Was sind Träume?

Die Wissenschaft ist sich bis heute uneins darüber, welchen Zweck unsere Träume überhaupt erfüllen sollen. Warum träumen wir? Warum erinnern wir uns manchmal daran und manchmal nicht?


Allgemein sprechen wir davon, dass Träume sich mit unseren Alltagserlebnissen beschäftigen. Viele sind deshalb sogar der Meinung das wir auf unsere Träume nicht sehr viel geben bräuchten oder sollten.
Gehen wir nun aber davon aus das Träume unser Erleben, unsere Gedanken und Gefühle reflektieren, also all das was wir im Wach-Bewusstsein erleben, dann lohnt es sich doch allemal seinen Blick näher darauf zu richten, denn wissen mir nicht spätestens seit Freud, dass unser Bewusstsein nur einen sehr kleinen Teil ausmacht? Das ein Großteil der Dinge die wir wahrnehmen und fühlen, gar nicht erst in unsrem Alltagsbewusstsein ankommt?

»Was der Traum zeigt, ist der Schatten dessen, was an Weisheit im Menschen vorhanden ist, selbst wenn er im Wachzustand nichts davon wissen mag…Wir wissen nichts davon, weil wir unsere Zeit mit äußerlichen und vergänglichen Dingen vertrödeln und dem, was in uns real ist, keine Aufmerksamkeit schenken.«

Paracelsus

Im täglichen Leben benutzen wir überwiegend unsere linke Gehirnhälfte, die logische, rationale, die, die über Sprache kommuniziert. Doch dann gibt es da ja noch mehr.
Könnten wir schließlich alle Fragen mit unserem rationalen Verstand klären, gäbe es keine unklaren Sorgen, Gedanken, Gefühle und Krankheiten mehr.

Träumen wir, dann ist es für uns völlig normal, wenn uns ein Elefant verfolgt, wir gegen Monster kämpfen müssen, uns ein Arm mehr wächst oder wir sogar Weltmeister im Fußball werden.
Träume drücken sich also in einer besonderen Art von Bildersprache aus und sobald man sich darüber klar ist, wird man erkennen das der Elefant oder das Monster jemanden oder etwas symbolisiert, der oder das einen erschreckt oder zu erdrücken droht. Das uns ein Arm mehr wächst, weil wir uns im Alltag den täglichen Aufgaben nicht mehr gewachsen fühlen und wortwörtlich einen Arm mehr dazu bräuchten, um alles zu schaffen.


Lernen wir unsere Träume zu deuten, lernen wir also auch ungemein viel über uns selbst. Wir können unbewusste Muster aufdecken, Sorgen aus dem Weg räumen, die uns nicht mal als Sorgen bekannt waren oder geheime Wünsche, Sehnsüchte oder auch Talente aufdecken – Kurz: Wir können uns dadurch selbst besser kennenlernen und weiterentwickeln.

Was wir daran auch erkennen ist, dass sich Träume über eine sehr dramatische, übertriebene Art äußern. Nur so können wir allerdings ihre Botschaften erkennen.
Würde es reichen zu sagen ,,Hey, du bist unglücklich in deiner Beziehung.“, dann könnte uns jeder gute Ratschlag der Freundin zur Erleuchtung führen, meist verstehen wir aber erst, wenn wir es fast schon übertrieben bildhaft vor Augen geführt bekommen.
Träume reflektieren ja nicht nur die kleinen Dinge, die uns im Wachbewusstsein entgangen sind (wie z.B die nonverbale Kommunikation unseres Chefs, die aussagt das wir uns dringend vor ihm in Acht nehmen sollten, während seine Worte jedoch stets sehr freundlich sind und uns damit täuschen), sondern auch eine enorme Menge an Gedanken und Gefühlen, die uns im Alltagsbewusstsein entgangen sind. Die tief irgendwo in uns liegen und uns beeinflussen, ohne das wir es merken.
Sehen wir die Träume also als Sprachrohr unseres Herzens an, als Kommunikationsmittel unserer Seele mit uns zu sprechen oder für die Martialisten: Die Sprache der rechten Gehirnhälfte, dann ergibt einiges umso mehr Sinn.


Und warum sollte uns das überhaupt interessieren? Warum sollten wir darauf hören?
Weil wir eben nicht nur äußerlich funktionieren, solange wir auch nur einem Gedanken denken oder ein Gefühl fühlen, solange etwas innerlich in uns stattfindet, funktionieren wir auf der Inneren und Äußeren Ebene gleich und ignorieren wir die Eine, geraten wir ins Ungleichgewicht.
Der Verstand kommuniziert über Sprache und Zahlen und die rechte Gehirnhälfte über Gefühle und Bilder.
Es ist allerdings fast ein bisschen wie bei dem Spiel ,,Scharade“, wo man durch pantomimisch dargestelltes, erraten muss was gemeint ist 😅.

»In jedem von uns steckt ein anderer, den wir nicht kennen. Er spricht mit uns in Träumen und sagt uns, wie anders er uns sieht als wir uns selbst. Wenn wir uns in einer schwierigen, ausweglosen Lage befinden, kann er uns daher manchmal ein Licht aufstecken, dass unsere Haltung radikal ändert – eben die Haltung, die uns in eine schwierige Lage gebracht hat.«


C.G.Jung

Und warum können wir uns nicht immer
erinnern?

Auch diese Frage ist bis heute nicht restlos geklärt.
Eine neuere Hypothese stützt sich auf die (bewiesene) Tatsache, dass unser Gehirn nach dem Aufwachen bis zu 15 Minuten braucht, um zu voller Leistungsfähigkeit „hochzufahren“. In dieser Phase arbeitet vermutlich auch das Gedächtnis nur eingeschränkt und vermag Trauminhalte deshalb nicht immer nachhaltig zu speichern. Das erklärt warum es sinnvoll ist, seinen Traum direkt nach dem Aufwachen zu notieren, jedoch nicht warum uns manche Kindheitsträume noch heute so lebhaft in Erinnerung sind, als wären wir eben erst daraus erwacht.
Es scheint so, als würden uns die wichtigsten Botschaften bzw die emotional stärker (positiv wie negativ) besetzten Träume fester in Erinnerung bleiben.
Träume die uns nicht mehr aus dem Gedächtnis weichen, lohnen sich also allemal näher anzuschauen.

I

Mobbing

Was ist Mobbing?

Mobbing ist schwere, psychische Gewalt und zwar der übelsten Sorte, da hier bewusst direkt auf den Selbstwert eines Menschen gezielt wird (und gerade in der Gruppe, kann man sich kaum wehren).
Und nein, dass ist nicht nur mein subjektives Empfinden, sondern von schwerer, psychischer Gewalt wird laut Definition geredet.
Zum Mobbing zählt:

  • das Schikanieren des Opfers
  • das Auslachen
  • das Verleumden
  • das Demütigen (jeglicher Art)
  • die soziale Ausgrenzung (,,DICH wollen wir
    nicht dabei haben!“)
  • ständige Kritik an der Person selbst (,,Guck
    mal wie hässlich du bist“ – ,,Du bist so
    dumm“ – ,,Wer will so jemand ekliges wie
    dich schon haben?“)
  • Gewaltandrohung oder sogar -ausübung
  • Machtmissbrauch (z.B eine ganze Gruppe
    gegen eine Person oder der Chef gegenüber
    seines Angestellten)
  • und jegliches weiteres seelisches Quälen
    und Verletzen

All das wird zudem regelmäßig ausgeführt und ist keine einmalige Handlung. Dann kann es nur eine Person sein, die mobbt, meistens sind es aber mehrere, die sich zusammenschließen. Und ja, Mobbing kann überall stattfinden – in der Schule, auf der Arbeit, in der Familie (in meinem Elternhaus, also beide Elternteile geschlossen zusammen, war das eigentlich Gang und Gebe mir gegenüber – also alles, von ausgrenzen und plötzlichen ignorieren, auslachen, spotten, nachäffen über Demütigungen, bloßstellen privat oder in der Öffentlichkeit, Beleidigungen, usw.) , im „Freundes“kreis oder sogar in der Beziehung.

Praxisbeispiele:

Also ich selbst hab das Mobbing gar nicht so krass abbekommen früher. So richtig weiß ich das aber, ehrlich gesagt, auch nicht mehr, dazu fehlen mir einfach zu viele Erinnerungen an die Schulzeit. Ich weiß nur das ich tierisch ungern zur Schule gegangen bin und in den Pausen hab ich versucht irgendwohin zu verschwinden oder mich in Büchern zu verkriechen. Da waren schon viele Momente dabei wo ich ausgelacht oder rumgeschubst wurde (das Auslachen fand ich am schlimmsten, da das meine Eltern auch zuhause immer mit mir machten. Und dann gab es natürlich diverse Beleidigungen und abschätzige Blicke und immer wieder das Gefühl ,,Die wollen dich nicht. Du bist falsch. Deine bloße Existenz stört sie bereits. “ und auch an angespuckt werden kann ich mich noch erinnern – vor allen Kindern im Schulbus – das war so demütigend), aber wir wollen jetzt erstmal von den wirklich schlimmen Fällen reden:

Eine meiner Freundinnen hatten sie richtig auf den Kicker. Die wurde in die Schultoilette gezerrt, im Schrank eingesperrt (wofür SIE dann Ärger vom Lehrer bekam), geschubst, beleidigt, ausgelacht, ihre Sachen weggenommen, Lügen über sie erzählt, geschlagen (sie wurde von einem Klassenkameraden so fest in den Bauch/Unterleib geschlagen, dass die ärztliche Sorge bestand das sie überhaupt keine Kinder bekommen kann und sie erlitt tatsächlich auch mehrere Fehlgeburten), usw. Wenn sie heute über ihre Erinnerungen daran spricht, tut es mir einfach nur so unendlich weh (vor allem da ich leider auch nicht unschuldig war). Sie ist so ein toller Mensch. Was ich richtig schlimm fand, waren die („coolen“) Mädels eine Klasse über uns, die spielten ihr vor das sie mit ihr befreundet sein zu wollen, nur um sie dann richtig fies auflaufen zu lassen.

Das ging eigentlich jeden Tag so, bis sie irgendwann die Schule wechselte und dort ging es…naja…es war zumindest nicht ganz so extrem.
Wenn ich mich heute mir ihr unterhalte, wird mir das Ausmaß dessen erst einmal richtig bewusst, was das mir ihr gemacht hat.

Meine andere Freundin wurde ebenfalls beleidigt, bespuckt, ausgelacht, Behauptungen aufgestellt, Sachen weggenommen und es wurde sogar ihre Kleidung angezündet. Die war zwar nicht das Daueropfer, hatte es mit den Attacken aber keinen Deut besser.

Die Tochter dieser Freundin wird mittlerweile auch in der Schule gemobbt. Sie hat sich einmal zur Wehr gesetzt und die Federmappe nach dem Täter geworfen, daraufhin hat SIE Ärger von der Lehrerin bekommen (das Muster, dass das Opfer die Schuld und Konsequenzen bekommt, wiederholt sich ständig) . Und wisst ihr warum das Mädel gemobbt wird? Weil sie 5kg mehr auf den Rippen hat (und selbst wenn sie 50kg zu viel hätte – überlegt euch mal diese Absurdität, jemand aufgrund seines Körpergewichtes als Mensch abzuwerten!). Wisst ihr was sich so ein Kind dann fragt? ,,Was ist falsch mit mir?“ und wisst ihr was?: NICHTS!

Warum wird gemobbt?

Aus unterschiedlichen Gründen. Es gibt ja zum einen auch erstmal unterschiedliche Arten von Mobbern:

1.) den Initiator (der sich ein Opfer rauspickt und auch immer wieder dafür sorgt das der Gesprächsstoff über das Opfer nicht abreißt) –> da fällt mir z.B sofort eine aus unserer Parallelklasse ein oder meine
damalige, vorübergehende Chefin in der Ausbildung.

➡️ Unbehandelte Soziopathen und Narzissten sind übrigens oft (wenn auch nicht immer) die perfekten Initiatoren, denn egal was dem Opfer passiert, selbst wenn es sich vll sogar etwas antut, es juckt sie meist einfach nicht – Sie sind im Recht, das Opfer hat selbst Schuld. Aber auch Menschen die sich einfach selbst nicht die Bohne ausstehen können, brauchen jemand anderes, um sich durch dessen Abwertung, selbst besser zu fühlen

2.) die ,,Flying Monkeys“ (den Begriff. schnappte ich letztens wo auf und der ist SO passend) –> das sind die ,,guten Freunde“ des Initiators, die jeden Scheiß glauben und mitmachen, die der erzählt.

