Kindheit und Familienleben (Q&A – Teil 3)

[Ich hab das gestern leider etwas verschwitzt, aber ist ja auch Wurst ob Sonntag oder Montag. Ich bin übrigens auch nur so mittelprächtig zufrieden mit dem Beitrag, aber generell darüber zu schreiben ist irgendwie anstrengender als gedacht, daher bekommt ihr den jetzt so wie er ist. Desweitern verabschieden wir uns jetzt doch wieder in die Pause. Geplant sind 1-2 Wochen, aber vllt wird es auch länger. Ich kann das gerade noch nicht so gut abschätzen.]

Vor kurzen kam noch etwas herein, dem ich gerne einen eigenen Beitrag widmen möchte, da es um mehrere Fragen ging. Ich kann leider nicht alles beantworten aus mehreren Gründen. 1. ist unser Hintergrund nicht vollends geklärt, weshalb ich mich hüten werde womögliche Falsch-Informationen in die Welt zu setzen. 2. Fehlen uns sowieso generell die Erinnerungen an das allermeiste. Und 3. drehten letztens einige im Inneren schon am Rad, nur weil wir unser Gesicht gezeigt und in dem Zusammenhang über die Dis gesprochen haben. Das wird durch solche Beiträge natürlich nicht besser (allerdings will ich das ja und mache es deshalb auch). Informationen über das Familienleben werde ich also mal lieber nur sehr dosiert abgeben. So viel Neues werde ich euch also auch heute nicht erzählen.

Dennoch finde ich es schon gut einiges einfach mal anzusprechen. Ich denke viele Menschen stellen es sich nämlich oft so vor, dass missbrauchte Kinder ausschließlich mit irgendeinem komischen Onkel in einem verdreckten Van, weit ab vom Schuss zusammenleben. Und da das selten vorkommt, erscheint Missbrauch auch nur als quasi Randerscheinung. In sehr vielen missbräuchlichen Familien gibt es aber, im Gegenteil, sogar eher ein sehr sauberes Bild nach Außen.

Ich stelle die Frage(n) einmal kurz als Übersicht rein und gehe dann näher darauf ein: ,,Mich würde einfach interessieren wie man sich den Alltag, das Familienleben, soziale Kontakte nach Außen (also entweder öffentl. Zusammenkünfte des (…) außerhalb (…) Treffen oder auch (…)-unabhängige Kontakte), die Schul- und Teenie-Zeit mit Freund:innen und der Familie vorstellen muss…„. (Entschuldigt die Zensiererei heute mal wieder 🙈).

Das Familienleben

Habe ich ewig als völlig normal angesehen. Es gab Familienfeste, es wurde zusammen gegessen, ich hab mit meiner (…) viel gespielt, usw. Und klar gibt’s intern immer Probleme (welche Familie ist schon wirklich so super, wie sie ausschaut), aber als schädlich oder gar missbräuchlich habe ich das nicht angesehen. Kann man auch einfach nicht, weil das was du ständig um dich herum hast, IMMER normal für dich ist. Normal ist schließlich nur eine Definitionssache.

Und so nach Außenhin wirkten auch meine Eltern recht cool. Mir wurde zumindest mehrfach gesagt, dass man mich beneiden würde. Sie holten mich z.B oft von der Schule ab oder wir fuhren ständig in Urlaub. Und sie waren in manchem recht locker aufgelegt. Mein Vater zumindest. Ich war sehr oft von der Schule zuhause, wofür ich eigentlich fast immer eine Entschuldigung von ihm bekam. Und ich durfte im Prinzip machen, was ich wollte. Früh ausgehen, Alkohol trinken, anziehen was ich will (sprich halbnackt), usw.

