Meistens treten beide Phänomene gemeinsam auf, können aber auch einzeln auftauchen.
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⭕ Derealisation
Bei der Derealisation nimmt man seine Umgebung plötzlich verändert wahr. Das kann kurzfristig sein, aber auch dauerhaft geschehen.
Wikipedia sagt dazu:
„Die Umwelt scheint dabei häufig als Ganzes plötzlich unvertraut, auch wenn jedes Detail problemlos wiedererkannt und eingeordnet werden kann.“
So kann ich das bestätigen.
Beispiele:
- Manchmal ist so als würde sich ein grauer Schleier über die Augen legen (als würde es neblig werden) und dann sehe ich zwar eigentlich alles noch ganz normal (es wird jetzt nichts schwarz), die gesamte Umgebung erscheint mir aber total weit weg
- Oder manchmal habe ich das Gefühl die Umgebung wäre überhaupt nicht real. An sich sieht alles aus wie immer, aber alles fühlt sich an wie nicht echt, mehr so wie in einem digitalen, animierten Spiel
⭕ Depersonalisation
Hier verändert sich deine Wahrnehmung zu dir selbst. Du verlierst den Bezug zu dir oder siehst dich gar von Außen.
Wikipedia sagt dazu:
„(…)bezeichnet allgemein einen Zustand der Selbstentfremdung, bei dem es zum Verlust oder einer Beeinträchtigung des Persönlichkeitsbewusstseins kommt. Betroffene erleben sich selbst als fremdartig oder unwirklich.“
Noch ein Zitat:
„(…)Jedoch ist ihnen stets bewusst, dass ihre Wahrnehmung sie täuscht – ein wichtiger Unterschied zur Psychose.“
Beispiele:
- Manchmal habe ich das Gefühl, meine Augen wären nur wie eine Scheibe, durch die ich hindurchsehe. Als wäre mein Körper nur ein Gefährt, aus welchem ich nicht fliehen kann. So als würde mein Körper gar nicht zu mir gehören, zusätzlich legt sich dann oft dieser graue Nebel vor meine Augen oder alles verschwimmt (Derealisation)
–> Gerade das Gefühl, dass der Körper nicht zu einem gehört beschreiben viele und das kenne ich auch. Eigentlich ist das die meiste Zeit so. Ich finde meinen Körper klasse, ich hab daran auch nicht das Geringste auszusetzen, dennoch fühlt er sich einfach nicht an wie mein Körper. Ich würde sagen zu 80% der Zeit ist das so – kein Plan ob das früher mal anders war
- Gliedmaßen können sich größer oder kleiner anfühlen. Als Kind hatte ich z.B oft das Gefühl als wären meine Arme, manchmal auch die Beine, überproportional groß oder klein. Teilweise ein Arm groß, der andere winzig – erst beim ausfüllen des FDS-Test´s hab ich übrigens erfahren, dass das auch eine Form der Dissoziation ist
- Gliedmaßen können sich auch wie gar nicht vorhanden anfühlen, manchmal fehlen z.B einfach meine Beine der Finger vom Gefühl het
- Manche beschreiben es wie „sich in einem Traum fühlen“ oder „sich wie auf einer Leinwand sehen“, ich kann das Beispiel wiedergeben, dass man das Gefühl hat als hätte man eine VR-Brille auf. Alles um dich herum geschieht weiter ganz normal, aber irgendwas ist verändert mit dir. Als wäre dein Geist zwar anwesend und sieht die Umgebung, aber den Köper kannst du nur mehr oder weniger gut steuern, du bist nicht er und alles wirkt total komisch, langsam und unwirklich (Derealisation und Depersonalisation treffen wieder zusammen)
- Emotionale Taubheit fällt auch noch darunter, also Emotionen nicht richtig wahrnehmen können, nicht fühlen können, sich abgestumpft fühlen
ein weiteres Beispiel von Wikipedia:
„Veränderung von Gedächtnisprozessen: Erinnerungen können als blass, undeutlich oder fern wahrgenommen werden: Ein nur wenige Stunden zurückliegendes Ereignis kann in der Erinnerung so empfunden werden, als läge es schon Jahre zurück (…) Dies kann dazu führen, dass Betroffene solche Erlebnisse später nicht verbal schildern können. Auch ein Déjà-vu-Erlebnis ist in der Regel von einem Gefühl der Entfremdung begleitet“
⭕ Vorkommen und Häufigkeit
Beide Symptome treten meist im Zusammenhang mit einer psychischen Störung auf. Das können dissoziative Störungen sein, aber auch bei psychotischen Erkrankungen gibt es solche Erlebnisse, bei Depressionen usw.
Man geht weiter davon aus, dass ca. die Hälfte derer, die schon mal ein Trauma erlitten, Symptome einer Depersonalisation/Derealisation durchlebten.
Aber auch physische Krankheiten, wie z.B Epilepsie oder Drogenkonsum, Stress usw. können ein Auslöser für Derealisation- und Depersonalisationserlebnisse sein.
Insgesamt geht man von einer Schätzung der Betroffenenzahl zwischen 1-10% aus (die wenigsten schildern ihre Symptome überhaupt, was eine richtige Einschätzung dadurch natürlich schwer macht). Männer und Frauen sind dabei gleichermaßen betroffen.
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