Schlagwort-Archive: Angst

Glaubenssätze auflösen

Ich habe euch doch letztens von den Hintergründen meines schlechten Körpergefühls erzählt.
Gestern gingen wir in der Kunsttherapie dann einen anderen Glaubenssatz an bzw. haben ihn aufgedeckt.
Ich finde das total cool.

Also ich versuche mal von vorn anzufangen:

Ich habe aktuell das Gefühl, dass hier das Thema (bzgl Heilung) dran ist, sich von anderen Menschen bzw. deren Erwartungen und Meinungen zu lösen. Letztendlich hängt all das ja bei mir mit Dingen wie der Sozialphobie, der verdrehten Körperwahrnehmung und dem Perfektionismus generell zusammen. Auch das Gefühl einfach nirgends dazu zu gehören oder warum mich solche Dinge so verletzen, wie z.B als meine beste Freundin meine Beiträge mal als zu lang und nervig betitelt hat. Etwas das ja mein Innerstes widerspiegelt (also der Blog).

Es ist aktuell ein großes Thema für mich, anderen nicht mehr die Macht über meine Gefühle zu geben. Ich möchte nicht mehr aus Angst etwas falsch zu machen, mich zuhause einschließen oder mir den Tag oder Tage ruinieren lassen, weil irgendjemand an mir auslässt, wie unzufrieden dieserjenige letztendlich nur mit sich selbst ist. Ich möchte und versuche aktuell aktiv daraufhin zu arbeiten, dass das nicht mehr so stark meine Gefühlswelt bestimmt. Das ich das dort lassen kann, wo es hingehört. Beim anderen.
Dieses Thema steht also gerade an. Allerdings gar nicht so aktiv bewusst. Es taucht einfach diesbzgl. ein Thema nach dem anderen auf.

Und gestern wollten wir dann in der Therapie mit einem Glaubenssatz ins EMDR.
Wir haben also versucht zu schauen, welche Situation zu diesem Thema passt (und welche mich getriggert hat) und noch nicht so lange her ist. Welche Gefühle diese Situation ausgelöst hat.
Wir nahmen dann eine, wo ich mich direkt in meiner Kompetenz angegriffen/verletzt gefühlt habe. Mittlerweile weiß ich was ich kann, triggern tut mich dieses Thema trotzdem so stark, weil es die Dauerbotschaft meiner Mutter in der Kindheit war: „Du bist zu dumm für die Welt“ gepaart damit ausgelacht und verspottet zu werden. Viel Zeit meines Lebens verbrachte ich daher damit, mich mit allen möglichen Themen zu beschäftigen, sodass ich ja überall Bescheid weiß und man mir nicht mehr vorwerfen kann, ich wäre dumm.
Das ist natürlich nicht möglich. Es ist unmöglich in allen Bereichen des Lebens 100% alles zu wissen.

Mit dieser Situation gingen wir dann ran und schauten welche Gefühle dahinter stehen. Und dann weiter, was z.B hinter dem „Ich fühle mich dann total klein und dumm“ steckt.
Es kamen dann Sachen auf wie: „Ich bin wertlos“ – „Ich bin falsch und schlecht“ , aber irgendwie fühlte sich das noch nicht passend an. Also noch nicht so, als wäre das schon der Glaubenssatz. Sondern mehr so, als wären das nur Teile davon.
Da stand also noch etwas dahinter.
Dann hatten wir das Gefühl: „Ich werde nicht gesehen. Ich bin unbedeutend. Kein Individuum. Nichts besonderes. Ich kann jederzeit ausgetauscht werden.“ , aber es hat sich immer noch nicht so angefühlt, als wäre das allein schon der Glaubenssatz. So richtig ‚Klick‘ macht es noch nicht, meinte ich zu ihr.
Das die Gefühle wertlos und falsch zu sein, aber aus dem Gefühl des nicht gesehen zu werdens resultieren, konnte ich ausmachen. Wie eine Kette. Das Eine löst das Andere aus. Und alles hängt zusammen.

Und dann kam mir in den Kopf, was ich in dieser Situation, welche ich so triggernd fand und welche wir mit in die Therapie nahmen, fühlte: „Ich will doch einfach nur lieb gehabt werden“ – Es geht bei solchen Situationen (oder wenn ich Angst vor dem bewertet werden habe, etc.) also nicht darum, dass ich mich in meiner Kompetenz angegriffen fühle o.a, sondern eigentlich um das Gefühl abgelehnt zu werden. Keine Liebe zu bekommen.

Das Gefühl nicht geliebt zu werden. Das ich für mein Sein gar keine Liebe verdient habe, ist der Glaubenssatz hinter diesen Themen. Und dieses Gefühl löst wie in einer Kette erst das Gefühl unsichtbar und unwichtig zu sein aus. Austauschbar zu sein. Und dann falsch und wertlos. Klein und dumm. Nicht dazugehörig. Und um das zu vermeiden entwickelte ich meinen Perfektionismus. Nichts falsch machen, in der Hoffnung dann Liebe zu bekommen.

Und dann kam noch was anderes lustiges.
Irgendwas sagte die Therapeutin zur letzten Stunde, wo ich ihr ja davon berichtet habe, was ich bzgl des Körpergefühls herausgefunden habe. Und da hat es richtig ‚Klick‘ gemacht. Dieses berühmte Aha-Erlebnis:
Das hängt alles zusammen. Wie 2 Seiten einer Medaille.
Bei der Körperwahrnehmung war es der Glaubenssatz, das Gefühl, dass nur mein Körper an mir wichtig ist. Das er zum benutzen da ist und ich nur über meinen Körper sowas wie „Liebe“ erhalten kann. Und sobald etwas daran kaputt oder nicht mehr schön ist, werde ich aussortiert und bekomme überhaupt keine Liebe mehr (ich mein, ich weiß, dass das sowieso keine Liebe ist/war, aber es war halt das, was dem am nächsten kam). Dieses Gefühl: „Du bist nur zum benutzt werden da. Das ist deine ganze Existenzberechtigung“ .
Und diese sozialen Triggerthemen (wie oben angesprochen), da ist es das Gefühl keine Liebe verdient zu haben, weil das ja auch immer exakt diese Botschaft war. Nicht einfach so. Nicht ohne Gegenleistung. Das ich keine Liebe bekomme, einfach nur weil ich ich hin. Im Gegenteil, ich sein war immer mit Liebesentzug verbunden. Bedeutete immer eine Bestrafung.

Und beide Glaubenssätze hängen zusammen.
Das was hinter dem verdrehten Körpergefühl steckt und dem schnell verletzen Selbstwert. Das ich eigentlich ständig nur für andere lebe. Dauernd im Außen bin. Beides basiert auf den Glaubenssatz, dass ich selbst als Mensch nicht existiere, nur das was man an mir benutzen kann. Also bloß nichts falsch machen, immer sehen den anderen zu Diensten zu sein. Alles andere oder wenn ich das falsch mache (bzw. die Gefahr droht) ist das mit extrem viel Stress im Nervensystem verbunden. Unbewusst. Und das löst wiederum diese Kette von Gedanken und Emotionen aus. Angst, Einsamkeit, das Gefühl falsch und wertlos zu sein, usw.
Ich sage ja, wie 2 Seiten einer Medallie.
Und ich dachte erst es wären unterschiedliche Themen.
Total lustig.

Übrigens auch mal ein kurzes Update zu dem Thema mit dem Körpergefühl:
Seitdem mir die Ursache klar wurde, hat es sich stark verbessert. Ich würde immer noch gerne abnehmen wollen, also so komplett weg ist es nicht. Aber ich esse wieder relativ normal. Irgendwann hat sich ja mein ganzer Tag nur noch darum gedreht, was ich essen kann und wie viel davon und zu welcher Uhrzeit usw. Und dann hatte ich ein mega schlechtes Gewissen, wenn ich mich nicht daran gehalten habe (weil ich aus Einsamkeit oder Stress gegessen habe), was auch wieder extrem viel Stress im Nervensystem ausgelöst hat.
Und das ist so nicht mehr der Fall. Wie gesagt, es ist nicht komplett weg. Das würde ja aber auch fast an Hexerei grenzen, wenn. Aber es hat sich normalisiert. Der Weg in die Akzeptanz zum eigenen Körper zu gehen, statt dagegen anzukämpfen hat sich als umsetzbar und effektiv erwiesen 👍. Also für mich, hier und jetzt.

Ich für mich merke, dass ich sehr gut damit arbeiten kann, an die Ursache der Gefühle etc. zu kommen. Dem Gefühl und der Glaubenssatz was hinter dem Trauma liegt. Das erweist sich (aktuell) für mich als besser und produktiver, als detailliert immer wieder in die Traumata einzutauchen. Damit will ich nicht die Sinnhaftigkeit dieser Therapiemethode kritisieren und wer weiß, ob das in ein paar Jahren vllt für mich effektiv ist. Nur aktuell merke ich größere Fortschritte mit der Methode, wie wir in der Kunsttherapie arbeiten (wo wir uns teilweise ja sogar nur 1x pro Monat sehen), als in den 2 Jahren wöchentliche Gesprächs-/Traumatherapie.

Hintergründe meines schlechten Körpergefühls

Gestern hat sich was aufgetan, das muss ich heute mal berichten:

In der Jahresrückschau erzählte ich doch davon, dass ich aktuell eine ganz schlechte Körperwahrnehmung habe und mich viel dicker und unförmiger fühle, als ich eigentlich bin und mich das sehr belastet.
Und dann sprach ich in dem Beitrag auch an, dass es da einen dahinterliegenden Gedanken gibt, der der Meinung ist, ohne tollen Körper kann man auch keinen tollen Partner finden, der einen lieb hat.

So und das Ganze hab ich die letzten Tage mal noch weiter hinterfragt und kam zu einer wirklich spannenden, aber auch krassen Erkenntnis.

Also die (bisher nicht bewusste) Gedankenkette ist die:
„Wenn ich zunehme oder etwas anderes mit meinem Körper passiert, ist er nicht mehr perfekt. Wenn mein Körper nicht mehr perfekt ist, will mich keiner mehr. Und wenn mich keiner mehr will, dann bleibe ich ganz allein.“

Übersetzt heißen diese Gedanken ➡️: „Mein Körper ist das Einzige, wofür man mich will. Wenn mein Körper nichts mehr taugt, dann gibt es keinen Grund mehr, dass jemand etwas mit mir zu tun haben möchte.“

Ist das nicht krass?!
Was da hinter diesem Symptom mit der verdrehten Körperwahrnehmung für ein Glaubensmuster steckt? (bei mir, dass muss so nicht für andere gelten!)

Vor allem da ich ja das Gegenteil möchte. Ich möchte keine Oberflächlichkeit und ich möchte nicht von meinen Mitmenschen für das gewollt oder „geliebt“ werden, wie ich aussehe oder was ich leisten kann. Nicht für gutes zuhören oder nen netten Hintern oder sonst was. Meinetwegen möchte ich wertgeschätzt werden. Weil ich so bin wie ich bin. So handhabe ich das ja auch bei anderen.
Und vor allem im letzten Jahr kam ja auch dieses Gefühl des ‚benutzt werdens‘ extrem stark durch. Sobald ich Manipulation oder Ausgenutzt, warm gehalten werden oder ähnliches gerochen habe, habe ich einen cut gesetzt.
Ich will also das genaue Gegenteil, während der Körper aber noch in diesem alten Glaubenssatz feststeckt.

Und das das noch da ist, ist aber irgendwo auch logisch. Darauf basieren ja, mehr oder weniger, die allermeisten (unverarbeiteten) Traumata hier. Benutzt werden.
Und vor allem lernst du ja auch früh schon, dass du nicht deinetwillen geliebt wirst, sondern nur dann „Liebe“ und Nähe bekommst, wenn dein Körper gebraucht wird.
Also kein Wunder das hier diese innere Panik aufkommt, wenn daran irgendwas nicht mehr „perfekt“ ist (obwohl das ja auch eine subjektive Sache ist, ich glaube hier gibt es wahrscheinlich davon einen individuellen, inneren Maßstab), dass es dann nie wieder jemand geben wird, der etwas mit einem zu tun haben möchte.