Privat war das Familienleben und die Stimmung allerdings eher sehr unterkühlt und feindselig. Bei meinen Eltern vorallem mir gegenüber. Es gab auch keine Umarmungen in der gesamten Familie oder normales Kuscheln, so wie ich das z.B mit meinem Sohn mache.
Die meiste Zeit verbrachte ich als Kind zudem allein. Eigentlich kam ich mir immer vor (oft bis heute), als wäre schon meine alleinige Existenz auf dieser Welt etwas ganz schreckliches. Bei meiner Oma war ich oft und an sie habe ich auch so mit die schönsten Erinnerungen, obwohl meine Oma selbst ein Kapitel für sich ist. Man könnte sie als typisch histrionisch beschreiben. Aber sie kümmerte sich fast hauptsächlich darum, dass ich überhaupt etwas aß. Machte mir Essen für die Pausen oder wenn ich von der Schule kam. Das interessierte meine Mutter eigentlich weniger. Und beim Rest der Familie gab es einerseits einen sehr aggressiven und beim anderen Teil einen sehr narzisstisch, kontrollierenden Ton.

Meine Eltern

Mit meinem Vater verbrachte ich viel Zeit und er war auch sowas wie meine Bezugspersonen als Kind. Ich habe ihn als witzigen, sympathischen, eloquenten und klugen Mann in Erinnerung. Umso überraschter war ich, als wir in der Familie (abseits meiner Eltern) später mal auf das Thema kamen, dass mein Vater der wäre, der von allen Männern der Familie am cholerischsten war. Und das will was heißen – Ihr kennt den Rest nicht 😂. Ich habe anfangs darauf geschworen, dass die Märchen erzählen.
Aber irgendwie wusste ich innerlich schon immer ganz genau, wann es Zeit ist die Beine in die Hand zu nehmen und so schnell wie es geht abzuhauhen. Welche Art er dann an den Tag legte und wann es gefährlich wurde.
Und ich habe tatsächlich auch eine Szene in Erinnerung, wo er mich einmal total wütend in einen Sessel wirft und drückt. Und eine Tür im Haus war völlig verbogen und kaputt, weil sich hinter dieser meine Mutter versteckte und er dagegen trat und hämmerte. Ich erinnere mich aber sonst nicht an ihn als wütend und aggressiv, also so gar nicht. Aber so mit der Zeit denke ich, dass mein Bild über ihn, nicht immer ganz der Wahrheit entsprach. Ich habe aber in sehr vielen Bereichen familiär eine themenbezogene Amnesie. An ein Familienmitglied erinnere ich mich z.B auch überhaupt nicht, obwohl ich als Kind ständig dort war.

Meine Mutter wiederum war sehr kühl und abweisend. Bei ihr wusste man eigentlich nie wie man gerade dran ist. Es konnte sich innerhalb von Sekunden ändern, ob sie nett war oder einen abfällige Bemerkungen entgegenbrachte, etc. Und die meiste Zeit wollte sie mich eigentlich nicht in ihrer Gegenwart haben und schickte mich daher meist auf mein Zimmer. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mit ihr mal Gespräche hätte führen können, wie das vll für Mutter und Tochter normal wäre. Über meine Periode, über Jungs oder sonst etwas. Im Gegenteil verwickelte mich eigentlich eher mein Vater in sehr, sehr intime Sexgesprache über ihn und meine Mutter. Sie brachte mir auch kein Kochen, nähen oder sonst was bei 😅.
Was mich allerdings sehr geprägt hat an deren Verhältnis mir gegenüber war das dauernde Auslachen. Was ich an Mobbing in der Schule erlebte, hörte eigentlich zuhause nicht wirklich auf. Auslachen, nachäffen, nicht ernst nehmen, Unterstellungen, usw. Und vor allem bekam ich immer wieder unter die Nase gerieben WIE intelligent mein Vater doch war/ist und das ich niemals so intelligent sein würde.

Übrigens vermute ich, dass meine Eltern ebenfalls dissoziativ waren. Auf jeden Fall meine Mutter. Und von mindestens 2 weiteren Familienmitgliedern (der älteren Generation) glaube ich das auch.

Strafen

Ich würde meine Eltern eigentlich eher in die Sparte ‚antiautoritärer Erziehungsstil‘ schieben. Ich erinne mich, dass sie mal zu mir sagten sie würden mich gar nicht als ihr Kind sehen, sondern mehr als jemand gleichaltriges. Es gab keine wirklichen Regeln oder Strafen. Ich erinnere mich an keine einzige. Und wirklich interessiert hat sie meistens auch nicht, was ich so getrieben habe.
Dennoch hatte ich furchtbare Angst eine Strafe von ihnen zu bekommen. Bis heute steckt mir die Angst vor einer schlimmen Bestrafung, wenn ich etwas falsch mache, tief in den Knochen. Wenn ich etwas angestellt habe, habe ich z.B auch manchmal versucht mir vorher schon Strafen für mich auszudenken und ihnen diese vorzuschlagen. Quasi um Schlimmeres damit zu vermeiden.

