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Ein Therapieende

Jo, wir leben tatsächlich noch.

Demnächst lassen wir das wohl einfach direkt stecken mit irgendwelchen Zeitangaben, wann man nach der Pause wieder da ist. Haut ja eh nicht hin.

Die letzten 2 Monate hauten Deressionsmäßig ganz schön rein und mit der Schreibblockade wurde es seit Dezember auch nur minimal besser, weshalb es dann jetzt doch wieder etwas länger als 1-2 Wochen still wurde. Ich mach jetzt einfach mal einen kurzen Abriss, was so der aktuelle Stand ist und dann schauen wir mal, dass es in den nächsten Wochen auf dem Blog wieder weiter geht.

Therapie

Joar, das Thema hat mich heute eigentlich überhaupt erst so wirklich zum Schreiben motiviert. Heute war nämlich wieder Therapie (Freitag) und puh … Ich bin mit seeehr gemischten Gefühlen rausgegangen, sagen wir es so.

Wir haben das ja schon öfter angeschnitten, dass es hier derzeit eine unglaubliche Therapieblockade gibt. Vor allem nach der etwas längeren Pause vor ein paar Monaten. Wir haben uns mit der Thera. heute auch darüber unterhalten, dass von Innen ein starker Drang da ist überhaupt nicht mehr zu kommen. Gleichzeitig sitze ich dann aber ja trotzdem immer wieder in der Stunde, ohne wirkliche Ahnung aktuell weshalb eigentlich. Und deshalb fühle ich mich dann dort auch so ein bisschen wie im Vorbeigehen hingespuckt, nach dem Motto: „Du regelst den Fall schon“ .

Wir (aktuellen ANP’s) haben derzeit allerdings nur zu den „Lass die Therapie abbrechen„-Gedanken und nicht zu den Leuten, die eine Therapie möchten und auch weiterführen wollen, zugang. Die treiben uns zwar weiter motiviert in die Therapie, aber ohne uns oder wenigstens der Thera. mitzuteilen warum. Bei uns ist nur präsent über was man nicht reden darf und auf welche Themen einige einfach generell keinen Bock haben. Mehr können wir nicht beantworten und selbst dazu, warum das mal wieder so ist, können wir nichts sagen. Letztendlich führt diese Diskrepanz zwischen irgendwer will Therapie, denen die überhaupt nicht wollen und uns, die zu gar nichts etwas sagen können (aber sollen), dazu das wir größtenteils nur Smalltalk in der Stunde führen. Wie ein Mittelsmann, den keiner aufklärt.

Der Vorschlag

Ich denke das frustriert auch meine Therapeutin zunehmends. Also sie hat es heute schon relativ deutlich gesagt, soviel muss man da jetzt gar nicht vermuten (sie war aber nicht unfreundlich). Das Nächste ist, und das frustriert mich wiederum extrem: Es funktioniert einfach partout nicht, dass jemand mal einen Namen fallen lässt oder überhaupt nur zu erkennen gibt, dass er gerade nicht Franzi ist.

Das Theater hatten wir auch letztens bei unserer Freundin. Sie hat deutlich erkannt, dass da gerade „fröhlich“ hin und her geswitcht wird und dann auch nachgefragt. „Hä? Nö, ich bin immer noch ich. Kein Plan was du meinst“ – Behaupteten wohl ca. 4-5 hintereinander. Sowas macht mich rasend. So kannste doch nicht vernünftig arbeiten. Wenn jeder die Maske weiter aufrecht hält, bleibt ihnen doch auch keine Möglichkeit mal ehrlich über ihr Zeugs zu reden. Manchmal denke ich, die glauben nur so 2-3 haben paar Probleme, die können ja mal quatschen, aber sie selbst wären völlig gesund und können sich demnach auch aus allem raushalten. Vllt wäre es aber besser, wenn einige mal selbst in ihrem Namen sprechen. So haut das auch alles langsam nicht mehr hin.