Der Gedanke eines äußerlich intakten Körpers, ist mit dem Bedürfnis von Nähe und Zuneigung (weil es die nur so gab), immer noch verknüpft. Kein perfekter Körper bedeutet (im kindlichen bzw. traumatisierten Kopf) dann auch keine Zuneigung. Deshalb auch diese Panik. Und auch diese innere Einsamkeit wahrscheinlich, die wieder oft hoch kommt, weil die Angst da ist, niemand könnte einen mehr wollen. Was ich nur so spannend finde ist, dass das jetzt so durch kommt. Ich habe ja kein Gewicht, was ich noch niemals zuvor hatte und passe auch weiterhin in meine ganze alte Kleidung hinein.

Ich hab das zwar schon vor ein paar Tagen in Worte fassen können, aber gestern hat es erst richtig Klick gemacht, was für ein krasser Glaubenssatz das ist. Das ich mich unbewusst selbst so abwerte bzw. auf das reduziere, was man von mir benutzen könnte. Und das es nichts sonst an mir gibt, was man gut finden würde. Nichts außer den Körper. Fand ich irgendwie total erschreckend, aber auch cool, dass sich das jetzt so klar herauskristallisiert hat.

Die Symptomatik passt auch zu den aktuellen Themen und zu dem, dass ich scheinbar mehr ins generelle fühlen komme.
Ich sehe das daher gerade als positives… oder naja, eher produktives Zeichen. Zeigt mir nämlich, dass scheinbar einiges im Gange ist und einiges an Trauma sich gerade in der Verarbeitungsphase befindet bzw. dahin eingetreten ist 👍

Q&A Teil 1 (+ DisDing +SeelenNetzwerk)

Sooo, es ist soweit 🥳.

Den 1. Teil des Q&A findet ihr auf YouTube bei dem Kanal von DisDing. (Link)
Dort beantworten wir eure Fragen aus der Perspektive von 3 Systemen, was ich ehrlich gesagt echt ganz cool fande.
Ich entschuldige mich allerdings gleich vorab: Unsere Kamera ist echt furchtbar, wir haben für die Aufnahme das Tablet genutzt und… naja😅. Uuund wir haben teilweise echt schon wieder Spasmen im Gesicht. Das passiert meist bei viel Stress und so mega angenehm die Gespräche für die Videos auch waren, war das vorher echt Hochstress für uns. Also gerade der Entschluss sich mit Gesicht im Video zu zeigen und so über diese Themen zu sprechen. Außerdem zappeln wir echt viel rum.
Naja, aber ihr werdet das schon überleben 😅.
Die Fragen im Video liste ich euch gleich auf.

Weiter geht’s dann mit einem 2. Video auf dem Kanal von SeelenNetzwerk. (Link)
Dort kommentieren wir Dis-Memes und quatschen über unsere Erfahrungen diesbezgl. Schaut dort auch unbedingt einmal vorbei!

Wir hatten auf jeden Fall mega viel Spaß bei den Videos und fanden die Gespräche echt klasse!

Die Fragen zum Q&A Teil 1

#1 – Wie macht sich ein Wechsel bemerkbar?

#2 – Wie wirken sich Depressionen bei euch aus?

#3 – Wie geht ihr mit Zweifeln um?

#4 – Habt ihr Probleme mit Angststörungen?

#5 – Kann eine Dis/pDis auch „nur“ durch emotionalen Missbrauch entstehen?

#6 – Strebt ihr eine Fusion an?

#7 – Was macht ihr in eurer Freizeit?

#8 – Wie kann ich klären ob ich eine Dis habe? Wurdet ihr schon mal fehldiagnoztiziert?

#9 – Wie groß ist euer System?

#10 – Wer geht in die Therapie? Bringt sie euch etwas?

#11 – Habt ihr/Familie/Freunde vor der Diagnose etwas bemerkt?

#12 – Woran metkst du das du dissoziierst?

#13 – Werden innere Stimmen manchmal zu bestimmten Zeiten konkreter? Kannst du sie von deinen Gedanken unterscheiden?

Mal wieder ein kleines Update

Ihr bekommt das nicht so mit, weil wir, seit der Pause, fast regelmäßig posten. Aber wir haben seit November gerade mal einen Beitrag wieder schreiben können. Wir schreiben, wenn die Muse gerade da ist, oft vor und diese vorgeschriebenen Beiträge teilen wir aktuell auch gerade nur.

Aber so aktuell gibt es doch wieder ein paar Dinge über die sich schreiben ließe und ich bin total froh, dass das gerade auch geht … Mal schauen wie lange (denn sehr bald gehen uns wirklich die vorgeschriebenen Beiträge aus😅). Daher gibts diesen Beitrag heute auch außer der Reihe (Sonntag kommt trotzdem was). Aber ich habe irgendwie Angst, dass, wenn wir das nicht direkt teilen, wir es wieder zurück halten werden. Wir haben das mit dem „Update“ schon mehrfach versucht anzugehen und naja … Diese Beiträge schimmeln so vor sich hin😅.

Das übliche Spiel…

Es wunderte mich schon, dass wir Dezember/Januar so gut überstanden haben. Dezember waren wir ja eh in der: „Boar geht’s uns gut. Meine Fresse. Uns fehlt ja wirklich gaaaar nichts (höchstens Simulitis)“ – Phase und Januar hat sich durch Besuch, Kontakte usw. ganz gut überspielen lassen.

Was aber schon auffällig war, dass waren die Träume, die Mitte Januar wieder einsetzten. Fast pünktlich. Obwohl die dieses Jahr weniger flashbackartig waren. Seit Sommer führe ich kein Traumtagebuch mehr, was daher die Traumdeutung etwas schwieriger macht, als letztes Jahr. Daher gabs auch schon so lange keinen Traum mehr, den ich mit euch geteilt habe. Ich wache auf, bin KO … so den halben Tag lang😅 … und weiß aber eigentlich kurz nach dem Aufwachen schon kaum mehr etwas vom Traum. Bin ich aber auch nicht böse drum, denn die, an die ich mich erinnere, auf diese Erinnerung würde ich auch sehr gerne verzichten.

Es ist einfach als würdest du dir so einen richtig ekelhaften Horrorfilm ab 18 ansehen, der auf den Index gesetzt wurde. Irgendwie ist gefühlt jeder fucking erinnerbare Traum derzeit von Tod und Blut umgeben. Von so richtig ekelhaften Toden. Ey und ich hab einfach keinen Bock mehr. Ich hab keinen Bock mehr sowas zu sehen oder zu hören und das zerrt richtig an meinen Nerven.

Therapie

Die ist aktuell ein richtig rotes Tuch.
Dir geht’s gut! Sowas von gut! Du brauchst keine Therapie und überhaupt, die versteht dich sowieso nicht. Sei einfach ruhig. Es wird dir bald von selbst besser gehen.“ . Das läuft derzeit so in Dauerschleife.
Also, wir haben ja Ende November um eine Therapiepause gebeten und waren seitdem 2x da. Jedes Mal bin ich eher gegangen 😅. „Über was wollen Sie denn heute sprechen? “ – „Ja nix. Mir geht es ja gut.“ Ich brauche keine Therapie, keine Klinik und um Himmels Willen: „Was fragt mich jeder, was denn los sei?! MIR-GEHT-ES-GUT!

Bullshit. Natürlich ist das Bullshit. Absoluter. Das weiß ich auch. Aber ich kann nicht reden. Es gäbe genug Themen In der Therapie, die sich anzusprechen lohnen würden, aber es geht nicht. Den Termin für heute haben wir auch abgesagt, mit der Begründung: „Dir gehts nicht so gut, da solltest du nicht zur Therapie gehen.“ – Merkst’e selbst, ne?

Was tut man denn da?? Die Sache aussitzen?

Gerade bin ich total auf dem Level die Therapie abzubrechen. Ja aber was wäre das denn für ein Rotz? Gerade wurden weitere Stunden bewilligt, ganz zu Schweigen davon, dass der Fonds ebenfalls noch mehr Stunden übernimmt. Die Therapie geht weiter – Das müsste doch ein Grund zur Freunde sein. Ein Grund jetzt richtig los zu legen…

Obwohl…

Das mit dem loslegen … Das hätte man auch schon vorher tun können. Warum nur kommt es mir so vor, als wäre da gerade eine gewaltige Blockade bzgl Therapie drin? Also fairerweise muss man sagen, hab ich schon letztes Jahr geäußert, dass ich glaube das „ich“ die Therapie sabotiere. Warum? Weil wir nur (rational) reden. Und jaja. Reden ist super. Also echt und das bringt uns auch was. Aber sobald es an „richtige“ Therapiearbeit geht, blockiere „ich“.

Wir gingen letztes Mal in der Stunde durch, was wir uns eigentlich vor der Pause vorgenommen hatten: „Innere-Kind Arbeit“ – Hmm, ja. „Arbeit mit den anderen.“ – Puh, heißes Eisen (wortwörtlich: „Ich will von diesem Scheiß nichts hören!“ – Wer, in Gottes Namen, MUSS sich bitteschön SO äußern? Was soll der Mist? Lass uns doch die Therapeutin auch noch verkraulen 🤦‍♀️). Und dann war doch da noch was… Zu Halloween wurde ein Video aufgenommen, also von jemand anders. Das habe ich transkribiert (mittlerweile wurde das Original-Video auch gelöscht) und wollte das in der Therapie besprechen. Jo, da war was. Das war die Stunde, wo ich es besprechen wollte, wo die Rufe/die Forderung nach einer Pause laut wurden. Wo „herumgeheult“ wurde: „Ich brauche eine Pause! Jetzt! Sofort!“ .

Aha. Hatten wir jetzt. Und was ist jetzt mit dem Video? Ach gelöscht? Und das Transkript?: „Wir brauchen noch mehr Pause! Und überhaupt! Hast du mal gemerkt, wie kacke die zu uns ist? Die ist scheiße! Wir sollten uns eine andere Therapeutin suchen!“ .

Bilde ich mir das jetzt nur wieder ein?

Oder liegt es vllt doch an dem Transkript, das nicht vorgelesen werden soll? Ich hab es auch für den Blog in Beitragsform abgefasst und vllt, viellllleicht teilen wir es irgendwann mit euch und dann könnt ihr das ja mal beurteilen. Wisst ihr, es wird NICHTS direkt angesprochen, aber es ist so fucking offensichtlich, um was es geht. Und die ganze Zeit kommen seitdem von Innen tausend Relativierungsversuche und „Erklärungen“ . Ich komm mir vor, als hielten die mich für einen Vollhonk. Als wäre ich total beschränkt. Und jedes Mal wenn ich nachfrage, komme ich mir vor wie früher in der Schule. Kennt ihr diese Situation, wenn du zu den „coolen Kids“ hingehst und irgendwas sagst und sie dich nur so aus dem Augenwinkel abfällig betrachten, wie: „Warum redet die überhaupt mit uns?“ – GENAUSO fühle ich mich aktuell!

Oder vllt liegt es auch daran, dass wir das mit der Innenkommunikation in Angriff nehmen wollten? Ist eine bessere Innenkommunikation überhaupt gewünscht? Von einigen 100pro, aber …
Aber definitiv bilde ich mir das nur ein. Ich überinterpretiere wieder. Sagen zumindest die Stimmen im Inneren. Hey und wenn du jemand trauen kannst, dann denen 👍.

Ach fuck. Hört ihr die Frustration heraus?
Mal wieder?

Mich fuckt das alles auf so vielen Ebenen ab. Es haut mit der Kommunikation einfach nicht hin. Es existiert derzeit Kontakt zu, ich würde sagen, zwei’n? Das war vor der Pause definitiv eeeeetwas🤏 besser.