Dann habe ich auch eine Erinnerung, wo ich irgendwas zwischen 2-4 Jahre alt gewesen sein muss. Ich saß in meinem Zimmer an meiner Kinderfrisierkommode und zog die Schublade davon auf. Darin waren ganz viele kleingerupfte Papierstückchen und in meiner Hand hatte ich noch mehr Papier, was ich gerade zerriss. Ich freute mich total, weil ich dachte meinen Eltern so ein Schnippchen geschlagen zu haben. Es gab irgendeinen Streit vorher und ich dachte, wenn ich jetzt nichts mehr zu essen bekäme (also wirklich nichts mehr zu essen, nicht nur mal kein Abendbrot), wäre das nicht so schlimm. Schließlich könnte ich ja das Papier essen. Im Kontakt zu anderen habe ich mittlerweile rausgefunden, dass es doch nicht ganz so normal ist, wenn man als kleines Kind Angst davor hat zu verhungern 😅🤷‍♀️.

Kontakt zu Außenpersonen

Im Prinzip würde ein Wort reichen, um unser generelles Familienleben zu beschreiben: Isolation.
Als ich klein war, gab es noch 2 Freunde meines Vaters die ab und an und einige Angestellte der familieneigenen Firma, die viel da waren. Ich kann mich an diese ganzen Männer allerdings kaum erinnern.
Familienfeste gab es öfters, aber mit Außenstehenden gab es fast keinerlei Kontakte. Also sowas wie ein Freundeskreis o.ä gab es nicht. Die anderen Familienmitglieder (außer meinen Eltern) hatten oberflächliche Kontakte. Also wenn sie z.B jemand auf der Straße sahen/sehen, dann wird freundlich gegrüßt und Belangloses geplaudert. Aber ansonsten spielte soziale Isolation schon immer eine entscheidende Rolle bei uns. Als meine (…) damals einheiratete traf sie sich z.B auch nicht mehr mit ihrer Freundin, verschob immer öfter Treffen usw. Und meine (…) lebt bis heute allein. Also komplett allein. Ohne Partner, ohne Freunde, ohne das jemals gehabt zu haben. Es wird auch überhaupt nicht sehr gern gesehen, wenn sie mit Außenstehenden z.B über familiäre Probleme sprechen möchte.

Ich hatte früher natürlich schon Schulfreundinnen (sie ⬆️ auch). Die besuchte ich auch mal oder sie mich, aber das passierte nicht so sehr oft. Unangemeldete Besuche waren gar nicht gern gesehen. Einmal brachte ich z.B eine Schulfreundin nach der Schule mit und meine Mutter sperrte einfach die Tür zu, sodass wir draußen bleiben mussten. Glaube das war das erste und letzte Mal das die mich besucht hat😅. Interessant finde ich heute, dass es auch Eltern gab die nicht wollten, dass ihre Kinder mit mir spielen. Warum weiß ich bis heute nicht. Aber da ich eh nicht so zu den allerbeliebtesten Kindern gehörte, war zu viel Kontakt nach Außen eh nie wirklich ein großes Problem.