In der Therapie stagnieren wir jedenfalls, um mal auf den Punkt zu kommen. Daher meinte die Therapeutin jetzt sie könne entweder bereits heute, also nach der 60h, das Therapieende anmelden oder nach der 64h. Das wäre soweit nicht ungewöhnlich (also das so abzumelden, weil dann die 2-Jahres Pause ab der 64h gilt, statt erst ab der 80ten) und man könnte die restlichen 16h als Notfallprophylaxe behalten. Die kommenden 4h könnten wir dann nochmal einen Block machen, wo wir versuchen etwas intensiver zu arbeiten. Heißt entweder wäre heute vorbei mit der regulären Therapie oder nach den kommenden 4h.

Gemischte Gefühle

Ehrlich gesagt hat mir das heute so ein bisschen den Boden unter den Füßen weggezogen, weil ich damit so gar nicht gerechnet habe. Wir haben ja erst nochmal 20h von der Krankenkasse bewilligt bekommen und auch der Fonds würde zusätzliche Stunden übernehmen. Und eigentlich wollten wir vor der Pause ja doch so einiges angehen bzw hatten uns einiges vorgenommen, was seit der Pause halt nun brach lag. Therapie-Aus von dieser Seite war irgendwo also überhaupt nicht im Kopf.

Tja und jetzt, keine Ahnung. Also auf der einen Seite hat sie absolut Recht, dass es nichts nützt die Gelder für Stunden zu verschwenden, wo wir nur Smalltalk halten. Definitiv. Und ich sehe uns da gerade an einem Punkt, wo ich auch wirklich nicht weiß, ob das so schnell überwunden sein wird und vor allem wie. Zudem ist das ja nicht erst jetzt so. Wir haben ja schon lange mit innerer Therapiesabotage zu kämpfen, weshalb nicht so wirklich viele Methoden klappen und es teilweise nur schleppend vorwärts ging. Und vllt wäre es momentan wirklich gut, sich einmal anderen Projekten (abseits der Therapie) zu widmen. Es ist ja auch nicht so, dass wir ohne Therapie völlig hilflos wären. Das meiste packen wir auch ohne ziemlich gut.

Auf der anderen Seite ist das gerade so ein: „Woha oookay. Was nun?“ . Von den verletzten Teilen, die sich nun verlassen fühlen über angepisste Kommentare wie: „Hab ichs nicht gleich gesagt!?“ zu übereifrigem Suchen wo man den nächsten Therapeuten findet (mit einer neuen Therapierichtung, was hier Psychoanalyse wäre, könnte man wieder von vorn starten ohne 2 Jahres Pause) . Die Meinungen dazu überschlagen sich im Inneren. Das kam einfach doch sehr überraschend.

Der Versuch zu sortieren

Ich persönlich denke sich jetzt jemand Neues zu suchen, wäre quatsch. Nach wie vor ist die Blockade drin und das zaubert auch kein neuer Therapeut weg. Das Einzige wäre höchstens, dass wir wieder viel BlaBla machen könnten bis wir an dem Punkt kommen, wo das Innen mit dazu gezogen werden müsste und dann stehen wir wahrscheinlich wieder am gleichen Punkt.

Ich denke, ich halte den Plan auch für ganz okay noch einen Block anzustreben, wo wir wenigstens versuchen uns nochmal etwas intensiver zu beschäftigen (vllt nochmal sowas wie Innere Kind-Arbeit o.ä). Und dann belassen wir es erst mal so. Innenkommunikation wurde letzte Stunde nochmal als Wunsch von (…) mit eingeworfen, aber was er sich da so ausmalt, dass haut sowieso nicht so hin. Irgendwann werden wir das schon mal gebacken bekommen.

Naja, es wird schon alles eine Gründe haben warum es jetzt so ist wie es ist und warum Inneres immer noch nicht geht. Ich versuchs einfach mal so zu sehen, auch wenns frustrierend ist. Einige Anteile wollten ein Therapieende ja eh schon länger. Und ob das immer so viel nützt, wie bisher, da mit Zwang und Druck gegen zu wirken ist ja auch fraglich. Außerdem haben wir ja dann trotzdem noch die 16 Stunden, wenn irgendwas sein sollte + den Fonds in der Hinterhand, wenn sich widererwarten doch die Chance auftut, wieder intensiver arbeiten zu können.