➡️ das sind sowas wie die Soldaten der Regierung, die denken selbst nicht viel (sie befolgen schließlich „nur“ Befehle) , handeln aber aus voller Überzeugung. Die haben meist gar nicht immer selbst einen gebrochenen Selbstwert, sondern denken einfach nur nicht soviel drüber nach, was sie da gerade anstellen und warum. Die finden das meist einfach „witzig“ oder glauben sie hätten das Recht dazu, weil der andere ja nun mal dick ist oder ne schiefe Nase hat

3.) die Gelegenheitsmobber –> die machen ab und zu mit, wenn sie gerade nichts besseres zu tun haben, sollte deren Laune gut sein, reden sie aber auch ganz normal mit dir.

➡️ das fällt in den Bereich Gruppendynamik, auch die machen sich wenig Gedanken darüber was sie anrichten, haben aber gar nicht pauschal ein Problem mit dir, sondern lassen sich einfach „mitreißen“

4.) die „Hauptsache-ich-werde-nicht-gemobbt“ Mobber –> die mobben mit, aus dem Grund das nicht sie gemobbt werden, wenn ein
anderer dran ist.

↪️ dazu gehörte übrigens ich 🙋‍
Jap, ich war früher leider überhaupt kein Engel . Ich habe meine Freundin damals auch ziemlich drangsaliert. Mir klappt jedes Mal aufs Neue die Kinnlade herunter, wenn sie erzählt was ich damals gemacht habe. Sie sagt das nie in einem anklagenden Ton, weshalb ich sie jedesmal wieder frage wie sie das schafft und das es krass ist, dass sie heute überhaupt mit mir redet (wir hatten viele Jahre keinen Kontakt, von meiner Seite aus sogar).

Ich war zwar noch nie der Typ, der groß zusammen mit der Masse agiert, trotzdem habe ich unmögliche Sachen gerissen. Sie hat erzählt das ich ihr z.B Briefe geschrieben habe, wo ich so tat als wäre ich einer der Jungs, der auf sie steht. Ist das nicht widerlich? Oder das ich auch plötzlich nicht mehr mit ihr geredet und über sie gelästert habe. Sogar zu Erpressung, etc. kam es von meiner Seite aus. Ich weiß wirklich so gut wie fast gar nichts mehr aus dieser Zeit, aber das ist ja keine Rechtfertigung. Das macht ja das, was passiert ist, nicht ungeschehen. Nicht für sie. Und ich denke schon das in meinem Kopf bestimmt rumging, das nicht ich dran bin, wenn sie es ist, die leidet.

Aber nochmal: So etwas ist NIEMALS eine Rechtfertigung! Die Gründe dafür anzuerkennen hilft sich selbst nicht zu verurteilen und in der Schuldspirale hängen zu bleiben, aber das spricht einen nicht von der Verantwortung der eigenen Taten frei.

‼ Keine dieser 4 Formen ist okay ‼

Nicht einmal ansatzweise. Egal welche Erklärung man dafür hat.
Passt auf: Ich denke, ich war als Kind sehr komisch. Ich kann daher verstehen warum andere Kinder mich nicht einzuschätzen wussten und was fremd oder komisch ist, wird prinzipiell gerne abgelehnt. Nur war es aber so, dass ich ja nicht ohne Grund komisch war. Ich meine, kein Kind kommt ,,komisch“ zur Welt. Zuhause war es Mist und wenn ich in die Schule kam, war es auch Mist – Natürlich schlägt sich das auf dein Verhalten nieder. Das Gleiche war es mit meinen Freundinnen, beide hatten ein schwieriges Elternhaus.

❗Daher Merke❗


–> beim Mobbing werden sich immer die
Schwächsten rausgesucht (und das ist
ARMSELIG und KEIN Zeichen von Stärke!)

‼ MOBBER SIND TÄTER – KEINE OPFER ‼

Mir Wurst mit welcher rührseligen Geschichte einer ankommt, was für ne schlimme Vergangenheit er hatte oder das er sich doch nur wehren müsse oder sonst was.
Wenn dir die Fresse von jemanden nicht passt, denk dir deinen Teil und geh weiter.
Du hast NICHT DAS RECHT jemand als Mensch abzuwerten, nur weil DIR irgendwas nicht passt. Punkt.

Spätestens als Erwachsener sollte man das checken und sich, auch wenn man in der Kindheit Mobber war, aufrichtig beim Opfer entschuldigen. Nicht mit der Intention einem würde alles vergeben und vergessen (womit man eh nicht rechnen sollte), sondern aus ernsthafter Reue. Auch wenn das für das Opfer nichts ungeschehen macht, ist ehrlich zuzugeben das man sich falsch verhalten hat und das Opfer gar nicht das Problem war, etwas immens wichtiges. Nicht für euch, sondern für das Opfer.

Was sind die Folgen von Mobbing?

  • Zerstörter Selbstwert (sowie Selbstvertrauen/-bewusstsein)
  • Depressionen
  • soziale Isolation
  • PTBS bis komplexe PTBS
  • dauerhafte Angespanntheit
  • Schreckhaftigkeit
  • Alpträume und Schlafstörungen
  • Nervosität
  • Panikattacken
  • Übelkeit
  • somatoforme Beschwerden wie Migräne, Bauchschmerzen (Magen-Darm Trakt), Hautkrankheiten wie Neurodermitis können begünstigt werden, und weitere
  • Erschöpfungszustände
  • selbstverletzenden Verhalten [da werden Kinder (od. Erwachsene) zuhause und/oder in der Schule (od. Job) fertig gemacht und dann wird sich noch darüber beschwert und lustig gemacht, dass sie sich selbst verletzen, weil sie anders nicht mehr mit dem Druck umzugehen wissen – Mal zum drüber nachdenken, wie krank das ist! ]
  • und SELBSTMORD! (Mobbingopfer tragen also nicht nur lebenslange, seelische Narben (und große und tiefe noch dazu) davon, sondern sie können unter der Last auch völlig zusammenbrechen und sich das Leben nehmen. Nicht wenige junge Schulkinder begehen allein wegen des Mobbings Selbstmord. 8-Jährige!)
  • Auch extreme Schamgefühle können ein Leben lang bestehen bleiben (nur wofür sollen sich die Opfer eigentlich schämen?! Sie haben nie etwas falsch gemacht!)

An die Opfer:


IHR SEID GUT SO, WIE IHR SEID!


Wenn andere ein Problem mit euch haben, ist das DEREN Problem. Man kann ein Problem normal ansprechen und man muss sich auch nicht mögen (dann geht man sich eben einfach aus dem Weg), aber sobald jemand mobbt, geht es nicht mehr um etwas ernsthaftes, das ihr falsch gemacht habt, sondern es geht ausschließlich darum euch abzuwerten (egal wie und warum) und das tun nur Menschen, die sich selbst so abstoßend finden, dass sie sich irgenwie (auf Kosten anderer) erhöhen müssen.

Ja, das kann ebenfalls an einem problematischen Elternhaus des Mobbers liegen, an narzisstische Elternteilen usw. Das sind die Gründe (die tatsächlich wichtig sind zu verstehen, um so selbst begreifen zu können das es niemals um einen Selbst ging, man also weder falsch ist noch etwas falsch gemacht hat, sondern immer nur um den Mobber, das waren seine Probleme, ihr musstet nur herhalten – Was andere mit euch anstellen hat nie etwas mit euch zu tun, auch wenn man durch schlimme Taten immer wieder dieses Gefühl bekommt und auch die Täter selbst etwas anderes behaupten), aber eben niemals eine Entschuldigung.
IHR SEID VÖLLIG IN ORDNUNG, DEREN VERHALTEN IST FALSCH.
Vergesst das bitte nie ❤

Emotionale Gewalt

Gerade emotionale Gewalt wird in unserer Gesellschaft noch immer sehr gerne bagatellisiert oder sogar ignoriert.
Ganz zu unrecht, wie ich finde.
Sprechen wir nämlich von sexueller oder physischer Gewalt und den darauffolgenden Schäden für die Opfer, so weiß meist jeder relativ schnell was gemeint ist. Wusstet ihr aber das emotionale Gewalt ganz ähnliche Folgen für die menschliche Psyche und den Körper haben kann?
Im MRT lassen sich z.B die gleichen neuronalen Veränderungen im Gehirn durch emotionalen Missbrauch feststellen, wie auch durch sexuelle oder physische Gewalt.

(Mehr Infos dazu Hier und Hier)

Was verstehen man unter emotionaler Gewalt/emotionalen
Missbrauch?

Wer jemanden missbraucht, der nutzt diesen, gegen seinen Willen, für die eigenen Zwecke aus. Was beim physischen und sexuellen Missbrauch auf der körperlichen Ebene stattfindet, geschieht beim emotionalen Missbrauch auf der psychischen/emotional bzw. zwischenmenschlichen Ebene und genau dort sind die Folgen der Gewalt sowohl für das Opfer, wie aber auch für Außenstehende kaum äußerlich sichtbar. Dies ist auch ein Grund dafür, warum diese Form des Missbrauchs gerne mit Sätzen wie:

  • ,,Hab dich doch nicht so.“
  • ,,Ich glaube, du übertreibst.“
  • ,,Das war doch nur ein Spaß! Sei nicht so eine Spaßbremse!“ oder
  • ,,Ich verstehe gar nicht wo dein Problem liegt? Da war doch gar nichts weiter.“

usw. abgetan wird.

Emotionale Gewalt gegen andere wird meist dann angewandt, wenn ein fehlendes oder ‚fehlerhaftes“ Gefühl kompensiert werden muss. Wenn sich der Vater (bzw. die Mutter) oder der Ehemann(-frau) z.B selbst stark minderwertig fühlt, dann gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten wie er(sie) damit umgehen kann. Eine dieser Möglichkeiten wäre u.a das er dieses Gefühl der Unterlegenheit, gegen eins der Überlegenheit austauscht. Und wie erreicht er das?

Indem er einen Schwächeren (Kinder, Partner, usw) z.B mit demütigenden Worten straft, ihn auslacht, herabwürdigt, usw.
Selbstverständlich muss das aber natürlich nicht immer am Gefühl der Minderwertigkeit liegen, manchmal kann es auch eine innere Leere sein, „schlichte“ Wut, die nicht anders auszudrücken gewusst ist. Hass (der aber meistens vom Täter auf sich selbst bezogen ist und nur auf andere ungelenk wird) ect.

Es ist so, das emotionale Gewalt meist von nahestehenden Personen ausgeübt wird (also dem Partner, Familienmitgliedern, „Freunden“, oder auch von Nachbarn, Mitschülern, Lehrern, Kollegen, dem Chef – allen, zu denen man eben in irgendeiner Form eine Beziehung aufgebaut hat), da der Täter eine enge Bindung zum Opfer benötigt, um „erfolgreich“ zu sein. Im „besten Falle“, eine Beziehung in der der andere in irgendeiner Art und Weise unterlegen und/oder auf den Täter angewiesen ist.

Wichtig ist hierbei: Nicht in jeder Beziehung, in der es Probleme gibt oder die unfreundlich auseinander geht, wendet der Partner gleich psychischen Missbrauch an. Der richtige Gewalttäter handelt aus Vorsatz, auch ohne die Motivation für sein Handeln zu erkennen und mit der bewussten Absicht, das Opfer in irgendeiner Form zu quälen. Eine Veränderung seines Verhalten zu erwägen, kommt ihm dabei selbstverständlich auch nicht in den Sinn, ganz im Gegenteil fühlt sich der Täter sogar noch im Recht und wälzt die Schuld eher auf sein Opfer ab.

Welche Formen von emotionalen
Missbrauch gibt es?

