Himbeerblättertee bei Menstruationsbeschwerden

Bevor nun noch gar die letzten Blätter von den Sträuchern fallen (ein paar hängen noch 😅, habe ich hier mal noch einen Tipp bei Schmerzen während der Periode:

Himbeerblättertee lässt sich nämlich hervorragend bei Menstruationsbeschwerden einsetzen. Die Blätter wirken krampflösend und entspannend, weshalb sich leichte bis mässige Schmerzen meist schon noch wenigen Tassen bessern.
Ganz Klasse lässt sich dieser Tee auch mit Brombeerblättern und/oder Liebstöckel kombinieren – die wirken sich nämlich ähnlich entkrampfend aus.

Wenn ich starke Schmerzen habe, hilft der Tee allein natürlich nicht. Da komme ich um Schmerzmittel nicht drum herum. Soweit das Aufstehen aber zumindest möglich ist, mache ich mir trotzdem welchen dazu.
Bei nicht ganz so starken Schmerzen kann ich mir nach einem kleinen Topf (ca. 0,5 – 1l) Himbeerblättertee allerdings die Schmerzmittel sparen.

Den Tee könnt ihr aus frischen (viel Vitamin C) oder aber auch, gerade jetzt wo es auf den Winter zugeht, aus getrockneten Blättern zubereiten. Das klappt super im Dörrautomat. Wer jedoch keinen hat: Die Blätterr einfach auf ein Geschirrtuch über die Heizung legen. Diese dann richtig aufdrehen und die Blätter 2-3 Tage dort liegen lassen. Dann sind sie auch wunderbar trocken.

Freeze und Stupor

Kennt ihr das auch, dass euer Hirn euch ständig vorgaukelt, ihr hättet alles unter Kontrolle?

Gestern Nacht triggerten die Schritte über uns in der Wohnung.
Angst. Panik.
,,Schritte! Er kommt!“
Ich komme wieder zurück und checke wo ich wirklich bin: ,,Das ist eure Wohnung. Hier kommt niemand. Ihr seid allein.“, aber ich bewege meinen Körper nicht mehr.
Ich kann nur noch da liegen und ins Zimmer starren.
,,Ich könnte das jederzeit beenden. Bräuchte mich nur drehen.
Warum machst du es dann nicht?
Es ist gerade entspannend, deshalb liege ich so.

Irgendwie bin so benommen.
Ich fühle meinen Puls im Hals, auf dem Kissen schlagen. Ich bin also noch hier.
Aber Ich fühle meinen Körper kaum noch. Ist er noch da? Meine Arme sind ganz taub. Sind sie noch dran?

Oh, mein Daumen hat gezuckt! Mein Körper muss also noch da sein!
Meine Muskeln entspannen sich kurz und da merke ich erst: Oh Gott, so angespannt bin ich?! Mein ganzer Körper ist ja ganz steif!
Langsam tut was weh.
Das ist unbequem!
Ja, dann ändere doch die Position. Du kannst das doch angeblich.
Ja kann ich. Jederzeit. Ich will nur nicht. Es ist bequem so. Ich bin so entspannt.

Wieder Panik.
Es könnte jemand kommen.
Beweg dich endlich!
Ich kann.
Ich kann mich drehen, nur um auf der anderen Seite wieder festzufrieren.
Aber ich kann das jederzeit ändern! Ich will nur nicht

Ja ne, is klar. Verarsch dich ruhig weiter 🤦‍♀️.
Mir fällt das immer öfter auf. Ganz vieles wurde bisher unter: ,,Ich mach das freiwillig und hab alles unter Kontrolle“ verbucht. Logischerweise fand ich viele Dinge deshalb auch nie wirklich auffällig oder komisch. Bis vor einiger Zeit hätte ich z.B auch behauptet solche Sachen noch nie erlebt zu haben. Dabei passiert das ständig.