Sooo. Damit ist hier drin das Wuhling zwar nicht beseitigt, aber ich denke die Lösung ist die wohl sinnvollste. Ein überraschendes, wenn ja aber eigentlich selbst auch schon länger im Kopf durchgekautes Ende.

Kunsttherapie

Die haben wir dafür letzte Woche gestartet und ich empfand sie eigentlich recht positiv. Wir haben erst kurz ein bisschen gequatscht und dann mit 2 Übungen gestartet. Bei der ersten sollte ich etwas Gegenständliches (etwas mit fester „Form“) malen und bei der zweiten einfach wild drauf los. Ohne Strukturen, Muster oder das es irgendein Ergebnis erzielen sollte. Einfach nach Gefühl.

Und ehrlich gesagt gefiel mir die 2 Übung sehr gut. Bei der ersten war ich unheimlich blockiert, da ich den inneren Perfektionismus einfach nicht ausstellen kann. Bzgl des Auswertens waren wir uns recht einig, dass wir das erst nach einigen Sitzungen machen, da ich das für sinnvoller halte. Ich denke, dann erkennt man Gemeinsamkeiten/Auffälligkeiten etc. eher. Ich halte euch da auf dem Laufenden und werde mal schauen, dass ich vllt auch die ein oder andere Übung hier mit einfließen lassen kann.

Zum Thema Depressionen noch

Dazu will ich gar nicht so viel erzählen, da das Thema selbsterklärend ist. Ich wollte euch nur noch kurz erzählen, was mich aus den akut Situationen herausgeholt hat. Also es war schon echt schei*e, um das mal so nett auszudrücken. Gerade in Richtung SVV und SM ging es sehr bergab und ich kann wirklich nicht sagen, warum es jetzt wieder so extrem war.

Aber man kann ja nicht ewig in sowas rumhängen. Also kann man schon, macht halt nur wenig Spaß.

Kennt ihr diese Momente: Dir gehts so richtig dreckig usw. und dann gibts da diesen winzigen Moment, wo es gerade mal geht? Genau den Schwung von so einem Moment habe ich mitgenommen und gesehen das wir besonders auch räumlich mal rauskommen. Also ich meine damit, dass wenn man in der Akutdepression steckt, man es ja meist nicht mal hinbekommt überhaupt aus dem Bett zu kriechen. Aber bei uns zumindest ist es so, dass es zwischendrin auch mal andere Tage oder zumindest Momente gibt. Und in einem dieser Momente habe ich z.B Kontakt zu 2 früheren Bekannten aufgenommen (kann man sich jetzt noch streiten, ob das so schlau war, aber das wird die Zeit zeigen). Irgendeinen Schritt mussten wir jetzt machen um etwas aus der Isolation rauszukommen. Einsamkeit und zu viel Zeit zum Grübeln, machen Depressionen ja bekanntlich auch nicht gerade besser.

Und ich habe auch das erste Mal bei jemand wortwörtlich gesagt, dass ich jetzt wirklich Hilfe brauche. Es war eine extreme Überwindung. Das ist ein absolutes Unding hier. Sowas sagt man nicht. Darf man nicht. Ihr habt keine Ahnung (Naja, einige bestimmt) was es da von Innen für Vorwürfe und Probleme gab. Um Hilfe bitten bedeutet Schwäche zeigen und Schwäche zeigen ist ein NoGo, zumindest für einige. Aber so gings nicht weiter. Außerdem gesagt war ja nun mal bereits gesagt (was wollten sie noch tun?) und dann sind wir dorthin auch direkt für ein Wochenende weggefahren. Raus kommen. Abstand gewinnen.

