Übersäuerung – Was kann ich dagegen tun?

Sind wir chronisch übersäuert und stellen wir auch schon daraus entstandene Folgen für unseren Körper fest, dann gilt es sich zuerst einmal einen Überblick zu verschaffen.

Wer einfach anfängt jetzt blind nur noch Salat in sich reinzustopfen, wird nicht nur relativ schnell einen Rückfall in alte Verhaltensweisen erleiden, sondern seinem Körper auch nicht wirklich etwas Gutes tun.


Also, einen Überblick verschaffen – was heißt das?

Erstmal esst und macht ihr weiter bisher, mit dem kleinen Unterschied das ihr euch einen klaren Überblick darüber verschafft, was ihr eigentlich esst. Ob ihr das mittels einer Tabelle, eines Videotagebuchs oder, wer gut merken kann, im Kopf macht, ist euer Ding (ich persönlich mag die schriftliche Variante, um es mit eigenen Augen vor mir zu sehen).

Es geht darum, dass wir oft sehr unbewusst sind, in vielem was wir tun, vor allem bei unserm Essen. Zudem flunkern wir uns gerne einmal an – ich kenne das von meinem Opa.
Jeden Tag sagt er, das er heute aber wirklich nichts ist. Sogar die Mahlzeiten fallen klein aus, aber dann, zwischendurch, packt ihn eben doch der Appetit – dann gibt’s hier was und da noch ein kleines Stückchen und „Oh, Kuchen!“… Wieso er zunimmt, versteht er partout nicht, immerhin isst er doch gar nichts weiter 🤷‍♀️😅

Kleinvieh macht aber bekanntlich auch Mist und beachtet man ihn nicht, sammelt sich da ganz schön was an mit der Zeit.

Macht euch also erst einmal eine Übersicht über eure Essgewohnheiten – wer weiß, vll sind die gar nicht der Ausschlaggeber oder ihr stellt eure Hauptmahlzeiten auf einmal komplett um, aber überseht total den Süßstoff im morgendlichen Kaffee, dann hier mal ein Burger, da mal Pralinen usw.
Wie will man schließlich etwas ändern, wenn man nicht weiß was, wann und wo man anfangen soll…

1-2 Wochen dokumentieren reicht, um sich einen groben Überblick zu verschaffen, zudem trainiert ihr damit zusätzlich Achtsamkeit 😉

Zu dieser Übersicht gehört aber auch euer Bewegungsverhalten – mache ich Spor? Wenn ja: Wann und wieviel? (Ich bin übrigens der totale Sportmuffel z.B wenns um Sachen wie Joggen oder so was wie Fitnessstudios geht – ich halte meinen Körper dafür mit kleinen Einheiten, die mir Spaß machen, fit oder gehe im Wald wandern).

Habt ihr viel Stress, wie viel raucht ihr, wie viel Alkohol trinkt ihr die Woche usw.

Ja, dass hört sich echt zeitaufwendig, langweilig und auch beängstigend an, stimmt’s ? (immerhin gilt es dabei sein eigenes Verhalten und seine Lebensweise unter die Lupe zunehmen 😉)
Aber mal ganz ehrlich: Das durchziehen und dafür auf Dauer gesünder und glücklicher leben, oder es jetzt nicht tun und dafür seine Zukunft mit Ärzten, Tabletten und Schmerzen zubringen? Was hört sich da angenehmer an?

Zudem macht die ganze „Umstellung“ tatsächlich richtig Spaß, sobald sich erste Erfolge einstellen – das verspreche ich sogar mal 😁

Wie gehts weiter?

Der 1. Schritt: Die Ernährung

und wichtigste Schritt ist eure Ernährung. Wie schon gesagt müsst ihr nicht sofort und für immer aufhören Fleisch zu essen oder Milch zu trinken usw.

Es ist wichtig das ihr euch mittels eurer Übersicht einen Eindruck darin verschafft, wo ihr zu sehr in eine Richtung abgleitet. Es geht darum das ihr einen Ausgleich schafft und ja, gerade am Anfang (aber auch generell) wäre es schon sehr sinnvoll die Mahlzeit Fleisch von 14 Gerichten die Woche, auf 2 zu reduzieren.

Tauscht dann nach und nach die säurebildenden Gerichte durch basische aus.
Wer sich dem kalten Zuckerentzug zudem einmal ein paar Wochen stellt, wird feststellen das sich in seinem Geschmack plötzlich etwas verändert hat und er z.B den täglichen Cola-Nachschub gar nicht benötigt 😉.

Normalerweise müsste ich jetzt wieder irgendwas liberales und nettes den Leuten raten die nicht kochen können – aber wisst ihr was: Lernt es verdammt nochmal! 🤷‍
Nein, ihr könnt euch nicht gesund ernähren wenn ihr auf Dosen- oder andere Fertignahrung angewiesen seid!

Der 2. Schritt: Der Mineralstoffhaushalt

Sorgt für einen stabilen Mineralstoffhaushalt! Am besten über eine AUSGEWOGENE Ernährung (also nicht nur Salat und auch nicht nur Fleisch) oder, zur Not (bei starker Unterversorgung), extra über Nahrungsergänzungsmittel.
Lasst beim Arzt vorher eure Werte checken!


Der 3. Schritt: Die richtige Atmung

Die richtige Atmung ist wichtig!
Kohlendioxid ist eine Säure, welche wir den ganzen Tag ausatmen. Wer nur sehr flach atmet oder/und sich wenig bewegt, der sorgt dafür das diese Säuren vermehrt im Körper bleiben.


Der 4. Schritt: Leber entgifen

Unsere Leber sorgt für ein gesundes Verhältnis zwischen Säure und Base. Sie sollte also stets Beachtung finden. Auch regelmäßige Leberreinigungen können sehr empfehlenswert sein (Schaut mal Hier z.B).


Der 5. Schritt: Entschlacken

Dazu ist es wichtig das ihr zuerst euren Mineralstoffhaushalt erhöht. Fangt danach an mit Kräutertee die vorhandenen Schlacken zu lösen (Viele Kräutertees aus dem Supermarkt sind durchsetzt mit Pestiziden und anderen schädlichen Sachen, das beste wäre ihr sucht euch die Kräuter aus dem Garten oder Wald. Ist keiner in der Nähe achtet darauf hochwertige Produkte zu kaufen und möglichst keinen Beuteltee).

Fangt an in der 1. Woche mit 1 Tasse Tee.
In der 2. Woche zwei Tassen Tee usw. bis ihr euch auf ca. 1l pro Tag gesteigert habt. Macht das ruhig 6-8 Wochen, dann 4 Wochen Pause und das ganze nochmal (da könnt ihr direkt mit 0,5l oder 1l starten).

Fangt aber bitte wirklich langsam an, denn wenn ihr das zu schnell macht, kann (☝) es sein das ihr anfangt euch unwohl und krank zu fühlen (genauso wie man auch langsam Schwermetalle ect. entgiften sollte).

Dazu ist es wichtig mindestens 1 – 1,5l reines Wasser zusätzlich zu trinken (bei Sport natürlich mehr), da ihr die gelösten Schlacken sonst nicht aus dem Körper bekommt.
[Das kohlensäurehaltiges Mineralwasser schlecht ist, stimmt übrigens nicht – Die Kohlensäure fällt viel zu schnell in sich zusammen, als das sie im Körper wirklich schaden anrichten kann]

Zusätzlich bekommt ihr die gelösten Schlacken durch basische Bäder bzw. Fußbäder raus.
Dafür müsst ihr aber nicht teure Produkte kaufen – eine Tüte Natron (bei Fußbädern weniger) oder etwas Essig oder Meersalz im Wasser, erfüllt seinen Zweck mehr als gut.

In der Wanne dazu mindestens 30 min, besser aber länger, bleiben und beim Fußbad auch mindestens 20-30min die Füße im Wasser lassen.

Ernährt euch dazu basisch und geht an die frische Luft. Ein regelmäßiger Spaziergang reicht schon, es geht nur darum den Stoffwechsel In Gang zu bringen. Auch Algen wie Spirulina oder Chlorella sind dabei unterstützend, zudem verwende ich noch gerne Natron (entweder in Kapselform oder als Pulver, ca. 1-2 TL in lauwarmes Wasser einrühren und trinken).


Der 6. Schritt: Emotional Entschlacken

Ja ich weiß, leichter gesagt als getan😅

In Stresssituationen produziert unser Gehirn allerdings das Stresshormon Cortisol und jenes ist dafür verantwortlich das man sagt „Boar machst du mich sauer!“ – Ja, ganz recht, es macht nämlich wortwörtlich sauer. Wer den ganzen Tag unter Stress steht, der wird also auch seinen Säure-Basen Haushalt nur schwer auf die Reihe bekommen 🤷‍

Ganz klar rate ich dazu, sich nicht auf Dauer in einer Arbeit zu befinden, die einen wortwörtlich ‚krank‘ macht. Streckt eure Fühler aus und sucht nach etwas anderen!
Bis dahin, da das ja meist nicht immer von heute auf morgen einfach so umzusetzen ist, sorgt wenigstens dafür das eurer Privatleben nicht auch noch gespickt von Ar*chlöchern und anderen destruktiven Gestalten ist.

Um sonst die Stresshormone etwas zu minimieren lohnt es sich einmal mit Meditation oder anderen Entspannungsmethoden zu beschäftigen (es gibt viele verschiedene Arten und nicht bei jeder muss man „Ohm“ machen). Ich bekomme das übrigens auch nicht hin, regelmässig einer Entspannungsübung nach zu gehen und das obwohl ich weiß das mir das eigentlich mehr als gut tut.

Ich denke, im Endeffekt müssen wir auch nicht alles zu 100% perfekt umsetzen, was man uns so präsentiert und was sicher eigentlich auch das Richtige wäre. Wir sollten das tun, was wir schaffen und was sich für uns in dem Moment gerade richtig anfühlt – Kleine Schritte zum Ziel sind besser als gar keine, oder? 😊

Ich habe übrigens angefangen mich mit diesen ganzen Thema zu beschäftigen, weil meine Psyche sonst wahrscheinlich gar nicht mehr mitgemacht hätte – Irgendetwas musste ich tun und eine Ernährungs- und Lebensumstellung hat sie zwar nicht gesund gemacht (da braucht die Psyche ja auch ein bisschen mehr dazu), aber mir zumindest wieder ansatzweise ein Gefühl gegeben, am Leben zu sein und nicht irgendwo vor mich hinzusiechen…

Toxische Beziehungen – Wie vermeide ich sowas?

Im ersten Teil sprachen wir darüber, wie man es erkennt, wenn man sich bereits in einer toxischen Beziehung befindet. Jetzt schauen wir uns 9 Punkte an, wie wir sowas in Zukunft vermeiden können.

✅ 1.) Hör auf dein Bauchgefühl!

Immer der wichtigste Punkt!
Hör nicht auf seine/ihre schönen Worte ect. Wenn dir deine Intuition sagt ,,Hey, Moment! Da stimmt was nicht!“ dann hör darauf.

✅ 2.) Las es langsam angehen / Nimm dir Zeit

Ich hab diesen Fehler früher auch gemacht. Kaum kennengelernt und schon zusammengezogen. Klar war es sein Vorschlag, aber ich war es die nicht allein sein wollte und am Ende brachte es nichts als Ärger.
Das hat alles Zeit – zusammenziehen, Heiraten, Kinder, gemeinsames Haustier, usw.
Auch das ,,Ich liebe Dich“ hat Zeit.
Lernt euch erstmal kennen. Richtig. Und verwechsel die Verliebtheitsphase nicht mit richtiger Liebe, die erst wachsen muss.