Ich hielt das anfangs (beim Lesen) immer für einen totalen Kontrollverlust über den Körper, wie bei einer Schlafparalyse. Ist es im Prinzip auch. Aber anders. Ganz anders.
Wenn andere was beschreiben, hört sich das für mich immer so krass an. So nach sich klar und deutlich erkennbaren Dingen. An einem selbst fühlt sich das alles aber irgendwie immer ganz anders an. Viel subtiler.
Also wenn man hinschaut und es klar und deutlich als das erkennen und benennen kann, dann zeigt sich das alles schon deutlicher. Aber vorher ist alles so in den normalen Alltag eingebaut, dass es einem kaum auffällt. Mir geht’s zumindest so 🤷‍♀️. Also d.h nicht das es nicht trotzdem stört und dich beeinflusst, du siehst es halt nur als was völlig normales an. Nicht als irgendwas, dass einen Hintergrund hat und behandelt werden kann und vll auch sollte.

Wie Selbstbestrafung auch aussehen kann …

Ich muss mich erstmal entschuldigen, weil ich den 2. Teil von „Arten dissoziativer Persönlichkeitsanteile“ noch immer nicht veröffentlicht habe. Der ist schon länger fertig getippt und ich bin guter Dinge, dass ich ihn zumindest nächste Woche Sonntag endlich online stellen kann.

Es gibt mit diesem Beitrag und dem ganzen Thema gerade einfach ein paar Probleme, auf verschiedenen Ebenen. Zur Zeit beginnt sich das langsam wieder zu legen und daher will ich nicht unbedingt noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen.

Da das Thema Selbstbestrafung in den letzten Wochen allerdings eine große Rolle spielte, schreibe ich darüber erstmal etwas. Darauf, inwieweit dieses ganze Zeugs mit der Dis zusammenhängt/zusammenhängen könnte, werde ich nicht eingehen. Wie gesagt, geht das gerade nicht. Ich schreibe hier also komplett aus der Ego-Perspektive. Guckt einfach womit ihr in Resonanz gehen könnt und denkt euch euren Teil dazu.

Selbstbestrafung

Ich habe bereits schon einmal über die verschiedenen Arten von selbstschädigendem Verhalten geschrieben. Da ging es einmal um ‚direktes SSV (Selbstmord, Ritzen, …)‚ und einmal um ‚indirektes SSV (Süchte, usw.)‚ . Bei beiden ging ich jedoch mehr auf das Thema Gefühlskompensation und Fluchtgedanken ein. Heute soll es aber wirklich um Selbstbestrafung gehen (grundsätzlich fällt das aber trotzdem alles unter ’selbstverletzendes Verhalten‘).

Da kann es zum einen die bewusste Selbstbestrafung geben. Also du hast dich z.B (in deinen Augen) falsch verhalten und bestrafst dich dafür dann bewusst und aktiv selbst. Hier läuft das aber viel mehr auf der unterbewussten Ebene ab. Also ich sitze eigentlich nicht wirklich da und denke mir, wie ich mich für irgendwas bestrafen könnte. Vielmehr handle ich und stelle erst bei der späteren Reflektion dessen fest, dass das gerade eigentlich selbstverletzendes Verhalten im Sinne einer Selbstbestrafung war.

Selbstbestrafung = Den Schaden habe ich mir, als Konsequenz für Fehlverhalten, selbst zugefügt und keine außenstehende Person.

Mein Verhältnis zu Schmerz

Das Bedürfnis den Schmerz spüren zu wollen, lässt sich, fürchte ich, hier nicht immer zu 100% klar davon trennen. Anfangs hab ich immer gesagt, dass Schmerz zumindest ein Gefühl ist, das sich real anfühlt. Während der ganze andere Rotz nur so seicht vor sich hin tümpelt. Aber so richtig hat das mit diesem „sich selbst spüren wollen“ eigentlich nicht wirklich was am Hut.

Mein Verhältnis zu Schmerz ist ein sehr zwiespältiges. Ich mag überhaupt keinen Schmerz. Also wirklich nicht. Ich will auch keine SM-Spiele oder sonst was. Schmerz schreckt mich ab. Ich bin so jemand, der in Tränen ausbricht und sein Leben hasst, wenn er sich den Zeh gestoßen hat.