Und das Wochenende darauf auch nochmal für 4 Tage zu einer Freundin. Normalerweise ist sowas eigentlich Hochstress. Also Zug, Menschen, in so kurzen Abständen reisen. War es auch. Aber in dieser Situation, also wo die Depression ungeschönt wirklich lebensbedrohlich wurde, war es genau das Richtige. Raus. Dinge tun. Vor allem unter Menschen kommen. Unter äußerlichen Stress (nicht Druck) stehen.

Auch wenn man sonst ständig versucht aus dem Funktionsmodus rauskommen, ist der gerade in diesem Moment lebensrettend. Funktionieren. Nicht nachdenken. Nicht anhalten. Und wenn dann die Akutsituation nachlässt (also die schwere depressive Phase), hat man ja auch wieder Raum zum runterzufahren und reflektieren. Das war aber auf jeden Fall alles die richtige Entscheidung (was am Anfang nicht wirklich klar war). Und es hat auch wirklich etwas Besserung gebracht. Naja, und jetzt schauen wir mal. Wird schon.

Kindheit und Familienleben (Q&A – Teil 3)

[Ich hab das gestern leider etwas verschwitzt, aber ist ja auch Wurst ob Sonntag oder Montag. Ich bin übrigens auch nur so mittelprächtig zufrieden mit dem Beitrag, aber generell darüber zu schreiben ist irgendwie anstrengender als gedacht, daher bekommt ihr den jetzt so wie er ist. Desweitern verabschieden wir uns jetzt doch wieder in die Pause. Geplant sind 1-2 Wochen, aber vllt wird es auch länger. Ich kann das gerade noch nicht so gut abschätzen.]

Vor kurzen kam noch etwas herein, dem ich gerne einen eigenen Beitrag widmen möchte, da es um mehrere Fragen ging. Ich kann leider nicht alles beantworten aus mehreren Gründen. 1. ist unser Hintergrund nicht vollends geklärt, weshalb ich mich hüten werde womögliche Falsch-Informationen in die Welt zu setzen. 2. Fehlen uns sowieso generell die Erinnerungen an das allermeiste. Und 3. drehten letztens einige im Inneren schon am Rad, nur weil wir unser Gesicht gezeigt und in dem Zusammenhang über die Dis gesprochen haben. Das wird durch solche Beiträge natürlich nicht besser (allerdings will ich das ja und mache es deshalb auch). Informationen über das Familienleben werde ich also mal lieber nur sehr dosiert abgeben. So viel Neues werde ich euch also auch heute nicht erzählen.

Dennoch finde ich es schon gut einiges einfach mal anzusprechen. Ich denke viele Menschen stellen es sich nämlich oft so vor, dass missbrauchte Kinder ausschließlich mit irgendeinem komischen Onkel in einem verdreckten Van, weit ab vom Schuss zusammenleben. Und da das selten vorkommt, erscheint Missbrauch auch nur als quasi Randerscheinung. In sehr vielen missbräuchlichen Familien gibt es aber, im Gegenteil, sogar eher ein sehr sauberes Bild nach Außen.

Ich stelle die Frage(n) einmal kurz als Übersicht rein und gehe dann näher darauf ein: ,,Mich würde einfach interessieren wie man sich den Alltag, das Familienleben, soziale Kontakte nach Außen (also entweder öffentl. Zusammenkünfte des (…) außerhalb (…) Treffen oder auch (…)-unabhängige Kontakte), die Schul- und Teenie-Zeit mit Freund:innen und der Familie vorstellen muss…„. (Entschuldigt die Zensiererei heute mal wieder 🙈).

Das Familienleben

Habe ich ewig als völlig normal angesehen. Es gab Familienfeste, es wurde zusammen gegessen, ich hab mit meiner (…) viel gespielt, usw. Und klar gibt’s intern immer Probleme (welche Familie ist schon wirklich so super, wie sie ausschaut), aber als schädlich oder gar missbräuchlich habe ich das nicht angesehen. Kann man auch einfach nicht, weil das was du ständig um dich herum hast, IMMER normal für dich ist. Normal ist schließlich nur eine Definitionssache.