Die Kindheit und Schulzeit

Wie gesagt, spielte ich unheimlich viel alleine. Auch im Kindergarten war ich nur einmal für einen Monat, dann nahmen mich meine Eltern wieder heraus. Generell war das für mich kaum nachzuvollziehen, dass andere Kinder Freunde und Bekanntschaften außerhalb der Schule hatten. Ich verstand nie, wie die die kennenlernten und wie sowas gehen kann 🙈.
Aber so nach Außenhin wirkte die Kindheit bestimmt ganz harmonisch. Ich bekam immer unheimlich viele Spielsachen geschenkt (was allerdings nicht hieß, daß ich notwendige Sachen wie Schuhe o.ä auch von meinen Eltern bekam). Geld hatte meine Familie mehr als genug. Und wir fuhren auch ständig in Urlaub. Also mit ständig, meine ich wirklich STÄNDIG. 4-6x im Jahr war völlig normal, worum ich natürlich oft beneidet wurde. Überall hin ins Ausland, aber auch viel in Deutschland. Und das waren auch keine billig Urlaube. Hotels wie das 4 Jahreszeiten, das Adlon, Kempinski, Dorint und andere 5-Sterne Hotels waren eher die Regel, als die Ausnahme. Manchmal fuhren wir nur für einige Tage (dafür dann öfter), manchmal für 2-3 Wochen oder länger. Dementsprechend verpasste ich auch sehr viele Schultage.

Also generell war ich kaum in der Schule. Seit Beginn der 1.Klasse. 30 Fehltage im Halbjahr waren normaler Durchschnitt, oft waren es mehr. Auch den Sport- oder Schwimmunterricht machte ich nur sehr, sehr selten mit und dafür hatte ich natürlich auch immer tausend Ausreden. Auch war ich im Unterricht teilweise nur sehr begrenzt aufnahmefähig. Und generell war ich in der Schule unheimlich zurückgezogen und sprach kaum mit anderen Kindern. Teilweise sah ich manchmal auch sehr ungepflegt aus. Ich duschte oft tagelang nicht und hatte dementsprechend auch fettige Haare, was natürlich ein Grund mehr war mich zu mobben. (Und wenn ich wieder duschte, dann, erinnere ich mich, duschte ich oft über 2h unter brühend heißem Wasser.)

Teenagerzeit

Mit 14 hatte ich mein „erstes“ Mal mit einem 27-Jährigen. Ich traf mich nur mit solchen alten Männern und verhielt mich generell sehr promiskuitiv. Wie ich mich teilweise anzog, da schüttelt es mich heute noch 😶😖. In die Disco ging ich angezogen, als hätte man mich gerade vom Straßenstrich abgeholt. Und logischerweise war das das Nächste, weshalb ich gemobbt wurde. Schlampe, Nutte, billige Hu** und was es da alles für Namen gab. Aber am beliebtesten war eigentlich Schlampe.
Tja und das ist auch so ein Grund, warum ich mich für so einen Blog entschied: Die Kinder wissen es nicht besser, aber es liegt an den Eltern ihnen beizubringen das nicht immer alles so ist, wie es aussieht. Zu hinterfragen warum jemand so ist, wie er ist. Ich denke, dass Hilfe angebrachter gewesen wäre, als mir auch noch vorzuwerfen WAS für eine Schlampe ich doch bin.

2-3x rannte ich auch von zuhause weg und blieb einige Tage bei meiner Freundin. Lustigerweise kam ich immer wieder von selbst nach Hause (warum auch immer – Irgendwann war ich einfach wieder zuhaue). Meine Eltern riefen nie die Polizei, suchten nach mir oder machten sich anderweitig Sorgen wo ich stecken könnte. Im Gegenteil machten sie sich, wie üblich, eher lustig über mich, wenn ich dann wieder nach Hause kam.

Ich fing als Teenager an sehr viel zu trinken und oft auszugehen und dann hörte ich von heute auf morgen damit auf. Brach Kontakte ab und war wieder nur noch zuhause (auch ein bekanntes Muster übrigens). Bis ich dann mit meinen Eltern mit 17 wegzog.
Aber an viel mehr erinnere ich mich nicht und das wurmt mich wahnsinnig 😒.

Ach, aber es gab viele kleine Dinge die einem, hätte man es sehen wollen, auffallen hätten können.
Unter anderem wäre es z.B sinnvoller gewesen, hätten die Lehrer mal hinterfragt warum ich mich so in der Schule verhalte, wie ich es tat, als mir auch noch das Gefühl zu geben, dass sie keinen Bock auf mich haben.