Auf der anderen Seite habe ich mir Narben zugefügt, die eine Länge von locker 60% meines Oberschenkels aufweisen (ich gehe gleich darauf ein, was es dahingehend noch für Möglichkeiten gibt). Und bei sowas, suche ich den Schmerz richtiggehend. Es ist schon sowas wie eine Art befriedigendes, beruhigendes Gefühl. Vor allem, wenn der Schmerz sichtbare Spuren hinterlässt.

Zudem bin ich in der Lage Schmerz anderen nicht zu zeigen. Ich fühle ihn dann auch nicht so stark, als wäre ich alleine. Das ist, glaube ich, aber situationsabhängig. Ich weiß nicht so recht. Ich erinnere mich aber z.B an Situationen wo mir eine große, dicke Stumpenkerze mit voller Wucht gegen die Stirn geschlagen wurde, sodass ich eine große Platzwunde davontrug. Oder mir wurde Eispickel mehrmals ins Bein gestochen. Ein Faustschlag ins Gesicht, geboxt werden usw. Bei allem habe ich Schmerz empfunden (ich kann den also nicht komplett ignorieren), aber eher gedämpft. Ich habe jedoch nichts nach Außen hin gezeigt. Keine Träne, kein Gesicht verziehen, keine Schwäche. Auch beim Zahnarzt komme ich mir deshalb z.B lächerlich vor: Ich erzähle denen von meinen Ängsten und verziehe dann dort keine Miene. Egal was die machen.

Arten körperlicher Selbstbestrafung

Ich habe schon einmal erzählt, dass ich mich bereits seit mehreren Jahren nicht mehr ritze, auch wenn der Drang dazu noch oft da ist. Die Haut verletzen muss man aber nicht immer nur mit einer Klinge. Auch „stumpfe“ Gegenständen tun da ihren Zweck. In der Klinik damals hatte ich z.B (logischerweise) keine Klinge zur Hand, weshalb ich mir dann draußen einen spitzen Stein gesucht habe. Nägel sind ein super Ersatz, Schrauben, sogar mit Kabelbindern lässt sich die Haut blutig rubbeln. Es war völlig Wurst mit was, Hauptsache Blut fließt und es tut weh.

Aber nur weil ich das mit dem Ritzen nicht mehr mache, heißt das nicht, dass körperliche Verletzungen jetzt gar nicht mehr vorkommen. Verbrühen ist hier z.B zu einer beliebten Sache geworden. In der Dusche bietet sich da u.a die „tolle“ Möglichkeit das Wasser immer heißer aufzudrehen. Vor kurzem fiel mir auch wieder ein, dass ich das eigentlich schon als Kind so gemacht habe. Heiß und lang (bis zu 2h) duschen früher sowieso, aber oft war und ist das Wasser wirklich extrem heiß und die Haut danach entsprechend rot und verbrannt. Ich spüre da auch die Hitze des Wassers und es tut weh (keine sensorische Dissoziation), aber das ist ja der Sinn dabei.

Den Kopf auf den Boden schlagen, die Lippen aufbeißen, an der Nagelbetthaut zupfen bis alles rot und blutig ist. Wunden immer wieder aufkratzen und/oder berühren. Sport, sodass er bereits Schmerzen bereitet. Auch giftige Substanzen trinken/essen, zu viel Alkohol, usw. All das kann auch eine Form davon sein. Ach, die Palette ist da ewig lang. Jaa, Ritzen wird viel zu überbewertet.

[Sorry falls heute irgendwas unsensibel rüberkommt. Mir fehlen momentan die passenden Emotionen zu.]

Wie Selbstbestrafung aber eben auch aussehen kann

Die körperliche Selbstbestrafung ist ja aber nicht alles und auch nicht immer möglich/angebracht (z.B wenn man die Tage danach wo hin muss). Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten sich selbst weh zu tun …

Sich selbst triggern

Das ist z.B eine ganz fantastische Möglichkeit. Du weißt das dich etwas triggern wird. Also so richtig. So mit völlig aus der Bahn werfen und so. Und du läufst nicht nur hinein, nein, du nimmst auch noch Anlauf vorher. Sodass es auch so richtig sitzt. Nein, ich weiß nicht warum das passiert. Immer wieder. Keine Ahnung. Darüber könnte ich jetzt auch wieder ganz viele altkluge Reden schwingen, nächstes Mal passiert es ja doch wieder.

