Eifersuchtswahn“). Als er ca. 13 od. 14 war verschwand seine Mutter einfach und ließ ihn zurück. Er kam ins betreute Wohnen, kam danach an die falschen Leute und wie das dann halt so weiter geht.

Ich will damit sagen, ein Wahn ist zwar für alle Beteiligten, gerade für die Angehörigen, eine extrem schwierige und anstrengende Sache, hat aber eben seine Gründe. Die Psyche macht nichts falsch, wichtig es da einfach der Ursache auf den Grund zu gehen.

Und nein, dass können die Betroffenen nicht mehr selbst, daher ist bei einer Psychose dringend Hilfe von Außen notwendig (meiner Meinung nach zumindest).

Symptome einer Psychose

Diese Symptome habe ich von netdoktor.de übernommen, allerdings ist diese Liste nicht vollständig:

  • Konzentrationsstörungen: Psychose-Gefährdete sind oft nervös, rastlos und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Sie lassen sich schnell ablenken und sind oft nicht in der Lage, mehreren Dingen zugleich Aufmerksamkeit zu schenken.
  • Denkstörungen: Gedankeninterferenzen und -blockaden sind mögliche frühe Anzeichen einer beginnenden Psychose. Die Betroffenen haben häufig zusammenhanglose Gedanken, die sich zwischen andere Gedanken schieben und sich kaum abschütteln lassen. Manche leiden unter einer plötzlich hereinbrechenden Gedankenflut, die sich kaum kanalisieren lässt.
  • Antriebslosigkeit und innere Leere: Psychose-Gefährdete sind oft unmotiviert, gleichgültig und fühlen sich innerlich leer. Viele ziehen sich von Familie, Freunden und Bekannten zurück und meiden soziale Kontakte.
  • Leistungseinbruch: Die schulische oder berufliche Leistungsfähigkeit nimmt oft deutlich ab. Dieses Symptom ist allerdings nicht typisch für eine sich abzeichnende Psychose, sondern weist unter Umständen auch auf eine beginnende Depression hin.
  • Schlafstörungen
  • Nachlassende Lebensfreude
  • Depressionen
  • Ängste

Unterschied zu dissoziativen Störungen

Nur auf einige wenige möchte ich einmal eingehen, um gerade den Unterschied zu dissoziativen Störungen zu erläutern.

📌 Stimmen hören

–> Psychosebetroffene hören die Stimmen im Außen – Betroffene von dissoziativen Störungen im Inneren (da die
Stimmen, wie man selbst auch nur, ein Teil der ursprünglichen Person sind ➡ Edit: Auch dissoziative Stimmen können einige von Außen kommend erleben – Hier kann man das also als kein klares Diagnosekriterium nennen).

Also als Beispiel: Das ich mal was mit Drogen am Hut hatte, ist ja nun kein Geheimnis mehr 😅. Jedenfalls war ich mal 2 oder 3 Nächte am Stück wach.
Ich trank wenig, aß nichts, schlief nicht und irgendwann ging mein Mitbewohner weg, aber ich hörte Musik ganz leise spielen. Also dachte ich, er ließ vll einfach den Laptop im Nebenzimmer an und lässt eine Playlist laufen. Da ich die Musik nach Stunden aber immer noch hörte (und die Playlist längst hätte durch oder der Laptop aus sein müssen), fiel mir auf das überhaupt keine Musik in echt spielte.

ERST DA checkte ich das sich das nur in meinem Kopf abgespielt hat (damit meine ich das letztendlich unser Gehirn, das Halluzinationen produziert), ich die ganze Zeit aber dachte ich würde die Geräusche im Außen hören. -> DAS ist eine akustische Halluzination (bei mir eben durch Dehydration, Schlafmangel usw. ausgelöst).
Bei einer dissoziativen Störung nimmt man die Stimmen im Inneren wahr, eher wie Gedanken, dass sind keine Halluzinationen und man weiß auch das andere sie nicht hören können (schließlich spielen sie sich IM Kopf ab).

📌 Zum Thema Halluzinationen

gibt es da z.B auch noch die optischen (Sehen), die sensorischen (Fühlen), die olfaktorische (Riechen) und gustatorischen (Schmecken) Halluzinationen.

Das erzähle ich deshalb, weil es da auch schnell eine Verwechslung mit einem Flashback geben kann. Ich bin relativ am Anfang nämlich bei meiner Therapeutin, mit einem Haufen Zettel, aufgeschlagen, weil ich der Überzeugung war, das die Diagnose vll doch nicht passen kann und ich stattdessen eher eine Psychose habe 😅.