Gesundheit als Kind

Als ich sehr klein war (denke das ging so mit 2 Jahren los) bekam ich sehr schlimme und sehr starke Kopfschmerzen. Die hatte ich bis zu 3 Wochen am Stück, 24/7. Hinzukam eine Augenlähmung auf der rechten Seite. Solche Anfälle hatte ich 2-4x im Jahr. Und das war echt nicht witzig, ließ aber so mit 11/12 irgendwann nach. Eine richtige Diagnose gibt es bis heute nicht. Ich war deshalb als Kind aber 2x im Krankenhaus. Und 2x verließen meine Eltern mit mir auch überstürzt die Klinik, als die Ärzte noch weitere Untersuchungen machen wollten.

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Das ist aus 2 Klinikberichten. Beim ersten war ich mit 3,5 Jahren sogar in einer Fachklinik. Mein Opa kannte dort einen Arzt und vereinbarte einem Termin. Meine Eltern fuhren mit mir noch am selben Tag wieder zurück, obwohl der Weg ungefähr 4h Autofahrt war und Borreliose oder sogar ein Tumor in Betracht gezogen wurde. Das sie behaupteten ich würde ich eine Kinderklinik aufgenommen, war eine Lüge. Sie hatten sich nie um eine andere Klinik gekümmert. Beim 2. war ich 5 Jahre alt und wurde nur dort eingewiesen, weil ich darauf bei der Kinderärztin bestand. Daran erinnere ich mich nämlich noch. Ich wollte unbedingt in die Klinik, während meine Mutter versuchte das mir und der Ärztin auszureden.


Wegen der Kopfschmerzen erhielt ich auch sehr starke Medikamente. Zumindest wurde mir immer gesagt, dass sei wegen der Kopfschmerzen gewesen. Tilidin (also ein starkes Opiat) ist aber z.B weder sinnvoll bei Kopfschmerzen, noch das richtige Medikament für ein kleines Mädchen. Aber gut. Mehr sag ich dazu mal nicht.

Aussehen

Und ich hatte definitiv eine Essstörung. Teilweise war ich wirklich extrem abgemagert und sah alles andere als gesund aus.
Ich selbst habe leider nicht mehr als ein Fotoalbum, was mir meine Mutter mal gemacht hat. Darin strahlen wir alle gegenseitig um die Wette und sind überall auf der Welt im Urlaub zu sehen.
Diese 2 Fotos hier hat meine Oma mal bei sich gefunden:

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[Ich habe absolut keine Ahnung wo dieses Bild aufgenommen wurde. Wahrscheinlich in irgendeins der tausend Hotelzimmer. Und ja, ich bin da nur sehr spärlich bekleidet.]

Fassen wir nochmal zusammen

Auch wenn es definitiv Auffälligkeiten gab, wie z.B mein Äußeres, mein Verhalten in der Schule, mein Defizit im sozialen Umgang oder mein Spielverhalten (darüber schrieb ich bereits etwas in „Wiederholungszwang„). Und ich war als Kind auch teilweise sehr schnell, sehr aggressiv (habe z.B Möbel kaputt geschlagen), habe sehr viel geklaut, war sexuell sehr frühreif, usw. – Wir waren trotzdem eine relativ normale Familie. Wir haben zusammen zu Abend gegessen. TV-Shows geguckt, waren mit den Hunden spazieren, sind einkaufen gefahren oder schick essen gegangen. Und nach Außen waren weder meine Eltern noch der Rest der Familie niemals wirklich garstig oder anderweitig bösartig zu Lehren, Eltern anderer Kinder, usw. Im Gegenteil waren alle eher immer sehr nett. Meine Eltern waren höchstens vllt desinteressiert. In dem Punkt haben sie sich ein bisschen „dumm“ angestellt. Aber ansonsten…

Definitiv, finde ich heute, gab es genug Momente wo z.B ein Lehrer hätte stutzig werden können. Allerdings denke ich mir auch, wenn man nichts schlimmes vermutet, dann schaut/sucht man ja auch nicht danach 🤷‍♀️. Und auch wenn ich heute oft Rufe höre wie: ,,Man dürfe ja bald nicht einmal mehr sein Kind knuddeln“ , bin ich sehr froh über Menschen die 2x hinschauen. Nein, blinde Hysterie und pauschale Vorwürfe sind absolut unagebracht und kontraproduktiv, aber etwas genauer hinsehen würde vllt trotzdem vielen Kindern helfen.

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