Etwas positives hat das ja aber: Nachdem du dann stundenlang oder manchmal sogar tagelang in sowas festhängst, hast du wenigstens vergessen mit was du dich vorher beschäftigt hast. Also nur positiv, wenn’s natürlich was Blödes war (für wem auch immer) – Versteht sich ja von selbst. Und noch praktischer ist dabei, wenn du den Trigger dann für alles verantwortlich machen kannst (und wirst), statt des eigentlichen Themas vorher.

Sich die Laune selbst versauen

Kann man auch ins ’sich selbst triggern‘ packen, hat aber mehr mit der „abgeschwächten Form“ von Triggern zu tun.

Bsp.: Ein Artikel „Schwere Vergewaltigung mitten in einer U-Bahn in Philadelphia – Keiner der anwesenden Passagiere greift ein oder setzt einen Notruf ab, stattdessen filmen sie die Tat sogar noch mit ihrem Handy“ auf Facebook. Es reicht nicht, dass ich das überhaupt anklicken muss. Nö. Ich lese auch, wieder mal, die Kommentare darunter. Und das mit dem Ziel, DEN EINEN Kommentar zu finden, der all das ins lächerliche zieht. Der es relativiert oder sonst was, was mich gar endgültig aus den Socken hauen wird. Ich suche gezielt danach (übrigens diskutiere ich mit solchen Leuten nicht, es geht nur darum diesen Kommentar zu lesen). Ich kann es aber nicht stoppen, selbst wenn ich es dann währenddessen bemerke. Und so kannst man das auf alle Themenbereiche anwenden.

,,Du fühlst dich gerade gut?! Moment mal, ich finde hier 100% noch irgendwo einen Gedanken, der dich jetzt so richtig fertig machen wird„. Auch das hat eben wieder diesen wundervollen und praktischen Vorteil, dass man traumhaft abgelenkt ist und schnell denkt, die schlechte Laune und die komische Stimmung käme von eben dem, statt von etwas anderem.

Sich selbst emotionalen Schmerz zufügen

Das von da oben passt da super mit rein. Also sich immer wieder vor Augen halten, wie scheiße Menschen doch sein können. Wie allein man deshalb ist und immer bleiben wird. Im Selbstmitleid baden, könnte man das aber auch nennen. Ab und an ist Selbstmitleid (eher -mitgefühl) eine wertvolle Sache und nicht falsch. Man kann es aber halt auch super nutzen, um sich selbst weh zu tun. Sich immer wieder aufzählen, WIE kacke man doch ist. Wie ungeliebt, allein, ekelhaft, abstoßend usw. Wenn das Erfolg bringen soll, dann denkt bitte dran, es ständig zu wiederholen.

Etwas anderes tolles ist z.B, wenn man sich Dokumentationen über menschliches Leid reinzieht (Tsunami in Japan, Erdbeben, Eltern die ihre Kinder verlieren, usw.). Irgendwas, was dich so richtig schön zum heulen bringt und wo du, beim Gedanken an so viel Leid, eigentlich nur noch aus dem nächsten Fenster springen möchtest. Wichtig dabei, wenn du feststellt, was du da gerade für einen Scheiß machst: Auf keinen Fall aufhören! Unbedingt etwas heraussuchen, was noch einen Tick schlimmer ist. Irgendwo gibt’s bestimmt was, über eine noch schlimmere Katastrophe, das du dir reinziehen kannst.

Soziale Interaktionen

Das ist ebenfalls ein ganz großes Thema. Mit niemanden mehr reden. Sich noch mehr (als sowieso schon) zurückziehen. Noch mehr isolieren. Schweigen. Aber vll schreib ich darüber nochmal was eigenes, in den nächsten Wochen. Mal schauen. Das ist nämlich eigentlich etwas kompakter.

Was kann man dagegen tun?

Keine Ahnung. Wer ne Idee hat, darf sich gerne melden.