Nehmen wir den Punkt ‚Riechen‘: Ich rieche sehr häufig Gerüche (Parfüm, Chlor, und andere Gerüche) oder oftmals habe ich das Gefühl als würde jemand hinter mir stehen und mich festhalten, als würde jemand seine Arme um mich schlingen (nur eben mehr auf die negative Weise). Oder meine Haut brennt am Oberarm, der Schulter oder am Handgelenk (kennt ihr das noch wenn andere eine ‚Brennnessel‘ bei euch machten? Wenn man die Haut so fest greift und sie dann dreht?). Dass kann z.B eine Art Körpererinnerung sein (also ein Flashback) oder es steht eben mit nix in Beziehung und wird vom Gehirn „einfach so“ produziert, dann ist es eine Halluzination (ich persönlich finde die Unterscheidung da aber trotzdem recht schwierig, denn wer weiß schon woher Halluzinationen kommen und wofür die gut sind 🤷‍).

Achso, meine Therapeutin hat das übrigens gut 20min über sich ergehen lassen (von meiner Seite aus dachte ich, ich schaffe das gar nicht alles in 50min anzusprechen) und meinte dann irgendwann, dass ich endlich die Zettel weglegen soll…also doch keine Psychose 😅. Sie meinte da auch nochmal, dass ein entscheidender Unterschied zu Menschen ohne Psychose der ist, dass Psychotiker die Dinge nicht mehr aus der Metaebene betrachten (deswegen wird auch nicht hinterfragt/reflektiert was wahrgenommen wird).

Was man noch beachten sollte

Viele andere Symptome ähneln auch vielen anderen Krankheiten. Die Depression die sich z.B oft während einer Psychose entwickelt, kann eben auch bei fast jedem anderen Krankheitsbild (oder allein) vorkommen. Auch andere Sachen, wie das starke Interesse an mystischen oder religiösen Themen ist nicht gleich ein Zeichen für eine Psychose. Da ist auch mehr das schon fast wahnhafte Reinsteigern gemeint. Nicht jeder der sich intensiv mit Religion oder Mystik beschäftigt, hat deshalb gleich eine Psychose.

Oder das Thema misstrauisch sein, dass bin ich z.B auch stark gegenüber anderen. Das liegt hier definitiv am mangelnden Vertrauen. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass mein Gegenüber mir definitiv schaden will. Ich ziehe es in Betracht, dass jeder zu allem fähig ist, erwarte es aber nicht prinzipiell (dann würde ich wohl wirklich durchdrehen). Während jemand mit Verfolgungswahn jedoch genau das vom Gegenüber erwartet, also den mutwillig (geplanten) zugefügten Schaden.

Also entscheidend ist wirklich, dass Betroffene die Außenwelt stark verändert wahrnehmen und sich von diesem Denken/Wahrnehmen nicht befreien können.

Wodurch entsteht eine Psychose?

Psychosen können genetisch veranlagt sein (und auch weitervererbt werden). Dort beginnen sie meist schon im Teenageralter schleichend. Sie können aber auch durch ein traumatisches Erlebnis ausbrechen, durch viel (psychischen) Stress oder durch verschiedene Substanzen (Kokain, Amphetamin, psychodelische Drogen, usw) ausgelöst werden.

Zum Thema Drogen: Ich hab da so einige Leute mit einer Drogenpsychose kennengelernt und ich glaube…also es ist ja so, dass Drogen nicht nur vermehrt Glückshormone ausschütten, sondern auch andere Areale in unserem Gehirn stimulieren. Nicht umsonst heißt das ganze Zeug „Bewusstseinserweiterende Substanzen“. Könnten wir schließlich das volle Potenzial unseres Gehirns nutzen, dann könnten wir viel, viel mehr wahrnehmen, als nur die plumpe Materie um uns herum. Es ist aber so, dass unser Gehirn und/oder unsere Psyche immer nur den Teil für uns erfahrbar macht, für den wir gerade bereit sind. Ich glaube mit Drogen kann da viel „abgekürzt“ werden, wenn ich aber noch nicht soweit bin, dann prasseln all diese Eindrücke (ob nun bisher unterdrückte Emotionen oder feinstoffliche Erlebnisse usw.) ungefiltert auf mich ein. Natürlich überfordert das dann nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche heillos.
Zumindest ist das meine Theorie zu dem ganzen Thema. Ich glaube nicht, dass eine drogeninduzierte Psychose einzig (bei allen) durch ein Durcheinander von Hormonen entsteht.

Was kann ich tun?