Selbstverletzung

Wer uns schon ein bisschen länger verfolgt, der weiß: Das mit dem Ritzen hatten wir seit einigen Jahren (glaube 4) ganz gut im Griff. Und so seit letztem Jahr wird es immer schwieriger den Drang zu unterdrücken. Year und jetzt hats nicht mehr geklappt🥳. Also man muss halt dazu sagen, es spielen aktuell mehrere Faktoren mit rein. Wir sind durch die Träume usw. gerade eh sehr instabil. Dazu kam etwas, was ich versuche gleich nochmal zu schildern. Und dann kam noch etwas, das checkte ich erst vorgestern.

Also ich entschied mich dazu, das Level bzgl sich zeigen mal zu erhöhen. Das wurde im Kopf vorher mehrfach durchgekaut und „unsere“ „Endaussage“ dazu war: „Wenn du das machst, geht die Familie richtig an die Decke. Die laufen die Wände hoch und (…) bekommt wahrscheinlich einen Herzanfall.“ . Also es war klar und einkalkuliert. Ihr erfahrt sicherlich demnächst, was ich meine. Und erst so über ne Woche später habe ich gemerkt: „Ach fuck, dass war der Abend (nachdem wir das gemacht haben), an dem du dich das erste Mal seit Jahren wieder geritzt hast.“ . Und das Wochenende darauf, also genau genommen so insgesamt 4-5 Tage sind total im Nebel. Ich hatte keinerlei Zeitrelation mehr. Ich wusste nicht mehr welcher Tag war. Was überhaupt passiert ist und wo oben und unten ist. Wortwörtlich. Hab ich im Nachhinein immer noch nicht.

Und es existierten nur noch die Gedanken im Kopf: „Fuck! WIESO gibt es hier keine einzige SCHARFE Klinge in der Wohnung?! Es muss tiefer gehen. Mehr bluten!“ . Und auch SM-Gedanken wurden richtig stark. Also RICHTIG stark. Aber dazu mache ich, glaube, nochmal einen extra Beitrag. Iiiirgendwann…😅

Bindungsstörung

Das ist das andere Thema, was derzeit mit rein spielt. Ich habe einen richtig lieben Kontakt in letzter Zeit gewonnen und ich glaube, das hat richtig getriggert. Das ist auf der einen Seite mega der Abfuck, auf der anderen mega das Geschenk. Weil jetzt einfach eine Wunde aufgerissen wurde, die ich so lange übergangen habe. Und ich denke mir halt: Nur wenn du spürst und siehst was los ist, kann die Wunde auch irgendwann heilen.

Dieser Kontakt hat mich erstmals andere Beziehungsmuster hinterfragen lassen. Ich habe 2 Freundinnen, die ich wirklich liebe. Wir sind seit der Schulzeit befreundet, hatten teilweise lange keinen Kontakt, aber jetzt wieder. Und ich liebe beide wirklich inständig. Aber ich halte sie auf einer bestimmten Art und Weise auf Abstand. Ich glaube, so im direkten Kontakt mit mir checkt man das nicht wirklich, weil ich Nähe wirklich suche und auch versuche zu geben. Aber es geht ja auch nicht darum was andere merken, sondern darum, was ich selbst bemerke und das ist definitiv ein gestörtes Verhältnis. Für mich. Rational kann ich halt rückwirkend mega viel erklären und auch darüber sprechen. Kein Ding. Bleibt ja auf der rationalen Ebene.

Aber wenn es um das geht, was AKTUELL gerade los ist: Ich rede nicht (War ich schon immer so? – schräge Frage, ich weiß, aber das beschäftigt mich echt). Und wenn ich mich dazu hinreißen lasse, doch einen winzigen Brocken preiszugeben, gehe ich innerlich richtig krass auf Abstand. Mehr erzähle ich vllt irgendwann mal dazu. Gerade reicht es aber, dass ICH das gemerkt habe und ich mir auch recht sicher bin, dass das einen sehr großen Teil zu meiner derzeitigen inneren Einsamkeit (weil man ja einfach nicht reden kann) beiträgt.

Jetzt gerade…

… ist es schwer ein richtiges Update zu geben. Also zu sagen: „Mir gehts besser oder nicht.“ . Ich habe mich ja beschwert, dass mich die Träume so abfucken. Naja und wahrscheinlich sollte ich einfach meinen Mund halten, denn aktuell schlafen wir gar nicht. Wir liegen die GESAMTE Nacht wach und schlafen erst ein, wenn es bereits hell wird und dann auch nur für 2-3 Stunden. Aber joar, irgendwie macht mich Schlafmangel manchmal entweder ziemlich schlecht gelaunt ODER dumm im Kopf 😅. Also gestern ging uns so im Kopf rum: „Wow, vllt solltest du einfach öfter eine Nacht nicht schlafen. Denn krass, wo ist die Depression hin?!“ . Die ist aber natürlich trotzdem noch da und so langsam macht sich der Schlafmangel auch bemerkbar. Ich weiß auch nicht wirklich aktuell, warum wir nicht schlafen. Antworten bekomme ich von Innen nicht und Angst fühle ich selbst (wie sonst manchmal, wo dann ein Nachtlicht hilft) auch nicht direkt.

Außerdem essen wir schon lange nicht mehr richtig. Abends wird sich irgendwas hinter gezwängt, weil ja rational schon klar ist das man irgendwie mal essen sollte.

Ja, es ist schwierig.

Also unser aktueller Stand ist so lala.

Wie ich es aber empfinde

Also es ist aktuell wirklich schwierig. Es ist schwierig das Thema SVV und auch SM in den Griff zu bekommen. Und dadurch das wir echt getriggert sind, haben wir auch mal wieder mega viele Selbstzweifel und Probleme diesbezgl. Aber so aus der rationalen Sicht. Von der Meta-Ebene gesehen: Bin ich dankbar für die Trigger. Hört sich mega schräg an, aber wie schon erwähnt glaube ich, dass wir nur heilen können, wenn uns unsere Wunden vor Augen geführt werden.

Wir sind ein Charakter, der total im Erstarrungs- und Fluchtmodus abläuft. Ist was (gefühlt) scheiße: Dann wird eben alles dafür getan, die Gefühle zu verdrängen. Letztes hatten wir dazu auf jeden Fall Tramadol, Alkohol und das Cannabis, was wir hier seit 1,5 Jahren lagern. So der richtige Verdrängungsmodus eben. Und das läuft so auch mit allen positiven Emotionen ab. Es fühlt sich an, als müsste jede dieser Emotionen von Grund auf verdrängt werden. Nur der Funktionsmodus hat hier wirklich Relevanz. Bekommt wirklich eine Daseinsberechtigung.

Aber ich hoffe, wenn wir den ganzen SVV und Selbstmord Kack wieder in den Griff bekommen (und das werden wir), dass wir daran wachsen können. Sind wir bisher auch und diese Version von uns (also das, was bisher aus dem ganzen Kack und der Selbstreflektion dahingehend gewachsen ist) mag ich eigentlich sehr gerne. Uns gehts aktuell richtig scheiße, aber ich bin sehr guter Dinge, dass sich daraus positive Dinge entwickeln werden.

Sind alle Anteile destruktiv?

Wir wollten dazu mal was los werden, weil wir gestern ein entsprechendes Video dazu gesehen haben. Es ging um eine Betroffene, die darüber erzählte, wie sie mit allem umgeht und am besten damit fährt…

Um was es ging – Triggerwarnung!

Sie erzählte, dass sie ihren Anteilen keinen Raum mehr gibt. Das sie ihnen mitteilte, dass ihr auftreten nicht mehr erwünscht ist und sie ihnen nicht genehmigt nach Außen hin zu kommunizieren oder gestattet in der physischen Welt irgendwie in Erscheinung zu treten. Sie dürfen aber weiterhin als innere Ratgeber fungieren, sodass sie sich selbst besser verstehen kann. Sie möchte den Tätern dadurch keine Macht mehr geben, da jene die Persönlichkeiten ja programmiert haben und meint sie würde ganz gut damit fahren, da sie z.B auch kaum noch dissoziiert etc. Als sie dann anfing darüber zu reden, dass diese Anteile ja generell eh destruktiv sind, mussten wir leider abschalten. Wir wissen also nicht, was danach noch kam.

Vorweg:

Sie hat von Anfang an gesagt, dass das nur ihre Meinung ist und sie niemand einen Rat etc. geben möchte. Und uns geht es in diesem Beitrag nicht darum, ihre Umgangsweise mit allem zu kritisieren. Einfach weil uns das nicht zusteht. Wir müssen alle unseren eigenen Weg finden, um mit dem Trauma und der heutigen Situation für uns richtig umzugehen. Und wenn es sich für sie so richtig anfühlt, wer sind wir dann darüber den Finger zu erheben?

Um was es uns geht

Nein, darum solls nicht gehen. In uns haben diese Worte aber viel ausgelöst. Ganz viel Angst und Panik. Erstens davor, dass ich wieder alle anfange zu verleugnen und wir sind da gerade einen kleinen Schritt vorangekommen. Nämlich spüre ich und habe es auch schon mehrfach deutlich gesagt bekommen, dass ich einige damit (dem Leugnen) sehr verletze und nichts liegt mir ferner, als irgendjemand weh zu tun. Daher habe ich das Versprechen abgegeben, dass ich zumindest ihre Existenz versuche nicht mehr zu leugnen. Natürlich kommen immer wieder Zweifel und ich fange alles an abzustreiten. Aber wir versuchen jetzt im Inneren drüber zu reden und ich werde dann gerne auch wieder, von ein/zwei, an mein Versprechen erinnert.

Logischerweis steigt bei einigen da aber trotzdem wieder Angst auf, dass sie erneut verleugnet und ignoriert werden.

Zum anderen ist da aber auch die Angst, was das jetzt wieder im Außen auslösen könnte. Wir haben recht Glück mit unserer Therapeuten, da sie uns eigentlich immer das Gefühl gibt, dass niemand unerwünscht ist und sich jeder jederzeit gerne zeigen kann. Wir wissen aber, dass nicht alle so ticken und auch andere Therapeuten oder Menschen gern mal mit dem: ,,Wenn du dem Raum gibst, treibst du die Spaltung nur weiter voran“ um die Ecke kommen. Und dieser Gedanke irgendwas verschweigen, unterdrücken und ignorieren zu sollen, triggert hier extrem viel an. Wie gesagt: Es steigt eben Angst und Panik auf.

Uns gehts also jetzt mehr darum, mal unsere Sichtweise darüber darzulegen. Einfach um das vll auch (außenstehenden) Leuten näher bringen zu können. Wir wollen dabei nicht diese Frau oder irgendjemand der ähnlich denkt, fühlt und handelt kritisieren oder bekehren! Und falls das an einer Stelle so rüber kommen sollte, tut uns das aufrichtig leid.

Zu unserer Meinung

Wir haben schon einige Beiträge vorgeschrieben und ab Sonntag soll dann auch der nächste Beitrag zum Thema Anteile und Persönlichkeiten kommen. Dort sagen wir das auch nochmal:

Hier gibt es keine Hauptperson. Klar denke/dachte ich das auch manchmal. Man hat nun mal ein Bewusstsein und erlebt die Welt draußen. Es ist irgendwie schwer sich da vorstellen zu wollen, man wäre kein vollwertiger Mensch und nur irgendein Anteil von was anderem. Deshalb, und das sagen wir im kommenden Beitrag auch, empfinden ich und andere hier das auch nicht so. Wir empfinden keinen Anteil als unwichtig und unrelevanter oder gar unechter als sich selbst. Jeder ist ein vollwertiges Wesen für sich und kein abgebröselter Klumpen von irgendwem. Ich kann da aber natürlich nicht für alle sprechen, weil ich nicht die Meinung nicht von jedem zu diesem Thema kenne.

Aber zu sagen: ,,Ich bin die Hauptperson und sage wo es hier lang geht“ fühlt sich für uns total falsch an. Das tut weh, allein der Gedanke.