Ich kann das nicht stoppen. Da funktionieren auch keine positiven Affirmationen oder sich gut zu reden. Es geht auch keine Achtsamkeit, kein Sport oder sonst was. Ich kann mich ablenken für eine gewisse Zeit. Ja. Versuchen eine Komödie zu schauen oder Stand up Comedy. Irgendwas Witziges halt. Raus gehen und eine Runde laufen, kann auch helfen. Aber eben nur kurzzeitig. Es dauert danach nicht lang, bis das Nächste um die Ecke kommt, was der Selbstbestrafung dienen kann und tut.

Was mir jetzt zumindest auffällt: Letztes Woche habe ich was falsch gemacht. Das hätte ich wahrscheinlich nicht tun sollen und das hat einiges in Gang gebracht. Solange ich mich davon wieder entferne, geht das auch langsam wieder. Und das ist auch toll. Es ist total toll, dass diese Negativspirale wieder nachlässt, sofern ich mich davon wieder distanziere. Nur irgendwie weiß ich halt nicht wie es voran gehen soll, wenn die Beschäftigung und Handlung damit nicht näher und ehrlicher geht. Eigentlich geht sie überhaupt nicht.

Ach sorry, dass ich gerade so kryptischen Müll schreibe. Ich schau mal, dass ich nächste Woche den 2. Teil der Persönlichkeitsanteile veröffentliche und vll kann ich danach nochmal was zu dem sozialen Thema schreiben.

Innere Landkarte erstellen

Als meine Therapeutin damit ankam hat mich das, ehrlich gesagt, total überfordert. Sie zeigte mir Bilder aus einem Buch, wie andere sowas gestalteten und wie man das machen kann und da waren so geile Dinge dabei, dass ich fast verzweifelt bin. Denn: Ich kann wirklich nicht malen! Ich hab oft so tolle Bilder in meinem Kopf, aber wenn ich dann versuche jene zu Papier zu bringen, könnte ich beim Ergebnis oft weinen.

Heute möchte ich also einmal vorstellen, was das natürlich erst einmal überhaupt ist und zum anderen eine Möglichkeit, wie man sowas auch als zeichnerisch absolut untalentierter Mensch zu Papier bringen kann…

Was ist eine innere Landkarte?

Es geht darum, die inneren Zustände zu verbildlichen. Bei „normal“ strukturierten Menschen (was für ein dämlicher Begriff 🤔, kennt jemand einen besseren?) geht es darum Gefühle, Gedanken und innere Muster aufzuzeichnen. Wenn wir so etwas bildlich vor uns sehen, können wir viel besser damit arbeiten. Da ich leider keine „innere Landkarte“ bei Pixabay o.ä gefunden habe und nur ungern einfach welche aus Google kopieren möchte, rate ich euch dazu, einfach einmal selbst die Worte „Innere Landkarte“ bei Google einzugeben. Dort findet ihr jede Menge toller Beispiele.

Eine ähnliche Art des Ausdrucks wäre da aber z.B diese Zeichnung von uns:

Dabei können einzelne Gefühle oder Gedankengänge ein ganz eigenes Bild bekommen. Angst kann z.B als großer Drache dargestellt werden, der Hintergrund bei bestimmten Themen ganz dunkel usw. Dabei ist alles erlaubt.

Eine innere Landkarte für (p)Dis-Systeme

Hier schaut das Ganze ein bisschen anders aus. Im Prinzip geht es aber um ähnliches: Die inneren Zustände greifbar auf ein Blatt Papier bringen.

Innere Anteile sollen hier wiedergegeben werden, sodass man einen groben Überblick bekommen kann. Das heißt sie sollen mit Aussehen, Charakter und Aufgabe zu Bild (oder Schrift) gebracht werden. Zum Thema Aufgabe muss ich allerdings sagen, dass ich damit nicht sehr gut arbeiten kann. Sicherlich lässt sich teilweise relativ leicht an einigen erkennen, wer eine eher deutlich schützende Aufgabe hat (gerade die sozialen Charaktere). Aber ganz ehrlich? Haben sie die nicht irgendwo alle?