Wenn ihr glaubt unter einer Psychose zu leiden, sucht bitte einen geeigneten Arzt und/oder Therapeuten auf! Ihr könnt es auch alleine schaffen, natürlich. Ärzte machen oftmals vieles falsch und besonders wenn die Behandlung NUR auf Medikation abzielt, sehe ich das persönlich als sehr kritisch an. Stets alles nur auf die Genetik zu schieben (und Symptome zu unterdrücken), damit macht man es sich sehr einfach (wenn es oftmals auch trotzdem der alleinige Grund sein kann). Aber es ist eben auch eine Erkrankung, die Realität und Wahrnehmung oft stark verschmelzen lässt. Es alleine zu schaffen, ist also mehr als schwierig…

Zitat:

„Zunächst ist es für den Patientinnen wichtig, dass sie zur Ruhe kommen und die Reizüberflutung gemildert wird. Dabei hilft eine persönliche therapeutische Beziehung, die Orientierungshilfe und Selbstsicherheit bieten kann. Um die Reizüberflutung zu begrenzen, sind auch Medikamente hilfreich. Doch vor allem muss die „Chemie“ zwischen Therapeutin und Patient*in stimmen. Sie ist die Basis der Medikation, nicht umgekehrt. Um Psychosen zu therapieren, steht eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung. Da jede Psychose, jeder Mensch und jede Familie anders ist, ist es wichtig, dass sich die Therapie nach den Bedürfnissen der betroffenen Person und seiner Familie richten.
Die medikamentöse Therapie wird vor allem mit so genannten Antipsychotika durchgeführt. Je nach der im Vordergrund stehenden Problematik wird die Behandlung aber auch mit anderen Medikamenten ergänzt. Die medikamentöse Therapie sollte in Kombination mit psychologischen, sozialen und/oder anderen Therapien angewendet werden. Zahlreiche Therapieverfahren werden bei Psychosen erfolgreich eingesetzt:

•Psychoedukation
• Kognitive Verhaltenstherapie (VT)
• Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)
• Suchttherapie
• Familientherapie
• Ergotherapie, Kunsttherapie, Tanztherapie
• Soziotherapie
• Soziales Kompetenztraining (SKT)
• Metakognitives Training (MKT), CogPack

Durch die Kombination der verschiedenen Therapien wird ein „Überlaufschutz“ gegen Stress gebildet. Generell ist es wichtig, dass eine Therapie so früh wie möglich begonnen wird. Das gilt für die erste Psychose wie auch im Falle einer erneuten psychotischen Episode, also bei einem Rückfall.“

Was können Freunde und Angehörige tun?

„(….)Bei der Begleitung seelischer Krisen benötigen Angehörige Gelassenheit und Aufmerksamkeit zugleich, müssen balancieren zwischen Zuwendung und Begrenzung für die betroffene Person und Rückmeldungen darüber, was sie bei einem selbst auslöst. Sie brauchen Halt untereinander, aber auch professionelle Information und Unterstützung.“

Quelle

[Da stehen auch noch die Symptome, wie häufig eine Psychose vorkommt (öfter als man denkt) usw.]

Kurz: Eine Psychose ist nichts, was man nicht wieder hinbekommt.
Von Medikamenten bin ich, ehrlich gesagt, nicht sonderlich begeistert, kann aber zur Unterstützung der Therapie erstmal hilfreich sein (bei Psychosen oftmals sogar sehr notwendig). Passt aber auf, dass jemand wirklich mit euch arbeiten will und euch nicht einredet, ihr müsstet ab jetzt immer Tabletten nehmen, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Das halte ich für Quatsch. Natürlich kann das trotzdem möglich sein, aber es sollten erst alle Optionen ausgelotet werden.

Sollte euch eine drogeninduzierte Psychose begleiten, dann lasst bitte die Drogen weg 🙏. Mir ist klar, dass viele nicht einfach aufhören können oder wollen (schließlich haben alle ihre Gründe, warum sie damit angefangen haben und diese Gründe sind ja nicht einfach weg). Trotzdem wird’s, wie man sieht, dadurch nur schlimmer. Und ja, die Leute in dem Milieu, dass sind immer alles ganz tolle Buddys, best Friends und so… Aber seid doch bitte ehrlich: Die haben alle ihre Probleme. Deshalb sind sie da, wo sie sind. Ihr braucht ein stabiles Umfeld um gesund zu werden, keins das selbst krank ist.

Mein Schlusswort


Psychotiker sind, auch wenn sie (durch den Wahn und Selbstbezug) manchmal für den Außenstehenden sehr anstrengend wirken können, keine schlechten Menschen oder einfach nur durchgeknallt! Vieles entsteht durch Trauma und auch bei der Genetik lässt sich fragen, ob vorhergegangene Generationen nicht „nur“ durch Trauma dieses Ungleichgewicht (unfreiwillig) erreichten, was dann weitervererbt wurde. Vll ist es so, aber ich glaube nicht daran, dass ein Mensch oder generell ein Wesen falsch zur Welt kam. ..

Leistet euren Beitrag für eine bessere Welt. Seid freundlich zueinander, schaut nicht weg wenn irgendwo irgendjemand Leid angetan wird. Klärt eure Kinder auf was Mobbing zur Folge haben kann und trainiert euch wieder mehr Empathie an, dann gibt es hoffentlich all diese schrecklichen „Ver-rückt-heiten“ der Psyche bald nicht mehr 😇.