Sind alle Anteile destruktiv?

Persönlichkeiten spalten sich aufgrund schwerer Traumata ab. Das nicht alle vor Glück Funken sprühen, dürfte ja irgendwie klar sein. Das Spektrum von welchen die den Körper verletzen, die anderen weh tun möchten oder fleißig Kontakt zu den Tätern halten, kann da riesengroß sein. Ja, ich empfinde das Verhalten einiger durchaus als sehr destruktiv und für heute schädlich.

Jetzt stell dir aber mal vor, alles was du kennst ist vergewaltigt zu werden. Du kennst nur diese Momente. Kein fröhliches Spielen mit Freunden oder tolle Sonntagsausflüge, weil diese Erlebnisse die anderen hatten. Oder alles für was du lebst, ist die Schmerzen für andere zu übernehmen. Das die das nicht fühlen müssen und weiter funktionieren können. Das wenigstens irgendwer sowas wie eine Kindheit hat. Ist das da wirklich so schwer zu verstehen, dass einige die Schnauze voll haben? Das sie wütend sind oder aggressiv oder nicht gut auf die zu sprechen, denen sie all das abgenommen haben???

Sorry, hier steigt da grad echt viel Wut auf.

In unseren Augen geht man nicht durch die Angst, wenn man alle und alles von sich schiebt und unterdrückt. Wir sehen das zwar auch so, dass es nicht sehr praktisch ist immer wieder in ein Trauma einzutauchen. Und gerade dazu neigt ein traumatisierter Mensch, ganz klar. Die anderen Persönlichkeiten sind aber keine leidigen Überbleibsel eines längst vergangenen Traumas, die man jetzt nur ignorieren braucht und dann wird schon alles. Stell dir mal vor Alter, du übernimmst den ganzen Rotz für jemand und zum Dank sperrt der dich in ein dunkels Zimmer und sagt er will nix mit dir am Hut haben. Bloß weil de kein grünes Glücksmariechen in seinen Augen bist. Aber ihn beraten darfste noch. Echt Junge, da könnt ich kotzen

Von Flachpfeifen und jede Menge Ängsten…

Aktuell steht gerade wieder einmal im Raum einen Kampf-/Selbstverteidigungssport zu besuchen.

Ach naja, eigentlich das steht schon seit Jahren im Raum und wird dann immer wieder verworfen.

Warum das verworfen wird?

Naja, meistens findet sowas in einer Turnhalle oder etwas ähnlichem wie einer Turnhalle statt, is ja irgendwie auch logisch. Boar aber wenn ich diese Hallen schon sehe: das Licht, die Atmosphäre … Bäh, da vergeht mir direkt wieder alles. Und dann die vielen anderen Leute. Ich muss Dinge vor andern tun (gut, auch irgendwie logisch, ne? – Vom zugucken lernt man’s ja nix 😅). Ach Mensch und so finde ich immer wieder tausend Gründe warum ich doch nicht hin gehen sollte.

Vor 2 Jahren bin ich mal zum Krav Maga. Ja hört sich toll an, ne? Jup, ich bin bis heute glücklich, dass ich nicht noch während der Stunde heulend rausgerannt bin (ein Grund warum Stolz auch etwas tolles sein kann: Man gibt nicht jedem feigen Impuls nach😅). Einmal hin und dann nie wieder. Da waren 2 Männer mit denen ich nicht klar kam, naja …

Viele Gründe etwas nicht zu tun

Aktuell war wieder so ein Fall, wo ich am liebsten mal wieder den Schwanz eingezogen hätte.

Wir habe beschlossen, die Gelder aus dem Fonds unteranderem für eine Mitgliedschaft beim Wing Tsun zu nutzen. Und schon während des Telefonats mit dem Leiter ist’s mir wieder vergangen. Ich fühlte mir ziemlich über den Mund gefahren, weshalb ich nach dem Telefonat auch erstmal wieder restlos im Eimer war.

Aber mal ganz ehrlich?

Der Typ war gar nicht das Problem. Das Problem ist mein Selbstwert, meine Selbstzweifel und meine Angst.

Wir verabredeten uns während des Telefonats dann übrigens noch zu einem persönlichen Gespräch und wisst ihr was? Der war gar nicht so schlimm, sondern im Gegenteil sogar recht sympathisch. Mal gut ich bin hin, oder? Und hab mich nicht wieder vor lauter Angst zuhause verkrochen.

Ich meine, es lassen sich tausend Gründe finden etwas nicht zu tun: Die Sporthalle, eine Verhaltensweise, ein falscher Blick, die Luft … Was weiß ich. Für alles findet man einen Grund, wenn man will. Wenn ich dem aber so weiter nachgehe, kann ich mich auch direkt in ne Gummizelle sperren lassen.

,,Schrittweises Zurückweichen ist oft schlimmer als ein Sturz“

(Marie von Ebner-Eschenbach)

Ich hab’s satt

Als wir letztens draußen auf der Wiese saßen, ging mir das alles so durch den Kopf.

Meine Güte, dieses ganzes Leben richte ich nach den Ängsten aus! Ich ertrage das langsam nicht mehr. Es gibt so viele Dinge, die ich gern tun würde. Aber ich tue sie nicht, weil diese riesige Angst da ist. Angst vor den Reaktionen der Menschen. Die Angst vor der Bestätigung falsch zu sein und kein Recht zu haben, auf dieser Welt zu existieren. Angst davor niemals geliebt werden zu können. Ängste die aber aus mir selbst kommen und die ich wie ein Gefängnis um mich herum gebaut habe.

Ich denke selbst so über mich. Tief drin. Und ich habe Angst diese Bestätigung nun auch von Außen zu bekommen. Und ja, dieses Bild habe ich einmal vermittelt bekommen. Früher und auch in naher Vergangenheit, immer wieder. Nein, es ist nicht Ewigkeiten her und wahrscheinlich werde ich auch wieder Menschen begegnen, die mir dieses Gefühl geben werden. Aber um Himmels Willen, das kann doch so nicht weiter gehen!

Ich rede ständig davon, dass wir als Menschheit endlich lernen sollten Selbstverantwortung zu übernehmen und selbst befinde ich mich mit meiner Angst total in der Abhängigkeit zu anderen. Ich will einfach nicht mehr, dass meine Umstände über mich und dieses Leben entscheiden.

Ja, ich hab es wirklich satt!

Die Geschichte von den Flachpfeifen

Ab Herbst bin ich jetzt 6 Jahre Single. Gut, ich hab’s danach noch 2-3x probiert, aber das waren nur so Kurzzeit-Dinger. Eine Katastrophe dabei größer als die andere.

Und wenn ich mich da so zurück erinnere, was ich bisher abgeschleppt habe … Oh heidewitzka, da waren Typen dabei 🤦‍♀️. Mein Gott, habe ich mich unter dem Wert verkauft. Aber wie!

In der 1. Beziehung war der Typ, naja… Er war, nett ausgedrückt, weder emotional noch geistig besonders intelligent. Man muss ja nicht unbedingt mit mir über ägyptische Geschichte oder Chopin diskutieren. Aber die Fähigkeit zur Selbstreflektion und Gespräche zu führen, die tiefer gehen als übers Dschungelcamp und das Ego des anderen brauche ich dennoch. Sonst verhungere ich geistig. 4 Jahre waren wir zusammen und wenn er nach Hause kam, hat er es nicht einmal geschafft sich die Motorradhose auszuziehen, weil er schon beim reinkommen mit offenem Mund vor dem Fernseher stehen blieb. Echt, da hätte nur noch der Sabberstriemen gefehlt🤦‍♀️ .

Und ehrlich Leute, das wurde nicht besser danach. Ganz im Gegenteil. Die Männer wurden stattdessen aggressiver, arbeitsloser (nicht das arbeitslos ist schlimm, sondern deren destruktive Lebensweise war es) und versiffter. Pfui Teufel ekelt es mich, wenn ich daran zurück denke wem ich alles diesen Körper und meine Seele hab anfassen lassen 🤢. ,,Na so richtige Flachpfeifen halt.“ – Ich musste lachen, als das jemand dazu einwarf 😂. Ja. Ja es waren wirklich alles Flachpfeifen. Erster Klasse. Dieses Wort trifft es wirklich sehr passend.

Warum habe ich das nur gemacht?

Die Erkenntnis, dass sich diese Flachpfeifen nur deshalb gesucht werden, weil doch irgendwo das Gefühl besteht, gar nichts besseres verdient zu haben, gab es schon mal. Zudem kommt das mit dem Wiederholungszwang dazu, wo man sich ja gerne immer wieder in altbekannte Muster hineinbegibt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist aber auch, dass ich eigentlich, ganz ehrlich, immer das Erstbeste genommen habe.

Wir waren schon immer ziiiemlich isoliert. Schon in der Kindheit. Klar gab es 2-3 Schulfreundinnen, aber das andere Kinder Freunde und Menschen außerhalb der Schule hatten und kannten, war zumindest für mich lange Zeit kaum zu glauben. Selten war eine Freundin bei uns zuhause, selten wir bei ihnen. Andere Menschen waren erst recht nie bei uns. Wir waren nicht im Kindergarten und meine Eltern mochten es auch nicht überstrebend, wenn sich doch einmal Besuch ankündigte. Und so ging das als Erwachsene weiter.

Es gab nie einen eigenen Freundeskreis. Es gab nur Arbeitskollegen und dann gab es noch die Freunde des jeweiligen Partners. Aber sonst kenne ich es nicht anders, als allein zu sein. Isolation bestimmte schon immer unser Leben. Ja und wo willst du denn dann jetzt also auch jemanden kennenlernen? Das ist schwierig. Also hab ich meistens das Erstbeste genommen, was mir unter die Finger kam und sich angeboten hat. Und der Gedanke: ,,Nimm das jetzt, was besseres bekommst du eh so schnell nicht mehr.“ hat das noch gut verstärkt.

Und in der Partnerschaft haben dann eben diese Menschen, mehr oder weniger, das Leben bestimmt. Wo wir wohnen, welches Umfeld wir haben. Wie die Stimmung ist.

Ich fühle mich ein bisschen, als wäre ich 30 Jahre lang wie ein Blatt durch die Gegend geweht und an jede Ecke geprallt, an die mich der Wind geweht hat.

Es wird wohl Zeit etwas zu ändern

Eigentlich weiß ich ja, das wir ziemlich schlau sind. Attraktiv, fähig und durchaus nicht auf den Mund gefallen. Also ja gut, das wissen nicht alle, aber ein gewisses Selbstbewusstsein ist größtenteils schon da. Eigentlich müsste ich also nicht wirklich mit so komischen Assis rumhängen. Nein wirklich nicht. Aber weil ich mich so minderwertig fühle und deshalb solche Angst vor den anderen habe, hab ich’s eben doch gemacht.

Und nun war mein Gedankengang dazu:

Wenn ich jedes mal meinen Ängsten nachgebe (wie beim Bsp. mit dem Kampfsport) und den Schwanz einziehe, dann werden meine Ängste nicht nur immer größer, sondern ich kann auch gar keinen Respekt vor mir selbst aufbauen. Und wenn ich schon keinen Respekt vor mir habe, warum sollten andere Menschen das dann? Klar, in einer idealen Welt sollte jeder vor jedem Respekt haben, aber wir leben nun mal nicht in einer idealen Welt. Natürlich komme ich so also immer wieder an diese respektlosen Taugenichtse 🤷‍♀️.

Natürlich ist da schon irgendwo Respekt vor mir, uns und vor den Dingen, die wir geschafft haben und dieses Wissen gibt auch unglaublich viel Kraft und Selbstbewusstsein. Aber das waren halt auch alles Dinge die geschafft werden mussten. Jetzt frage ich mich, ob es vll nicht doch endlich einmal Zeit wird auch Dinge zu tun, die nicht für das Überleben zwingend notwendig sind und weswegen ich genau deshalb immer wieder davor kneife.