Also wenn ich mir jetzt auch so die eher als Täterintrojekt erkennbaren Anteile anschaue, dann erkenne ich dahinter auch nur eine schützende Aufgabe 🤷‍♀️. Dieses unendliche ’schlecht-reden‘, dieses ,,Halt deinen Mund, sonst passiert was!“ oder auch das sexuelle, eher sehr destruktive: [Ich] finde dieses Verhalten zwar scheiße und absolut kontraproduktiv, letztendlich machen die das ja aber nicht aus Jux und Tollerei. Und auch die verletzten Anteile, die „Flucht-Anteile“ (die sich in SSV oder Selbstm*rd retten wollen) haben diese Schutzfunktion auf irgendeine Art und Weise. Ich persönlich kann daher mit diesem ganzen Aufgaben-Ding wenig anfangen. Derzeit zumindest noch. Vll ändert sich das noch…

Wie fängt man das Ganze an?

Ich persönlich fand das ein Mammut-Projekt. Kaum setze ich mich mit der Intention vor ein Stück Papier, ist GAR NICHTS mehr da. Nichts. Nada. Wenn man mit sowas beginnt, finde ich, sollte man also auch in der entsprechenden „Stimmung“ sein. Es nützt nicht viel, bei mir zumindest nicht, wenn man sich versucht unter Druck zu setzen. Irgendwann ist der Zugang nach Innen etwas gelockert und man merkt, dass es jetzt auch geht. Dann und wahrscheinlich nur dann, sollte man sich auch dran setzen.

Die erste innere Landkarte erstellte ich letztes Jahr, ohne eigentlich genau zu wissen, dass es überhaupt eine ist. Ich schrieb einfach nur meine inneren, unterschiedlichen Gedankengänge nieder. Die verschiedenen Parteien, so wie ich sie im Kopf wahrnehme. Dabei ging es absolut nicht um ‚handfeste‘ Anteile o.ä., sondern nur um das was einfach im Kopf so los ist. Da ich sowieso unglaublich im Leugnen gefangen bin und meist sofort dicht mache, sofern es um dieses Thema geht, half mir das auch sehr.

Keine Ahnung ob man meine furchtbare Schrift überhaupt lesen kann 🙈, aber so in etwa sah das dann aus. Mich in der Mitte, so wie ich mich wahrnehme und alles was drum herum an Einflüssen innerlich kommt. Dabei habe ich versucht, farblich zu kennzeichnen, was ich (welche Gedanken und Impulse) als zu mir gehörig empfinde und welche ich eher als intrusiv und „fremd“ empfinde. Welche also Ich, ein eigenständiger Anteil und welche „nur“ ein Zustand/Ego-State sein könnten.

Mein Problem

Der 2. Versuch sollte dann, nach Aufgabe meiner Therapeutin, die inneren Anteile eeeetwas konkreter darstellen😅 . Ich persönlich empfinde das in mir teilweise aber meist mehr als riesengroßen, zusammengeklebten Klumpen, weshalb ich diese Aufgabe wohl so schwierig fand/finde.

Manchmal bin ich fast etwas neidisch auf andere, wenn ich das anschaue, wie sie „so schnell“ (man beachte aber, dass das auch nur das Bild ist, was wir nach Außen hin zu sehen bekommen), so viele in sich deutlicher ausmachen können/konnten. Ich merke zwar, wenn jemand anderes das Steuer über mein Verhalten, Handlungen oder Aussagen übernimmt (manchmal zumindest) aber ich kann dabei selten ausmachen, wer (und wie viele) das nun ist. Stimmen in mir nehme ich zudem nicht akustisch wahr oder zumindest nur extrem selten, sodass ich auch niemand anhand der Stimme auseinanderhalten kann. Das geht eigentlich nur am Gefühl, aber wenn ich denjenigen noch nicht kenne (was auf die meisten zutrifft) klappt das logischerweise auch nicht wirklich.

Wie bin ich es trotzdem angegangen?

Mein größtes Problem: Nichts falsch machen! Nachher wird vll noch jemand mit falschen Namen dargestellt, falschen Aussehen usw. – KATASTROPHE! … Ja, für mich jedenfalls. Alles was falsch dargestellt wird, wird von mir (?) sofort als: ,,Siehste, also lügst du doch!“ abgestempelt. Meine Thera. meinte, dass sich die entsprechende Person schon zu Wort melden wird, wenn ich da was falsch in der Beschreibung mache. Und so habe ich das dann auch versucht anzugehen.