✅ 3.) Schau dir seine/ihre Freunde an

Nicht umsonst heißt es ,,Zeig mir mit wem du dich triffst und ich sag dir wer du bist“. Da geht es aber nicht darum das all seine7ihre Freunde die Perfektion in Person sein müssen und der eine Freund, der immer überall seinen Müll rumliegen lässt, ein eindeutiges Indiz für seine/ihre Schlampigkeit ist!

Nein, es geht viel mehr darum: Sind seine/ihre Freunde größtenteils oberflächliche Schnepfen, lästern sie über JEDEN der ihnen den Rücken zudreht, sind es ausschließlich bietrinkende Hohlköpfe die „tiefergreifendes Gespräch“ nicht einmal buchstabieren können, usw.

Das sagt nun auch gleich nicht aus das dein Partner ganz genauso drauf ist, aber das es scheinbar irgendwas an ihm gibt das sich dazu hingezogen fühlt oder sich vll. nicht traut sich andere Freunde zu suchen. Es kann Aufschluss über ungelöste Probleme geben oder darüber wer er ist und was seine Maske darstellt, usw.

Die Frage ist dann: Willst du das?
Zu dem Punkt ist auch wichtig: Wie redet er/sie über seine/ihre Freunde? Das man sich mal beschwert, wenn es Streit gab, man richtig genervt ist o.ä, ist normal. Aber ist es ein ’sich mal beschweren‘ oder eher böses lästern? Sind die Freunde ,,in Wirklichkeit alle doof, dumm, scheiße, ….“? –> so redet er/sie dann nicht nur auch über dich, sondern du erkennst daran auch wie wenig er/sie sich selbst mag, was dann auch selten zu einer erfüllten Beziehung führt 😉

✅ 4.) Trefft deine Freunde

Lass ihn deine Freunde kennenlernen und schau wie er reagiert (lästert er/sie danach?) und wie die Freunde reagieren
(deshalb muss jetzt aber niemand gleich überfordert und „neu“ in so eine 10er Gruppe reingeworfen werden, die denjenigen dann kritisch beäugt –> ich glaube, da wäre ICH persönlich dann nämlich schon wieder weg 😅. Es geht hier mehr darum den Partner auch der besten Freundin/Freund o.ä mal vorzustellen, Menschen auf deren Meinung du wirklich etwas gibst. Deshalb sollst du dann auch nicht gleich Schluss machen, aber ein anderer Blickwinkel hilft hofft wahre Wunder)

✅ 5.) Hör ihm/ihr genau zu!

War er/sie immer das Opfer? Hatte er/sie nie irgendwo eine Eigenverantwortung bei irgendwas? Mein Ex erzählte mir z.B immer das ALLE seine Ex-Freundinnen so unglaublich gemein zu ihm waren.
So und wenn du jetzt wirklich viele Erfahrungen mit Arschlöchern gesammelt hast, dann hören sich deine Geschichten wahrscheinlich ähnlich an und du kannst es deshalb so gut nachvollziehen und hast Mitleid.

Der Unterschied ist der:
Ich habe auch sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und ich sehe mich nicht verantwortlich für deren Handeln. Dafür tragen sie selbst die Verantwortung. Aber☝, für meine Beziehungen und „Freundschaften“ trage ICH die Verantwortung. Keiner hat mich auf einen Stuhl gebunden und mich dazu gezwungen. Das war meine Entscheidung, mich auf diese Menschen einzulassen und nicht eher zu gehen. Und wenn diese Entscheidung falsch war, dann muss ich sehen was ich jetzt positives daraus basteln kann (z.B selbst daran zu wachsen, daraus lernen und anderen vll eine Hilfestellung bieten können, ect.). Auch für unsere Kindheit sind wir nicht verantwortlich, aber dafür das wir JETZT Verantwortung übernehmen und lernen das Beste daraus zu machen.

Die Opferhaltung ist dagegen: ,,Man hat mir schlimmes angetan, nun müssen es die anderen wieder hinbiegen! Ich kann daran nichts ändern was andere mit mir tun, nur traurig/wütend/… darüber sein.“

✅ 6.) Wie behandelt er/sie andere?

Das mit dem ständigen lästern hatten wir ja schon (,,Hast du gesehen wie fett sie dieses Kleid macht?!“ und dann wird demjenigen wieder ins Gesicht gegrinst). Dann wie behandelt er/sie Bedienstete, z.B den Kellner oder die Kassiererin? Von oben herab oder mit Respekt? Oder wie behandelt er/sie Obdachlose, Tiere, usw.
Menschen bzw Wesen einfach die ihm/ihr augenscheinlich unterlegen sind? Das ist meistens ein sehr eindeutiges Charaktermerkmal!

✅ 7.) Gib nicht deine Autonomie auf!

Ich denke gerade so etwas wie eine eigene Wohnung (in den ersten Jahren zumindest), ein eigener Handyvertrag, ein eigenes Bankkonto, usw sind sehr wichtige Sachen. Auch in einer Ehe plädiere ich für getrennte Konten ect. Nur weil ihr zusammen seid und (bestenfalls) verliebt, heißt das noch nicht das ihr plötzlich eine Person seid! Jeder hat das recht auf Individualität und ein autonomes Leben. Egal was der andere dir sagt und einreden will. Mach dich nicht zu sehr abhängig von deinem Partner, gerade dann bist du nämlich offen wie ein unbeschriebenes Buch für Manipulation und Missbrauch jeglicher Art.

✅ 8.) Achte auf Unstimmigkeiten

Wiederholtes Lügen

  • Kleinigkeiten werden kritisiert
  • ständige Unzuverlässigkeit
  • wenn es dir schlecht geht lässt er/sie dich allein damit
  • was du magst wird schlecht geredet
  • Gaslighting (Du: ,,Diese Situation macht mich traurig“ – Er/Sie: „Das ist doch überhaupt nicht wahr! Du willst nur wieder Aufmerksamkeit!“ –> deine Wahrnehmung wird verdreht)
  • auch wiederholt zweideutige Reaktionen (du sagst du fährst zu einem Freund/Freundin und fragst ob es okay für ihn/sie ist ,,Ja klar, gar kein Problem“ – keine 10min dort, kommt eine SMS ,,Warum bist du jetzt eigentlich gegangen? Musstest du wohl wieder vor mir abhauen? Ich hätte dich eigentlich auch viel lieber hier gehabt“ – Du sagst das du doch eben gefragt hast und das da alles okay war – Antwort: „Ja, war doch auch nur Spaß. Verstehst du nicht mal einen Scherz?!“ –> Nein, im Regelfall hast du jetzt keine gute Laune mehr und genießt entspannt das Treffen)

–> wenn solche Sachen gerade auch schon am Anfang der Beziehung auftauchen, dann sieh das du das Weite gewinnst. Besser wirds nicht mehr. Da gebe ich dir Brief und Siegel drauf!

  • Ein absolutes No-Go ist auch ein „Ich liebe Dich“ nach dem 2. oder 3. oder 4. Date. Entweder zieht er/sie gerade ne riesen Show ab (und versucht dich zu manipulieren) oder er/sie gehört zu den Leuten, die 5x im Jahr ihre „große Liebe“ finden 😌(dort ist die „Liebe“ dann allerdings meist genauso schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen ist). In beiden Fällen: Weg mit dir!

✅ 9.) Gib deine Beziehungsstandards nicht auf

Was ist dir in einer Beziehung wichtig? Wo ist deine Grenze?
Manche haben mit einer offenen Beziehung gar kein Problem, für andere wäre das der Todesstoß. Manche haben kein Problem wenn es mal lauter wird, andere beginnen bei jedem lauten Wort zu zittern und vertragen sowas gar nicht.

Verbieg dich nicht für deinen Partner. Wenn er auf Sex mit anderen steht ist das doch okay, aber dann passt ihr eben nicht zusammen. Und wenn er/sie lieber zu Freunden geht, als Zeit mit dir zu verbringen, wenn dein Hund gestorben ist, dann ist das auch okay. Aber dann braucht derjenige eben einen Partner für den das ebenfalls okay ist und nicht dich. Glaub mir, dass ist für alle Beteiligten das Beste.

Lass nicht zu, dass jemand regelmässig deine Grenzen überschreitet, sowas hast du nicht nötig. Und der Konflikt, der daraus regelmässig entsteht, ist für euch beide nicht gut.

Toxische Beziehungen

15 Punkte wie man sie erkennt

Befinde ich mich in einer toxischen Beziehung? Wie erkenne ich das und was macht eine toxische Beziehung/Partner aus?
(Anmerkung: Das gilt für Liebesbeziehungen, aber auch für Freundschaften, Familie, usw. und hat nichts ausschließlich mit einer Persönlichkeitsstörung o.ä zu tun!)

✅ Zuerst: Hör auf dein Bauchgefühl!

Bevor wir mit den einzelnen Punkten loslegen, hör auf dein Bauchgefühl! Bist du glücklich oder mehr in Sorge/traurig/wütend/….? Fühlst du dich angehört, verstanden und respektiert?

🔴 1.) Alles geht viel zu schnell

Ihr habt euch gerade erst kennengelernt und schon spricht er/sie von Liebe, will mit dir zusammenziehen, heiraten, redet von Kindern und und und. Ein toxischer Mensch präsentiert nach Außen immer eine Maske (da er kein gesundes Inneres hat), auch oder vor allem dir gegenüber. Doch leider kann man so eine Maske nicht ewig aufrechterhalten, daher wird derjenige versuchen dich so schnell wie möglich „ins Netz“ zu bekommen, um dich emotional an ihn zu binden (auch übertriebene Liebesbekundungen, viele Geschenke usw am Anfang erfüllen diesen Zweck).