Und so nach Außenhin wirkten auch meine Eltern recht cool. Mir wurde zumindest mehrfach gesagt, dass man mich beneiden würde. Sie holten mich z.B oft von der Schule ab oder wir fuhren ständig in Urlaub. Und sie waren in manchem recht locker aufgelegt. Mein Vater zumindest. Ich war sehr oft von der Schule zuhause, wofür ich eigentlich fast immer eine Entschuldigung von ihm bekam. Und ich durfte im Prinzip machen, was ich wollte. Früh ausgehen, Alkohol trinken, anziehen was ich will (sprich halbnackt), usw.

Privat war das Familienleben und die Stimmung allerdings eher sehr unterkühlt und feindselig. Bei meinen Eltern vorallem mir gegenüber. Es gab auch keine Umarmungen in der gesamten Familie oder normales Kuscheln, so wie ich das z.B mit meinem Sohn mache.
Die meiste Zeit verbrachte ich als Kind zudem allein. Eigentlich kam ich mir immer vor (oft bis heute), als wäre schon meine alleinige Existenz auf dieser Welt etwas ganz schreckliches. Bei meiner Oma war ich oft und an sie habe ich auch so mit die schönsten Erinnerungen, obwohl meine Oma selbst ein Kapitel für sich ist. Man könnte sie als typisch histrionisch beschreiben. Aber sie kümmerte sich fast hauptsächlich darum, dass ich überhaupt etwas aß. Machte mir Essen für die Pausen oder wenn ich von der Schule kam. Das interessierte meine Mutter eigentlich weniger. Und beim Rest der Familie gab es einerseits einen sehr aggressiven und beim anderen Teil einen sehr narzisstisch, kontrollierenden Ton.

Meine Eltern

Mit meinem Vater verbrachte ich viel Zeit und er war auch sowas wie meine Bezugspersonen als Kind. Ich habe ihn als witzigen, sympathischen, eloquenten und klugen Mann in Erinnerung. Umso überraschter war ich, als wir in der Familie (abseits meiner Eltern) später mal auf das Thema kamen, dass mein Vater der wäre, der von allen Männern der Familie am cholerischsten war. Und das will was heißen – Ihr kennt den Rest nicht 😂. Ich habe anfangs darauf geschworen, dass die Märchen erzählen.
Aber irgendwie wusste ich innerlich schon immer ganz genau, wann es Zeit ist die Beine in die Hand zu nehmen und so schnell wie es geht abzuhauhen. Welche Art er dann an den Tag legte und wann es gefährlich wurde.
Und ich habe tatsächlich auch eine Szene in Erinnerung, wo er mich einmal total wütend in einen Sessel wirft und drückt. Und eine Tür im Haus war völlig verbogen und kaputt, weil sich hinter dieser meine Mutter versteckte und er dagegen trat und hämmerte. Ich erinnere mich aber sonst nicht an ihn als wütend und aggressiv, also so gar nicht. Aber so mit der Zeit denke ich, dass mein Bild über ihn, nicht immer ganz der Wahrheit entsprach. Ich habe aber in sehr vielen Bereichen familiär eine themenbezogene Amnesie. An ein Familienmitglied erinnere ich mich z.B auch überhaupt nicht, obwohl ich als Kind ständig dort war.

