Mobbing

Was ist Mobbing?

Mobbing ist schwere, psychische Gewalt und zwar der übelsten Sorte, da hier bewusst direkt auf den Selbstwert eines Menschen gezielt wird (und gerade in der Gruppe, kann man sich kaum wehren).
Und nein, dass ist nicht nur mein subjektives Empfinden, sondern von schwerer, psychischer Gewalt wird laut Definition geredet.
Zum Mobbing zählt:

  • das Schikanieren des Opfers
  • das Auslachen
  • das Verleumden
  • das Demütigen (jeglicher Art)
  • die soziale Ausgrenzung (,,DICH wollen wir
    nicht dabei haben!“)
  • ständige Kritik an der Person selbst (,,Guck
    mal wie hässlich du bist“ – ,,Du bist so
    dumm“ – ,,Wer will so jemand ekliges wie
    dich schon haben?“)
  • Gewaltandrohung oder sogar -ausübung
  • Machtmissbrauch (z.B eine ganze Gruppe
    gegen eine Person oder der Chef gegenüber
    seines Angestellten)
  • und jegliches weiteres seelisches Quälen
    und Verletzen

All das wird zudem regelmäßig ausgeführt und ist keine einmalige Handlung. Dann kann es nur eine Person sein, die mobbt, meistens sind es aber mehrere, die sich zusammenschließen. Und ja, Mobbing kann überall stattfinden – in der Schule, auf der Arbeit, in der Familie (in meinem Elternhaus, also beide Elternteile geschlossen zusammen, war das eigentlich Gang und Gebe mir gegenüber – also alles, von ausgrenzen und plötzlichen ignorieren, auslachen, spotten, nachäffen über Demütigungen, bloßstellen privat oder in der Öffentlichkeit, Beleidigungen, usw.) , im „Freundes“kreis oder sogar in der Beziehung.

Praxisbeispiele:

Also ich selbst hab das Mobbing gar nicht so krass abbekommen früher. So richtig weiß ich das aber, ehrlich gesagt, auch nicht mehr, dazu fehlen mir einfach zu viele Erinnerungen an die Schulzeit. Ich weiß nur das ich tierisch ungern zur Schule gegangen bin und in den Pausen hab ich versucht irgendwohin zu verschwinden oder mich in Büchern zu verkriechen. Da waren schon viele Momente dabei wo ich ausgelacht oder rumgeschubst wurde (das Auslachen fand ich am schlimmsten, da das meine Eltern auch zuhause immer mit mir machten. Und dann gab es natürlich diverse Beleidigungen und abschätzige Blicke und immer wieder das Gefühl ,,Die wollen dich nicht. Du bist falsch. Deine bloße Existenz stört sie bereits. “ und auch an angespuckt werden kann ich mich noch erinnern – vor allen Kindern im Schulbus – das war so demütigend), aber wir wollen jetzt erstmal von den wirklich schlimmen Fällen reden:

Eine meiner Freundinnen hatten sie richtig auf den Kicker. Die wurde in die Schultoilette gezerrt, im Schrank eingesperrt (wofür SIE dann Ärger vom Lehrer bekam), geschubst, beleidigt, ausgelacht, ihre Sachen weggenommen, Lügen über sie erzählt, geschlagen (sie wurde von einem Klassenkameraden so fest in den Bauch/Unterleib geschlagen, dass die ärztliche Sorge bestand das sie überhaupt keine Kinder bekommen kann und sie erlitt tatsächlich auch mehrere Fehlgeburten), usw. Wenn sie heute über ihre Erinnerungen daran spricht, tut es mir einfach nur so unendlich weh (vor allem da ich leider auch nicht unschuldig war). Sie ist so ein toller Mensch. Was ich richtig schlimm fand, waren die („coolen“) Mädels eine Klasse über uns, die spielten ihr vor das sie mit ihr befreundet sein zu wollen, nur um sie dann richtig fies auflaufen zu lassen.

Das ging eigentlich jeden Tag so, bis sie irgendwann die Schule wechselte und dort ging es…naja…es war zumindest nicht ganz so extrem.
Wenn ich mich heute mir ihr unterhalte, wird mir das Ausmaß dessen erst einmal richtig bewusst, was das mir ihr gemacht hat.

Meine andere Freundin wurde ebenfalls beleidigt, bespuckt, ausgelacht, Behauptungen aufgestellt, Sachen weggenommen und es wurde sogar ihre Kleidung angezündet. Die war zwar nicht das Daueropfer, hatte es mit den Attacken aber keinen Deut besser.