🔴 2.) Alles wird kritisiert

Im Prinzip ist es egal was du machst, irgendwas findet er/sie immer. Mein Ex meinte z.B mal zu mir das ich das Wasser zu aggressiv ins Glas schütte…😌
Die Folgen ständiger Kritik sind nicht nur ein verminderter Selbstwert (,,Ich mache alles falsch. Ich bin nichts wert“), sondern auch das man anfängt sich für denjenigen zu verbiegen – Du fängst an die Dinge so zu tun wie er/sie es möchte, um keinen Streit vom Zaun zu brechen usw. (man kennt so eine Dynamik auch oft aus Eltern-Kind-Beziehungen)

🔴 3.) Deine Freunde/Familie sind scheiße

Auch über die gibt es nichts positives zu sagen. ,,Eigentlich mögen sie dich doch gar nicht und hast du nicht mitbekommen wie die in Wirklichkeit über dich denken?“ Und zu ihm/ihr waren sie auch so unhöfflich. ,,Wie können sie nur so gemein zu deiner großen Liebe sein? Willst du dich etwa wirklich mit solchen Leuten abgeben?“
–> Du wirst langsam isoliert, bis du irgendwann gar keine Freunde mehr hast und ganz allein sein/ihr Spielball bist. Niemand mehr bei dem du dich ausheulen kannst oder der dir raten könnte ihn/sie zu verlassen, der dir ein realistisches Bild (ohne emotionale Befangenheit) eurer Beziehung zeigen könnte

🔴 4.) Er/Sie „nimmt“ dir deine Hobbys

Deine Hobbys werden auf einmal zu seinen/ihren Hobbys – nicht das gemeinsame teilen eines Hobbys, nein, er/sie hockt auf einmal da wo du sonst hingehst, um vll von einem Streit oder etwas Stressigen zu entspannen (deine Ruheoase wird zu seiner/ihrer Ruheoase). Du stehst auf eine bestimmte Band? Kein Problem. Er/sie zeckt sich in die Szene, wo du dich sonst aufhälst. Deine Freunde dort sind nicht mehr deine Freunde, sondern seine/ihre. Du wanderst gern? Er/sie sitzt plötzlich in deiner Wandergruppe und hast du bemerkt das er/sie auch noch viel besser darin ist als du? Ja? Wie sollst du das auch übersehen? Er/sie reibt es dir ja schließlich ständig unter die Nase.
–> Das zerstört nach und nach dein Indentitätsgefühl, alles was dich bisher ausgemacht hat, macht auf einmal ihn/sie aus
Oder gegenteilig kann es auch sein das er/sie deine Hobbys und Vorlieben ohne Ende schlecht redet, sodass du langsam immer mehr davon ablässt

🔴 5.) Er/Sie ist kritikunfähig

Niemand schreit „Yeahr bitte kritisiere mich!“, wenn man aber nicht mal etwas ansprechen kann, ohne das der Gegenüber völlig ausrastet oder jedesmal zu weinen anfängt, dann läuft da gewaltig was schief.
Im Endeffekt bist daher immer du schuld – Wenn er/sie sich unglücklich fühlt oder wenn du unglücklich bist, völlig Wurst, es ist sowieso deine Schuld, denn dein Gegenüber trägt nie die Verantwortung für irgendwas.

🔴 6.) Es gibt keine Konfliktlösung

Wer nicht in der Lage ist auch einmal Kritik anzunehmen, der ist auch seltenst in der Lage zu reflektieren. Derjenige sieht die Welt nur aus einer einzigen Perspektive und zwar aus seiner. Wenn du ein Problem ansprechen und es lösen möchtest stößt du daher nicht selten auf völliges Unverständnis. Typische Reaktionen deines Gegenübers sind in solchen Situationen: eisiges Schweigen, plötzliches Abhauen und Verschwinden, Wutausbrüche inklusive Brüllen, Drohen (z.B das er/sie dich verlässt), Vorwürfe, usw.
Ergo, der Streit/das Problem oder deine Sorge kann nicht geklärt werden. Für ihn/sie ist es aber geklärt und wehe du fängst nochmal damit an ☝😌, dann geht das Gleiche mit dem brüllen, abhauen usw. nämlich wieder los.
Solange bis du nachgibst, aber das macht dich krank!
Probleme und Konflikte müssen geklärt werden können. Das man sich mal streitet, auch mal lauter, ist völlig normal, aber dann muss man trotzdem über die Sachen reden können.
Dazu noch die Anmerkung das es auch sein kann das man vermeintlich gut über ein Problem reden kann bzw es wirkt als hätte man einen Streit geklärt, bei der nächsten Konfliktsituation ist aber all das wieder vergessen. Dein Gegenüber wirft dir z.B Dinge vor, von denen du dachtest sie wären längst geklärt (weil ihr das letzte mal ja 3h darüber geredet habt) – Wenn das immer wieder vorkommt, dann hört er/sie schlicht einfach nicht zu bzw. es interessiert ihn/sie nicht wie du darüber denkst und fühlst => keine Konfliktlösung

🔴 7.) On/Off-Beziehung

In mir drin existiert auch ein sehr großer Fluchtreflex und wenn mir was richtig auf den Senkel geht, dann will ich am liebsten den hier 🖕 zeigen, meine Sachen packen und verschwinden. Wenn mir jemand aber wirklich am Herzen liegt, dann mache ich das nicht. Punkt.
Ich drohe nicht ständig damit mich jetzt zu trennen bzw mache es und warte bis der andere wieder angekrochen kommt (natürlich kann man mal über Trennung sprechen wenn man unglücklich ist – hier gehts um die Extreme: Alles gut und plötzlich ,,Ich verlasse dich jetzt“). Entweder ich bin glücklich mit jemanden oder nicht und wenn nicht, dann löse ich das Problem oder trenne mich eben. Eine Pause kann in manchen Fällen tatsächlich ganz sinnvoll sein, aber wenn das ein ständiges Hin-und Her ist, dann wirst du krank im Kopf.
Wenn dich jemand ständig verlässt oder damit droht, nur weil ihm/ihr vll ein Streit oder sonst was zu stressig war und wenn du das aber gar nicht willst, wenn du nur über etwas reden ect. wolltest, dann löst das in dir drin eine Art der Abhängigkeit aus. Du wirst dadurch konditioniert das zu tun was er/sie möchte. Verhälst du dich falsch gibt es die Peitsche (die du das nächste mal ja dringend vermeiden möchtest), verhälst du dich wieder „richtig“ dann gibt es das Zuckerbrot.

🔴 8.) Du investierst mehr in die Beziehung,
als du zurückbekommst

Ihm/ihr passt das nicht – Okay, dann nimmst du dich da zurück. Er/sie ist dadurch gekränkt – Okay, dann passt du da jetzt mehr auf. Ach das gefällt ihm/ihr auch nicht? – Jaja, klar, natürlich vermeidest du das dann demnächst.
Ähm…und was willst DU eigentlich?🤔
Genau, danach wird gar nicht gefragt!
Es geht um seine/ihre Wünsche, Sorgen, Bedürfnisse und Befindlichkeiten. Danach hast du dich auszurichten. Du fängst an dich plötzlich um denjenigen richtigend herum zu biegen. Es geht nicht mehr um dich oder wenigstens um euch beide, eigentlich geht es ausschließlich nur um ihn/sie. Du spielst in dieser Gleichung nur noch soweit eine Rolle, um ihn/sie zufrieden zu stellen. Wenn du also mehr Kraft gibst als du bekommst, dann ist es höchstwahrscheinlich schon recht toxisch

🔴 9.) Du bist nicht der/die Einzige

Auch wenn ich in einer Beziehung bin darf ich einen hübschen Mann oder eine hübsche Frau anschauen. Ich darf auch andere Menschen attraktiv finden (den Spruch „Appetit darf sich geholt werden, gegessen wird zuhause“ finde ich aber übrigens widerlich – ich kann einen anderen Mann attraktiv finden UND TROTZDEM beim Sex an meinen Partner denken, soviel Multitasking ist den Leuten ja wohl zuzutrauen 😌). Bei einem toxischen Partner bleibt es aber wieder nicht dabei. Er/sie braucht ständig Aufmerksamkeit und daher wird fröhlich mit anderen Männern/Frauen geschrieben, geflirtet und vll sogar fremdgegangen. Konfrontiert ihr sie damit werden sie alles abstreiten, dich als kontroll- oder übertrieben eifersüchtig bezeichnen oder sogar dir die Schuld dafür geben (DU hast sie ja quasi zum fremdgehen gezwungen).
Auch nach Beziehungsende ist oft schon sehr schnell eine neue „Liebe“ am Start.

🔴 10.) Projektion

Sie gehen ungeniert fremd, während du aber nicht mal deinen Zahnarzt besuchen sollst -immerhin könntest du dort ja fremdgehen.
,,Und überhaupt, warum hast du dich gerade mit dem Typen dort solange unterhalten?! Das ist dein Onkel/Tante? Das erzählst du jetzt nur um deine Affäre decken zu können, du Schlam*e du“…😌
Oder er/sie brüllt dich an bis er/sie schon total rot ist und sagt dann zu dir, du sollst aufhören ihn/sie immer so anzuschreien.
Er/sie missbraucht dich jahrelang emotional und sagt dann zu anderen oder auch zu dir das du ihn/sie so fertig machst, er/sie kann nicht mehr, weil er/sie ständig von dir missbraucht wird….Jap…genau 😌

🔴 11.) Spielen gerne den Retter

,,Oh Baby, ich bin der/die auf den du solange gewartet hast! Ich werde dich erretten!“
Da kommt wieder diese fast makellose Maskerade am Anfang zum Einsatz. Er/Sie wird dir jeden Wunsch von den Augen ablesen, er/sie wird genau das sein was du dir immer erträumt hast (Achtung! Nur ein Schauspiel!). Er/sie wird dir zeigen wie perfekt er/sie ist und wenn er/sie das nicht mehr ist, dann nur weil DU etwas falsch gemacht hast. DU musst dich ändern, damit dein Prinz/Prinzessin dich retten kann vor der bösen Welt. Er/sie wird dir vll auch immer wieder sagen das du ohne ihn/sie nichts wärst, das dich sonst keiner haben will, das du ihn/sie brauchst usw. Oder er/sie sagt das nicht mit Worten, vermittelt dir aber trotzdem immer wieder die gleiche Botschaft

🔴 12.) Er/Sie kontrolliert dich

Er/sie sagt dir wann du wieder zuhause zu sein hast (ja das macht Sinn, wenn man mit seinem 13jährigen Kind spricht, nicht jedoch bei einem erwachsenen Menschen), er/sie ruft dich STÄNDIG an oder schreibt dir und fragt dich was du gerade machst und wo du gerade bist, sagt dir wieviel du noch essen darfst/sollst oder nicht, wann du zu Bett zu gehen hast, was du dir kaufen darfst, usw

🔴 13.) Gaslighting und körperliche Gewalt

Derjenige verdreht komplett deine Wahrnehmung, mehr dazu hier –> https://good4know.de/2021/02/01/gaslighting-was-ist-das/
Auch ein blaues Auge passiert nicht ausversehen und wenn es einmal passiert, passiert es wieder!
Umso schneller ihr geht, umso einfacher wird es.

🔴 14.) Egoismus

Jaja, es dreht sich alles um ihn/sie. Du erzählst eine Geschichte, die dich wirklich interessiert bzw dir wirklich wichtig ist und er/sie sitzt nur da, glotzt dich an (mein Favorit ist da auch immer wieder gelangweiltes wegschauen, so wie ,,Siehst du nicht das mich das nicht interessiert?!) und geht danach Null auf dich ein. Das Thema wird entweder schnell in eine Richtung gelenkt, in der es um ihn/sie geht oder derjenige fällt dir direkt ins Wort und redet einfach über sich.
Beispiel: ,,Hey, weißt du was heute tolles passiert ist 🤩? Mein Chef hat mich heute zu sich bestellt und er hat mich tatsächlich bef….“ – ,,Die Bayern haben heute nicht ein Tor geschossen! Kannst du das glauben?! Ich musste mich darüber so aufregen! Die versauen die ganze Saison“….Also verstehste das Prinzip?😅

🔴 15.) Neid und Missgunst

Neid und Missgunst haben in einer
Beziehung wirklich absolut NICHTS verloren!
Das muss ich nicht weiter erläutern

Wichtig ‼️
Jeder macht Fehler und verhält sich mal nicht richtig/angemessen. Wir sind alle nur Menschen und im laufe unseres Lebens lernen wir alle dazu (zumindest die meisten 😅). Nicht jeder der mal laut im Streit wird oder der mal Kritik äußert, missbraucht dich deshalb gleich. Wichtig ist wie du es empfindest!: Stört es dich nicht, dann kann man auch damit leben. Leidest du aber darunter und da ist es egal wie lächerlich dein Partner/Vater/bester Freund oder sonst wer das vll findet, dann ist es nicht okay und das darf so respektiert werden. Wenn du unglücklich, ständig traurig, weniger lebensfroh, energielos, usw. bist und wenn ihr euch mehr streitet als das Frieden herrscht, dann überleg dir ob getrennte Wege nicht vll doch gesünder für beide wären.