Keine Ahnung ob wir das (mit dem Wing Tsun) jetzt letztendlich machen oder nicht. Was aber sicher ist, ist das der Entschluss endlich etwas ändern zu müssen, mittlerweile nicht mehr aus dem Kopf rauszubekommen ist. So kann und darf es nicht weiter gehen! Ich hab keine Lust mehr das andere, den Ängsten eingeschlossen, über unser Leben bestimmen!

Aber wie Herr Goethe schon sagte:

,,Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun.“

Empathie

Was ist Empathie?

Das Wort Empathie leitet sich aus dem altgriechischen „empátheia“ ab und bedeutet soviel wie „Mit-leiden“ oder „Mit -fühlen„.

Als mögliche Erklärung dafür werden übrigens unsere Spiegelneuronen in Betracht gezogen, welche im Stirnlappen des Gehirns dafür sorgen, dass wir die selben neuronalen Aktivitätsmuster zeigen, sowohl wenn wir eine Handlung ausführen, als auch wenn wir sie nur bei anderen beobachten. Und bei Emotionen ist das ebenso möglich, da die Spiegelneuronen dabei genauso aktiviert werden.

Empathie ist etwas unglaublich wundervolles und wertvolles, da sie uns die Möglichkeit eröffnet uns in andere Wesen hineinzuversetzen, hineinzufühlen und mit ihnen mit zu fühlen. Aber nicht nur andere können wir dadurch besser verstehen, sondern sogar auch uns selbst (wenn wir uns objektiv aus der Meta-Ebene betrachten).

Dennoch ist Empathie nicht gleich Empathie…

Welche Formen der Empathie gibt es?

Emotionale Empathie

= emotionale Sensitivität (affektiv)

Hier liegt das Hautaugenmerk beim Mitfühlen. Du siehst und verarbeitest die Gefühle eines anderen nicht nur, sondern du fühlst sie auch selbst. Es ist fast ein bisschen als würde man davon „angesteckt“.

Das kann soweit gehen, dass wenn z.B jemand in den Raum reinkommt und schlecht drauf ist, ich sofort spüren kann, dass da irgendwas nicht in Ordnung ist. Oft kann ich nicht genau zuordnen was es ist. Ich glaube das liegt aber oft auch an den konfusen Emotionen des anderen. Wir selbst empfinden ja schließlich auch nur selten ausschließlich Wut oder Trauer etc, sondern es ist oft ein Mix aus mehreren Gefühlen gleichzeitig. Oder wenn ich z.B Tiere in Gefangenschaft sehe, dann empfinde ich ihren Schmerz. Das Gefühl gefangen zu sein. Die Angst. Die Wut. Deshalb gehe ich z.B auch nicht gerne in Zoos oder Tierparks.

Die emotionale Empathie macht es uns möglich, sanfter und passender auf andere einzugehen, weil wir spüren was der andere braucht. Wenn jemand gerade total geladen ist oder traurig und du spürst das, dann kannst du deine eigenen Reaktionen ganz anders anpassen. Gleichzeitig kann sie aber auch unheimlich belastend wirken, da wir ständig allen möglichen Emotionen ausgesetzt sind, die wir gar nirgends richtig zuordnen können und dabei sogar noch denken, es wären unsere Gefühle. Wir fühlen uns dabei dann z.B plötzlich grundlos schlecht und wissen gar nicht warum.

Kognitive Empathie

= Perspektivenübernahme

Bei der kognitiven Empathie versteht und erkennt man die Emotionen des anderen, aber man fühlt sie nicht. Ich sehe also z.B dann das du gerade traurig bist, könnte aber nicht mit dir mitfühlen. Das hört sich so banal an, so nach: „Na das sieht ja aber jeder“ – Ja, ne 😅. Es gibt so Menschen, vor denen kannst du tränenüberströmt sitzen und die checken trotzdem nicht das es dir gerade nicht gut geht.

Aber es geht dabei nicht nur um das sehen der Gefühle, sondern auch um das Nachvollziehen der Gedanken(gänge), Absichten und Motive eines anderen. Seine Perspektive einnehmen zu können und zu sehen, was denjenigen antreibt. Auch die Körpersprache wird deshalb sehr gut lesen gelernt.

Die kognitive Empathie ist nicht angeboren, sondern erlernbar und ist, glaube ich, für den richtigen Umgang mit der emotionalen Empathie ungemein wichtig. Einfach weil man dann diese ganzen fremden Gefühle zuordnen und anders damit umgehen kann. Ich halte sie also für extrem wichtig, wenn man mit der Gabe des Mitfühlens richtig umgehen lernen möchte. Also so, dass sie man sie positiv einsetzen kann, statt sich davon beherrschen zu lassen. Wenn ich zuordnen kann, woher das alles kommt, übermannen mich die fremden Gefühle nicht mehr so stark.

Die kognitive Empathie wird z.B auch oft von Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung erlernt und benutzt. Meist zur Manipulation, dennoch halte ich sie da auch im Therapiesetting sehr wertvoll. Wenn sie richtig erlernt wird, dann gibt das Menschen, die zu keiner emotionalen Empathie fähig sind (z.B durch Trauma, eine PS, usw.), eine unglaublich wichtige Ressource im sozialen Alltagsleben.

Soziale Empathie

Diese Form der Empathie bezieht sich auf ganze Gruppen und nicht nur auf Einzelwesen. So hat man z.B ein recht sicheres Gespür dafür, wie sich eine Gruppe verhalten wird oder warum sie etwas tut. Das wiederum gibt auch die Möglichkeit diese Gruppen zu beeinflussen. Gerade im Job, in Führungspositionen bspw., ist das eine sehr wichtige Gabe.

Das sowas aber gleichzeitig auch wunderbar zur Manipulation, wie z.B zu Propagandazwecken eingesetzt werden kann, muss ich jetzt nicht extra erwähnen, oder 👉👈😶🙈?

Sie hilft uns aber auch uns z.B in fremde Kulturen, Religionen, Geschlechter oder auch Weltanschauungen hineinzufühlen und diese verstehen zu können. Ich möchte mal behaupten, das ist uns großflächig (von allerlei „Seiten“) aber vll ein bisschen dezent abhanden gekommen? 🙊 (ich bin schon still jetzt😅)

Wie kann ich Empathie erlernen?

Es gibt verschiedene Wege, einige stelle ich hier jetzt einmal vor:

  • Nr. 1 – Achtsamkeit: Das A und O, egal bei was. Beobachte deine eigenen Gefühle wenn sie kommen: Was fühlst du gerade? Wieso ist dieses Gefühl da, was war der Auslöser? Wie fühlt es sich an? Wie äußert es sich? Wenn sich jetzt jemand ähnlich verhält, du eine ähnlich Emotion wahrnehmen kannst, dann versuche daran zu denken wie du dich gefühlt hast und was dir guttat oder was du dir in dem Moment gewünscht hast und versuche das in diesen Moment mit hineinzubringen.
  • Nr. 2 – Aufmerksamkeit: Ohne den anderen zu beobachten klappt das aber natürlich nicht. Deshalb sei aufmerksam! Schaue dir andere Leute genau an. Wie verhalten sie sich? Wie reagieren sie in bestimmten Situationen? Und wie interagieren sie miteinander? Welche Körperhaltung nehmen sie z.B ein, wenn jemand etwas in einem bestimmten Ton sagt? usw.
  • Nr. 3 – Beobachten: Beobachte dich selbst in der Interaktion mit anderen. Wie reagiert dein Gegenüber auf etwas von dir? Wie reagierst du? Welche Körperhaltung nimmst du ein? Wo stehen deine Füße oder die deines Gegenüber (weg von dir? will er lieber gehen?) ? Unterbrichst du andere oder wirst du unterbrochen? Wie reagierst du dann? Wie reagiert dein Gegenüber?
  • Nr. 4 – Hinterfragen: Wenn wir jemand in eine Schublade packen wollen, dann passiert das meist aufgrund unserer eigenen Gedanken, die wir auf den anderen projizieren. Bevor du also jemand verurteilst, hinterfrage erst einmal seine Absichten. Warum hat er so reagiert? Warum das gesagt? Was könnte das für einen Hintergrund haben? Welche Anzeichen deuten auf den möglichen Hintergrund hin? Da ist wieder genaues zuhören wichtig. Versuch dabei objektiv zu bleiben und dich nicht von deinen eigenen Emotionen übermannen zu lassen.
  • Nr. 5 – Rollentausch: Stell dir vor, wie es wäre im Körper und Denken des anderen zu stecken. NICHT in seinem Körper, aber mit deinem Denken (das führt zu Verurteilung). Sowas kann z.B über Theaterspiele sehr gut funktionieren. Du bist jetzt nicht mehr Petra z.B, sondern du schlüpfst in die Rolle von Hans-Werner. Du ziehst nicht nur seine Kleidung an, sondern du musst die ganze Theateraufführung lang Hans-Werner SEIN und dich so verhalten. So etwas erlaubt dir aus deiner Perspektive/Sichtweise herauszukommen und den anderen besser verstehen zu lernen.

Gibt es ein Gegenteil von Empathie?

Türlich, es gibt doch für alles ein Wort 😂.

Ekpathie.
Ekpathie bezeichnet dabei aber nicht die Gefühlskälte oder Gleichgültigkeit gegenüber anderen, sondern kann eher als eine Art Schutzmechanismus bezeichnet werden. Dabei geht es darum sich nicht so leicht ausnutzen oder missbrauchen zu lassen.

Wie schon erwähnt, kann uns Empathie auch ganz schöne Probleme bereiten. Stell dir einen Kollegen oder meinetwegen auch Partner vor, der herausfindet das du plötzlich viel mehr Rücksicht auf ihn nimmst, selbst mehr zurücksteckst oder alles mögliche für ihn tust, sobald du merkst das es ihm schlecht geht. Dieses Verhalten ist eine wundervolle Sache und ich mache das auch ständig, aber es ebnet eben auch den Weg für Manipulation und Missbrauch. Der andere kann seine Emotionen so nach Belieben einsetzen und dich für seine Zwecke ausnutzen.

Bei der Ekpathie lassen wir uns weniger auf die Emotionen anderer ein. Wenn der andere also gerade einen Wutanfall bekommt, dann grenzen wir uns davon emotional ab, statt uns davon mitreißen zu lassen. Es geht nicht darum, nicht mehr mit dem andern mitzufühlen, sondern darum eine Grenze zwischen sich selbst und dem anderen zu ziehen.

Empathie und Trauma

So, ich hatte das bei der Hochsensibilität ja schon angeschnitten und wollte heute noch einmal näher drauf eingehen, warum es z.B für komplex traumatisierte Menschen wichtig war, Empathie, vor allem die kognitive, so gut auszubilden. Ich versuche das wieder mit Beispielen näher zu erklären:

Unberechenbarkeit

Als Kind brauchen wir vor allem Sicherheit. Wir haben keinerlei Ressourcen, aus denen wir schöpfen könnten, sollten die Zeiten einmal unsicher werden. Und wenn wir nun in einer Umgebung aufwachsen, die absolut unvorhersehbar ist, dann ist es für uns ungemein wichtig sie irgendwie vorhersehbar zu machen. Zumindest das Gefühl von Kontrolle zurückzuholen.

Meine Mutter war z.B nie wirklich gut einzuschätzen. Sie saß am Tisch und machte Scherze und im nächsten Moment flippte sie völlig aus oder wurde sehr gemein. Was der Grund war, wusste man nie wirklich. Mal wars ein falsches Wort (das vorher noch nie störte), ein „falscher“ Blick, mal war ich zu fröhlich, mal zu schlecht drauf. Mal war ich falsch weil ich keine Freunde hatte, dann wiederum sollte ich bloß keine mitbringen, usw. Wie ihr die Laus halt gerade über die Leber gelaufen ist. Dafür habe ich sie früher gehasst. Für diese Unvorhersehbarkeit. Meist hatte ich auch das Gefühl es ist mehr meine Existenz die sie stört und all die anderen Gründe waren nur ein Vorwand. Aber auch wenn [ich] keine Erinnerung daran habe, weiß ich, dass sie durchaus auch sehr nett sein konnte.