Die Tochter dieser Freundin wird mittlerweile auch in der Schule gemobbt. Sie hat sich einmal zur Wehr gesetzt und die Federmappe nach dem Täter geworfen, daraufhin hat SIE Ärger von der Lehrerin bekommen (das Muster, dass das Opfer die Schuld und Konsequenzen bekommt, wiederholt sich ständig) . Und wisst ihr warum das Mädel gemobbt wird? Weil sie 5kg mehr auf den Rippen hat (und selbst wenn sie 50kg zu viel hätte – überlegt euch mal diese Absurdität, jemand aufgrund seines Körpergewichtes als Mensch abzuwerten!). Wisst ihr was sich so ein Kind dann fragt? ,,Was ist falsch mit mir?“ und wisst ihr was?: NICHTS!

Warum wird gemobbt?

Aus unterschiedlichen Gründen. Es gibt ja zum einen auch erstmal unterschiedliche Arten von Mobbern:

1.) den Initiator (der sich ein Opfer rauspickt und auch immer wieder dafür sorgt das der Gesprächsstoff über das Opfer nicht abreißt) –> da fällt mir z.B sofort eine aus unserer Parallelklasse ein oder meine
damalige, vorübergehende Chefin in der Ausbildung.

➡️ Unbehandelte Soziopathen und Narzissten sind übrigens oft (wenn auch nicht immer) die perfekten Initiatoren, denn egal was dem Opfer passiert, selbst wenn es sich vll sogar etwas antut, es juckt sie meist einfach nicht – Sie sind im Recht, das Opfer hat selbst Schuld. Aber auch Menschen die sich einfach selbst nicht die Bohne ausstehen können, brauchen jemand anderes, um sich durch dessen Abwertung, selbst besser zu fühlen

2.) die ,,Flying Monkeys“ (den Begriff. schnappte ich letztens wo auf und der ist SO passend) –> das sind die ,,guten Freunde“ des Initiators, die jeden Scheiß glauben und mitmachen, die der erzählt.

➡️ das sind sowas wie die Soldaten der Regierung, die denken selbst nicht viel (sie befolgen schließlich „nur“ Befehle) , handeln aber aus voller Überzeugung. Die haben meist gar nicht immer selbst einen gebrochenen Selbstwert, sondern denken einfach nur nicht soviel drüber nach, was sie da gerade anstellen und warum. Die finden das meist einfach „witzig“ oder glauben sie hätten das Recht dazu, weil der andere ja nun mal dick ist oder ne schiefe Nase hat

3.) die Gelegenheitsmobber –> die machen ab und zu mit, wenn sie gerade nichts besseres zu tun haben, sollte deren Laune gut sein, reden sie aber auch ganz normal mit dir.

➡️ das fällt in den Bereich Gruppendynamik, auch die machen sich wenig Gedanken darüber was sie anrichten, haben aber gar nicht pauschal ein Problem mit dir, sondern lassen sich einfach „mitreißen“

4.) die „Hauptsache-ich-werde-nicht-gemobbt“ Mobber –> die mobben mit, aus dem Grund das nicht sie gemobbt werden, wenn ein
anderer dran ist.

↪️ dazu gehörte übrigens ich 🙋‍
Jap, ich war früher leider überhaupt kein Engel . Ich habe meine Freundin damals auch ziemlich drangsaliert. Mir klappt jedes Mal aufs Neue die Kinnlade herunter, wenn sie erzählt was ich damals gemacht habe. Sie sagt das nie in einem anklagenden Ton, weshalb ich sie jedesmal wieder frage wie sie das schafft und das es krass ist, dass sie heute überhaupt mit mir redet (wir hatten viele Jahre keinen Kontakt, von meiner Seite aus sogar).

Ich war zwar noch nie der Typ, der groß zusammen mit der Masse agiert, trotzdem habe ich unmögliche Sachen gerissen. Sie hat erzählt das ich ihr z.B Briefe geschrieben habe, wo ich so tat als wäre ich einer der Jungs, der auf sie steht. Ist das nicht widerlich? Oder das ich auch plötzlich nicht mehr mit ihr geredet und über sie gelästert habe. Sogar zu Erpressung, etc. kam es von meiner Seite aus. Ich weiß wirklich so gut wie fast gar nichts mehr aus dieser Zeit, aber das ist ja keine Rechtfertigung. Das macht ja das, was passiert ist, nicht ungeschehen. Nicht für sie. Und ich denke schon das in meinem Kopf bestimmt rumging, das nicht ich dran bin, wenn sie es ist, die leidet.

Aber nochmal: So etwas ist NIEMALS eine Rechtfertigung! Die Gründe dafür anzuerkennen hilft sich selbst nicht zu verurteilen und in der Schuldspirale hängen zu bleiben, aber das spricht einen nicht von der Verantwortung der eigenen Taten frei.