Manchmal kann es auch sein das man einfach nur nicht miteinander harmoniert, egal wie sehr man sich das wünscht. Manche Verhaltensweisen können sich auch entwickeln, weil man schlicht einfach nicht zusammenpasst und deshalb unglücklich ist. Da muss also nicht immer gleich ein Psychopath oder Narzisst dahinterstecken….

Strukturelle Dissoziation

Okay, zäumen wir das Pferd nochmal von hinten auf 😅

Wikipedia sagt dazu:

,,(…) Sie geht davon aus, dass durch anhaltende Traumatisierung in der frühen Kindheit eine strukturelle Aufteilung der Persönlichkeit entstehen kann, mit dem Ziel, das Überleben zu sichern und die Funktionsfähigkeit der Psyche zu erhalten, wenn aufgrund komplexer Traumata eine Integration der damit verbundenen Bewältigungsstrategien nicht mehr gelingt. Die Ausprägung der Abspaltung von Persönlichkeitsanteilen bewegt sich auf einem Kontinuum der Dissoziation[1] und reicht von der primären zu einer sekundären bis hin zur tertiären Dissoziation. Die Spaltung der Persönlichkeit kann je nach Schweregrad zu ganz unterschiedlichen Symptomen führen, die jedoch alle demselben Prinzip zugeschrieben werden.“

Schauen wir uns das Ganze mal näher an:

Was ist eine primäre Dissoziation?

Erleben wir ein Trauma, bleibt quasi ein Teil von uns darin stecken…bis wir das Trauma eben geheilt haben. 
Wir können uns das jetzt so vorstellen das wir als Mensch das Erleben, die Gefühle, Emotionen usw. während des Traumas als einen emotionalen Anteil (EP) von uns abspalten.
Abspalten heißt hier, das wir die entsprechenden Gefühle zum Trauma nicht in uns integriert haben, weshalb sie auch jederzeit hervorgetriggert werden können.
Ein Parfüm kann uns dann z.B in das traumatische Ereignis zurück versetzen, wir bleiben aber immer noch wir als Person.
Der EP ist ein Teil von uns selbst und kann wieder in uns zurück Integriert werden.

Und was ist eine sekundäre Dissoziation?

Von einer sekundären Dissoziation wird nach mehrfachen Traumatas bzw. nach langanhaltenden, dauerhaften Stress gesprochen. Also wie bei der komplexen PTBS, Borderline, der Ego-State-Disorder oder der pDis (bzw. DDNOS) .
Im Prinzip spricht man nun (immer noch) von einem ANP (anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil) und dafür aber von mehreren EP’s. Bei jedem erlebten Trauma wurde ein oder mehrere Traumaträger abgespalten.

So und jetzt wird’s interessant, denn wir haben von der KPTBS bis zur pDis ein breites Spektrum und keiner will ja behaupten, alles wäre das Gleiche.

Also nochmal von vorn:
PTBS, KPTBS, Borderline und Ego-State – Was sich hier überschneidet ist, dass die EP’s immer noch ein Teil der eigentlichen Person sind. Sie werden zwar abgespalten, sind aber  keine völlig autonom agierenden Personen.
Was wir da finden sind Gefühle (starke Wut, starke Trauer, …) oder auch verschiedene Persönlichkeitszustände (sich klein machen, sexuell sehr offenherzig sein, ….). Bei den Betroffenen kann dieser Zustand oder dieses Gefühl übernehmen, aber sie SIND dann dieser Zustand oder dieses Gefühl. Es gibt nur diesen einen ANP.

Jetzt haben wir aber noch die pDis:

Auch hier gibt es nur einen ANP. Abgespalten sind ebenfalls mehrere EP’s (es gibt bei den EP’s übrigens nicht wirklich eine Grenze nach oben).
Der Unterschied zu den anderen „Störungen“ ist der, dass die EP’s weiter vom ANP abgespalten sind, d.h die Traumabarrieren sind größer. Sie sind auch schon richtige (Innen)Personen, mit eigenem Erleben, Meinungen, Erinnerungen, Fühlen usw. Während des Traumas kann es z.B notwendig gewesen sein, dass ein eigenständig handelnder Persönlichkeitsanteil übernimmt. Gerade wenn z.B auch immer wieder die gleichen Traumatas aufgetreten sind, in welchem der entsprechende EP „gefordert“ war.
Diese EP’s können im Notfall (oder wann sie es halt für richtig erachten) auch rauswechseln und dadurch eine Amnesie verursachen. Allerdings passieren solche Wechsel (inkl.Amnesie) weniger als bei der Dis.

Nun zu der tertiären Dissoziation:

Diese entsteht ebenfalls nach langanhaltenden, dauerhaften, frühkindlichen Stress, d.h es gibt wieder viele EP’s. Waren die traumatischen Erfahrung für das
Kind jedoch so schwer zu bewältigen (*), dann reichte es nicht mehr aus das sich nur ein ANP um den Alltag kümmert und die Traumata abspaltet, sondern mindestens ein zweiter ANP musste her.
Die Ursprungsperson, so wie sie mal auf die Welt kam, gibt es also auch nicht mehr. Auch die ANP’s sind jeweils nur Teilpersönlichkeiten, welche für den Alltag zuständig sind und je nachdem welche Alltagspersönlichkeit welches Trauma erlebt hat, haben auch diese wieder EP’s abgespalten. Jeder ANP hat also seine eigenen EP’s und die Traumabarrieren untereinander sind ebenfalls sehr hoch.
Bezogen wird die tertiäre Dissoziation auf die Dissoziative Identitätsstörung.

* Ganz wichtig:
Damit meine ich nicht dass das Trauma oder die „Störung“ des einen mehr oder weniger schlimm ist! Es gibt Menschen mit „nur“ einer Borderline-PS, die aber jahrelangen sexuellen und psychischen Missbrauch erlebt haben und dann gibt es Menschen mit einer Dis, die „nur“ emotionalen Missbrauch erlebt haben. Es kann z.B ebenso Betroffene von einer pDis geben, die von rituellen Missbrauch betroffen waren. Also auch da ist nicht nur die Dis aussagekräftig.
Die Anzahl der Anteile oder die Art der „Störung“ lassen also NICHT auf die Schwere des Traumas schließen, nach dem Motto: ,,Mir gehts aber viel schlimmer als dir 🙄“. Was und wie sich etwas entwickelt und wie jemand etwas erlebt, hängt mit sooo unglaublich vielen Faktoren zusammen und lässt sich zu 1000% nicht anhand einer Diagnose festmachen.

Meine persönliche Meinung:

Ich hab’s jetzt aufgegeben mich irgendwo in eine Kategorie einordnen zu wollen (okay, dass ist gelogen🙈, immer mal wieder zwischendurch will ich es dann doch), denn all das ist ja auch nur ein Modell und wie wir wissen, lässt sich unsere Psyche nicht so einfach in eine Schublade schieben (ja ich habe eine Diagnose, aber das ändert trotzdem nichts an deinem Empfinden 🤷‍♀️.

Ständig denk ich: ,,Ne, also das ist jetzt nur ein Zustand oder ein Gefühl. Gut, also doch nur ne Ego-State! … Ne Moment mal, wer hat die Nummern gelöscht? Also ich wars nicht! Also doch wer eigenes, oder was?! …Obwohl ne, heute gehts mir doch voll gut und bin ich 100% ich. Ach bestimmt hab ich eigentlich überhaupt kein Trauma…“ und während ich das mache fühle ich so richtig, wie sich im Inneren, permanent mit der flachen Hand, an die Stirn geschlagen wird 😅.

Wahrscheinlich ist einfach von allem etwas da. Abgespaltene Zustände, Gefühle und irgendwo hat auch der ein oder andere sein eigenes Denken, d.h auch bei einer sekundären oder tertiären Dissoziation muss sich nicht permanent irgendein Anteil, irgendwie bemerkbar machen und nicht jeder Anteil muss eine voll ausentwickelte, eigene Persönlichkeit sein…

Co-Bewusstsein

Ja genau, wag dich erstmal an das ran, wovon du mal so gar keinen Plan hast 😂🙈

Was ist Co-Bewusstsein?

Also per Definition bedeutet Co-Bewusstsein, dass ein Anteil den anderen mitbekommt und auch bemerkt, was dieser gerade macht, d.h die Traumabarrieren zwischen beiden Anteilen sind nur sehr schwach.

Wir haben z.B Frontperson X, die gerade „vorn“ ist. Dazu kommt nun Person A ins Co-Bewusstsein. Person A sieht nun nicht nur von Innen was die Frontperson alles anstellt, sondern umgedreht kann die Frontperson auch Empfindungen, Gefühle, Erinnerungen, Bilder usw. von Person A wahrnehmen.

Was ist dann passiver Einfluss?

Person A kann die Frontperson X, wie der Name es schon sagt, von Innen indirekt oder direkt beeinflussen, ohne den Körper direkt zu übernehmen. Sprich, Person A beobachtet ein Gespräch zwischen der Frontperson X und einer Außenperson und möchte jetzt vll auch gerne mal etwas dazu sagen –> Person X sagt also etwas, was aber eigentlich von Person A stammt.
Oder Person A überschwemmt Person X mit einer bestimmten Emotion oder Einstellung. Statt besonders weltoffen kann Person X dann z.B extrem schüchtern, ruhig oder misstrauisch werden.

Aber ganz ehrlich?
Ich finde das extrem schwer da überall eine klare Trennung zu finden oder das überhaupt richtig zu definieren 🤷‍

Wie ist das bei mir?

Keinen Plan Mann 😂, als ob ich das wirklich wüsste🙈

Ich versuch das mal (man steinige mich aber nicht 😅):

  • Manchmal merke ich, wie ich anders werde und anders spreche, aber das sind nur ganz winzige Kleinigkeiten, also ich hab jetzt nicht plötzlich einen Akzent oder sowas. Vll ist das auch mehr das Gefühl, dass sich in mir verändert und gar nicht so genau die Sprache 🤔…
    Stellt euch das mal so ein bisschen vor wie mehrere Nebelwolken: Ich bin (nur als Beispiel) Wolke lila und ich bleibe auch weiter fest drin sitzen und steuere und dann kommt von einer Seite eine andere Wolke, sagen wir rot. So und diese Wolke bleibt manchmal dicht hinter mir (so das ich höchstens von Weitem ihre Anwesenheit spüre) und manchmal taucht sie aber auch so langsam in mich ein – Ich bleibe noch ich (also ich bleibe Wolke lila und werde nicht zu Wolke rot), merke aber wie sich Merkmale von Wolke rot in mir ausbreiten. Ich kann das schlecht beschreiben, weil das echt nur Kleinigkeiten sind. Ich renne da dann ja nicht plötzlich flippig durch die Gegend, oder so 😅

  • Meist ist es so als würde ich alles aus der 1.Reihe beobachten und machen (wie auf so einer Fussballzuschauertribüne) und manchmal so, als säße ich nur in der 2.Reihe. Ich erlebe es dann aber nicht so, als würde mich jemand wie eine Marionette steuern (so beschreiben das ja viele), sondern ich erlebe das alles so, als würde ich selbst steuern und alles machen. Erst bei genauerer Betrachtung fällt mir dann manchmal (extrem selten!) auf, dass ich gar nix wirklich steuer, sondern mich mehr über rufen, Richtung 1.Reihe, bemerkbar mache (,,Ey, hör auf damit!“). Ich bilde mir währenddessen aber ein, das ich alles ganz normal alleine mache.
    Bei mir ist das sowieso alles so dezent. Wie gesagt, dass ich jetzt dasteh und denke „Oh Gott, wer bewegt da meinem Arm 😱?!“, dass kenne ich so nicht (dann hätte ich vll wenigstens endlich mal weniger Zweifel 😒). Entweder bin ich weg und hab eine Amnesie zu einer Handlung/Erlebnis oder ich bekomm das so mit, wie eben beschrieben.