Ich glaube die Bandbreite davon ist riiiesig, denn auch da kommt es wieder darauf an was das Opfer als schlimm empfindet. Grundsätzlich können wir aber sagen das zu emotionaler Gewalt zählt:

  • bloßstellen
  • lächerlich machen vor anderen / auslachen
  • beleidigen, beschimpfen
  • herabwürdigen, diskriminieren
  • dauerhafte Kritik
  • Manipulation
  • ignorieren
  • Bedrohen, Einschüchtern, Nötigen
  • einsperren/Isolation
  • übermäßige Kontrolle ausüben
  • Wahrnehmung verdrehen (Gaslighting)
  • ständige Schuldzuweisungen
  • Stalking
  • Mobbing
  • Erpressung
  • Rufmord
  • starkes unter Druck setzen
  • wiederholter, bewusster Verrat
  • Gefühle und Empfindungen kleinreden
  • nicht ernst nehmen, Gefühle ganz absprechen

Gerade zum letzten Punkt würde ich gerne etwas sagen:
Viele Eltern, aber auch Partner/Freunde etc. nehmen absolut gar nicht ernst was der Gegenüber da von sich lässt.
Wenn ein Kind oder aber auch die Frau oder der Mann etc. weint oder sagt das er/sie etwas nicht mag, nicht will usw. dann nehmt das bitte ernst und sagt nicht Sachen wie: ,,Ach komm, so schlimm findest du das bestimmt gar nicht“ oder ,,Hör auf zu heulen. Du übertreibst total„. Ihr wisst doch gar nicht was im anderen vor sich geht, also tut bitte auch nicht so.

Auch was das lächerlich machen oder verspotten angeht, hat das nichts mehr mit Witz und „Spaßbremse sein“ zu tun – Humor ist wichtig und gerade auch über sich selbst lachen zu können. Auch sich gegenseitig zu necken kann sehr schön sein, aber wenn Dinge gesagt werden, die der Andere offensichtlich nicht schön oder lustig findet (gerade vor anderen Menschen) dann ist eine Grenze erreicht.
Nicht immer kann man natürlich sofort wissen, wann genau man beim anderen eine Grenze überschreitet, da der jeweilige Humor ja nun mal ganz verschieden ist. Auch ich muss da manchmal aufpassen das ich mit meinem, zugegeben, manchmal etwas fraglichen Humor so manch einen nicht zu sehr auf die Füsse trete😅, aber sobald man merkt das es für den anderen jetzt zu viel wird, ist definitiv aufhören angesagt.

Sehr schlimm finde ich auch das Verhalten das z.B sehr viele Partner oder Eltern sehr gerne an den Tag legen: ,,DU verhältst dich falsch. Nur weil DU das und das tust, muss ich so zu dir sein [–> das Opfer wird selbst verantwortlich gemacht, was z.B starke Schuldgefühle und Scham auslöst, Bei solchen Leuten ist es außerdem egal wie du dich verhälst – Das Problem ist deren Verhalten, NICHT DU!].

Gerade dieses Muster fahren viele missbräuchliche Täter, denn durch die Schuldzuweisungen und Diskriminierungen fängt das Opfer an, sich selbst die Schuld zu geben und nicht dem Täter. Es verliert immer mehr an Selbstvertrauen und Stärke, was dem Täter damit natürlich in die Hände spielt.
Natürlich steckt hinter so einem Täter oft selbst ein langer Leidensweg und meist geben sie nur das weiter, was sie selbst erfahren haben, aber das ist trotzdem keine Entschuldigung!
Niemals, Leute!
Wir haben immer noch einen freien Willen und wenn wir uns entscheiden, anderen zu schaden, dann tun wir das BEWUSST und nicht weil wir eine schlimme Kindheit oder sonst was hatten! Die Kindheit ist nicht für alles eine Ausrede.

Was kann durch emotionalen Missbrauch
geschehen?

Wie bereits erwähnt, lässt sich emotionale Gewalt (und Traumata) im Gehirn erkennen, genauso wie sexuelle oder physische Gewalt.
Gewalt an anderen hinterlässt also immer Spuren, ob wir es nun direkt an blauen Flecken sehen oder nicht.

Wenn sich ein Mensch einer Situation hilflos ausgeliefert fühlt und durch die Handlungen des anderen leidet, dann kann sich daraus ein Trauma (eine seelische Verletzung) entwickeln und wird dieses nicht verarbeitet oder hält sogar über einen längeren Zeitraum an, dann entwickelt der Betroffene eine PTBS bis hin zu einer komplexen, also einer chronischen PTBS.
Der Betroffene kann eine Angststörung entwickeln, unter Panikattacken und Alpträumen leiden, leichte bis sehr schwere Depressionen bekommen, es können Persönlichkeitsstörungen entstehen wie z.B Borderline, die narzistische oder depentende PS uvm.
Und auch dissoziative Störungen können sich aus emotionalen Missbrauch entwickeln. Noch immer unklar ist z.B wodurch sich die dissoziative Identitätsstörung entgültig entwickelt. Sicher ist durch eine langanhaltende und dauerhafte Traumatisierung (eine komplexe PTBS ist also die Grundlage), aber ob letztendlich die körperliche oder doch eher die seelische Gewalt (die nämlich fast immer zu dem sexuellen und/oder körperlichen Missbrauch hinzukommt) ausschlaggebend ist, ist noch ungeklärt.

Was kann ich tun?

Gute Frage, nächste Frage 😄

Als Betroffener macht euch erstmal klar:

Ihr seid NICHT Schuld! Natürlich gehört es in jeder Art von Beziehung dazu, dass mal Worte fallen, die man nicht mag oder das man selbst verletzt oder durch andere unbewusst verletzt wird, aber dann kann man darüber sprechen.
Wer jegliche Kommunikation mit euch abblockt, euch nicht ernst nimmt und eure eigene Wahrnehmung als falsch oder unwichtig abtut, hat höchstwahrscheinlich auch wenig Interesse an einer richtigen Kommunikation oder an euren wahren Gefühlen. Seht das ihr euch von solchen Menschen so gut und so weit es geht entfernt und das so schnell wie möglich. Wenn es ein Mensch ist, den ihr zwangsgebunden durch irgendeinen Grund nicht so leicht aus eurem Leben streichen könnt, dann sucht euch Hilfe und Unterstützung, wenn ihr mit ihm wieder in Kontakt treten müsst und gebt nicht auf bei der Hilfesuche, auch wenn das manchmal schwer ist.
Und vor allem, das Wichtigste, stärkt eure eigenen Widerstandskräfte, denn am Ende können wir uns ja alle nur selbst aus den Folgen befreien.

Taten wie Freiheitsentzug, Nötigung, Erpressung, Stalking oder Rufmord sind zudem strafbar! Ihr könnt Anzeige erstatten. Auch emotionaler Missbrauch lässt sich anzeigen, die Probleme bestehen dort leider nur im Nachweis.

Als Angehörige oder Außenstehende schreitet ein wenn ihr mitbekommt das sich jemand missbräuchlich anderen gegenüber verhält, ob das nun auf der Arbeit, in der Schule (bringt euren Kindern bei wie schlimm Mobbing ist!) oder im Freundeskreis oder der eigenen Familie ist. Steht nicht nur daneben und passt auf, denn das verschafft dem Täter einen Freibrief, weil er sieht, dass sein Verhalten scheinbar okay ist oder zumindest niemand stört.

Ich verstehe das man Angst hat sich einzumischen wenn körperlich/tätliche Gewalt geschieht, was auch okay ist (in diesem Fall holt lieber mehr bzw andere Hilfe), aber gerade bei psychischer Gewalt kann jeder einschreiten. Macht dem Täter klar das dieses Verhalten weder normal, noch okay ist. Jeder hat das recht fair und respektvoll behandelt zu werden! Man kann alles so kommunizieren, dass man den anderen dazu weder runterputzen, noch lächerlich machen oder wild beleidigen muss.

Emotionaler Missbrauch, egal in welcher Form, ist die Grundlage für jedwede seelische Erkrankung und die große Misere in der wir derzeit weltweit stecken. Lasst uns dieses Thema in Zukunft daher viel ernster und realer behandeln…

Ego-State-Disorder

= Ich-Zustand/Wahrnehmungs-Störung

Wir können die ESD nun quasi noch „vor“ der DSNNB und „nach“ der kPTBS (auf einem imaginären Zeitstrahl) einordnen. Viele bezeichnen sie als kleinen Bruder der DSNNB und leider wird auch (bisher) die gleiche Diagnose, nämlich die ‚Dissoziative Störung, nicht näher bezeichnet‘ für beide vergeben.
Ich persönlich finde das etwas verwirrend, da es bei beiden ja schon größere Unterschiede gibt 🤔.
Vll liegt das daran, dass man sowohl bei der DSNNB als auch bei der Ego-State-Disorder nur über einen ANP (anscheinend normalen Persönlichkeitsanteil) verfügt (anders als bei der Dis, wo es mindestens 2 gib), der jeweils unterschiedlich viele EP’s (emotionale Persönlichkeitsanteile/Traumaträger) abgespalten hat. Nur sind sie bei der DSNNB weiter abgespalten und handeln daher auch autonomer.

Aber was ist das denn jetzt genau?

Bei der ESD spaltet der Betroffene einzelne Gefühlszustände ab. Diese Rollen, welche man bei kleinen Kindern auch kennt, die bitterlich weinen und im nächsten Moment herzlich lachen können, so in etwa könnt ihr euch das vorstellen.
Der Betroffene weiß per Definition aber zu jeder Zeit das ER der gerade vorhandene Persönlichkeitsanteil ist, da es nur ihn selbst gibt, daher gibt es auch keine Amnesien zwischen der einzelnen Anteilen (dissoziative Amnesien zur Vergangenheit sind aber trotzdem möglich).

Diese einzelnen Rollen, die Menschen normalerweise haben, sind bei ihm aber besonders stark ausgeprägt.
Wer bei Borderlinern diese starken Emotionsausbrüche (starke Wut, starke Trauer, extreme Fröhlichkeit usw) schon mal gesehen hat – Das sind unterschiedliche States, die auch durch einen entsprechenden Trigger hervorgerufen werden können.

Aber auch bestimmte „Zustände“ sind möglich. Wer z.B früh gelernt hat das es in manchen Situationen notwendig ist, ein bestimmtes Verhalten an den Tag zu legen, der kann auch noch im Erwachsenenalter in ähnlichen Situationen in diesen Zustand zurückrutschen.
Nehmen wir z.B an, in der Kindheit wurde gefordert sich Männern anzubieten, dann kann dieses Verhalten als einzelner Zustand abgespalten werden, d.h im Erwachsenenalter kann man noch immer in Gegenwart von Männern das Gefühl haben, als müsste man sich ihnen anbieten (obwohl man das selbst eigentlich gar nicht möchte). Jedoch ist dieser Zustand/dieses Verhalten kein eigenständiger Persönlichkeitsanteil (wie bei der Dis), sondern noch immer ein Teil der eigentlichen Person.

Auch das innere Kind ist z.B so ein Ego-State, welches bei der ESD dann z.B soweit ausgebildet sein kann, dass der Betroffene in diesen kindlichen Modus reinrutscht. Er IST dann das Kind. Trotzdem weiß er noch das er er ist. Es ist kein autonomer Anteil (wie bei der Dis oder pDis) der herauswechselt.

Ego-State Betroffene können aber übrigens trotzdem die Stimmen der einzelnen Anteile hören, sie können vor ihrem inneren Auge eine Vorstellung davon haben wie sie aussehen und ganz wichtig: Die Anteile haben auch Bedürfnisse und wollen gehört und vll gerne einfach mal in den Arm genommen werden. Sie sind also auch völlig existent und real, so wie sie sind. Der einzige Unterschied zur Dis/PDis ist wirklich nur der, dass sie nicht so weit abgespalten sind das sie kein komplett eigenständiges Erleben und Empfinden haben (im Gegensatz zur nach Außen agierenden Person).

Entstehen kann die ESD im Endeffekt genauso wie jede andere Traumafolgestörung – durch anhaltend traumatischen Stress.

Übersäuerung des Körpers

Beim Mediziner ist das Ganze recht einfach – hast du Husten, bekommst du einen Hustenstiller. Hast du hohen Blutdruck, bekommst du blutdrucksenkende Medikamente. Hast du Arthrose oder Gicht, bekommst du eben dagegen Medikamente …

Hilft klasse die Symptome zu unterdrücken, oder?