‼ Keine dieser 4 Formen ist okay ‼

Nicht einmal ansatzweise. Egal welche Erklärung man dafür hat.
Passt auf: Ich denke, ich war als Kind sehr komisch. Ich kann daher verstehen warum andere Kinder mich nicht einzuschätzen wussten und was fremd oder komisch ist, wird prinzipiell gerne abgelehnt. Nur war es aber so, dass ich ja nicht ohne Grund komisch war. Ich meine, kein Kind kommt ,,komisch“ zur Welt. Zuhause war es Mist und wenn ich in die Schule kam, war es auch Mist – Natürlich schlägt sich das auf dein Verhalten nieder. Das Gleiche war es mit meinen Freundinnen, beide hatten ein schwieriges Elternhaus.

❗Daher Merke❗


–> beim Mobbing werden sich immer die
Schwächsten rausgesucht (und das ist
ARMSELIG und KEIN Zeichen von Stärke!)

‼ MOBBER SIND TÄTER – KEINE OPFER ‼

Mir Wurst mit welcher rührseligen Geschichte einer ankommt, was für ne schlimme Vergangenheit er hatte oder das er sich doch nur wehren müsse oder sonst was.
Wenn dir die Fresse von jemanden nicht passt, denk dir deinen Teil und geh weiter.
Du hast NICHT DAS RECHT jemand als Mensch abzuwerten, nur weil DIR irgendwas nicht passt. Punkt.

Spätestens als Erwachsener sollte man das checken und sich, auch wenn man in der Kindheit Mobber war, aufrichtig beim Opfer entschuldigen. Nicht mit der Intention einem würde alles vergeben und vergessen (womit man eh nicht rechnen sollte), sondern aus ernsthafter Reue. Auch wenn das für das Opfer nichts ungeschehen macht, ist ehrlich zuzugeben das man sich falsch verhalten hat und das Opfer gar nicht das Problem war, etwas immens wichtiges. Nicht für euch, sondern für das Opfer.

Was sind die Folgen von Mobbing?

  • Zerstörter Selbstwert (sowie Selbstvertrauen/-bewusstsein)
  • Depressionen
  • soziale Isolation
  • PTBS bis komplexe PTBS
  • dauerhafte Angespanntheit
  • Schreckhaftigkeit
  • Alpträume und Schlafstörungen
  • Nervosität
  • Panikattacken
  • Übelkeit
  • somatoforme Beschwerden wie Migräne, Bauchschmerzen (Magen-Darm Trakt), Hautkrankheiten wie Neurodermitis können begünstigt werden, und weitere
  • Erschöpfungszustände
  • selbstverletzenden Verhalten [da werden Kinder (od. Erwachsene) zuhause und/oder in der Schule (od. Job) fertig gemacht und dann wird sich noch darüber beschwert und lustig gemacht, dass sie sich selbst verletzen, weil sie anders nicht mehr mit dem Druck umzugehen wissen – Mal zum drüber nachdenken, wie krank das ist! ]
  • und SELBSTMORD! (Mobbingopfer tragen also nicht nur lebenslange, seelische Narben (und große und tiefe noch dazu) davon, sondern sie können unter der Last auch völlig zusammenbrechen und sich das Leben nehmen. Nicht wenige junge Schulkinder begehen allein wegen des Mobbings Selbstmord. 8-Jährige!)
  • Auch extreme Schamgefühle können ein Leben lang bestehen bleiben (nur wofür sollen sich die Opfer eigentlich schämen?! Sie haben nie etwas falsch gemacht!)

An die Opfer:


IHR SEID GUT SO, WIE IHR SEID!


Wenn andere ein Problem mit euch haben, ist das DEREN Problem. Man kann ein Problem normal ansprechen und man muss sich auch nicht mögen (dann geht man sich eben einfach aus dem Weg), aber sobald jemand mobbt, geht es nicht mehr um etwas ernsthaftes, das ihr falsch gemacht habt, sondern es geht ausschließlich darum euch abzuwerten (egal wie und warum) und das tun nur Menschen, die sich selbst so abstoßend finden, dass sie sich irgenwie (auf Kosten anderer) erhöhen müssen.

Ja, das kann ebenfalls an einem problematischen Elternhaus des Mobbers liegen, an narzisstische Elternteilen usw. Das sind die Gründe (die tatsächlich wichtig sind zu verstehen, um so selbst begreifen zu können das es niemals um einen Selbst ging, man also weder falsch ist noch etwas falsch gemacht hat, sondern immer nur um den Mobber, das waren seine Probleme, ihr musstet nur herhalten – Was andere mit euch anstellen hat nie etwas mit euch zu tun, auch wenn man durch schlimme Taten immer wieder dieses Gefühl bekommt und auch die Täter selbst etwas anderes behaupten), aber eben niemals eine Entschuldigung.
IHR SEID VÖLLIG IN ORDNUNG, DEREN VERHALTEN IST FALSCH.
Vergesst das bitte nie ❤

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