  • Es gibt Momente, da werde ich förmlich überflutet mit Erinnerungen (keine traumatischen), wo ich mir dann denke: ,,Siehste, du weißt doch noch voll viel von früher. Wo ist denn nur immer dein Problem?!“ und dann, nicht mal ne Stunde später, hab ich null Plan über was ich da überhaupt nachgedacht habe.

  • Manchmal fühle ich mich auch extrem männlich. Ich weiß dann noch das ich eine Frau bin (wie mit den Wolken halt wieder), aber ich fühle mich einfach nicht als Frau (obwohl ich mich sonst durch und durch als Frau wahrnehme). Einmal lag ich z.B im Bett und hatte nichts an. Ich hab an meinem Körper runtergesehen und dachte nur so: ,,Crazy, was macht man damit eigentlich? Was für schräge Dinger!“ (bezogen auf meine Brüste)…

  • Es kann auch schon mal passieren das ich die Treppe freudig und euphorisch hoch hüpfe und mir dann oben angekommen denke: ,,Ääähm okay, du bist kein Kleinkind mehr. Komm mal ein bisschen klar 🤦‍“. Aber kein Plan ob das innerer Einfluss ist oder ob ich das selbst bin. Who knows🤷‍♀️
    Was mir dabei aber aufgefallen ist, dass ich vorher (also auch noch am Anfang der Treppe) weder besonders gut gelaunt, aktiv oder ähnliches bin. Auf der Mitte der Treppe dann scheinbar schon und oben angelangt, bin ich dann wieder ernst
  • Und ja, ich erlebte es auch schon das sich meine Beine bewegten und wobei ich nicht 100% „anwesend“ war. Wenn ich mich z.B zum Zug beeilen musste (ich HASSE es, wenn ich in Stress gerate) oder zu Terminen, wo ich eigentlich gar nicht hin will. Also kurz: Wenn ich irgendwie im Stress bin. Aber so richtig wie eine Marionette ist das trotzdem nicht 🤔. Ich denk da dann jetzt aber auch nicht besonders groß nach währenddessen, also von wegen ,,Oh, wer bewegt denn da meine Beine jetzt?“ (da kommste als „normaler“ Mensch ja auch nicht drauf). Ich bin auch der Meinung das ich trotzdem eingreifen könnte 🤔 (hab’s noch nie ausprobiert). Also ich habe währenddessen schon das Gefühl das ich noch Herr über meinen Körper bin, auch wenn die Beine sich manchmal wie „von selbst“bewegen – Sowas könnte z.B aber auch „nur“ eine Form der Depersonalisation sein (ohne das ein Anteil seine Finger im Spiel hat) …

Depression

„Ach, ich bin heute depressiv“ –
Diesen Satz hat bestimmt jeder schon einmal gehört oder vll sogar schon einmal selbst gesagt. Nicht jeder der das aber sagt, leidet tatsächlich gleich unter einer Depression und nicht jeder der darunter leidet, wird tatsächlich auch ernst genommen.

Was ist also eine Depression und wie äußert sie sich?

Eine Depression ist eine ernstzunehmende Krankheit und daher keine lapidare Verstimmung die man mit einem Kinobesuch wieder wegbekommt oder bei der man sich „einfach nur mal zusammenreißen“ muss.

Sie betrifft ungefähr bis zu 8% der Bevölkerung, d.h ca. 5.500.000 Menschen in Deutschland bekommen im laufe ihres Lebens mindestens einmal eine depressive Episode (die Dunkelziffer liegt, wie immer, weitaus höher).

Typische Symptome sind:

📌 Interessenverlust
📌 Freudlosigkeit
📌 Hoffnungslosigkeit
📌 Kraftlosigkeit
📌 sozialer Rückzug
📌 gedrückte Stimmung
📌 wenig Selbstbewusstsein
📌 Antriebslosigkeit
📌 dauernde Müdigkeit
📌 verringerter Sexualtrieb
📌 Appetitlosigkeit
📌 Gereiztheit
📌 Selbstmordgedanken (bis -versuche)

Psychische Erkrankungen sind nach wie vor aber sehr komplex, d.h nicht jeder muss die gleichen Symptome aufweisen. Nicht jeder Depressive lässt also die Schultern hängen oder weint sehr viel. Kann, muss aber nicht.

Einige leiden z.B auch unter einem besonders starken Morgentief, anderen geht es wiederum abends viel schlechter.

Manchen sieht man die Depression nach außen hin überigens auch überhaupt nicht weiter an, was aber nicht heißt das sie nicht bereits sehr weit fortgeschritten sein kann.

Das Hauptmerkmal ist die langanhaltende Hoffnungs-, Antriebs- und Freudlosigkeit, sowie der Interessenverlust an Dingen die bis dahin Spaß bereitet haben.
Wer jedoch nur einmal einen schlechten Tag mit mieser Laune oder einer „Null-Bock“ Phase hat, der ist nicht gleich an Depressionen erkrankt.

Zudem gibt es verschiedene Grade – von leichten kurzen (8-12 Wochen) und leichten, aber regelmässig wiederkehrenden, sowie schweren depressiven Episoden, bis hin zu teilweise psychotischen Erleben.

Bei der manischen Depression wechseln sich depressive Episoden mit manischen ab. In der
Manie ist genau das Gegenteil der Depression gegeben – Die Betroffenen spüren einen gesteigerten Antrieb/Energie, starkes Selbstbewußtsein, Risikobereitschaft, ein geringes Schlafbedürfnis, sie sind euphorisch und innerlich unruhig.

Ja, dass hört sich im Vergleich zu den depressiven Episoden toll an, endet jedoch oft damit das sehr viel Geld ausgegeben oder Kontakt zu Menschen aufgenommen wird, zu denen man sonst keinen Kontakt aufnehmen würde usw. Zudem kann die Manie auch oft mit einem Realitätsverlust einhergehen. Viele beschreiben die manischen Phasen sogar schlimmer, als die depressiven…

Wie entsteht eine Depression?

Wenn wir uns in einem Dauerstresszustand befinden, also schlicht einfach ständig überlastet sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken ziemlich hoch.

Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die genetische Veranlagung – in wessen Familie es bereits Depressionen gab, der hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko daran zu erkranken.

Traumatische Erlebnisse, der Verlust nahestehender Personen, schwere Krankheiten, der Winter (durch das mangelnde Sonnenlicht) oder auch Lebenskrisen unterschiedlichster Art, können ebenfalls Depressionen auslösen.
Aber auch eine ungesunde Lebens- und Ernährungsweise, sowie verschiedene Medikamente die den Hormonhaushalt durcheinanderbringen (wie z.B die Pille), können eine Depression stark begünstigen.

Zudem kommt die Depression oft als Begleiterscheinung anderer psychischer Erkrankungen, wie z.B Persönlichkeitsstörungen, Angsterkrankungen, Dissoziativen Störungen usw.

Was kann man dagegen tun?

Nicht nur für den Betroffenen selbst ist eine Depression schlimm, nein
auch für Angehörige muss es furchtbar sein mit anzusehen wie ihnen nahestehende Personen, durch die Depression, langsam dahinsiechen.

Ich weiß viele Ratschläge sind gut gemeint, wie z.B ,,Du musst auch mal wieder aufstehen und raus gehen“ oder ,,Du musst einfach nur mal wieder etwas machen das dir Spaß macht“ – Ja, die sind gut gemeint und auch richtig 🙂, aber genau ist das ja das Problem bei einer Depression – es geht nicht.

Du willst nicht nur nicht mehr aufstehen und etwas tun, du kannst es auch nicht. Es ist als wärst du gelähmt, als hätte man dir etwas überlebenswichtiges weggenommen. Du siehst einfach keinen Sinn mehr darin. Zudem hast du wirklich keine Kraft und Energie dazu, dass ist nicht einfach nur eine faule Ausrede.

Das schlimmste was einen Menschen passieren kann ist, meiner Meinung nach, seine Hoffnung zu verlieren und genau deshalb bringen sich auch gut 15% der Depressiven um.

Sie nehmen sich ihr Leben, weil sie keinen Sinn mehr sehen und keine Hoffnung mehr haben (und nicht weil sie feige sind).
Meiner Meinung nach sind Depressionen mit das widerlichste was es gibt, von der Symptomatik her – falls es für einige aber vll ein kleiner Hoffnungsschimmer ist: Man kann die Depression überstehen und heilen und dann macht auch auf einmal das Leben wieder Sinn und Spaß. Die Stimme der Depression, die dir sagt das du unnütz bist und nicht mehr leben solltest, ist ein Lügner! Bitte hört nicht auf sie!

Bei leichten Depressionen:

Wichtig ist es, wie immer, die Ursache herauszufinden.
Bei wem die Depression noch schwach ausgeprägt ist, der kann sich z.B selbst erstmal anschauen ob er nicht Faktoren wie zu wenig Schlaf, die Pille (z.B ersetzen durch eine andere Verhütungsmethode), eine ungesunde bzw unausgewogene Ernährungsweise oder ein negatives Umfeld (wie die Arbeit oder der Bekanntenkreis ect.) aus dem Weg räumen kann.

Ich weiß aus eigener Erfahrung wie verlockend Alkohol oder ähnliches (bei vielen z.B auch kiffen) dann sein kann, aber glaubt mir, damit wird es noch schlimmer. Auf Dauer verschlechtert sich euer Zustand dadurch nur noch mehr, also lasst es, wenn auch nur irgendwie möglich, weg bzw. reduziert die tägliche Menge.

Laut vieler Studien hilft zudem Sport besser als die meisten Medikamente, da durch die Bewegung vermehrt Endorphine und Serotonin ausgeschüttet werden, was wiederum für unser Wohlbefinden gut ist.

Pflanzliche Mittel wie Baldrian oder Johanniskraut können ebenfalls sehr gut funktionieren, da sie beruhigend wirken und die Interessefähigkeit wieder steigern (hat bei mir jetzt nix genützt, andere schwören aber darauf).

Und dann, wie ich es schon ansprach, ist die Ernährung das A und O. Bitte lasst Fertigprodukte und zu viel Zucker unbedingt weg!

Vitamin D und die B-Vitamine, vor allem B12, sowie Magnesium helfen außerdem ausgesprochen gut gegen Depressionen bzw. unterstützen den Genesungsprozess und verleihen wieder mehr Energie und Lebenslust – Ich spreche aus Erfahrung: Nicht umsonst fing ich schließlich an, mich so intensiv mit der Ernährung und allem was damit zusammenhängt, zu beschäftigen 😁.