Aber wie schaut’s mit der Wurzel allen Übels aus? Besiegen wir die Krankheit, indem wir nur die Symptome bekämpfen? Werden wir durch die reine Symptombekämpfung geheilt? Oder besteht sogar die Möglichkeit das sich das Leiden nur an anderer Stelle wieder äussert?


Was ist eine Übersäuerung?

Ist der Körper übersäuert, hat er schlichtweg einen Überschuss an Säure.
Säure an sich ist überhaupt nicht schlimm, ganz im Gegenteil ist sie sogar sehr wichtig. Das Milieu im Dickdarm ist z.B immer sauer und muss es auch bleiben.
Auf der anderen Seite ist es wiederum wichtig für z.B das Blut oder den Dünndarm das es von einem basischen Milieu umgeben ist, um ordnungsgemäß zu funktionieren.

Säure und Base sollten für die optimale Funktion des Körpers also ein harmonisches Gleichgewicht bilden.
Befindet sich nun zuviel Säure im Körper gerät dieses Gleichgewicht aus den Fugen, übrigens geschieht das aber genauso wenn ausschließlich Base vorhanden wäre (hachjaa, dieses berühmte Gleichgewicht zwischen beiden Seiten😏).

Wie äußert sich eine Übersäuerung?

Merken tun wir davon erstmal gar nichts, alles kommt eher schleichend. Sodbrennen ist z.B nicht das erste Anzeichen oder zwingend notwendig:


📍 Vielmehr fühlen wir uns schlapp,
energielos und dauermüde

📍 Wir bekommen eine schlechte, unreine
(Akne) und/oder fettige Haut

📍 Kopfschmerzen und Migräne entstehen

📍 Schlechte Zähne und/oder brüchige Nägel
durch einen Mineralstoffmangel
[Unser Köper ist ein absolutes Meisterwerk und durchaus in der Lage sich selbst von überschüssigen Säuren zu befreien. Diese werden von unserem Köper nämlich „neutralisiert“ und in Schlacken umgewandelt. ‚Schlacken‘ ist eigentlich ein Begriff der aus der Kohleindustrie stammt und die Abfallprodukte der verbrannten Kohle bezeichnet und genauso sind die Schlacken in unserem Körper die Reste der umgewandelten Säuren. Um diese Arbeit effektiv verrichten zu können braucht unser Körper basische Mineralien (wie Calcium, Magnesium, Eisen, Natrium, Kalium usw), welche er im Notfall des Mangels zuerst aus den Zähnen oder aus den Haaren zieht (bzw sie dahin nicht mehr weiterleitet)

–> bei Männern macht sich das z.B in lichten Haar bzw einer kleinen Inselglatze bemerkbar 😉. Normalerweise werden diese Schlacken regelmäßig aus dem Körper befördert, fallen jedoch zu viele an und der Körper kommt nicht mehr hinterher, werden sie in verschiedenen Teilen des Körper zwischengelagert, wie z.B im Bindegewebe, was wiederum Cellulite und eine fahle, schlaffe Haut zur Folge haben kann (für alle Frauen übrigens, die ihre Periode hassen: Durch diese werden regelmäßig auch überschüssige Schlacken ausgespült, da sich das Blut einmal monatlich reinigt. Im Gegensatz zu den Männern habt ihr gesundheitlich also einen enormen Vorteil 😉, dass ist auch der Grund warum sich das Hautbild und die Gesundheit vieler Frauen rapide nach den Wechseljahren verschlechtert 😉

📍 Also wie erwähnt haben wir Cellulite und
Haarausfall

📍 dann Rheuma, Arthritis, Gicht und Arthrose
(bei der Verstoffwechslung von Fleisch
und Fleischprodukten entsteht Harnsäure.
Wird diese neutralisiert entstehen
Harnkristalle, welche sich wiederum in den
Gelenken ablagern)

📍 Nieren-, Blasen- oder Gallensteine
(auch in diese Organe werden
überschüssige Schlacken gepackt -> euer
Körper wird zur Müllhalde!)

📍Bluthochdruck (denn auch die Gefäße
werden verengt)

📍 Übergewicht bzw. die Neigung schneller
Gewicht zuzulegen

📍 Blähungen oder andere Magen-Darm
Beschwerden

📍 Muskelverspannungen bis hin zu
Rückenschmerzen

📍 Schuppen

📍 chronischer Schnupfen und Anfälligkeit
für andere Infekte

📍 Appetitlosigkeit und Übelkeit

📍 Depressionen und Gereiztheit

📍 verschlechterte Potenz ….


Wenn ihr testen wollt ob ihr übersäuert seid, solltet ihr das beim Arzt nachprüfen lassen. Erste Hinweise geben aber auch pH-Teststreifen (ca.2-3€) aus der Apotheke. Auf diese pinkelt ihr rauf, ca. 3-4x am Tag über 3-5 Tage hinweg, immer zur gleichen Uhrzeit bitte und daraus nehmt euch dann den Durchschnittswert. Alles unter 7.0 ist sauer. 7.0 – 8.0 dagegen neutral und erwünscht, alles über 8.0 ist basisch. Der Morgenurin ist meist sauer, da über Nacht viele Säuren ausgeschieden werden. Das ist also kein Problem und völlig normal, es geht mehr darum ein ungefähres Tagesprofil zu erstellen. Ist der Urin dauerhaft sauer, ist das kein Zeichen davon wie gut der Körper Säuren ausscheidet (wie oft behauptet), es ist schlichtweg ein Zeichen davon das euer Körper überfordert ist.


Wodurch entstehen Säuren?

Durch Stress, Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel (lustigerweise aber auch beim Leistungssport bzw exzessiven Sport) und vor allem durch die falsche Ernährung.
Generell kann man sagen das:

  • Fleisch und Wurst
  • Milch- und Milchprodukte
  • Fisch
  • Weizenprodukte
  • Kaffee
  • ganz klar Zucker!
  • Fast Food und Softdrinks
  • und synthetische Zusatzstoffe wie
    Konservierungsmittel, Farbstoffe,
    Geschmacksverstärker und Süßstoffe
    stark säurebildend wirken.

Haltet euren Körper zudem von Sachen wie Cremes oder anderer Kosmetik fern, auch dieses Zeug wirkt sich säurebildend und schädlich auf euren Körper aus.

Hier findet ihr eine ganz toll zusammengestellte Liste, zu den basischen und säurebildenden Lebensmitteln.

Irrtümlicherweise wird z.B gerne u.a die Zitrone für ein säurebildendes Lebensmittel gehalten, was jedoch genau dem Gegenteil entspricht. Viele saure Lebensmittel werden im Körper zu basischen Produkten verstoffwechselt, während z.B zuckerhaltige sehr viele Säuren bilden.

Denkt daran: Es geht nicht darum jedes annähernd säurebildende Lebensmittel ab nun komplett zu vermeiden, ihr könnt getrost auch solche essen. Es geht nur darum, dafür zu sorgen das darin kein Ungleichgewicht mehr herrscht (wie es in unserer modernen Lebensweise nun mal meist so ist).

DSNNB / DDNOS / PDIS

Was ist eine DSNNB?

= Dissoziative Störung, nicht näher
bezeichnet (DDNOS = engl. Name – dissociative disorder not otherwise specified)

Soo, im Prinzip wird diese Diagnose für Menschen genutzt, die nicht vollends in das Bild der ‚Dis‘ reinpassen.

Aber auch wer nicht alle Kriterien für eine andere Diagnose, wie die Derealisations-/Depersonalisationsstörung (weil er z.B Derealisationserlebnisse hat, die aber nicht von Depersonalisation begleitet werden) erfüllt, bekommt diese Diagnose gestellt, ebenso wie Menschen bei denen Dissoziationserlebnisse nach einer Gehirnwäsche auftreten usw.

Also, im Prinzip alles was nicht in das vollständige Bild einer anderen dissoziativen Störung fällt.
Bei der großen Mehrheit ist diese Diagnose aber tatsächlich als Vorstufe/Unterkategorie zur ‚Dis‘ anzusehen.
[Übrigens geht man davon aus das die große Mehrheit der Patienten, die mit einer anderen Dissoziativen Störung (außer Dis) diagnostiziert sind, eigentlich eine DSNNB haben, was einen betrachtlich großen Teil ausmachen würde. Leider wird dieses Diagnosebild selten richtig erkannt.]

Im ICD-11 gibt es jetzt aber Gott sei Dank die Änderung das jenes, was wir jetzt als Unterkategorie zur ‚Dis‘ bezeichnen und noch unter den Begriff DSNNB fällt, nun seinen eigenen Diagnoseschlüssel bekommt.
Das Ganze heißt ab 2022 pDIS = Partielle Dissoziative Identitätsstörung.
Das macht die Aufschlüsselung und das Differenzieren endlich etwas leichter.

Wo liegt der Unterschied zur ‚Dis‘?

Im Prinzip ist der Grad zur ‚Dis‘ wirklich extrem schmal.
Personen mit ‚pDIS‘ sind ebenfalls Multiple und haben andere Persönlichkeiten abgespalten, ebenso liegt eine Abspaltung von ganzen Gedächtnisinhalten, Körperwahrnehmung oder Bewegungen (im Gegensatz zum normalen Bewusstsein) vor.

Die Symptome sind soweit auch fast die Gleichen wie bei der ‚Dis‚ , einzig bei den Amnesien wird unterschieden. Was ich persönlich verwirrend finde, ist das manche sagen bei einer ‚pDIS’/DSNNB darf es gar keine Amnesien geben, weil ständiges Co-Bewusstsein zu den anderen Persönlichkeiten herrscht (jeder weiß zu jeder Zeit was der andere getan hat – keine Amnesiebarrieren), andere sagen wiederum das es sehr wohl Amnesien geben kann, diese aber weniger stark ausgeprägt sind, als bei der ‚Dis‘. Dieses Modell vertrete auch ich, ehrlich gesagt (dazu hab ich Neuigkeiten ☝, siehe nächster Abschnitt).

Allerdings gibt es jetzt bei der ‚Dis‘ auch die neue Unterscheidung von Typ 1, bei welchem Wechsel nur unter traumanahen oder Stresssituationen geschehen und Typ 2, bei welchem es auch zwischendurch zu einem Switch kommt. Vorher habe ich genau diese Unterscheidung eigentlich in den Bereich ‚pDIS‘ und ‚Dis‘ gelegt. Also so wirklich weiß ich das daher auch nicht 😅

Auszug von Alison Miller

… aus „Jenseits des Vorstellbaren“ (S. 62):


»Bei DDNOS ist der ANP immer präsent, selbst wenn eine andere Innenperson die Kontrolle über das Verhalten und die Gefühle übernommen hat. Menschen mir DDNOS (die einen Hüllen-ANP haben) können innerlich genau so komplex sein, wie Klienten mit DIS […]. Vieles fällt multiplen Persönlichkeiten mit DDNOS leichter, als solchen mit DIS, da sie keine Amnesie haben und so z.B. nicht feststellen müssen, dass sie sechs mal hintereinander gefrühstückt haben. Doch es fällt Ihnen leichter als DIS-Klienten, irrtümlicherweise davon auszugehen, dass ihre negativen Gefühle durch Situationen in der Gegenwart verursacht werden statt durch ein altes Trauma, das durch etwas in der Gegenwart getriggert worden ist. Und es ist schwieriger für Therapeuten, ihre Multiplizität zu erkennen.«


Edit: Jetzt nochmal (hoffentlich) richtig

Ich wollte den oberen Teil mal stehen lassen, weil es bzgl. pDis sehr, sehr viel Verwirrung gibt und man auch wirklich kaum etwas dazu im Netz findet. Und so seht ihr, dass ich genauso heillos überfordert war. Mittlerweile hoffe ich etwas mehr hinter die Unterschiede gestiegen zu sein und daher probieren wir es jetzt einfach nochmal.

Bei der Dis gibt es mehrere ANP’s (Persönlichkeitsanteile die sich um den Alltag kümmern), während bei der pDis nur ein ANP existiert. Ich betone aber dazu, dass auch hier der ANP nicht „die ursprüngliche Persönlichkeit“ ist, sondern auch nur eine der Persönlichkeiten (keine Ahnung warum es uns so wichtig ist, dass an jeder Stelle zu erwähnen🤔). Dennoch gibt es EP’s (emotionale Persönlichkeitsanteile/Traumaträger) genau wie bei der Dis. Und diese kann es auch in genauso hoher Anzahl wie bei eben jener geben. Ebenso haben diese teilweise ein ganz eigene Persönlichkeit, Aussehen, Meinung, Vorlieben, Erinnerungen, usw.