Meine Mutter wiederum war sehr kühl und abweisend. Bei ihr wusste man eigentlich nie wie man gerade dran ist. Es konnte sich innerhalb von Sekunden ändern, ob sie nett war oder einen abfällige Bemerkungen entgegenbrachte, etc. Und die meiste Zeit wollte sie mich eigentlich nicht in ihrer Gegenwart haben und schickte mich daher meist auf mein Zimmer. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mit ihr mal Gespräche hätte führen können, wie das vll für Mutter und Tochter normal wäre. Über meine Periode, über Jungs oder sonst etwas. Im Gegenteil verwickelte mich eigentlich eher mein Vater in sehr, sehr intime Sexgesprache über ihn und meine Mutter. Sie brachte mir auch kein Kochen, nähen oder sonst was bei 😅.
Was mich allerdings sehr geprägt hat an deren Verhältnis mir gegenüber war das dauernde Auslachen. Was ich an Mobbing in der Schule erlebte, hörte eigentlich zuhause nicht wirklich auf. Auslachen, nachäffen, nicht ernst nehmen, Unterstellungen, usw. Und vor allem bekam ich immer wieder unter die Nase gerieben WIE intelligent mein Vater doch war/ist und das ich niemals so intelligent sein würde.

Übrigens vermute ich, dass meine Eltern ebenfalls dissoziativ waren. Auf jeden Fall meine Mutter. Und von mindestens 2 weiteren Familienmitgliedern (der älteren Generation) glaube ich das auch.

Strafen

Ich würde meine Eltern eigentlich eher in die Sparte ‚antiautoritärer Erziehungsstil‘ schieben. Ich erinne mich, dass sie mal zu mir sagten sie würden mich gar nicht als ihr Kind sehen, sondern mehr als jemand gleichaltriges. Es gab keine wirklichen Regeln oder Strafen. Ich erinnere mich an keine einzige. Und wirklich interessiert hat sie meistens auch nicht, was ich so getrieben habe.
Dennoch hatte ich furchtbare Angst eine Strafe von ihnen zu bekommen. Bis heute steckt mir die Angst vor einer schlimmen Bestrafung, wenn ich etwas falsch mache, tief in den Knochen. Wenn ich etwas angestellt habe, habe ich z.B auch manchmal versucht mir vorher schon Strafen für mich auszudenken und ihnen diese vorzuschlagen. Quasi um Schlimmeres damit zu vermeiden.

Dann habe ich auch eine Erinnerung, wo ich irgendwas zwischen 2-4 Jahre alt gewesen sein muss. Ich saß in meinem Zimmer an meiner Kinderfrisierkommode und zog die Schublade davon auf. Darin waren ganz viele kleingerupfte Papierstückchen und in meiner Hand hatte ich noch mehr Papier, was ich gerade zerriss. Ich freute mich total, weil ich dachte meinen Eltern so ein Schnippchen geschlagen zu haben. Es gab irgendeinen Streit vorher und ich dachte, wenn ich jetzt nichts mehr zu essen bekäme (also wirklich nichts mehr zu essen, nicht nur mal kein Abendbrot), wäre das nicht so schlimm. Schließlich könnte ich ja das Papier essen. Im Kontakt zu anderen habe ich mittlerweile rausgefunden, dass es doch nicht ganz so normal ist, wenn man als kleines Kind Angst davor hat zu verhungern 😅🤷‍♀️.

Kontakt zu Außenpersonen

Im Prinzip würde ein Wort reichen, um unser generelles Familienleben zu beschreiben: Isolation.
Als ich klein war, gab es noch 2 Freunde meines Vaters die ab und an und einige Angestellte der familieneigenen Firma, die viel da waren. Ich kann mich an diese ganzen Männer allerdings kaum erinnern.
Familienfeste gab es öfters, aber mit Außenstehenden gab es fast keinerlei Kontakte. Also sowas wie ein Freundeskreis o.ä gab es nicht. Die anderen Familienmitglieder (außer meinen Eltern) hatten oberflächliche Kontakte. Also wenn sie z.B jemand auf der Straße sahen/sehen, dann wird freundlich gegrüßt und Belangloses geplaudert. Aber ansonsten spielte soziale Isolation schon immer eine entscheidende Rolle bei uns. Als meine (…) damals einheiratete traf sie sich z.B auch nicht mehr mit ihrer Freundin, verschob immer öfter Treffen usw. Und meine (…) lebt bis heute allein. Also komplett allein. Ohne Partner, ohne Freunde, ohne das jemals gehabt zu haben. Es wird auch überhaupt nicht sehr gern gesehen, wenn sie mit Außenstehenden z.B über familiäre Probleme sprechen möchte.