Wer zudem erst leichte depressive Symptome an sich bemerkt, der sollte unbedingt darauf achten der inneren Antriebslosigkeit, solange es noch möglich ist, nicht zu sehr nach zu geben. Solange es noch geht, tut wirklich irgendwas und verkriecht euch nicht im Bett, sonst wird das Loch immer tiefer und größer.

Bei schweren Depressionen:

So, bei wem die Depressionen nun aber schon um einiges schlimmer sind – wer also wirklich schon keine Kraft mehr für irgendwas, keinen Sinn und keinen Antrieb mehr hat und wem vll sogar schon Selbstmordgedanken plagen, der sucht sich bitte schleunigst eine Therapie!

Die richtigen Ansprechpartner sind in diesem Fall Verhaltenstherapeuten, denn in der Verhaltenstherapie bzw. auch der kognitiven Verhaltenstherapie geht es u.a darum sich seine eigenen Gedanken- und Verhaltensmuster näher anzuschauen, denn leider begeben wir uns oft viel zu schnell, ohne das wir es merken oder bewusst etwas dafür können, in eine Negativgedankenspirale („alles ist schlecht, alle sind böse, alles an mir ist unausstehlich“ usw) die diese Depressionen erstmal auslösen bzw. stark verschlimmern.

Alles passiert auf freiwilliger Basis und mit einem guten Therapeuten klärt ihr im Vorfeld ab, was ihr wollt und was ihr braucht.

Die Erfolgschancen eine Depression mit einer Therapie wegzubekommen liegen übrigens bei 85-90% 😊!

Von Ärzten und Medikamenten bin ich jedoch nicht ganz so begeistert. Ein Psychiater kann wichtig sein um eine erste Diagnose zu stellen, oder aber auch um dich vorerst krankzuschreiben.

Was Antidepressiva angeht bin ich persönlich etwas vorsichtig. Leider werden sie nur viel zu häufig, viel zu schnell verschrieben, obwohl sie oft gar nicht nötig wären. Zudem sollte ein guter Psychiater eigentlich darauf bestehen das der Patient eine Therapie macht (denn leider machen gut 60% keine), wenn er ihm Psychopharmaka verschreibt. Meiner Meinung nach sollten diese nur das letzte Mittel sein, können aber bei sehr schweren Depressionen durchaus Sinn bringen, um den Betroffenen zumindest soweit stabil zu bekommen, sodass er eine Therapie auch beginnen kann.

Sie sollten aber NIEMALS dauerhaft eingenommen oder als Heilmittel angesehen werden! Psychopharmaka heilen euch nicht, sie unterdrücken nur die Symptome und wenn ihr nicht zusätzlich etwas gegen die Ursache macht, werdet ihr nie gesund, stattdessen sogar eher noch kränker, aufgrund der enormen Menge an Nebenwirkungen!

Was können Angehörige tun?

Ratschläge bringen nicht viel, obwohl ich durchaus der Meinung bin das man es ansprechen sollte, wenn der Betroffene nämlich einfach viel zu wenig Schlaf, dauerhaft Stress mit dem Partner usw. hat. Zwingt ihnen bloß nichts auf, von wegen ,,Du musst dies und das machen, sonst bist du ja selbst schuld“ (wie schon gesagt: Manches geht einfach nicht und dann braucht man Hilfe)!

Ansprechen sollte man es aber schon, denn manchmal fällt einem als Betroffener ja selbst oft etwas eigentlich offensichtliches einfach nicht auf.

Wenn ihr der Partner, die Mutter, der beste Kumpel oder sonst was seid, könnt ihr z.B selbst mit darauf achten das der Betroffene eine ordentliche Ernährung, Vitaminversorgung, Spaziergänge usw. bekommt. Nehmt ihn einfach öfters mal in den Arm und sagt ihm das alles gut wird und ihr das wieder hinbekommt – derjenige wird das kaum sofort freudig oder glaubhaft aufnehmen, dennoch sackert es in sein Unterbewusstsein und glaubt mir, auf Dauer bringt das was 😊.

Ihr könnt ihm helfen bei der Suche oder sogar selbst für ihn einen Therapeutenplatz finden (Voraussetzung!: Er will das auch).

Gebt ihm einfach wieder das, was er verloren hat – Hoffnung.

Wenn ihr selbst kaum Kraft habt, dann müsst ihr euch nicht selbst aufgeben, um am Ende selbst noch Depressionen zu bekommen, aber schaut dann wenigstens das der Betroffene Hilfe bekommt und nicht allein zurück gelassen wird, denn, wie gesagt, nicht selten endet so eine Depression auch im Selbstmord.

Ein Wort an die Betroffenen

In einer Depressionen verhält man sich oft auch nicht wie ein Musterschüler, dass ist normal und es ist vollkommen okay. Ihr müsst nicht den ganzen Tag funktionieren und wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht.

Setzt euch bitte nicht unter Druck (und als Angehörige setzt die Betroffenen nicht unter Druck), unter Druck wird es nur noch schlimmer.

Natürlich gibt es aber auch Ar*chlöcher, die unter Depressionen leiden und sich furchtbar benehmen oder schlicht alles ausnutzen was für sie getan wird – das müsst ihr nach eigenem Ermessen entscheiden, wie ihr damit umgeht, aber eine psychische Erkrankung ist kein Freifahrtsschein sich durchgehend rücksichtslos, respektlos und verletzend zu verhalten. Sollte das jemand tun, dann fühlt euch bitte nicht in der Verantwortung alles mögliche zu tun (inklusive euch selbst aufzugeben), damit es demjenigen besser geht. Ja er ist krank, deshalb aber noch lange kein hilfloses Baby

Sagt demjenigen wie ihr die ganze Sache empfindet und das er sich verletzend verhält – entweder ist es ihm egal und dann muss er eben selbst zusehen wie er zurecht kommt, oder (und das ist wahrscheinlicher) er hat sein Verhalten selbst gar nicht bemerkt.
Reden hilft immer irgendwie 🙃

Was sind Persönlichkeitsstörungen überhaupt?

Unsere Persönlichkeit, mit all unseren Emotionen, Verhaltensweisen, Denkmustern usw. wird geprägt von unseren Erfahrungen und Erlebnissen, von unseren genetischen Erbgut, vom Erziehungsstil unserer Eltern uvm. und ist im Normalfall relativ flexibel über den Laufe der Zeit, d.h sie verändert sich, ist erweiter- und auch veränderbar (negative Muster werden z.B abgelegt).

Eine Persönlichkeitsstörung kann man sich jetzt als einen relativ starren Stil weniger bestimmter (extremer) Verhaltensweisen vorstellen.

Je nachdem was wir erlebt haben und wie auch unser Grundcharakter mit allem versucht umzugehen, entwickeln wir eine Strategie, um in einer gefährlichen Situation zu überleben, indem wir uns anpassen (eine PS entwickelt sich immer Kindes-bis Jugendalter und ist auch nur dort noch umkehrbar –> d.h man entwickelt eine Borderline-PS usw. nicht im Erwachsenalter, nach dauerhaften Streß o.ä!)

So kann es jetzt z.B sein, dass ein sehr zwanghaftes oder ängstliches, aber auch aggressives Verhalten in die Persönlichkeit fest mit einfließt.

Die Sicht auf die Welt wird dort nicht mehr flexibel, sondern relativ starr aus einer bestimmen Schiene betrachtet. Ein krankhafter Narzisst KANN z.B nicht verstehen das er andere verletzt, weil er die Welt NUR aus seiner Perspektive betrachtet (mit Eigenwillen, Reflektion und Therapie kann man da aber natürlich schon etwas zu ändern).

Dadurch das sich bei einer PS die ganze Persönlichkeit quasi ein Stück Richtung eines Extrem verschoben hat (und nicht nur einzelne Verhaltensweisen), merken die Betroffenen von selbst meist auch nur selten das etwas nicht stimmt – für sie ist es ja normal. Meist kommen sie wegen anderer Beschwerden zum Psychologen, wo dann eben die entsprechende Diagnose gestellt wird.

* Edit (aus meinem Beitrag: Ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung):

Eine Kindheit, in der das Kind lernen musste sich an nicht normale Zustände anzupassen (wie z.B eine narzisstische Mutter, einen gewalttätigen Vater, eine überfürsorgliche Mutter, usw.) sind der Ausgangspunkt für Persönlichkeitensstörungen. Eltern die ihre Kinder extremen Verhaltensweisen aussetzen, erschaffen Kinder mit extremen Verhaltensweisen .

Psychosomatische Beschwerden

Soma = Körper

Wir sprechen heute also darüber wie die Psyche unseren Körper beeinflussen kann.

Was sind psychosomatische Beschwerden?

Viele Menschen, die an chronischen Erkrankungen wie Allergien, Herz-Kreislauf-Schwäche, Schmerzen (Rücken, Gelenke,…) usw. leiden, laufen oft jahrelang von Arzt zu Arzt und nehmen unzählige Pillen ein, ohne das sich eine sichtbare Besserung zeigt.

Der Grund dafür ist sehr oft, dass es gar keine offensichtlich, körperliche Ursache für diese Beschwerden gibt und daher auf „Gut Glück“ medikamentiert wird.
Unter somatoformen Beschwerden verstehen wir also ein Krankheitsbild, welches nicht auf eine rein organische Ursache zurückzuführen ist.

Sobald wir unter hohem Stress stehen, ist unsere Psyche und unser Gehirn zu ganz fantastischen Bestleistungen in der Lage, um diesen Stress zu kompensieren bzw abzuwenden. Doch hält dieser hohe Stresspegel an, ohne das etwas dagegen unternommen wird, braucht unsere Psyche ein anderes Ventil um „Druck abzulassen“ und sich zu äußern.

Wie äußern sich psychosomatische Beschwerden?

Im Prinzip hat jeder Mensch einmal im laufe seines Lebens irgendwelche somatoformen Beschwerden. Wenn wir richtig wütend sind, dann brodelt es oft in unserem Bauch oder nach einem heftigen Streit schmerzt auch schon einmal der Kopf.

Ein richtiges Beschwerdebild zeichnet sich aber erst ab, sobald diese Symptome über einen längeren Zeitraum (ca. 3-6 Monate) konstant auftreten.

Als kleines Kind litt ich z.B unter sehr starker Migräne, die oft bis zu 3 Wochen dauerhaft anhielt, sehr schmerzhaft war und sogar regelmässig mit einer halbseitigen Augenlähmung einherging.
Es wurde damals zumindest immer als Migräne bezeichnet, eine Diagnose gab es jedoch nie, denn trotz unzähliger MRT, Borreliose- und Bluttests usw. konnte nie eine körperliche Ursache festgestellt werden.

Diese konfusen Beschwerden fingen an als ich ungefähr 2-3 Jahre alt war und kamen mehrmals im Jahr, bis ich ca. 10 war, danach besserte sich die Dauer der Schmerzen zwar mit zunehmendem Alter, „verschwanden“ aber erst als ich den Kontakt zu meinen Eltern, vor einigen Jahren, endgültig abbrach (ich habe zwar heute noch oft Kopfschmerzen, aber im Vergleich zu damals ist das so gut wie nichts und meist mit Tabletten in den Griff zu bekommen).

Was da geschehen ist, war ein ganz „einfacher“ Fall von Psychosomatik – als Kind konnte meine Psyche viele Dinge nicht verarbeiten – als Kind weiß man ja noch nicht mal was eine Psyche ist 😅 – also hat mein Körper gesprochen und zwar eine sehr deutliche Sprache.