Die Amnesien

Und, jetzt kommt der springende Punkt, was ich vorher mit den Amnesien nicht ganz gecheckt habe: Ja, die gibt es auch bei der pDis! Zwar sind alle anderen Anteile zum ANP Co-Bewusst, dennoch muss das nicht auch automatisch umgedreht gelten. Es ist also möglich das z.B ein EP herauswechselt, zudem es dann eine Amnesie geben KANN. Alltagsamnesien kommen aber seltener als bei der Dis vor, da wie gesagt meistens ein Co-Bewusstsein zu allen existiert.

Das heißt aber nicht, dass du als ANP irgendeine Ahnung davon haben musst. Es kommt meistens zu teildissoziierten Handeln. Die EP’s wirken, handeln und sprechen durch dich hindurch. Du kannst das entweder gar nicht bemerken oder aber du fühlst dich „wie im Nebel„, „nach Hinten gedrängt„, „nicht mehr Herr über deinen Körper„, usw. So können z.B auch in der Therapie die anderen mit dem Therapeuten sprechen, während du im Hintergrund aber noch mit dabei bist (und keine Amnesie hast). Oder du bemerkst es an deiner Körperhaltung, die sich ändert, an deiner Aussprache, usw. Im Prinzip ist das also sehr ähnlich wie bei der Dis, nur die größeren Alltagsamnesien fehlen (weil sich wie gesagt nur ein ANP um den Alltag kümmert und die Barrieren unteinander nicht so stark sind).

Hach, ich hoffe ich habe das jetzt so relativ richtig erklärt 😅.

Was mir noch auf dem Herzen liegt

Ich habe so oft das Gefühl, dass das Leid und das erfahrene Trauma anhand des Schweregrades der Diagnose festgemacht wird. Jetzt nicht nur unbedingt das andere das anderen vorwerfen (das öffentlich vllt sogar eher weniger), sondern viel mehr das Betroffene das auch bei sich selbst tun. Ein Satz in einer Dis-Gruppe blieb mir da hängen: ,,Es ist bei mir jetzt doch nur eine schwere DDNOS und keine Dis. Darf in trotzdem in der Gruppe bleiben? “ und das tat mir irgendwie so ein bisschen weh. Also allein der Gedanke.

Selbstverständlich ist es von der Symptomatik etwas anderes, wenn man z.B eine Sucht, Schizophrenie oder Dis hat. Und natürlich geht man dazu in unterschiedliche Gruppen, weil man sich ja über Gleichheiten austauschen möchte. Das ist logisch. Aber eine pDis ist nicht weniger schlimm als eine DIS (und btw: Es gibt übrigens auch Menschen mit DDNOS die aus dem organisierten Verbrechen kommen)!

Und das erfahrene Trauma muss auch nicht die Bohne weniger schlimm sein. Das ist ja das Nächste: Woran machen wir fest welches Trauma, welches Leid jetzt mehr oder weniger schlimm gewesen sein soll? Was nur ein bisschen Missbrauch und was ganz viel Missbrauch war? Das ist doch Käse. Missbrauch ist Missbrauch, genauso wie ein Trauma (also eine seelische Verletzung/Narbe) ein Trauma ist. Es ist so eine individuelle Sache, was in uns wirklich Schaden hinterlässt. Sowas dürfen wir einfach nicht vergleichen.

Welche Art von „Störung“, wie viele und wie lange du Amnesien hast. Wie groß dein System ist. Wie stark du dich dissoziiert fühlst oder what ever hat also NICHTS mit der Schwere deines Traumas oder deines erlebten Leid’s zu tun!

Was eine Rolle spielt ist wie es dir jetzt geht! Schreibt euch das hinter die Ohren. Wer mir nochmal mit was anderem um die Ecke kommt, der bekommt demnächst ein paar auf die Finger ☝👩‍🏫.

Derealisation und Depersonalisation

Meistens treten beide Phänomene gemeinsam auf, können aber auch einzeln auftauchen.

⭕ Derealisation

Bei der Derealisation nimmt man seine Umgebung plötzlich verändert wahr. Das kann kurzfristig sein, aber auch dauerhaft geschehen.
Wikipedia sagt dazu:

„Die Umwelt scheint dabei häufig als Ganzes plötzlich unvertraut, auch wenn jedes Detail problemlos wiedererkannt und eingeordnet werden kann.“


So kann ich das bestätigen.

Beispiele:

  • Manchmal ist so als würde sich ein grauer Schleier über die Augen legen (als würde es neblig werden) und dann sehe ich zwar eigentlich alles noch ganz normal (es wird jetzt nichts schwarz), die gesamte Umgebung erscheint mir aber total weit weg
  • Oder manchmal habe ich das Gefühl die Umgebung wäre überhaupt nicht real. An sich sieht alles aus wie immer, aber alles fühlt sich an wie nicht echt, mehr so wie in einem digitalen, animierten Spiel

⭕ Depersonalisation

Hier verändert sich deine Wahrnehmung zu dir selbst. Du verlierst den Bezug zu dir oder siehst dich gar von Außen.
Wikipedia sagt dazu:

„(…)bezeichnet allgemein einen Zustand der Selbstentfremdung, bei dem es zum Verlust oder einer Beeinträchtigung des Persönlichkeitsbewusstseins kommt. Betroffene erleben sich selbst als fremdartig oder unwirklich.“

Noch ein Zitat:

„(…)Jedoch ist ihnen stets bewusst, dass ihre Wahrnehmung sie täuscht – ein wichtiger Unterschied zur Psychose.“

Beispiele:

  • Manchmal habe ich das Gefühl, meine Augen wären nur wie eine Scheibe, durch die ich hindurchsehe. Als wäre mein Körper nur ein Gefährt, aus welchem ich nicht fliehen kann. So als würde mein Körper gar nicht zu mir gehören, zusätzlich legt sich dann oft dieser graue Nebel vor meine Augen oder alles verschwimmt (Derealisation)

–> Gerade das Gefühl, dass der Körper nicht zu einem gehört beschreiben viele und das kenne ich auch. Eigentlich ist das die meiste Zeit so. Ich finde meinen Körper klasse, ich hab daran auch nicht das Geringste auszusetzen, dennoch fühlt er sich einfach nicht an wie mein Körper. Ich würde sagen zu 80% der Zeit ist das so – kein Plan ob das früher mal anders war

  • Gliedmaßen können sich größer oder kleiner anfühlen. Als Kind hatte ich z.B oft das Gefühl als wären meine Arme, manchmal auch die Beine, überproportional groß oder klein. Teilweise ein Arm groß, der andere winzig – erst beim ausfüllen des FDS-Test´s hab ich übrigens erfahren, dass das auch eine Form der Dissoziation ist
  • Gliedmaßen können sich auch wie gar nicht vorhanden anfühlen, manchmal fehlen z.B einfach meine Beine der Finger vom Gefühl het
  • Manche beschreiben es wie „sich in einem Traum fühlen“ oder „sich wie auf einer Leinwand sehen“, ich kann das Beispiel wiedergeben, dass man das Gefühl hat als hätte man eine VR-Brille auf. Alles um dich herum geschieht weiter ganz normal, aber irgendwas ist verändert mit dir. Als wäre dein Geist zwar anwesend und sieht die Umgebung, aber den Köper kannst du nur mehr oder weniger gut steuern, du bist nicht er und alles wirkt total komisch, langsam und unwirklich (Derealisation und Depersonalisation treffen wieder zusammen)
  • Emotionale Taubheit fällt auch noch darunter, also Emotionen nicht richtig wahrnehmen können, nicht fühlen können, sich abgestumpft fühlen

ein weiteres Beispiel von Wikipedia:

„Veränderung von Gedächtnisprozessen: Erinnerungen können als blass, undeutlich oder fern wahrgenommen werden: Ein nur wenige Stunden zurückliegendes Ereignis kann in der Erinnerung so empfunden werden, als läge es schon Jahre zurück (…) Dies kann dazu führen, dass Betroffene solche Erlebnisse später nicht verbal schildern können. Auch ein Déjà-vu-Erlebnis ist in der Regel von einem Gefühl der Entfremdung begleitet“

⭕ Vorkommen und Häufigkeit

Beide Symptome treten meist im Zusammenhang mit einer psychischen Störung auf. Das können dissoziative Störungen sein, aber auch bei psychotischen Erkrankungen gibt es solche Erlebnisse, bei Depressionen usw.

Man geht weiter davon aus, dass ca. die Hälfte derer, die schon mal ein Trauma erlitten, Symptome einer Depersonalisation/Derealisation durchlebten.
Aber auch physische Krankheiten, wie z.B Epilepsie oder Drogenkonsum, Stress usw. können ein Auslöser für Derealisation- und Depersonalisationserlebnisse sein.

Insgesamt geht man von einer Schätzung der Betroffenenzahl zwischen 1-10% aus (die wenigsten schildern ihre Symptome überhaupt, was eine richtige Einschätzung dadurch natürlich schwer macht). Männer und Frauen sind dabei gleichermaßen betroffen.

Flashback’s und Intrusionen

Schauen wir uns mal das Thema Flashbacks näher an.
Was versteht man darunter, welche Formen gibt es, wie erkenne ich sie und was sind Intrusionen?

🎞️ Was sind Flashbacks?

Flash = schnell , back = zurück
Wir sprachen ja bereits über Trauma und das diese Erlebnisse im Gehirn nicht als vergangen abgespeichert, sondern quasi in die „noch-zu-bearbeiten/noch aktuell“ Ecke des Gehirns gepackt werden. Ein Trauma entsteht wenn eine Situation für unsere Psyche nicht aushaltbar ist und die dazugehörigen Emotionen und Erinnerungen abgespalten werden müssen. Demnach kann es also auch nicht sofort verarbeitet und als vergangenes, kontinuierliches Erlebnis abgespeichert werden.

Gibt es einen bestimmten Trigger, der an die traumatische Situation erinnert, kann ein Flashback ausgelöst werden, d.h du wirst blitzartig zurück in die traumatische Situation geworfen und erlebst sie erneut, als würde sie gerade wieder passieren.
Als Trigger wiederum können sowohl äußere Reize, wie aber auch innere dienen. Diese können dann verschiedene Formen von Flashbacks auslösen…


Schauen wir uns die mal an:

✅ Der Visuelle (sehen)

Der visuelle Flashback ist der, den man aus Filmen kennt. Ich persönlich habe keine visuellen Flashbacks und kann sie euch daher nur aus der Beschreibung anderer erzählen.
Wie es der Name aber schon sagt, wirst du visuell, also bildlich zurück in die entsprechende Situation geworfen. Du hast bildhaft, wie einen Film, vor Augen was damals passiert ist und erlebst die Situation in deinen Gedanken, mit deinen „Augen“ live noch einmal. Du siehst z.B wie das (Unfall)Auto auf dich zufährt und versuchst dich zu schützen, indem du die Arme hochreißt.

✅ Der Emotionale (empfinden)

Der emotionale Flashback ist der, der wohl am häufigsten bei komplexer PTBS vorkommt (weil meist keine konkrete Erinnerung zu den Traumata besteht und daher „nur“ die Emotionen gespeichert werden) und auch am häufigsten unentdeckt bleibt, weil er einen einfach „nicht auffällt“ .

Die habe ich sehr häufig und kann sie daher etwas beschreiben.
Ich checke oft wirklich nicht was da los ist, meist erst hinterher oder zum Ende hin. Du bist emotional auf einmal wo ganz anderes und kommst da auch nicht so einfach raus. Und oft ist das wirklich nicht mal annähernd angemessen zur aktuellen Situation.

Ein einfaches Beispiel: Eine Freundin reagierte komisch auf eine Nachricht von mir, also ungewöhnlich für sie und ich konnte ihre Antwort auch nicht deuten. Ich las sie mehrmals durch und fragte auch direkt nach, was genau sie bedeuten soll, weil ihre Antwort stark auf mich wirkte als hätte ich irgendwas falsch gemacht bzw. als ob sie mir irgendetwas vorwirft und sie jetzt quasi im Begriff ist, die Freundschaft zu beenden. Wenige Minuten später stellte sich heraus das dass nicht der Fall und es im Endeffekt nur ein großes Missverständnis war. Ich sagte ihr das alles gut ist (und legte das Handy auch erstmal weg), was es objektiv auch war.