Beim erstellen dieser Landkarte sagte ich mir immer wieder auf: ,,Du machst das jetzt einfach, wie du es wahrnimmst. Wenn du jemand falsch darstellst, hat derjenige die Möglichkeit sich zu melden. Und wenn er das nicht tut: Sein Pech. Und wenn in Wirklichkeit niemand von allen existiert, weil du dir das alles einbildest, dann sind das eben deine imaginären Freunde. Diese Sachen existieren ja trotzdem in deinem Kopf. Bescheuert bist du so oder so. Entweder eben also auf die eine oder halt auf die andere Art.“ – Der innere Drang nach Perfektion, die Angst zu lügen und die Angst sich alles einzubilden bleibt natürlich trotzdem bestehen. Aber so ein Mantra ist ja immerhin besser als nichts, oder?

So sah es dann aus

Ich kann nicht alles zeigen, sorry 🙈.

Ich nahm ein A4 Blatt (obwohl das echt eng wurde, nächstes mal probiere ich es mit A3 😅) und packte wieder „mich“ in die Mitte. Mein „Ich“ gibt es nicht nur einmal. Was ich deutlich wahrnehme, ist das „Ich“ von vor ein paar Jahren (das noch existiert) und mich heute, auch mit Alter und Aussehen. Zumindest grob in der Gesichtsform u.ä.

Von da ab positionierte ich die einzelnen Anteile. Einzelne nehme ich deutlich wahr, auch wo sie sitzen. Ich „höre“ ihre Stimmen auch aus dieser Richtung (im Kopf) kommend und empfinde sie, mehr oder weniger, auch als dort zugehörig (kennt dieses Phänomen eigentlich irgendjemand sonst noch?) . Aber wie gesagt, dass ist nur mein erster Eindruck. Ändern kann sich da noch viel.

Ich habe dann entweder Bilder selbst erstellt oder per Google ausgedruckt, ausgeschnitten und wieder Kreisförmig um die Mitte herum geklebt. In der Mitte befinden sich auch 2 leere Stühle, die eigentlich darstellen sollen, dass meistens mehrere gleichzeitig da sind.

Anteile beschreiben: Bei klarer Wahrnehmung

Anteile, die ich relativ klar „vor Augen“ habe, habe ich über „Sims 3“ erstellt (es gibt aber auch andere Avatar-Erstellungsprogramme, auch kostenlose). Das ist eine super Sache, da man dort Persönchen erstellen und ihnen eine spezielle Kleidung, Gesichtsformen oder auch Haare verpassen kann. Einige hatten z.B auch bestimmte Wünsche, wie die Kleidung auszusehen hatte (gibt mal „B.“ nicht ihre Lederjacke, MIT Nieten 🤦‍♀️) und was sonst wichtig war.

2 darf ich da vorstellen:

  • Die junge brünette Dame da, ist etwas älter als ich und nur sehr wenig älter als der Körper (derzeit). Sie spielt im sozialen eine große Rolle. Ist viel entspannter, redseliger. Sie kann sich viel leichter um nervige Angelegenheiten oder Termine kümmern, ist aber auch die, die manchmal echt bekloppte Ideen hat. Ich würde sie also leider nicht in allen Dingen unbedingt als extrem verantwortungsbewusst einstufen, auch wenn sie sich Mühe gibt (🙈) und sonst echt eine wahre Bereicherung ist.
  • Die andere ist die ältere Dame. Für sie habe ich keinen Namen und nenne sie daher momentan einfach nur „Mutti“, da sie das verkörpert, wie man sich eine Mutter eigentlich vorstellt. Sie ist es, die mich (innerlich) in den Arm nahm (lange bevor ich wusste, dass da mehr sind), wenn es mir sehr schlecht ging. Für mich war das immer eine Art imaginative Freundin, die halt nur auch dann handelte, wenn ich es eben, naja, nicht bewusst imaginierte. Ob sie nach Außen hin auch handelt, weiß ich nicht. Ich spüre sie bisher nur im Inneren stark. Sie achtet auf vieles und lässt nicht alles, von anderen (das innerlich so kommt) durchgehen. Hat also auch einen sehr überwachenden Charakter und kann durchaus auch einmal streng durchgreifen.