Viele Kinder leiden z.B an Bauchschmerzen, kurz nachdem sich die Eltern gestritten haben, sie in der Schule geärgert wurden ect. – achtet mal darauf (und nehmt es bitte ernst) 😉

Und bei uns Erwachsenen ist es ganz ähnlich – wenn wir unter dauerhaften Stress stehen (privat und/oder beruflich), den wir nicht verarbeiten (ich möchte fast behaupten, das auch die wenigstens von uns wissen bzw. gelernt haben, wie man das überhaupt richtig anstellt) spricht irgendwann unser Körper zu uns und zwingt uns zur benötigen (längst überfälligen) Ruhe.

Physisch betrachtet, haben die meisten bestimmt schon einmal davon gehört, wie wichtig und empfindlich unser Hormonhaushalt ist. Gerät er durcheinander, hat das meist drastische Folgen für unsere Gesundheit, wie z.B:

  • Gewichtszu- und abnahme
  • Herz-Kreislauf Probleme
  • Depressionen
  • Stimmungsschwankungen
  • Schlafstörungen
  • usw.

Unser Gehirn produziert im Stressfall das Hormon Cortisol, welches an sich auch einen wertvollen Zweck erfüllt, denn es steigert unsere Aufmerksamkeit, unterdrückt Vorgänge im Körper (wie z.B auch unser Immunsystem) und sichert uns damit wertvolle Energie. Es verzögert die Wasserausscheidung usw.

Im wirklichen Stressfall (wenn gerade ein Tiger oder eben der Chef 😅 vor uns steht) ist es also sehr nützlich. Schüttet unser Gehirn nun aber dauerhaft dieses (und andere) Stresshormon(e) aus – da wir uns eben in einem Dauerstresszustand befinden – dann hat das logischerweise auch Folgen für unseren Körper.
Die Psyche hat also sehr wohl einen extremen Einfluss auf unseren materiellen Körper 😉

Wie lassen sich die Beschwerden deuten?

Das ist recht umfangreich und lässt sich natürlich nie verallgemeinern. Aber wir nehmen mal einige Beispiele:

  • Der gebeugten Rücken und die Rückenschmerzen zeigen uns manchmal wie viel wir in unserem Leben aufgeladen und getragen haben (haben wir uns vll selbst ständig zurückgenommen?) .

  • Die knirschenden Zähne (Mund zupressen) und die damit verspannten Kiefermuskeln, wo wir geschwiegen haben, als wir hätten reden sollen (steht für das ein was ihr fühlt!).

  • Die Bauchschmerzen lassen uns oft unsere unterdrückte Wut sehen, die Ungerechtigkeit die wir empfinden.

  • Unser Kopf hämmert, wenn wir versuchen Dinge zu verstehen, die wir nicht zu begreifen in der Lage sind und unsere schlechter werdenden Augen? Manchmal verschließen wir die Augen vor dem was wir nicht sehen wollen, wo wir aber vll besser hinschauen sollten.
  • Wenn ich z.B über ein ganz bestimmtes Thema spreche, dann fängt meine Haut sehr an zu jucken…Die Haut ist unser größtes Organ und oft wird sie als das Spiegelbild unseres inneren, psychischen Zustands beschrieben. Die Ausdrucksmöglichkeiten der Psyche über unsere Haut sind also recht vielfältig, oft deuten Probleme mit der Haut aber auf ein frühes Bindungsproblem hin – das hat nicht gleich etwas mit einer Bindungsstörung (wie man sie von den „Helden“ aus Action-Filmen kennt) zu tun, sondern viel mehr damit, das es irgendwann Probleme in der Beziehung zu einem nahestehenden Menschen gegeben haben kann. Wer wenig Geborgenheit und Liebe erfahren hat und/oder wo es eine falsche Art von Nähe-Distanz Beziehung zu Bezugspersonen gab, dort kann sich dieses z.B oft über die Haut äußern.

  • Starke Unterleibsschmerzen oder fehlende Orgasmen können wiederum auf eine sexuelle Störungen hindeuten. Grund dafür muss nicht immer ein sexueller Missbrauch sein, sondern auch psychischer/emotionaler Missbrauch kann als Ursache in Frage kommen.

Selbstverständlich liegt die Ursache nicht immer in der Psyche. Wenn ich z.B hinfalle und mir ein Bein breche, bin ich einfach nur hingefallen und wer müde und schlapp ist oder chronisch übersäuert (aber auch da spielen die Stresshormone eine große Rolle), der ernährt sich höchstwahrscheinlich einfach nur völlig falsch (obwohl wir auch da wieder darüber sprechen könnten WARUM das so ist…😏)
Aber gerade wenn sich keine eindeutige, körperliche Ursache finden lässt, lohnt sich der Blick auf euren psychischen Zustand sehr 😉


,,Das Sichtbare ist die Verkörperung des Unsichtbaren.“

Rituelle/Organisierte Gewalt

Was ist rituelle/organisierte Gewalt?

Wenn sich Menschen zusammenschließen haben sie (fast) immer eine bestimmte Ideologie, derer sie folgen.

Wenn wir von ritueller Gewalt sprechen, sprechen wir also immer auch von organisierter und sadistischer Gewalt, d.h Menschen die geplant und gezielt körperliche, emotionale und/oder sexuelle Gewalt an Kindern, Jugendlichen und/oder Erwachsenen anwenden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Die Opfer werden vornehmlich durch die emotionale Gewalt (dazu zählt übrigens auch der Zwang zum sogenannten ‚Ekeltraining‘, also das Trinken von fremden Urin, das Essen von eigenen, sowie fremden Fäkalien und Erbrochenen usw.) in ihren psychischen Grundfesten gebrochen.

Durch physische, sowie sexuelle Gewalt wird dies nicht nur unterstützt, sondern gezielt schwere Traumata hervorgerufen, oft mit dem Ziel einer Dissoziative Identitätsstörung (1. können die Opfer dadurch kaum etwas verraten, weil sie einfach nichts davon wissen und 2. lassen sich so frei ,,programmierbare“ Persönlichkeiten, ganz nach dem Wunsch der Täter erstellen –> siehe Prostitution, Drogenschmuggel, usw.)

Zu ritueller/organisierter Gewalt gehört ein striktes Schweigegebot, meist unter Androhung von Mord und Folter. Ebenso wird das Opfer oft gezwungen selbst Straftaten (z.B Mord, sexualisierte Gewalt, ect.) zu verüben, um so das Schweigegebot zu unterstützen, indem das Opfer erpressbar wird – Ginge es an die Öffentlichkeit würde es sich selbst strafbar machen (wird ihnen zumindest erzählt), zudem wird auch gezielt mit Schuldgefühlen gespielt (Kinder werden oft gezwungen anderen Kindern oder auch Tieren schwere Gewalt anzutun, bis hin diese zu töten).

Diese Gruppierungen handeln oft im Rahmen eines bestimmten „Glaubenssystems“ – Satanisten glauben aber höchst selten an einen tatsächlichen Satan mit Satansgabel, bitte behaltet das im Kopf!

Der rituelle (sich wiederholende) Charakter dieser Taten (vor allem die physische Qual) hat selbstverständlich einen enormen Eindruck auf die Psyche der Kinder, spielt aber auch noch eine andere, wichtige Rolle.
Weiter möchte ich aber auf das Thema Rituale nicht eingehen. Wer mehr dazu sucht, findet ganz viel im Internet.

Welche Ziele verfolgen diese Gruppen?

Das ist recht komplex und lässt sich so pauschal kaum sagen. Abgesehen von der Machtausübung, sprechen wir jetzt aber erst einmal von der gezielten Persönlichkeitsspaltung.

Wie im Beitrag zur ,Dis‘ erwähnt, spaltet sich die Persönlichkeit der jungen Kinder bei langanhaltender, schwerer Traumatisierung.

Diese neuen Persönlichkeiten entstehen zum Schutz der Kinder. Nun ist es aber so das bestimmten Gruppierungen psychologische Phänomene eben auch nicht ganz unbekannt sind und sie diese auch gezielt einzusetzen wissen.

Wenn eine neue Innenperson entsteht, so ist diese erst einmal ein neuer Mensch auf dieser Erde, ohne Erinnerung, ohne Meinung, ohne Prägung. Ich vergleiche das immer gerne mit einem CD-Rohling, welcher nun völlig neu beschrieben werden kann.

Wir erinnern uns wie Kinder komplett das Weltbild ihrer Eltern bzw. ihrer Bezugspersonen übernehmen, da diese ja die einzigen sind, die ihnen die Welt zeigen können. Diese Rolle übernehmen jetzt die Täter, bei den neu entstandenen Innenpersonen.

So können nun z.B Persönlichkeiten entstehen die speziell darauf konditioniert sind Drogen zu schmuggeln, sexuelle Dienste zu verrichten oder eben im Extremfall sogar Schlimmeres zu tun. Um Himmels Willen soll das jetzt aber nicht heißen das Multiple Persönlichkeiten alle bösartige Killer sind.

D-E-F-I-N-I-T-I-V N-I-C-H-T!!! (Eine Dis entsteht zum Selbstschutz und jede Persönlichkeit die zu etwas Destruktiven programmiert wurde, besitzt trotzdem ein eigenes Denken und kann sich, mit viel Hilfe, Unterstützung und Empathie, von ihrer Konditionierung lösen)

Es geht nur darum zu veranschaulichen, dass es diesen Gruppierungen, in diesem Fall, darum geht „willige“ Sklaven zu erschaffen, welchen man dieses aber natürlich nicht ansieht.

Zu den Programmen der Innenpersonen zählen z.B schwere körperliche Reaktionen (wie u.a auch stumm werden) auslösen, sobald sie über die Geschehnisse sprechen wollen. Selbstmordprogramme sobald sie mit der Polizei in Kontakt kommen, Programme die schwere Krankheiten auslösen, Programme die Halluzinationen hervorrufen können, die einen keine Nahrung mehr zu sich nehmen lassen, usw.

(Mehr zum Thema Programmierung Hier)

Letztendlich bestehen solche „Programme“ allerdings auch nur aus Innenpersonen, die jeweils einzeln auf eine ganz bestimmte Handlung (durch schwere Gewalt) konditioniert sind. Per Trigger wird diese Handlung ausgelöst, welche zum Trigger und Handlung für die nächste Innenperson führt. Jede (zum Programm gehörige) Innenperson führt so nacheinander etwas aus (ein Programm wird eben abgespielt/geschaltet), von dem sie selbst nicht unbedingt Ahnung haben muss, was sie da eigentlich tut und welchen Sinn das hat.

Ein anderes Beispiel für organisierte Gewalt:

Auf dem Schwarzmarkt gibt es viele Videos, worauf schlafende Frauen vergewaltigt werden. Auch das gehört zu einem Industriezweig – Eine ganz einfache Möglichkeit an solche Videos zu gelangen, ohne weitere Strafverfolgung, ist z.b. einer bestimmten Personengruppe für diese Videos etwas zu bieten.

Stellt euch vor ihr seid ein Geschäftsmann und nun bietet ihr einem Haufen von Junkies (nur ein Beispiel) hochwertige und günstige oder vll sogar kostenlose Drogen dafür an, dass sie hin und wieder mal ein paar Frauen und junge Mädels (11/13/15/…) betäuben, ihren Spaß damit haben und all dies dann auf Video aufnehmen. Getauscht werden diese Aufnahmen dann gegen Drogen. Die Typen hatten ihren Spaß, die Mädels wissen nichts (konkretes) davon und der Geschäftsmann hat sein Produkt. Einfach, „schmerzlos“ und das Geschäft boomt.