Bei mir hatte sich jedoch schon ein Schalter umgelegt, ich war wo ganz anderes. In der Vergangenheit gab es nämlich immer wieder genau solche Situationen: Menschen die mir Nahe standen und zu denen ich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte, haben quasi aus dem Nichts heraus (also ohne Vorwarnung und Erklärung) den Kontakt zu mir abgebrochen, mich beschimpft oder mir die wildesten Sachen unterstellt, mit Androhung von Strafe usw. und an allem war natürlich, so oder so, immer alleinig ich schuld (aus deren Sicht zumindest). Da hat auch alles reden und erklären oder bitten usw. nichts geholfen. Ich war eben schuld daran was passiert ist, egal was es war, und fertig und manchmal waren das halt auch Situation wo es (bei der Strafe) wirklich um etwas Wichtiges ging (wie mein Dach über den Kopf, meine Gesundheit, Menschen die mir sehr wichtig waren, usw.).

Und diese immer wiederkehrenden Situationen haben in mir ein Gefühl von tiefer Verzweiflung und dauerhafter Unsicherheit ausgelöst. Ein Gefühl das du dich niemals sicher bei einem Menschen fühlen darfst, weil jederzeit etwas Schlimmes passieren kann und wehe du lässt deine Deckung fallen.
Und das hat mich scheinbar so stark geprägt, dass mich so eine winzige Kleinigkeit manchmal direkt zurückwirft. Ich lag ehrlich heulend und zitternd unterm Couchtisch und das ging mindestens eine Stunde lang so.

Das ging gar nicht darum, dass ich jetzt Angst hatte verlassen zu werden o.ä., sondern in meinem Kopf ging es direkt wieder los mit: ,,Du bist schuld, das dich keiner will! Du bist schuld daran, was jetzt passiert! Du bist so widerlich! Wieso existierst du überhaupt?!“ usw.

Ihr seht also: Der Situation nicht gerade angemessen😅 – du hast aber auch keine bewusste Kontrolle darüber. Mir ist ja z.B die Ursache für verschiedene Flashbacks manchmal sogar sehr bewusst und ich kann auch kognitiv auf die Situation einwirken, mir also sagen das alles gut ist und nichts schlimmes passiert ist und passieren wird usw, nur so schnell kommt man da halt trotzdem nicht raus.

Es gibt übrigens auch Flashbacks die sich über mehrere Stunden hinweg ziehen können. Danach fühlt man sich eeecht extrem ausgelaugt.
Statt also visuell mit deinen Gedanken und deinem Erleben zurückgezogen zu werden, erlebst du hier „nur“ deine Emotionen.

✅ Der Körperliche/Somatische (fühlen)

Beim körperlichen Flashback reagiert der Körper z.B mit Erstarrung, Zittern, Krampfen, dem Gefühl von Lähmung usw.

Oder ich hab z.B manchmal das Gefühl als würde jemand hinter mir stehen, mich an sich drücken und mir meine Arme auf der Brust festhalten. Das löst in mir dann sofort das Gefühl von Panik und sich befreien müssen aus (das ist aber meist nach wenigen Sekunden wieder verschwunden).

Oft brennen auch meine Oberarme und Handgelenke, so als hätte man die Haut fest gedrückt, was das bei mir ist weiß ich noch nicht genau (weil ich das einfach keiner bestimmten Situation von früher zuordnen kann). All solche Sachen können aber körperliche Flashbacks sein. Alles was halt mit der damaligen Situation zusammenhängt.

Möglich ist auch das man das Gefühl hat an bestimmten Körperstellen gerade nochmal angefasst zu werden oder bestimmte Körperstellen schmerzen plötzlich oder jucken stark (vaginales Jucken, ohne physische Ursache, kann z.B auch dazu gehören) oder es kann bestimmte (sich wiederholende) Zeiten im Jahr geben, wo der Köper mit verschiedenen Symptomen reagiert (bei mir sind es z.B gewisse Zeiten im Jahr, wo das Gefühl von Panik stark ausgeprägt ist, so als müsste gleich etwas schlimmes passieren + verschiedener psychosomatischer Symptome – letztes Jahr konnte ich sogar die Uhr danach stellen, immer von …Uhr bis ….Uhr) und und und.

Ausgelöst werden kann ein Flashback aber auch durch eine Berührung von außen. Mit sowas hab ich z.B gar keine Probleme, andere können aber wiederum gar kein normales Sexleben haben oder reagieren, wenn man sie am Arm berührt, usw.

✅ Der Akustische (hören)

Das können Worte, Töne, Geräusche, Melodien usw. sein. Alles was eben mit dem akustischen zusammenhängt. Diese können im Inneren selbst als Flashback auftreten (du hörst also plötzlich eine Melodie) oder aber sie können auch von außerhalb ausgelöst werden. Ein Kriegsveteran kann z.B bei einem lauten Knall plötzlich hinter irgendeine Ecke springen, weil er mit seinem Verstand und Köper wieder zurück im Krieg ist und nun Deckung sucht.

✅ Der Gustatorische (schmecken)

Das kann ein plötzlich auftretender widerlicher Geschmack im Mund sein. Oder das intensive Gefühl Wasser im Mund zu spüren (wenn man z.B einmal fast ertrunken wäre) usw.

✅ Der Olfaktorische (riechen)

Hier treten plötzlich Gerüche auf, die nicht tatsächlich in der Umgebung vorhanden sind. Ich rieche z.B oft Parfüm, männliches wie weibliches. Das tritt einfach auf und ist dann wieder weg. Oder manchmal auch Chlorgeruch.

Von außen wiederum ausgelöst hab ich dieses Beispiel: Ich saß letztens im Bus und ein Mann setzte sich ein paar Reihen hinter mich. Der Typ muss in einem ParfümFASS gebadet haben. Und das war ein Parfüm was ich kannte (negativ), aber nicht zuordnen konnte. Ich versuchte dann die restliche Busfahrt (was Gott sei Dank nicht mehr lange war) durch den Mund zu atmen und mich bloß nicht in das Gefühl der Panik fallen zu lassen. Da hatte ich richtig zu kämpfen.

➡️ Bei allen Flashback-Formen gilt: Sie können jeweils einzeln auftreten, dann hat man z.B nur den Geruch oder den Geschmack, aber kein Gefühl und kein Bild dazu. Daher kann man sowas dann oft auch schlecht als Flashback einordnen/erkennen.
Dann können sie aber auch gemischt auftreten – Der Geschmack kommt mit einem Bild oder eine Emotion zusammen mit Körpererinnerungen usw.

📽️ Was sind Intrusionen?

Ganz wichtig, denn Flashbacks sind eigentlich eine Unterart der Intrusionen.

Intrusionen kann man auch Wiederhallerinnerungen nennen. Es sind Erinnerungen, in Form von Gedanken, Bildern, Geräuschen, usw. die sich dir einfach aufdrängen. Du holst diese Erinnerungen also nicht bewusst hervor, sondern die erscheinen einfach. Dennoch zieht es dich nicht so zurück, wie beim Flashback. Du bleibst in der aktuellen Situation.

Sowas hab ich z.B permanent.
Du hast eine Situation, ein Gefühl ect. zwar klar vor Augen, aber du wirst nicht so in die Situation hineingezogen, wie beim Flashback.
Bei mir fing das langsam an mit positiven Erinnerungen die mir ins Gedächtnis schossen, plötzlich war da wieder das Gefühl von früher. Seit 1-2 Jahren sind eher negativ besetzte Sachen „hinzugekommen“. Im Endeffekt versuche ich das aber als positiv anzusehen.
Wenn sich das ganze Zeug jetzt langsam äußert und ans Tageslicht kommt, heißt das das ich soweit stabil genug bin das auch zu verkraften und zu verarbeiten, sonst würden all die Sachen bestimmt gar nicht erst auftauchen.

⁉️ Kann ich als Außenstehender helfen ⁉️

Klar.
Wenn jemand einen Flashback bekommt, seid ruhig und für denjenigen da und nehmt ihn vor allem ernst (also bitte kein ,,Hab dich mal nicht so“ o.ä) . Versichert ihm das alles gut ist und er in Sicherheit ist. Versucht ihm beim ’sich erden‘ zu helfen, also das er wieder im Hier und Jetzt ankommt. Zeigt ihm den Boden unter seinen Füssen, vll kann man auch in den Garten gehen, die Socken ausziehen und die Füsse auf die kalte Erde drücken. Zeigt ihm den Himmel über euch oder die Einrichtung der eigenen Wohnung. Vll kann auch Musik helfen. Hauptsache irgendwas das ihn wieder im Hier und Jetzt ankommen und ruhiger werden lässt (bei jedem klappt da was anderes – manchmal hilft auch einfach eine Umarmung).

Wenn er, und demnach auch du, nicht genau checkt das es ein Flashback ist, dann achte einfach darauf ob seine Reaktion und sein Verhalten gerade zur aktuellen Situation passt. Frag denjenigen wie er sich fühlt und was er denkt (oft kann man so herausfinden in WELCHER Situation er gerade steckt). Das Wichtigste ist aber ruhig bleiben. Bloß nicht noch mehr Action machen oder gar Vorwürfe bringen (ein NoGo!). Wenn ihr mit der Situation überlastet seid, dann kommuniziert das so offen und verlasst den Raum. Niemand kann in so einer Situation jemand gebrauchen der selbst total hippelig oder vll sogar noch aggressiv und vorwurfsvoll wird…

Dis – Symptome und Diagnosik

Die große Frage: Wissen Betroffene
überhaupt das sie betroffen sind?


Naja, nein 😅.
In den meisten Fällen dauert es tatsächlich sehr lange bis die ‚Dis‘ festgestellt wird.
Das Durchschnittsalter liegt da bei 30 – 37 Jahre. Viele erfahren es aber auch bis ins hohe Alter oder bis zu ihrem Tod nicht.
Das Gehirn leistet da mit seinen Traumabarrieren ganze Arbeit. Die meisten Betroffenen würden sogar, bis zu den ersten diffusen Erinnerungen, schwören das ihnen niemals etwas Schlimmes passiert ist. Ich würde da heute, trotz Flashbacks und SEHR eindeutigen Symptomen noch meine Hand für ins Feuer legen.

Durchschnittlich, sagt man, laufen Betroffene 7 – 15 Jahre durchs Gesundheitswesen, bis eine entsprechende Diagnose gestellt wird/werden kann.

Lebt man also ein völlig unbeschwertes
Leben bis zur Diagnose?


Nein, natürlich nicht.
Auch wenn die Alltagspersönlichkeit keine Ahnung vom Trauma hat, so ist sie dennoch von den verschiedensten Symptomen betroffen. Wir dürfen nicht vergessen das bei der ‚Dis‘ eine komplexe PTBS Voraussetzung ist und sich diese Symptome auch dauerhaft bemerkbar machen.
Fast alle leiden unter zusätzlichen Erkrankungen wie Depressionen, einer Sozialphobie, Persönlichkeitsstörungen, Süchten, selbstverletzenden Verhalten, somatoformen Beschwerden, aber auch psychotische Erkrankungen sind möglich usw.

In vielen Fällen wandern die Betroffenen also schon lange durch die Kliniken und Therapien und sammeln dadurch einen Haufen Diagnosen an, welche einzeln für sich aber nie das eigentliche „Problem“ wiedergeben.
Viele bekommen auch diverse „Fehl“diagnosen wie Borderline (obwohl viele ‚Dis’patienten auch einige Borderlineanteile haben) oder Schizophrenie, woraufhin sie dann leider auch oft falsch behandelt werden.

Zu welchen Symptomen kommt es noch?