Mit Namen habe ich übrigens keine angegeben, da es das letzte mal (als ich meiner Thera. einen Namen sagte) von Innen ziemlich stunk gab. Wo ich es wusste (oder denke zu wissen) habe ich teils nur den Anfangsbuchstaben hingeschrieben. Auch Alter ließ ich weg, da ich mir beim Erstellen (was ja nun auch wieder ein bisschen her ist) noch nicht wirklich sicher war. Zu jedem gab’s eigentlich nur eine ganz kurze Charakter Beschreibung.

Anteile beschreiben: Bei unklarer Wahrnehmung

Andere, die ich lediglich als Gefühl und/oder Stimmen wahrnehme (also wo Aussehen, Namen, etc. fehlt), habe ich anders dargestellt. Z.B gibt es die SSV-Anteile (wichtig finde ich dabei aber noch zu sagen, dass nicht alles von denen kommt – ich bin zu solchen Gedanken und Handlungen durchaus auch selbst fähig), die ich in eine Ecke gepackt und mit der gleichen Farbe markiert habe. Das Gleiche machte ich dann mit den kindlichen (wo völlig unklar ist wie viele und wer wer ist) usw.

Da ich also keine Ahnung habe/hatte, wie viele (oder wenige) wirklich hinter solch einem Gefühl, einer Handlung oder einer „Stimme“ stecken, gab es deshalb jeweils nur ein Symbolbild, das deren „Thema“ widerspiegelt.

Dafür suchte ich bei Google nach geeigneten Fotos, Skizzen, etc. Für SSV z.B ein Bild einer Person die sich ritzt und einen Koffer (=Flucht-Gedanke). Bei einem eher se*uell gewaltvollen Anteil suchte ich ein Bild raus, wo eine Frau verprügelt wird. Die „Null-Bock“ Abteilung wiederum bekam ein Bild eines genervten Teenagers. Also alles was sie im Sinnbild passend darstellt.

Und was ich demnach ähnlich zusammengehörig empfand, bekam auch eine Farbe. Die kindlichen z.B gelb, usw. Sodass einfach eine grobe Übersicht entsteht. Und wie viele dann wirklich jeweils hinter diesen Symbolbildern stecken, wird sich (hoffentlich) irgendwann mit der Zeit zeigen.

Letztendlich…

Reicht sowas! Ihr müsst nicht sofort alles detailliert beschreiben können oder auch erzählen, selbst wenn ihr es dann wisst! Das war dann zumindest irgendwann meine Erkenntnis und die war mega beruhigend.

Außerdem sind das auf der letzten Landkarte übrigens auch nicht alle gewesen. Die, die ich überhaupt nicht zuordnen konnte (wozu z.B nur ein inneres Bild aber sonst nichts existiert) oder wozu ich zu wenig Informationen/Zugang hatte, habe ich weggelassen. Ich wollte kein wildes Kunstwerk erstellen, wo letztendlich womöglich die Hälfte falsch ist (irgendwas falsches triggert nur die Zweifel wieder extrem an). Mir wars lieber später besser einige nachzutragen, als am Ende 10 wieder streichen zu müssen oder so.

Mittlerweile könnten wir übrigens die Landkarte auch wieder etwas erweitern. Allerdings schlauchte das bisher ganz schön und war immer wieder mit erneuten, automatischen (und echt anstrengenden) Verleugnen danach verbunden, weshalb wir uns jetzt erstmal versuchen mehr auf die Kommunikation zu konzentrieren, als darauf alle konkret wahrnehmen/darstellen zu wollen (also mehr auf das zu reagieren was gerade kommt, statt von wem genau). Das ständige was ist was und wer ist wer bringt hier ziemlich viel Unruhe rein und seit ich es momentan etwas ruhiger angehen lasse, klappt es zumindest in kleinen Teilen mit der Kommunikation und der Akzeptanz besser. (Vorerst zumindest – Wie war das, wenn man sowas sagt? 3x auf Holz klopfen oder so?😅)