Auch das ist organisierte Gewalt.

Indirektes SSV (Kompensieren, Süchte)

Im letzten Teil ging es um die klar sichtbare SSV.
Nun wenden wir uns dem selbstschädigenden Verhalten, welches nicht ganz so derart ersichtlich für die Umgebung ist, zu.

Was ist Kompensation?

Compensare ist lateinisch und bedeutet so viel wie „ersetzen“ oder „ausgleichen“.

Wenn Menschen etwas kompensieren, dann ersetzen sie also etwas, dass in ihrem Innersten fehlt bzw. versuchen ein Ungleichgewicht auszugleichen – Meist unbewusst natürlich.

Beispiele:

Bei der Sport- oder Schönheitssucht versuchen Menschen oft (nicht immer☝) einen sehr unsicheren und schwachen Selbstwert zu kompensieren, mit etwas das gleichermaßen wirkt, aber eben nicht ihr Innerstes (also das dauerhafte) sondern ihr Ego (das kurzweilige) anspricht.

Eine Frau, die z.B von einer Schönheits-Op zur Nächsten läuft, täglich 4 Stunden mit schminken verbringt oder ein völligst übertrainierter Mann (wo es also schon gesundheitschädlich wird), da kann man vermuten, dass genau das ihr größter Mangel ist. Das sie sich nämlich selbst nicht schön finden (nur ist das ihr Innerstes, welches sie nicht mögen und lässt sich daher nicht äußerlich beheben).

Bei Menschen die krankhaft viel arbeiten oder sehr perfektionistisch sind, lässt sich davon ausgehen (pauschalisieren lässt sich das aber niemals!), dass sie sich selbst nicht gut genug sind und daher immer diesen Drang verspüren noch mehr, noch weiter zu machen – irgendetwas zu erreichen. Wenn ich mich selbst nicht gut genug finde, dann habe ich das Bedürfnis nach Außen hin zu zeigen WIE wertvoll ich doch aber bin.

Ich habe z.B auch einen total perfektionistischen Trieb in mir drin. Ich will ständig bloß keinen Fehler machen, da ich das Gefühl habe sonst nicht genug für andere zu sein. Das hat den Vorteil, dass ich sehr schnell lerne, aber den Nachteil, dass ich im Prinzip nie wirklich zufrieden mit mir sein kann – Perfektion ist ein utopisches Ziel und wird niemals nie erreicht werden, weil es einfach unmöglich ist es jeden und zusätzlich noch sich selbst, zu 100% recht zu machen.

Wer krampfhaft Einkaufen gehen muss, der könnte versuchen eine innere Leere, mit dem Anhäufen materieller Güter, zu füllen.

Bei stark ausgeprägt sexuell wechselnden Partnern wird oft eine fehlende oder fehlerhafte Beziehung zu einer damaligen Bezugsperson kompensiert.

Die typische Adrenalingier kann wiederum eine Ablenkung von Problemen sein oder ein sich, durch ein inneres Leeregefühl, spüren wollen oder teilweise können dahinter sogar wirklich schon indirekte Suizidabsichten stecken.

Usw.

Ihr versteht das grobe Prinzip?

Das Innerste wird versucht durch etwas Äußeres (weil leichter greif- und sichtbar) zu ersetzen oder dadurch davon abzulenken („nicht spüren wollen“).

Wer schlecht drauf ist und deshalb eine Tafel Schokolade isst, macht übrigens genau das Gleiche – er kompensiert ein inneres, schlechtes Gefühl 😉.
Jetzt werden manche sagen: „Ja, weil die Schokolade ja auch Glücksgefühle auslöst und uns daher besser drauf sein lässt“ – Ja 😄, aber genau das machen alle anderen Kompensationsmöglichkeiten auch 🙃

Dann haben wir da natürlich noch die:

Kompensationsmöglichkeiten durch Alkohol, illegale Drogen und Medikamente

Ich habe z.B früher sehr oft zum Alkohol gegriffen, wenn es mir schlecht ging.

Was habe ich kompensiert? Definitiv Einsamkeit.

Menschen waren zwar immer irgendwie um mich herum, aber sehr, sehr selten Menschen, bei denen ich das Gefühl hatte, da wäre mehr Interesse als diese oberflächliche Show, die ständig alle abziehen. Ich denke der ein oder andere weiß was ich meine.

Und dann war da damals auf jeden Fall das ein oder andere Gefühl das ich unterdrücken wollte bzw. einfach nicht wusste damit umzugehen.

Auch zu anderen Substanzen habe ich eine zeitlang gegriffen. Gerade aufputschende Mittel, bei denen ich nicht schlafen musste und die mich meine Gefühle nicht mehr so sehr spüren ließen, waren bei mir beliebt. Es gab Zeiten, da wollte ich einfach nicht mehr einschlafen – einschlafen, aufwachen, träumen…

Süchtig war ich übrigens nie, auch wenn mir das gerne ständig jeder an jeder Ecke unterstellen wollte 😌 (lustig fand ich da die Leute, die sich am Tag 10g Amphetamin durch die Nase zogen oder 5g Gras pro Tag rauchten und mir dann erzählen wollten, ich solle mal weniger trinken…..Mehr sag ich dazu jetzt nicht) – Also mit süchtig meine ich, dass ich nie die Nase zum Aufstehen oder Funktionieren gebraucht habe. Beim Alkohol sah das eine zeitlang schon anders aus, aber Gott sei Dank kam es da nie zu einer körperlichen Abhänigkeit.

Ein Grund dafür war, meiner Meinung nach zumindest, das mir stets zu jeder Zeit bewusst war das ich kompensiere.

Die wenigen Male, als mich jemand fragte warum ich tue was ich tue (und wo ich bei der Antwort keine Angst vor direkten, negativen Folgen für mich hatte), habe ich immer ehrlich geantwortet und auch mir selbst habe ich in diesem Zusammenhang nichts vorgemacht. Vllt nützte das was…

Die Sucht fängt erst da an, wo die Kompensation unbewusst ausgeführt bzw. geleugnet wird, denn erst dann beginnt man den jeweiligen Ersatz als dringend benötigtes Mittel anzusehen (weil es den Ausgleich für etwas schafft, dessen Hintergrund man nicht versteht, verstehen will oder verstehen kann) und das sind dann meistens auch die Leute, mit denen es wirklich keinen Spaß mehr macht, da sie ihre eigenen unterdrückten Sorgen und Probleme auf dich projizieren und selbst immerzu auf der Stelle tappen – wo es einfach kein Weiterkommen mehr gibt (und das sind z.B viele der Menschen, die ständig darüber reden wie „hart“ sie „feiern“, die aber nur noch zum Totalabschuss weggehen).

Was kann ich tun?

Das Wichtigste ist also erstmal, dass sich der Betroffene darüber im Klaren ist, das seine Verhaltensweisen einen Grund haben.

Wer weiß warum und mit was er gerade kompensiert, der kann sich langsam eine Alternativmöglichkeit einfallen lassen – also was kann er tun um das eigentliche Problem zu lösen und damit nicht weiterhin zu kompensieren bzw. zu verdrängen.
[ D.h alles übrigens nicht, das jede Art von Konsum direkt eine Kompensation ist – man kann sowohl mit Alkohol, wie auch mit anderen Sachen einen entspannten Abend haben, OHNE deshalb gleich unter einem psychisches Problem oder einer Sucht zu leiden. Man kann ja auch Sport treiben oder Sex haben, ohne deshalb gleich danach süchtig zu sein ]

Ich persönlich habe irgendwann mal begonnen, konsequent auf Alkohol etc. zu verzichten. Das ging ungefähr 1 Jahr lang so und auch heute trinke ich nur etwas, wenn ich mich mit einer Freundin treffe (Geburtstag, Spieleabend, usw.), aber nicht mehr wenn es mir schlecht geht, also ich betreibe nicht mehr dieses Betäuben, wie früher.

Zugegeben war das allerdings ein längerer Weg und in der Anfangszeit bestand in meinem Kopf die Verbindung: „Mir geht es schlecht. Ich will das mit irgendwas wegmachen“ noch ganz stark. d.h ich musste diesem Drang schon jedesmal dolle widerstehen. 2019 gab´s diesbezüglich auch noch einmal einen Rückfall, wo ich kurzzeitig, als es mir schlecht ging, nochmal zum Alkohol griff. Und wer weiß ob das nicht wieder nochmal vorkommen wird…Ich weiß mittlerweile jedoch, dass jeglicher Konsum, zur Kompensation, das Problem am Ende nur größer und dadurch schlimmer macht und das will ich definitiv nicht mehr.

Als Angehöriger:

Macht dem Betroffen klar das alles eine Ursache hat und seid für ihn da, aber um Himmelswillen lasst diese dummen Ratschläge 🤦‍.

Wer Ratschläge verteilen will, der sollte dann auch helfen. Mir hat z.B immer nur jeder gesagt was ich falsch mache und was ich lassen soll, aber mir war selbst stets bewusst, was gut und was nicht gut ist.

Ich habe kompensiert, weil ich keine andere Möglichkeit gesehen habe, weil ich allein völlig überfordert mit allem war und Ratschläge, sowie das Verurteilen, wenn ich diese nicht einhalte, haben mir dabei nicht geholfen. Die Menschen ließen mich mit meinem Kernproblem ja trotzdem allein.

Es war nach dem Ratschlag also alles wie vorher, nur mit dem zusätzlichen Druck: „Wenn du nicht machst, was derjenige sagt, dann will er nichts mehr mit dir zu tun haben“, aber den Ratschlag befolgen ging auch nicht, weil damit ja nicht mein Problem gelöst war, das erst zum Kompensieren geführt hat. You know? 😅

Wenn ihr also nicht in irgendeiner Art und Weise helfen wollt oder könnt, dann haltet eure Klappe, hört auf zu verurteilen und schaut darauf wo ihr selbst kompensiert.

Mein Ex-Freund hat mich damals z.B nach der Vergew*ltigung beschimpft, dass ich das verdient habe, weil ich ein scheiß Junkie bin (glaubt mir, ich habe nicht einmal annähernd in einem Monat konsumiert, was andere an einen Tag weghauen ) und das doch so wollte und bla bla bla …. Mal abgesehen das er und diese ganze Situation, die er fabrizierte, zu vielem beigetragen haben und er gar nicht das recht gehabt hätte, dass also zu sagen (niemand hat das!), sieht er mittlerweile selbst ziemlich ähnlich aus, wie diese krankhaften, gedopten Bodybuilder…😉.

Das Gleiche ist es mit Medikamenten:

Der eine wirft den anderen vor, dass er kifft oder sonst was, nimmt aber selbst brav jeden Tag seine Medikamente.
(Mir muss den Unterschied sowieso noch einmal jemand erklären, warum Medikamente okay und illegale Drogen es nicht okay sind🤷‍ Amphetamine z.B werden noch heute in der Medizin eingesetzt, als weißes Pulver ist es aber böse, Pfui, der Teufel🤦‍ Ich heiße Drogen deshalb ABSOLUT NICHT GUT, aber für mich ergibt sich da kein Unterschied zu legalen Medikamenten oder Alkohol – beides finde ich mindestens genauso schlimm und schädlich).