Etwas spezifischer auf eine ‚Dis‘ lassen vll eher folgende Symptome/Auffälligkeiten schließen:

  • diverse Zeitlücken

– z.B bekommst du mit wie ein Gespräch beginnt und dann SCHNIPP, ist der Gesprächspartner weg, das Gespräch vorbei und du hast keine Ahnung was während dieser Unterhaltung überhaupt abgelaufen ist
–> höchstwahrscheinlich hast einfach nicht DU das Gespräch geführt 😌

-oder du findest dich plötzlich an einem ganz anderen Platz in der Wohnung wieder und hast keine Ahnung wie du dahin gekommen bist
–> manche finden sich z.B auch plötzlich an der Supermarktkasse oder in einer ganz fremden Stadt wieder

– oder du schenkst dir eine Tasse Kaffee ein, stellst sie ab, willst nun wieder danach greifen und stellst plötzlich fest das der Inhalt schon ausgetrunken ist

-dir fehlen gar ganze Stunden bis Tage, manchmal sogar Jahre, bei denen du nicht weißt was passiert ist

  • Persönliche Sachen sind wie vom Erdboden verschluckt und tauchen dann an den unmöglichsten Stellen wieder auf

– oder du findest plötzlich Sachen in deinem Schrank, an die du dich gar nicht erinnern kannst, sie gekauft zu haben

  • Stimmen hören

Also: Viele (?🤔) nehmen direkt die Stimmtfarbe der unterschiedlichen Personen wahr, die Stimmfarbe zu hören ist aber kein Muss. Aber du hörst die Stimmen IM Kopf, es sind keine akustischen Halluzinationen!

Letztens habe ich was schönes dazu gefunden, was ich zumindest sehr treffend finde -> Zitat:

»Vor einem Jahr tobte in mir beinahe täglich eine Art innerer Streit, den ich als wirre, widersprüchliche, laute Gedanken – alles „meine“ Gedanken – verstanden habe. Ich konnte nicht schlafen, ich konnte kaum ein Konzert oder einen Film mitverfolgen, weil mein Kopf jede Minute, die ich nicht unter äußerem Stress stand, das Tagesgeschehen oder anstehende Entscheidungen „mit sich selbst“ diskutierte.«

Stimmfarbe naja, ein dauerndes Gequassel in Form der „eigenen Gedanken“ (aber mit anderer Intensität), ja.
Kommentieren, diskutieren oder eisernes Schweigen – Wie das mit Menschen im Außen eben auch so ist 😅.
So eine Kommunikation läuft aber nicht immer über „Stimmen bzw Reden“ ab. Von einer weiß ich z.B das bei ihr die Kommunikation rein über Gefühle verläuft, auch Bilder die im Inneren auftauchen, plötzliche Gelüste oder Wünsche können auch eine Art der Kommunikation sein.
Die Stimmen, die Befehle geben sind bei der ‚Dis‘ bestimmt auch möglich, treffen aber eher auf die Schizophrenie zu, denke ich.

  • Gedanken die sich völlig fremd anfühlen, als wären sie von einem fremden Menschen IN einem selbst (somit teildissoziierte Gedanken) bzw Gedanken die plötzlich in deinem Kopf auftauchen (z.B als Antwort auf etwas von DIR Gedachtes) und du dir denkst: „Hä? Wo kam das denn jetzt her?“

Weitere Symptome

  • Plötzlich Dinge Können oder nicht mehr Können (z.B Autofahren, lesen, usw.) ➡️ ich starre z.B manchmal aufs Handy und weiß einfach nicht was ich damit tun soll. Auf der einen Seite weiß ich zwar noch was das ist, auf der anderen kann ich aber weder die Buchstaben lesen, noch weiß ich, wie ich es bedienen soll.
  • Menschen, die du nicht kennst, sprechen dich an (vll sogar mit einen anderen Namen) oder tun so, als würden sie dich kennen oder du findest fremde Menschen in deinen Kontaktlisten
  • Aussagen vom Umfeld das du dich sehr unterschiedlich verhältst, Gespräche an die du dich nicht, falsch oder völlig verändert erinnert – wie ein anderer Mensch sein, viele Gesichter haben etc.
  • Sich plötzlich wie eine andere Person fühlen oder sich insgesamt ständig fragen WER man (gerade) eigentlich ist
  • Unterschiedliche Handschriften bei sich ferststellen oder auch Notizen auffinden, an die du dich nicht erinnern kannst, sie jemals angefertigt zu haben
  • Dissoziationen (und alles was dazu gehört) selbstverständlich
  • Du könntest das Gefühl haben das du plötzlich Dinge sagst oder tust, die du eigentlich gar nicht tun/sagen willst, sie aber auch nicht steuern kannst (als hätte jemand Besitz von dir ergriffen), z.B hörst du wie etwas aus deinem Mund kommt, was du aber gar nicht sagen wolltest und es sich auch nicht nach dir anhört/anfühlt oder du bewegst dich so, wie DU es eigentlich gar nicht (bewusst) möchtest oder von dir kennst
  • Du reagierst unterschiedlich auf Medikamente – Schmerzmittel können z.B einfach in der „Luft verpuffen“ und das nächste mal voll anschlagen oder du hast an manchen Tagen eine Allergie und an manchen nicht
  • alles was zum Thema Trauma dazugehört

-u.a Flashbacks (visuelle, akustische, auch schmecken, riechen oder fühlen – alles was einen in die traumatische Situation zurückwirft)

-Intrusionen (meine Thera. nannte es viel zutreffender ,,Widerhallerinnerungen“), dass sind Bilder oder Gefühle die sich dir aufdrängen, dich aber nicht so stark zurück in die Traumasituation werfen, wie beim Flashback)

-usw.

Sieht man es den Betroffenen an?


Nochmal nein.
Wer es nicht weiß und wer sich damit auch nicht näher beschäftigt, bekommt nichts mit. Meiner Meinung nach zumindest.
Was mich sehr stört, ist die häufige Aussage bzw. der „Beweis“ das derjenige gar kein Traumabetroffener sein kann, weil er „nicht so wirkt“ . „Der oder die wirkt viel zu abgeklärt, zu konzentriert oder gar nicht verstört genug. „

Herrgott 🤦‍, der Sinn der Dissoziation ist die Abspaltung! Es ist ganz normal wenn jemand da „abgeklärt“ wirkt, weil ER das Trauma entweder nicht erlebt oder keinen Zugang dazu hat. Das müssen nicht immer die kognitiven Erinnerungen betreffen, sondern auch die eigentlich dazu passenden Gefühle können abgespalten werden. Du kannst dich also kognitiv erinnern, hast aber keine passenden Emotionen dazu.

Wenn ich z.B bei meiner Therapeutin etwas problematisches anspreche, dann lache ich meist 😅. Umso schwieriger das Thema, umso mehr lächle ich dabei oder lache sogar laut. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich das alles so witzig finde, sondern das die eigentlich passenden Emotionen für mich einfach nicht zugänglich sind und durch das Lachen entschärfe ich für mich zudem selbst die Situation. Das ist ein automatischer Vorgang und für einen Außenstehenden muss es aber bestimmt wirken, als wäre ich total happy und hätte 0 Probleme, was aber natürlich nicht der Fall ist. Auch das mit dieser Konzentrationssache:
Viele Trauma- und ‚Dis’betroffene sind trotzdem hochfunktional. Nicht weil sie alles so gut wegstecken, sondern weil es der Alltag erfordert nicht das kleine Häufchen Elend in der Ecke zu sein. Wenn ich z.B überlege, wenn ich auf jeden potenziellen Trigger einsteigen würde, der sich bietet (das entscheidest du aber nicht bewusst, solche Vorgänge regelt dein Unterbewusstsein), dann dürfte ich die Wohnung wahrscheinlich gar nicht mehr verlassen und das geht einfach nicht. Dein ‚Unterbewusstsein‘ regelt was geht und was nicht, wann du funktionieren musst und wann nicht.

Gerade deshalb platzen bei vielen auch Symptome heraus, die sich all die Jahre vorher nicht gezeigt haben, sobald ihre Lebensumstände ruhiger werden (allerdings ist auch das Gegenteil der Fall: Wenn es zu stressig wird, kann das System überlasten, was sich durch mehr Amnesien ect. zeigen kann).

Also MERKE❗: Nur weil jemand nicht nach Trauma und Problemen aussieht, heißt das nicht das es ihm gut geht oder er lügt. Solange ich kein Arzt/Therapeut oder anders Fachkundiger bin, halte ich also an mir, mit meinen (Fern)Diagnosen, ob jemand lügt oder nur Aufmerksamkeit will, ja?😌

Nun zu den Diagnosekriterien:

Laut ICD-11 (da das neue Diagnosehandbuch 2022 erscheint, gebe ich das hier an) müssen für die Diagnose einer ‚Dis‘ folgende Punkte erfüllt sein:

  • Jeder Persönlichkeitszustand beinhaltet sein eigenes Muster von Erleben,
    Wahrnehmen, Erfassen und Interagieren mit sich selber, dem eigenen Körper
    und der Umgebung
  • Mindestens zwei unterschiedliche Persönlichkeitszustände übernehmen
    wiederholt die exekutive Kontrolle des Bewusstseins und des Handelns in
    zwischenmenschlichen Interaktionen, im Austausch mit der Umwelt, und in
    verschiedenen Lebensbereichen wie Elternschaft, Arbeit, oder in Reaktion auf
    spezifische Situationen (z.B. als bedrohlich erlebte Situationen).
  • Wechsel zwischen Persönlichkeitszuständen sind verbunden mit Veränderungen von Empfindungen, Wahrnehmung, Affekten, Kognitionen, Erinnerung, motorischer Kontrolle und Verhalten
  • Episoden von Amnesien, die schwergradig sein können (Amnesie ohne Einfluss von Drogen oder Alkohol)

Zudem…

Jeder mit einer ‚Dis‘ hat zudem eine Komplexe-Posttraumatische Belastungsstörung als Grundlage.
Keine K-PTBS, keine ‚Dis‘ (da für die Entstehung ja eine langanhaltende, wiederholte Traumatisierung von Nöten ist)
( –> das eigenständige Diagnosebild der KPTBS (auch DESNOS) gibt es allerdings erst mit dem neuen ICD-11, bisher gibt es offiziell nur die PTBS im Diagnose Handbuch) . Ich hab bei vielen Stellen gelesen, dass eine kPTBS zur Dis zusätzlich hinzukommen kann. Es kann naturlich auch so sein, ich bin ja selbst kein Mediziner. Aber für mich ist das halt unlogisch, da die Dis ja nur durch langanhaltende Traumatisierung entsteht, was logischerweise eine kPTBS zur Folge hat 🤷‍♀️.

Sollte der Verdacht bestehen, kann die ‚Dis‘ über einen diagnostischen Fragebogen, ein Interview-Gespräch (SKID-D) oder/und (was auch zuverlässiger ist) durch Beobachtung in einer Klinik festgestellt werden. Ich finde es wichtig wie man sich selbst fühlt und wahrnimmt. Schwarz auf Weiß bekommt man es am Ende aber eben doch nur vom (vorzugsweise Trauma-) Therapeuten oder Psychiater 🙂. Wenn ihr den Verdacht habt, sprecht es beim Therapeuten/Arzt an und lasst euch nicht „entmutigen“ , wenn ihr nicht direkt eine Diagnose bekommt. Meiner Meinung nach ist es (und sollte es, zur Sicherheit, auch sein) ein längerer Weg, bis so eine schwerwiegende Diagnose gestellt werden kann.

Dissoziative Identitätsstörung

Was ist eine ‚Dis‘?


Eine Dis (Dissoziative Identitätsstörung – früher: Multiple Persönlichkeitsstörung) ist die Aufspaltung des eigenen Selbst in viele unterschiedliche Persönlichkeiten/Persönlichkeitsaspekte.

Im Prinzip hat sie jeder auf eine Art, diese unterschiedlichen Rollen von sich – da gibt es z.B die Rolle der Kollegin/Kollege, die Mutter/Vater, die Freundin/Freund usw. in die man schlüpft – Diese Rollen sind jedoch immer die gleiche Person, man verhält sich eben nur ein bisschen anders auf Arbeit, wie zuhause. Man ist sich aber zu JEDER Zeit sicher, man selbst zu sein.

Bei einer Dis ist es nun so das sich diese Rollen/Aspekte „verselbständigen“ bzw. anfangen sich autonom zu verhalten, d.h eine eigene Persönlichkeit mit eigenem Aussehen, Vorlieben, Abneigungen, Talenten, Erinnerungen usw. entwickeln. Dies ist meistens notwendig, um in einer traumatischen Situation angemessen agieren zu können.