Interessanterweise habe ich jedoch gar keine Erinnerung an irgendwelche Strafen. Nicht eine einzige. Meine Eltern habe ich eher sehr desinteressiert in Erinnerung. Ich habe jedoch Szenen im Kopf, wo ich versucht habe mir selbst Strafen geben, wenn ich was angestellt habe, in der Hoffnung das ich dann keine von ihnen bekomme. Und heute noch habe ich furchtbare Angst vor einer möglichen Strafe wenn ich etwas falsch mache, was mir irgendwo sagt, dass es dann wohl doch welche gegeben haben muss.

Eine Szene ist mir da z.B in Erinnerung: Ich muss noch sehr klein gewesen sein. Höchstens 3-4 Jahre alt. Ich saß in meinem Zimmer, an so einer Kinderschminkkommode und ich weiß noch, dass es vorher einen Streit gab bzw. ich Ärger bekam. Ich zog eine der Schubladen an dieser Kommode auf und die war voller kleiner Papierschnipsel. Von einem Blatt Papier in meiner Hand riss ich weiter Stückchen ab und freute mich dabei unheimlich, weil ich dachte jetzt keine Angst haben zu müssen, dass ich verhungere, falls sie mir jetzt nichts zu essen geben sollten. Ich dachte ihnen mit dem Papier ein Schnippchen geschlagen zu haben.

Keine Ahnung wies weiter ging oder was vorher war. Ich schätze aber nicht, dass ein Kind in diesem Alter auf so einen Gedanken kommt, ohne das es dazu bereits einen Hintergrund gab …

Sich anpassen

Wenn du jetzt also ständig Angst haben musst, dass der kleinste Fehler eine schlimme Strafe zur Folge hat, dann versucht du alles um das zu vermeiden. Das betrifft ja nicht nur die Kindheit. Dieses Phänomen lässt sich auch in Beziehungen zu stark narzisstischen Partnern beobachten oder z.B bei Geiselnahmen, usw.

Es ist wichtig zu lernen, wie dein Gegenüber gerade drauf ist. Welche Emotionen er hat, um dich darauf einstellen zu können. Es ist wichtig seine Körpersprache lesen zu lernen oder seine Absichten schnellst möglich zu erkennen, um für dich am sichersten darauf reagieren zu können. Wenn du ein kleines Detail übersiehst, kann das für dich schlimme Konsequenzen haben. Also beobachtet man und lernt. So kann man versuchen die Gefahr schon von vornherein zu neutralisieren oder wenigstens zu minimieren.

Bewusst ist uns das eher selten. Wir stellen uns darauf ganz unterbewusst ein und merken meist erst irgendwann später, dass wir wirklich gut im lesen anderer Leute sind. Das schützt uns nicht automatisch vor erneuten Missbrauch, kann aber tatsächlich die Gefahr, noch mehr Leid erdulden zu müssen, enorm reduzieren.

3 Leitsymptome einer (K)PTBS: #2 Konstriktion

Traumatische Erlebnisse bzw. posttraumatische Reaktionen gehen meist mit ein und den gleichen Hauptsymptomen einher. Wir wollen uns in diesen Beiträgen einmal die Hypervigilanz, die Intrusion und Erstarrung näher anschauen…

Was ist Konstriktion?

In der Psychologie wird der Begriff Konstriktion für das geistige Erstarren, nach einer traumatischen Erfahrung, verwendet.

Ist weder Kampf noch Flucht möglich, fallen wir bei einem Angriff in eine Art Totstellreflex. Wir erstarren, körperlich, vor allem aber psychisch. Und in der Folge wird jede Erinnerung an das Trauma krampfhaft, bewusst und unbewusst, versucht zu vermeiden.

Wie äußert sie sich?

  • kaum bis kein Schmerzempfinden mehr
  • das Zeitgefühl verändert sich (z.B kann die Umgebung wie in Zeitlupe erlebt werden oder das Erlebnis kann in überhaupt keinen zeitlichen Rahmen mehr gebracht werden, etc.)
  • Sinneseindrücke werden nicht mehr registriert
  • die Wahrnehmung verzerrt oder verändert sich (z.B wird man völlig ruhig und emotional distanziert zum oder während des Ereignisses, Gleichgültigkeit, man verliert jegliche Kampfbereitschaft und Urteilsfähigkeit, man fühlt sich nicht selbst betroffen oder als wäre alles nur ein Traum, Derealisation und Depersonalisation, usw.)
  • starrer, betäubter Blick (Emotionslosigkeit)
  • körperlicher und/oder geistiger Lähmungstzustand (sich wie betäubt fühlen, kann sich aber eben auch in Form eines Stupor, der körperlichen Lähmung, darstellen)
  • Lust- und Freudlosigkeit, innere Leere
  • abgespaltene Erinnerung/Amnesie, es können auch nur die Bedeutung oder Gefühle zu einer Erinnerung fehlen

Warum und wie kommt es zu dieser Erstarrungsreaktion?

Konstriktive Symptome sind der hypnotischen Trance sehr ähnlich, welche zum ganz normalen Spektrum menschlicher Bewusstseinszustände gehört. Forscher gehen davon aus, dass sie aktiviert wird, sobald wir einem traumatischen Erlebnis ausgesetzt sind bzw. waren.

Hypnose selbst verwendet man in der Medizin teilweise z.B sehr ähnlich wie Morphium und andere Opiate, da sich durch sie unerträgliche Schmerzen mildern lassen. Es lässt sich also davon ausgehen, dass unser Körper die Konstriktion einsetzt, um uns vor schrecklichen Qualen und Schmerzen zu beschützen.

Es wird vermutet, dass ein Trauma die Regulation der körpereigenen opiatähnlichen Substanzen dauerhaft verändert, was die langanhaltenden konstriktiven Symptomen, auch nach Abklingen der akuten Gefahr, erklären würde.

Die genauen biologischen Faktoren, die zu dieser Erstarrung führen, sind dennoch noch nicht vollständig geklärt.

Wann wird Konstriktion problematisch?

In der akuten Gefahrensituation scheint die Konstriktion ein wahrer Segen zu sein. Ich glaube, ohne sie hätte man viele Traumata gar nicht lebendig überstehen können.

Da ihre Kernaufgabe aber das Vermeiden von lebensbedrohlichen (oder ähnlichen) Situationen ist, werden natürlich auch die traumatischen Erinnerungen (bildliche, emotionale, usw.) vom normalen Bewusstsein ferngehalten. Sie können so deshalb natürlich auch nicht integriert werden, was dem Genesungsprozess mächtig im Weg steht. Wir können durch die innerliche Erstarrung und das ständige Unterdrücken keinerlei neue, positive Erfahrungen und Verknüpfungen sammeln, welche für die Trauma-Verarbeitung allerdings unerlässlich sind. Stattdessen bleibt das Trauma weiter unterdrückt in uns verborgen und wird sich deshalb auch weiter durch allerhand unangenehmer Symptome bemerkbar machen. Das dauerhafte Vermeiden (ausgelöst, wie erwähnt, durch das veränderte Zentralnervensystem) hält uns letztendlich tatsächlich weiter im Trauma gefangen.

Wenn wir immer wieder bestimmte Situationen vermeiden bzw. bei Trigger in unbewusste Vermeidungsstrategien abgleiten, signalisieren wir unserem Gehirn damit , dass es mit seiner Angst recht hatte und wir uns immer noch in akuter Gefahr befinden. Statt beim nächsten Mal leichter damit umgehen zu lernen, verstärken wir unsere Angst also nur zusätzlich. Dies führt wiederum zu noch mehr und noch stärker ausgeführten Vermeidungsverhalten und dementsprechend mehr Lebenseinschnitten und Leid. Das kann dann irgendwann auch zu allerhand Sachen wie Zwängen, Phobien usw. führen.

Das dieser Teufelskreislauf dazu führt, dass wir immer weniger Hoffnung auf Besserung empfinden und demnach auch nicht mehr fähig sind, für uns eine Zukunft zu sehen, dürfte nun sicher auch kaum einen verwundern. Ich kann z.B zwar sowas einzelnes wie Weihnachten planen, aber meine echte Zukunft (wie Ziele, Wünsche, Job, soziales Umfeld, Beziehung, Kind, usw.) existiert einfach nicht. Der Gedanke daran fühlt sich schon absolut abstrakt und unrealistisch an. Als würde ich in ein schwarzes Loch greifen.

Zusätzliche Probleme

Weiter entwickeln Betroffene, durch den Wunsch irgendwie wieder Sicherheit zu gewinnen und die Angst in den Griff zu bekommen, oft zusätzliche (oft unbewusste) Trauma-Coping-Mechanismen, wie z.B:

  • Dissoziation (die sich auch in den normalen Alltag einschleicht)
  • Vermeidungsstrategien, aus Angst vor Triggern oder erneuten Traumata ➡ z.B Isolation, manche verändern auch ihr Aussehen (nach einer Vergewaltigung z.B) oder ihr Verhalten, usw.
  • das Rationalisieren der traumatischen Auswirkungen, sodass das Ausmaß der empfundenen Angst gar nicht wahrgenommen wird, eine Handlung wird bspw. völlig losgelöst vom Trauma betrachtet Bestimmte Orte werden z.B strikt gemieden, ohne zu wissen warum – Oder meine panische Angst z. B davor, mit dem Kopf unter Wasser zu kommen konnte ich jetzt erst mit einem Ereignis aus der Kindheit verknüpfen. Obwohl das Wissen bestand, dass diese Situation definitiv traumatisch war und faktisch 1:1 zu meiner heutigen Angst passen würde, konnte ich keine Verbindung ziehen. Ich zogs nicht mal in Betracht, ich handelte einfach nur. Die szenische Erinnerung war recht emotionslos und daher nicht schlimm. Die Angst, Ohnmacht, Wut, Einsamkeit und Todespanik, die ich dafür teilweise im Wasser empfand, war zwar Kacke, aber so allein für sich auch „erträglich“. Jetzt wo ichs verbinden kann, tauchen auch Gefühle von Verrat, Schmerz und Machtlosigkeit auf, also die miesen. Solange rein nur die Angst vorm Wasser bestand (die natürlich auch noch da ist), konnte ich diese unangenehmen Gefühle durch Vermeiden umgehen. Ich hatte in Wahrheit keine Angst vorm Wasser selbst (weshalb Konfrontation auch nix brachte), sondern vor dem, was damit verknüpft ist. Das Trauma fand zwar im Wasser statt, war aber erst durch das Verhalten meiner Eltern wirklich traumatisch. Ohne diesen Zusammenhang zu kennen, bleibt logischerweise auch eine reine Angsttherapie recht erfolglos.
  • ein Aberglaube wird entwickelt: PTBS-Betroffene suchen nach guten oder bösen Omen/Vorzeichen und richten ihr Leben danach aus ➡ Versuch Kontrolle zurück zu erlangen

Substanzen – künstlich herbeigeführte Konstriktion

Viele Trauma-Betroffene versuchen auch durch Alkohol oder Drogen ähnliche unterdrückende Effekte zu erzielen. Albträume, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Wut, aber auch intrusive Erinnerungsfetzen werden dadurch zu mildern versucht. Bei Kriegsveteranen mit PTBS, die sich längst nicht mehr im Kampf befanden, litten z.B 85% unter Alkohol- und Drogenproblemen. Andere Studien kommen zu einem Ergebnis von 75% bei Trauma-Patienten. (K)PTBS-Betroffene scheinen also zu einem sehr hohen Prozentsatz anfällig für Suchterkrankungen oder zumindest betäubende Verhaltensweisen zu sein. Sie versuchen dadurch intrusive Zustände zu verdrängen und unterdrücken. Das ist dann bewusste Traumavermeidung durch Hilfsmittel. Konstriktion geschieht dagegen oft unterbewusst und automatisiert. Meistens wird dann zu Substanzen gegriffen, wenn die innere Konstriktion nicht mehr greifen kann, weil sich intrusive Zustände dazwischenschieben. Leider Gottes führen beide Coping-Strategien aber eben so oder so nicht wirklich zu einer Besserung, da sie beide die Erinnerungen vom Bewusstsein fernhalten.