Ich hatte früher natürlich schon Schulfreundinnen (sie ⬆️ auch). Die besuchte ich auch mal oder sie mich, aber das passierte nicht so sehr oft. Unangemeldete Besuche waren gar nicht gern gesehen. Einmal brachte ich z.B eine Schulfreundin nach der Schule mit und meine Mutter sperrte einfach die Tür zu, sodass wir draußen bleiben mussten. Glaube das war das erste und letzte Mal das die mich besucht hat😅. Interessant finde ich heute, dass es auch Eltern gab die nicht wollten, dass ihre Kinder mit mir spielen. Warum weiß ich bis heute nicht. Aber da ich eh nicht so zu den allerbeliebtesten Kindern gehörte, war zu viel Kontakt nach Außen eh nie wirklich ein großes Problem.

Die Kindheit und Schulzeit

Wie gesagt, spielte ich unheimlich viel alleine. Auch im Kindergarten war ich nur einmal für einen Monat, dann nahmen mich meine Eltern wieder heraus. Generell war das für mich kaum nachzuvollziehen, dass andere Kinder Freunde und Bekanntschaften außerhalb der Schule hatten. Ich verstand nie, wie die die kennenlernten und wie sowas gehen kann 🙈.
Aber so nach Außenhin wirkte die Kindheit bestimmt ganz harmonisch. Ich bekam immer unheimlich viele Spielsachen geschenkt (was allerdings nicht hieß, daß ich notwendige Sachen wie Schuhe o.ä auch von meinen Eltern bekam). Geld hatte meine Familie mehr als genug. Und wir fuhren auch ständig in Urlaub. Also mit ständig, meine ich wirklich STÄNDIG. 4-6x im Jahr war völlig normal, worum ich natürlich oft beneidet wurde. Überall hin ins Ausland, aber auch viel in Deutschland. Und das waren auch keine billig Urlaube. Hotels wie das 4 Jahreszeiten, das Adlon, Kempinski, Dorint und andere 5-Sterne Hotels waren eher die Regel, als die Ausnahme. Manchmal fuhren wir nur für einige Tage (dafür dann öfter), manchmal für 2-3 Wochen oder länger. Dementsprechend verpasste ich auch sehr viele Schultage.

Also generell war ich kaum in der Schule. Seit Beginn der 1.Klasse. 30 Fehltage im Halbjahr waren normaler Durchschnitt, oft waren es mehr. Auch den Sport- oder Schwimmunterricht machte ich nur sehr, sehr selten mit und dafür hatte ich natürlich auch immer tausend Ausreden. Auch war ich im Unterricht teilweise nur sehr begrenzt aufnahmefähig. Und generell war ich in der Schule unheimlich zurückgezogen und sprach kaum mit anderen Kindern. Teilweise sah ich manchmal auch sehr ungepflegt aus. Ich duschte oft tagelang nicht und hatte dementsprechend auch fettige Haare, was natürlich ein Grund mehr war mich zu mobben. (Und wenn ich wieder duschte, dann, erinnere ich mich, duschte ich oft über 2h unter brühend heißem Wasser.)

Teenagerzeit

Mit 14 hatte ich mein „erstes“ Mal mit einem 27-Jährigen. Ich traf mich nur mit solchen alten Männern und verhielt mich generell sehr promiskuitiv. Wie ich mich teilweise anzog, da schüttelt es mich heute noch 😶😖. In die Disco ging ich angezogen, als hätte man mich gerade vom Straßenstrich abgeholt. Und logischerweise war das das Nächste, weshalb ich gemobbt wurde. Schlampe, Nutte, billige Hu** und was es da alles für Namen gab. Aber am beliebtesten war eigentlich Schlampe.
Tja und das ist auch so ein Grund, warum ich mich für so einen Blog entschied: Die Kinder wissen es nicht besser, aber es liegt an den Eltern ihnen beizubringen das nicht immer alles so ist, wie es aussieht. Zu hinterfragen warum jemand so ist, wie er ist. Ich denke, dass Hilfe angebrachter gewesen wäre, als mir auch noch vorzuwerfen WAS für eine Schlampe ich doch bin.