Die Dis ist die „schwerste“ Form (was ich nicht wertend bzgl des Traumas meine, schaut dazu am Besten einmal bei Struktureller Dissoziation vorbei, da erwähne ich das nochmal näher) auf dem Spektrum der traumatischen, dissoziativen Folge“störungen“ (mir gefällt „Innenveränderung“ oder „Innenstrukturveränderung“ allerdings besser als Störung, denn im Prinzip ist ja nichts gestört, das Innenleben hat sich nur entsprechend angepasst).


Wie entsteht die ‚Dis‘ und wie funktioniert
sie?


Als Kind ist unsere Persönlichkeit noch nicht voll ausentwickelt, d.h es existieren noch viele unterschiedliche Aspekte/Selbstanteile von uns, die sich in einem normalen Umfeld irgendwann zu einer ganzen Persönlichkeit zusammenschließen (Babys oder Kleinkinder können z.B bitterlich weinen und im nächsten Moment herzlich lachen -> das sind diese unterschiedlichen Aspekte).

Wird ein Kind nun aber in sehr jungen Jahren, d.h vor dem 6. Lebensjahr (manche sprechen auch vom 8. Lebensalter – also im Endeffekt bevor die einzelnen Anteile zu einer Gesamtpersönlichkeit zusammenwachsen können), sehr schwer und auch langanhaltend traumatisiert (kein Monotrauma) und hat es zudem keine Bezugspersonen an die es sich wenden kann (die ihm Schutz, Gehör und Hilfe bieten), schaltet der Organismus dieses kleinen Lebewesen’s auf einen Überlebensmodus um: Es fängt an (chronisch) zu dissozieren und damit das traumatische abzuspalten.

Die einzelnen Anteile des Kindes können so nicht, wie bei einem „normalen“ Menschen, zusammenwachsen – Das kleine Wesen bleibt zersplittert. Sogenannte Traumaträger entstehen.

Neurologisch gesehen hat jede dieser Personen übrigens ein Inselarenal im Gehirn, d.h für jede Person werden unterschiedliche Gehirnstränge genutzt. Daher ist es auch möglich das die eine Person nichts von den Erinnerungen der anderen Person weiß.

Die erste Spaltung muss zwar vor dem 6.Lebensjahr geschehen sein, weitere Spaltungen können sich danach aber wahrscheinlich jederzeit vollziehen. Also auch im Erwachsenenalter noch, sobald dies erneut erforderlich wird.
Ich versuche das etwas näher zu erklären:


Wie funktioniert das mit den
Persönlichkeiten?


Wir haben zum einen die Innenpersonen die das Kind (später den Teenager/Erwachsenen) in der traumatische Situation schützen, indem sie das Trauma erleben. Diese Personen entstehen für das Trauma und bleiben meist auch in diesem gefangen (sie bleiben oft in dem Alter, in welchem sie das Trauma erlebten, daher kann es z.B Säuglinge oder 4/6/10… jährige Kinder im System geben -> diese können im Laufe der Zeit aber auch altern). Sie sind es auch, die auf bestimmte Trigger u.a mit Flashbacks reagieren.


⬇❗(Triggergefahr)❗⬇ Anfang

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Nehmen wir das Beispiel eines kleinen Mädchens
Im normalen Alltag ist sie Person X.
Nun wird sie von ihrem Vater missbraucht – extra dafür entsteht jetzt Person A.
Kommt nun hinzu das sich plötzlich mehrere Männer daran beteiligen, kann Person B entstehen, die dies wiederum erträgt.
Wird dem kleinen Mädchen nun außerdem extra körperlicher Schmerz zugefügt, entsteht Person C, die nun den physischen Schmerz aushält.
Nun kann es zusätzlich die Situation geben, wo all dies gefilmt und ein gewisses „freudiges“ Engagement vom Mädchen gefordert wird und rein dafür entsteht jetzt Person D.
Dann gibt es vll noch eine Person E, die wiederum rein für das Antören erwachsener Männer zuständig ist ( -> Täter fühlen sich dadurch gerne bestätigt und behaupten dann Sachen wie „Die kleine Schl*mpe wollte es doch“). Person F erträgt nun vll den S** mit, tierischen Lebewesen.
Person X wiederum weiß von alledem nichts und kann so ganz normal in die Schule gehen, spielen, mit ihrem Vater Ausflüge machen usw.
Auch weiß höchstwahrscheinlich Person A nichts von dem was Person C passiert und diese weiß nichts von Person E usw.
[Mittlerweile geht man übrigens davon aus das bei der Entstehung einer Dis in über 90% der Fälle schwere rituelle und/oder sexuelle Gewalt vorausging.]

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⬆ ❗(Triggergefahr)❗⬆ Ende


Da das Kind nun aber bereits gespalten bzw. innerlich nie wirklich zusammengewachsen ist, gibt es auch die wirkliche, wahre Urform dessen was das eigentlich Kind einmal hätte werden sollen/können nicht mehr.

Eine sogenannte Gastgeberpersönlichkeit (Host) entsteht (diese können im Verlauf der Zeit aber auch wechseln oder sich aus mehreren Persönlichkeiten gleichzeitig zusammenspeißen, d.h es muss nicht immer nur DIE EINE Gastgeberpersönlichkeit geben und auch diese ist dann nicht die Ursprungspersönlichkeit), welche die meiste Zeit nach außen agiert.

Diese Persönlichkeit(en) hat keinerlei Erinnerungen an die Traumata (das wäre hier also z.B Person X), denn als Traumaträger fungieren die EP – die emotionalen Persönlichkeitsanteile (Person A, B usw.)

Person X ist durch diese Amnesiebarrieren fähig ein „normales“ Leben zu führen. Sie wäre demnach also auch nur eine Persönlichkeit und nicht die wahre Form des Kindes/Menschen.

Der Host kann sich mit dem Körper und dessen (Geburts)Namen identifizieren oder aber kann für sich selbst auch einen ganz eigenen Namen haben.

Zudem können mehrere Alltagspersönlichkeiten (bzw. ANP – Anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil) entstehen. Das sind jene, die kein Trauma tragen und meist für wichtige Aufgaben im Alltag zuständig sind, z.B kann es eine Persönlichkeit geben die zur Arbeit oder zur Schule geht. Eine die sich um die sozialen Kontakte kümmert, eine die alles managt, eine die für sexuelle Kontakte zuständig ist usw.
Je nachdem was eben benötigt wird. Aber wie gesagt müssen diese nicht jedes Mal alle einzeln agieren/auftreten, sondern hier ist es zumindest meist ein Wirrwarr aus mehreren Persönlichkeiten gleichzeitig.

Meistens hat die eine Person von der anderen keine Ahnung (es existiert eine Amnesiebarriere), was wiederum zu häufigen Zeitlücken führt.

Wichtig noch dazu: Es besteht durchaus die Möglichkeit das du Erinnerungen an früher hast, z.B an einen Ausflug, ein Gespräch usw, obwohl DU nicht dabei warst. Erinnerungen können hin und her geschoben werden, sodass die Host bzw. nach außen agierende Persönlichkeit durchaus „normal“ im Alltag agieren kann und nicht permanent (auch ihr selbst) auffällt das irgendetwas nicht stimmt (das ist hier jedenfalls an der Tagesordnung).

Die Wechsel


Innenpersonen müssen aber übrigens nicht immer zwangsgebunden Menschen sein. Auch Tiere, Dämonen, Feen, Vampire, sogar Gegenstände sind möglich. Es kommt eben ganz darauf an was in dem Moment des Traumas oder für das alltägliche Überleben am dringendsten gebraucht wird/wurde.


Es ist außerdem nicht immer so das es für das agieren der Persönlichkeiten im Aussen jedesmal einen offensichtlichen ‚Switch‘ (mit Amnesie) geben muss. Viele dieser Anteile wirken aus dem Innen, durch passiven Einfluss d.h die „Host“-Persönlichkeit ist noch da und bekommt auch soweit alles mit, aber aus dem Innen wirkt/unterstützt sie eine der Innenpersonen.
Der Betroffene oder Angehörige merkt das vll daran das derjenige plötzlich etwas anders redet als sonst, eine andere Meinung zu etwas hat (als üblich), anders handelt, etwas kann was er vorher nicht konnte (z.B zeichnen, extrovertiert ist, usw.) oder sich seine Stimmung oder Mimik plötzlich verändert (mehr dazu unter Dis – Symptome).

Grundsätzlich sind solche Innensysteme aber so aufgebaut das sie unter keinen Umständen nach Außen auffallen. Diese Systeme entstehen um das Überleben der Person zu sichern und um Schutz vor dem Außen zu bieten.

Es ist also nicht so, dass Betroffene plötzlich wie ein Gangster-Rapper laufen (statt vorher wie eine zierliche Frau) oder plötzlich mit tiefer Stimme sprechen ect.
Das ist natürlich möglich, aber solange es essentiell wichtig ist im Außen nicht aufzufallen, wird das seltenst so passieren. Für Angehörige ist es also nicht unbedingt so leicht zu erkennen das sie eine Multiple Persönlichkeit vor sich haben, wie es immer in Filmen dargestellt wird.
Schon gar nicht wenn sie nichts davon wissen oder sich nicht damit beschäftigen.


Wie groß kann so ein System werden?


Das ist ganz unterschiedlich.
Es gibt Systeme mit nur 2 Personen, durchschnittlich sind so 20-30 Innenpersonen völlig normal.
Viele (nicht alle!) die aus einem kulturellen Hintergrund kommen (und wo eine gezielte Spaltung durch die Täter stattgefunden hat) beherbergen Anteile im 3stelligen Bereich in sich (ein Kulthintergrund ist da aber nicht zwingend), aber auch bis zu über 1000 sind möglich. Ich glaube das höchste, von dem ich hörte, waren 2000 Persönlichkeiten.

Im Prinzip kommt es da aber ganz individuell auf die einzelne Person an. Personen mit dem gleichen Traumahintergrund können ein ganz unterschiedlich großes System entwickeln. Die Anzahl der Innenperson lässt also nicht auf die Art und Dauer des Traumas schließen.


Gibt es gefährliche Anteile bei der Dis?


Ich würde sagen – Nein, nicht direkt. Das System dient dem Überleben und dem Schutz der traumatisierten Person und nicht dem wilden, lustvollen Morden, wie es oftmals in Filmen dargestellt wird.

Es kann aber Täterloyale-Innenpersonen und Täterintrojekte geben, welche das Weltbild der Täter übernommen haben. Diese sind aber nicht „böse“, sondern haben jahrelang die Traumata übernommen und dadurch Erfahrungen gemacht, die sich ein „normaler“ Verstand nicht einmal vorstellen kann. Wenn du dein Leben lang Schei** erlebt hast, wärst du auch ziemlich angepisst, oder? Und klar kann es Anteile geben, die z.B sexuelle Übergriffe verüben. Möglich ist alles. Aber die Wahrscheinlichkeit ist da relativ gering. Also vor allem das man vor einer multiplen Persönlichkeit Angst haben müsste. Ganz im Gegenteil würde etwas mehr Empathie und Verständnis generell nicht schaden.


Letztendlich…


Ob eine Spaltung im Kindesalter eintritt oder nicht, kommt immer nochmal auf verschiedene individuelle Faktoren an:
Zum einen ob das Kind irgendwelchen Rückhalt erfahren hat oder über eine andere sichere Basis verfügt. Ob und inwieweit die Fähigkeit zum dissoziieren überhaupt ausgebildet ist. Ob das Trauma durch enge (eigentliche) Bezugspersonen ausgelöst wird usw.

Die Schätzungen der Häufigkeit liegt bei ca. 1% der Bevölkerung, die Dunkelziffer scheint aber WEITAUS höher!
D.h in Deutschland sind mehr Menschen davon betroffen (offiziell fast 1 Millionen) als es Obdachlose gibt (und davon haben wir leider schon mehr als genug).

Ist also gar nicht so selten, oder?

Dazu darf man dann noch die Hundertausenden Betroffenen von pDis, Borderline, kPTBS, usw. dazu rechnen, die meist einen ähnlich traumatischen Hintergrund haben.
Man kann nun in etwa vll abschätzen wie hoch unser Problem mit ritueller, se*ueller und psychischer Gewalt gegenüber Kindern eigentlich ist. Es ist ein Phänomen, dass es breitflächig kaum einen zu interessieren scheint…