Und jetzt?

Ist das nicht toll, was man rational immer alles so weiß?

,,Vermeidung, Verdrängung und Unterdrückung sind also nicht gesundheitsförderlich? Super. Ich mach dann mal trotzdem weiter, ne?“ Genauso läuft das hier ab. Mir ist z.B durchaus bewusst, dass es mir durch dieses permanente ‚zuhause-verkriechen‘ schlechter statt besser geht und was tue ich? Genau, mich noch mehr zuhause verkriechen 🤦‍♀️.

Von daher: Keine Sorge wenn ihr viele schlaue Ratschläge und Informationen hört oder lest. Etwas rational wissen und es dann auch umsetzen können, sind 2 unterschiedliche Paar Stiefel. Nicht weil man nicht genug will oder zu faul oder dumm ist, sondern weil es einfach Gründe gab, warum solche Strategien überhaupt entwickelt wurden. Sowas behebt man nicht durch gut zureden oder durch das Lesen oder Hören von ein paar „Tipps“. Es braucht Zeit und viele verschiedene Stationen, sowie Versuche bis sich sowas nach und nach verbessert. Wir können es nur immer wieder in kleinen Schritten angehen und uns ausprobieren. Durch keinen Ratgeber der Welt wird sich jedoch von heute auf morgen etwas grundlegend verändern. Ihr macht also nichts falsch, wenn ihr nicht direkt freudestrahlend durch die Gegend hüpfen könnt.

Und ganz ehrlich? So richtig ‚Mach dies und jenes und dir gehts wieder prima‘-Tipps hab ich diesbezüglich auch noch nicht gefunden.

Was mache ich und wie kann man versuchen es trotzdem anzugehen?

  • Macht euch bewusst warum und was ihr gerade verdrängt oder vermeidet. Das ist schmerzvoll, das ist ekelhaft und es ist alles andere als lustig, aber notwendig. Wie gesagt bringt uns das rationale Wissen natürlich nicht die Heilung, aber es ist der 1. Schritt in diese Richtung. Wir erkennen das Problem damit an und geben ihm eine Existenzberechtigung.
  • Auch hier kann es helfen, es wieder schriftlich zu machen. Das macht das Problem greif- und sichtbarer: Was vermeide ich gerade? Was versuche ich zu unterdrücken? Warum tue ich das? Welche Emotionen oder Reaktionen würde es sonst in mir auslösen? Was war der aktuelle Auslöser (Trigger), um in mir den Drang nach Verdrängung oder Vermeidung hochzuholen? Wie versuche ich zu vermeiden? Welche (bewusste oder unbewusste) Strategie wende ich gerade an? In welchen Lebenslagen hat sie mir bisher geholfen? Warum könnte ich sie entwickelt haben? Und welche Folgen hat sie heute für mich?
  • Wenn negative Emotionen hochkommen (ich spreche jetzt vom langsamen zulassen, nicht von Flashback o.ä) könnt ihr versuchen sie nun mit etwas positiven zu koppeln. Wenn ihr z.B total gerne malt, könntet ihr eure Emotionen lieber versuchen aufzumalen, anstatt sie im Alkohol zu ertränken. Ihr lasst sie so zu, beschäftigt euch bewusst damit, aber verliert euch nicht darin.
  • Hinterfragt eure Gefühle und Emotionen: Fühle ich gerade nur Wut? Was ist da noch los? Warum will ich gerade in Arm genommen werden? Warum fühle ich mich gerade so unwohl? Was war der Auslöser? Empfinde ich gerade wirklich Hass/Ablehnung oder steckt dahinter vll Angst? Angst wovor? usw. – Der Sinn ist einfach achtsames Wahrnehmen der inneren Vorgänge.
  • Belohnt euch nach beängstigenden Situationen: Ich fing damit an, dass bei Terminen, die schon Tage vorher Panikattacken und Ängste auslösten, anzuwenden. Wichtig war: Der Termin wird nicht abgesagt. Das Problem nicht umgangen. Dann gab und gibt es nach Erledigung z.B einen Schokokuchen, wir gucken einen tollen Film oder schlafen am nächsten Tag richtig aus und kuscheln uns auf die Couch, ohne Telefon o.ä. Deshalb habe ich immer noch Panikattacken und Angst, aber durch diesen positiven Anreiz, diese innere Beruhigung im Kopf, tatsächlich nicht mehr ganz so stark.

Verlassensängste (und Isolation)

,,Hab ich nicht“ – Da gabs bisher ne ganz klare Antwort drauf.

,,Du hast keinen Bock auf mich? Dann geh doch 🤷‍♀️“ So war zumindest bisher oder so ist meine Einstellung (ich versuch dran zu arbeiten). Bevor ich jemand eine Szene mache, mich anbiedere oder sogar bettle, würde ich mir lieber einen Arm ausreisen. Klar finde ich es doof, wenn man jemand verliert, den man mag, aber shit happens, oder nicht?

Dazu hatte ich letztens ein paar mehr Gedanken. Eine Erkenntnis quasi und die möchte ich euch nicht vorenthalten.

Was sind Verlassesängste?

Die Angst verlassen zu werden – Nein echt, dass bedeuten Verlassensängste?😅 Ja aber das ganze Zeug hat auch noch mehr Merkmale:

  • Eifersucht (inkl. Vorwürfe, starke Wut, etc.)
  • ständiges Kontrollieren/Misstrauen
  • Klammern
  • (emotionale) Abhängigkeit
  • Bestätigungssucht / Selbstwertprobleme (,,Bin ich wirklich gut genug?“)
  • Bindungsangst

Hab ich das?

Nö, natürlich nicht. Jegliche Szene (Eifersucht, Kontrollieren, Bestätigungssucht, Klammern, sogar Bindungsängste, etc.) würde so stark an meinem Stolz kratzen, dass ich nicht damit leben könnte.

Offiziell jedenfalls.

Wie schauts wirklich aus?

Ich habe ein Video geschaut, von einer Frau, die eine sehr alte Katze aus dem Tierheim adoptiert hat und dachte mir: ,,Wie schön!“ Sie wollte nicht, dass das Tier in einem Käfig stirbt und hat sie daher, für ihre letzten Tage, bei sich aufgenommen. Und ich finde das wunderschön. Schlagartig wurde mir aber klar, dass ich das nicht könnte, auch wenn ich diesen Gedankengang voll unterstütze.

Ich hätte eine Beziehung zu dem Tier aufgebaut, aber nach kurzer Zeit würde es von mir gehen. Das packe ich nicht. Dieser Gedankengang brachte mich dazu, all das mal zu hinterfragen.

An sich empfinde ich diesen Gedankengang nämlich als sehr egoistisch. Ich könnte nur ein noch sehr junges Tier bei mir aufnehmen, bei welchem ich zumindest die Hoffnung hätte, es würde länger bei mir bleiben, weil ich die Trennung nicht ertrage würde …

Verschachtelte Trennungsängste

Kommen wir mal kurz zu dem, wie ich mich wirklich empfinde. Nicht das, was die Oberfläche sagt, denn die mag mich. Die findest mich selbst als recht okay. Die kann manchmal sogar recht arrogant von und über mich sprechen.

In Wirklichkeit ist da ein tiefer Kern vergraben, der mich selbst abgrundtief hasst. Der das Gefühl empfindet, niemals könnte mich jemand so mögen, wie ich bin. Das dies unmöglich wäre. Das mich jeder, der mich ansatzweise mag, dies nur tut, weil er gerade nichts besseres zur Verfügung hat. Das ich für niemand etwas besonderes und jederzeit leicht austauschbar bin. Das jeder, der mein wahres Wesen erkennt, die Beine in die Hand nimmt und schaut, so schnell wegzukommen, wie es nur geht.

Wenn du im tiefen Inneren so etwas empfindest, dann fällt es dir schwer zu glauben, dass jemals jemand bei dir bleiben würde. Es sei denn, natürlich, du spielst eine Rolle. Du gibst vor jemand zu sein, der du nicht wirklich bist.

,,Versteck dein Inneres! Versteck dein wahres Wesen! Niemand darf das sehen!„, ist so ein tief sitzender, innerer Gedanke. ,,Niemand darf sehen, wer du wirklich bist, denn dann verlässt er dich!

Das bedeutet, dass irgendwo, tief drinnen, dieser Drang besteht, nicht diejenige zu sein, die ich eben bin. Wenn du Menschen näher kommst, dann führt dies aber unweigerlich dazu, dass du deine Maske fallen lassen musst. Du kannst sowas nicht ewig aufrecht erhalten. Menschen an sich ran lassen, ist also mit viel Angst verbunden, denn dann sehen sie ja, wer du bist. Aber eigentlich mag ich es, Menschen nahe an mich ran zu lassen (ja eigentlich suche ich Nähe). Gleichzeitig auch nicht. Gleichzeitig macht es mir unheimliche Angst, jemand in meine (emotionale, echte) Nähe zu lassen.

Die Maske

Auf die habe ich gar keine Lust mehr. Ehrlich.

Mich kotzt all das nur noch an. Warum sollte ich vor Menschen jemand spielen, der ich gar nicht bin?! Ich glaube, besonders gut konnte ich das noch nie. Da ist so viel innerer Stolz, soviel Ich-sein-wollen, dass ich trotz aller Bemühungen, es nie schaffe, so eine Maske lange zu tragen, was oft zu vielen Komplikationen geführt hat. Viele Menschen erwarten, dass du deine Rolle weiterhin spielst, habe ich das Gefühl. Ohne Schwäche. Ohne Individualität. Das du ein wichtiges Rädchen der Gesellschaft bleibst.

Da gibt es viele Masken. Die Maske des Angepasst sein und des braven, artigen Bürgers. Des Menschen, der keine Fragen stellt. Die Maske, die alles über sich ergehen lässt, die glaubt es verdient zu haben. Es erdulden zu müssen. Oder Dinge zu verschweigen. Die Maske, die vorgibt wortgewandt und selbstbewusst zu sein – ,,Nix kann mir was anhaben“. Oder die Maske, die die Gefühle und Bedürfnisse der anderen über ihre eigenen stellt: ,,Nicht auffallen, alles über sich ergehen lassen. Denn ich will das ja auch. Ich brauch das!“

Ernsthaft??

Brauche ich das? Will ich das? Nein will ich nicht!

Ich hab die Schnauze voll! So gestrichen voll! Nicht ich zu sein und immer das Gefühl zu haben, sobald ich ich bin, verlässt man mich. Hasst man mich. Erträgt man mich nicht mehr. Vll kommt daher der Gedankengang: ,,Wenn du keinen Bock auf mich hast, dann geh doch!“. Der Gedanke macht es einen einfach, klar. Aber ich würde das gerne mit mehr Distanz und weniger Schmerz sehen wollen.

Was steckt wirklich dahinter?

Tatsächlich bin ich ein eifersüchtiger Charakter. Wer keinen Selbstwert hat, der ist oft eifersüchtig. Wenn ich so furchtbar bin, dass mich keiner will, natürlich habe ich in Wahrheit dann Angst ersetzt zu werden. Die Erfahrung hat es ja auch immer wieder gezeigt. Aber würde ich das offen zeigen, hätte das noch mehr Ablehnung zur Folge und Ablehnung ist ein Ding, mit dem ich schwer klar komme. Ich tue immer so. Aber Ablehnung (jeglicher Art) hat für mich das Gefühl zur Folge, dass ich kein Recht habe zu existieren. Rational ist mir bewusst, dass das Quatsch ist. Aber emotional?

Lieber bringe ich von vorn herein eine emotionale Trennung zwischen mich und der Person, die ich mag, bevor es diese Person tut. ,,Ich brauche niemand! Mir egal ob derjenige mich mag, komisch findet oder nicht, ich brauche denjenigen nicht!“ – Das ist der Leitsatz. Funktioniert nur selten. Dazu bin ich viel zu emotional. Belasten tut es mich doch oft mehr, als mir recht ist. Natürlich brauche ich andere Menschen. Natürlich möchte ich Emotionen für diese hegen. Natürlich möchte ich nicht mehr allein sein. Alles andere sind nur Lügen. Lügen, von und vor mir selbst.

Die Folgen

Die Folgen dieses verqueren Denkens, dass ich nicht sein dürfte wer ich bin. Das ich für niemand Emotionen hegen dürfte, dass mich niemand mag. Die Folgen davon sind restlose Isolation. Isolation und tiefer, verschachtelter Selbsthass (denn ich bekomme ja nicht mal die Rolle aufrecht erhalten). Seit Jahren. Herrgott, ich merke das jetzt erst. 30 bin ich jetzt geworden. Und ich merke das jetzt erst. Dass das der falsche Weg ist. Jetzt wo es manchmal gefühlt fast zu spät ist. Wo sich jede Begegnung so schwer anfühlt. Wo sich Panik, Bauchkrämpfe usw. in der Gegenwart von Menschen anbahnen. Manche sprechen von Sozialphobie. Vll kann man es so nennen, mir egal. Am Ende hat doch alles seinen Ursprung und den muss man angehen.

Isolieren. Keinen Menschen begegnen, um der Gefahr aus dem Weg zu gehen, verlassen zu werden. Um der Gefahr aus dem Weg zu gehen, für das verlassen zu werden (was durch viele Arten stattfinden kann), was du im tiefen Inneren bist.

Ich kann nicht an mir halten. So gut wie nie. Wenn es um meine Meinung geht. Ich kann mich nicht anpassen. Anbiedern. Unterordnen, um gemocht zu werden. Also kommt am Ende immer mein Inneres durch. Meine Meinung kommt am Ende immer wieder durch. Immer wieder zeige ich mein Inneres, obwohl ich weiß, dass sollte ich nicht. Immer wieder schäme ich mich also. Also isoliere ich mich mehr. Also bekomme ich immer mehr Angst vor menschlichen Kontakten. Immer mehr Hass auf mich, weil ich nicht funktioniere, wie ich es sollte. Wie ein Haifischbecken fühlt sich das an. Man könnte sagen, ich lebe diese Ängste nicht an anderen aus (durch Bestrafung wegen Eifersucht etc.), sondern bestrafen mich selbst dafür. Lebe sie an mir aus.

Trotzdem will ich nicht mehr

Nicht sein zu können, wie andere mich wollen (oder wie ich denke sie wollen mich) führt noch mehr zu dem Gefühl Unfähig zu sein. Aber am Ende spielt sich all das, dass ich denke das ich für mein wahres Wesen nicht akzeptiert würde, dass man mich deshalb ablehnt, doch nur in meinen Gedanken ab, oder? All das ist am Ende nur eine Konditionierung von Außen. Zu dem Schluss bin ich letztendlich jedenfalls gekommen.

Warum sollte eine offene Person, die nicht selbst auf bestimmte Merkmale konditioniert wurde, sowas glauben? Das ich schlecht oder böse wäre? Und am Ende suche ich doch den Kontakt zu offenen Personen, Menschen. Menschen die tiefer schauen. Vor denen ich keine Rolle spielen muss. Vor denen ich sein darf, wie ich bin. Ohne Schauspiel.

Ob diese Erkenntnis letzten Endes zu weniger Isolation führen wird, mag dahin gestellt sein. Auf Anhieb bestimmt nicht. Aber am Ende ist es doch wichtig zu erkennen, dass man sich die eigenen Grenzen selbst setzt, oder? Ich versuche dagegen anzugehen. Das zu tun, was mir Angst macht. Das zu tun, was oft trotzdem zu einer Zurückweisung führen kann und das fühlt sich elendig an. Aber aufgeben ist ja auch nicht wirklich eine Option, oder? Zumindest nicht solange du am Leben bist.

Ja, genug klug geschissen. Ende für heute, würde ich sagen 😅

Misanthropie

Kennt ihr ,,Timon von Athen“ ? Das ist eine meiner Lieblingsgeschichten, welche ich in diesem Zusammenhang, immer wieder jeden vor den Latz knalle 😅.

Timon von Athen

Timon war ein reicher Mann im alten Griechenland und feierte viele wilde Partys, mit jeder Menge Leuten. Diesen machte er auch häufig sehr viele und große Geschenke und alle liebten ihn dafür. Timon hatte so viele Freunde, dass er sie kaum zählen konnte. Doch dann, eines Tages, war Timon´s Geld aufgebraucht (wie das eben irgendwann mal so ist), weshalb er gezwungen war, alte Schulden einzufordern und seine Freunde um Hilfe zu bitten. Tja, irgendwie wart das jedoch gar nicht so gern gesehen und die vielen Freunde Timon´s wollten nicht mehr so recht etwas mit ihm zu tun haben. Was soll man auch mit jemand, der einen nicht mehr aushalten kann?

Timon wurde daraufhin so sauer, dass er die Stadt verließ, in den Wald ging und sich ab nun als Misanthropen bezeichnete. Er grub nach einiger Zeit in der Erde nach Wurzeln und stieß dabei zufällig auf Gold. Als Alkibiades dann im Schlepptau mit 2 Prostituierten vorbeikam, erzählte dieser ihm, dass er ebenfalls große Wut auf Athen hatte und die Stadt belagern will. Timon gab ihn für diese Umsetzung jede Menge Gold. Ebenso wie den Prostituierten, da diese so viele Krankheiten wie möglich verbreiten sollten Und auch einem Dieb gab er etwas von dem Gold, mit dem Auftrag, die „Freunde“ Timons zu bestehlen und so das noch ausstehende Geld einzusammeln.

Währenddessen Alkibiades mit der Belagerung Athens begann, suchten Timon´s ehemalige „Freunde“ Timon immer wieder auf. Der Eine hattte Wind von dem Goldfund bekommen und mwollte Timon an die „schönen, alten Zeiten“ erinnern. Der Nächste wollte ihn überzeugen, zurück in die Stadt zu kommen, um sie vor Alkibiades zu retten. Dieser verspricht der Stadt mittlerweile wiederum nichts zu tun, außer seinen und Timons Feinden. Timon lehnt unterdessen natürlich jedes Gesuch der Leute ab und wie das dann halt so bei Shakepeare ist, stirbt Timon am Ende auch.

Ist diese Geschichte nicht klasse? 😁 Ich steh da total drauf!

Aber was ist denn nun Misanthropie?

Schauen wir mal, was Wikipedia dazu zu sagen hat:

,,Misanthropie oder Menschenfeindlichkeit ist die Sichtweise einer Person, die Menschen hasst oder deren Nähe ablehnt. Eine solche Person wird Misanthrop („Menschenhasser, Menschenfeind“) genannt.

Misanthropie charakterisiert eine Geisteshaltung, keine Handlungsweise. Ein Misanthrop muss weder gewalttätig, aggressiv noch arrogant sein, altruistisches Handeln ist bei ihm nicht ausgeschlossen. Die Misanthropie steht, trotz des etymologischen Anscheins, begrifflich nicht im Gegensatz zum verwandten Begriff der Philanthropie, mit dem im Allgemeinen eher die Handlungsweise als die Einstellung eines Menschen bezeichnet wird. Bei extremen Fällen von Abscheu dem Menschen gegenüber sondert sich der Misanthrop ab und führt ein Einsiedlerdasein. Diese selbst gewählte Isolation ist von pathologischer Menschenscheu zu unterscheiden, bei der trotz des Wunsches danach keine Nähe zur umgebenden menschlichen Gemeinschaft erreicht werden kann.“

Und wo bleibt jetzt die Erkenntnis?

Denn immerhin heißt diese neue Rubrik ja ,,Erkenntnis des Tages“.

Wisst ihr, wenn ich unter Menschen gehe (und umso mehr Menschen das werden, wie am Bahnhof oder im Laden z.B, umso schlimmer wird das) schaltet sich in meinem Kopf ein Mantra an: ,,Ich hasse Menschen! Jeden einzelnen von euch. Boar wie ich Menschen hasse! Lasst mich einfach nur in Ruhe, guckt mich nicht an und sprecht mich erst recht nicht an!“

Witzig ne? Denn eigentlich würde ich behaupten, dass ich eine recht umgängliche Person bin, die Menschen irgendwie auch gar nicht wirklich hasst.

Ne, hassen tue ich sie nicht. Es ist Angst. Ja, ich glaube es ist einfach nur Angst. Die Angst vor den anderen Menschen. Vor ihren Reaktionen. Die Angst in irgendeiner Form verletzt zu werden. Die Angst, sie zu nahe an mich heran zu lassen und die Angst vor der Ungewissheit. Wenn ich innerlich auf Abstand gehe und mir immer wieder aufsage, wie sehr ich sie allesamt ablehne, brauche ich mich dieser Angst nicht zu stellen.

Ich glaube deshalb gefällt mir, unbewusst, wohl auch die Geschichte um Timon von Athen so gut. Statt sich dem zu stellen, was er vorher nicht sehen wollte, nämlich das diese Leute nie seine Freunde waren und er sich ihre Freundschaft stets nur erkauft hat, weil er ebenso auf der äußerlichen Ebene funktionierte, wie sie, vergrub er sich lieber in tiefen Hass und Rachegelüsten. Er war nicht ehrlich zu sich und hat sich sein ganzes Leben lang völlig unter seinem Wert verkauft. Niemand mochte ihn seiner Selbstwillen, sondern nur deswegen, was er für die anderen zu bieten hatte und er ließ es zu. Er war erwachsen und konnte frei entscheiden, doch er ließ es zu. Aber das anzuerkennen, würde auch bedeuten der eigenen Selbstablehnung in die Augen zu blicken. was unglaublich viel Schmerz bedeutet.

Hass, Wut, Zorn, …

Ich persönlich bin ja der Meinung das all diese Emotionen ihren Ursprung in der Angst haben. Also ich kann durchaus Wut empfinden und ich glaube mittlerweile, dass ich durchaus auch echten Hass empfinden kann (nicht nur den mir selbst vorgegaukelten, wie bzgl. der allgemeinen Menschheit). Ich habe sie allerdings nie wirklich wahrnehmen können. Die Emotion Hass. Ohne Mist, Hass war immer eine Emotion, von welcher ich mich stets völlig befreit fühlte. Die war einfach nicht in meinem Repertoire vorhanden. Selbst wenn ich sie empfinden wollte. Dachte ich zumindest. So richtig wahrnehmen konnte ich sie jedenfalls nie.

Aber wenn nun sowas hochkommt und ich versuche das zu reflektieren, dann hat das (bei mir) seine Grundlage meist auf dem Gefühl der Ungerechtigkeit. Mir gegenüber oder aber auch anderen gegenüber. Wenn ich das Gefühl habe, dass Ungerechtigkeit geschieht, werde ich wie ein bissiger Hund. Da rotiert es in meinem Kopf ohne Ende.

Aber warum ist da die Frage?

Weil Angst da ist. Angst was aus dieser Ungerechtigkeit resultieren könnte...

Und da kommen wir wieder am gleichen Punkt, wie immer, heraus:

Egal wie schlimm sich ein Mensch vll wirklich gerade benimmt oder benommen hat, mein Hass und meine Wut auf ihn, haben letztendlich eben doch immer nur etwas mit mir zu tun. Dessen Tat oder Verhalten war trotzdem kacke, aber für meine Emotionen bin ich verantwortlich. Nicht schuldig. Aber verantwortlich. Genauso wie mein Gegenüber für seine Tat oder sein Verhalten verantwortlich ist.