2-3x rannte ich auch von zuhause weg und blieb einige Tage bei meiner Freundin. Lustigerweise kam ich immer wieder von selbst nach Hause (warum auch immer – Irgendwann war ich einfach wieder zuhaue). Meine Eltern riefen nie die Polizei, suchten nach mir oder machten sich anderweitig Sorgen wo ich stecken könnte. Im Gegenteil machten sie sich, wie üblich, eher lustig über mich, wenn ich dann wieder nach Hause kam.

Ich fing als Teenager an sehr viel zu trinken und oft auszugehen und dann hörte ich von heute auf morgen damit auf. Brach Kontakte ab und war wieder nur noch zuhause (auch ein bekanntes Muster übrigens). Bis ich dann mit meinen Eltern mit 17 wegzog.
Aber an viel mehr erinnere ich mich nicht und das wurmt mich wahnsinnig 😒.

Ach, aber es gab viele kleine Dinge die einem, hätte man es sehen wollen, auffallen hätten können.
Unter anderem wäre es z.B sinnvoller gewesen, hätten die Lehrer mal hinterfragt warum ich mich so in der Schule verhalte, wie ich es tat, als mir auch noch das Gefühl zu geben, dass sie keinen Bock auf mich haben.

Gesundheit als Kind

Als ich sehr klein war (denke das ging so mit 2 Jahren los) bekam ich sehr schlimme und sehr starke Kopfschmerzen. Die hatte ich bis zu 3 Wochen am Stück, 24/7. Hinzukam eine Augenlähmung auf der rechten Seite. Solche Anfälle hatte ich 2-4x im Jahr. Und das war echt nicht witzig, ließ aber so mit 11/12 irgendwann nach. Eine richtige Diagnose gibt es bis heute nicht. Ich war deshalb als Kind aber 2x im Krankenhaus. Und 2x verließen meine Eltern mit mir auch überstürzt die Klinik, als die Ärzte noch weitere Untersuchungen machen wollten.

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Das ist aus 2 Klinikberichten. Beim ersten war ich mit 3,5 Jahren sogar in einer Fachklinik. Mein Opa kannte dort einen Arzt und vereinbarte einem Termin. Meine Eltern fuhren mit mir noch am selben Tag wieder zurück, obwohl der Weg ungefähr 4h Autofahrt war und Borreliose oder sogar ein Tumor in Betracht gezogen wurde. Das sie behaupteten ich würde ich eine Kinderklinik aufgenommen, war eine Lüge. Sie hatten sich nie um eine andere Klinik gekümmert. Beim 2. war ich 5 Jahre alt und wurde nur dort eingewiesen, weil ich darauf bei der Kinderärztin bestand. Daran erinnere ich mich nämlich noch. Ich wollte unbedingt in die Klinik, während meine Mutter versuchte das mir und der Ärztin auszureden.


Wegen der Kopfschmerzen erhielt ich auch sehr starke Medikamente. Zumindest wurde mir immer gesagt, dass sei wegen der Kopfschmerzen gewesen. Tilidin (also ein starkes Opiat) ist aber z.B weder sinnvoll bei Kopfschmerzen, noch das richtige Medikament für ein kleines Mädchen. Aber gut. Mehr sag ich dazu mal nicht.

Aussehen

Und ich hatte definitiv eine Essstörung. Teilweise war ich wirklich extrem abgemagert und sah alles andere als gesund aus.
Ich selbst habe leider nicht mehr als ein Fotoalbum, was mir meine Mutter mal gemacht hat. Darin strahlen wir alle gegenseitig um die Wette und sind überall auf der Welt im Urlaub zu sehen.
Diese 2 Fotos hier hat meine Oma mal bei sich gefunden:

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[Ich habe absolut keine Ahnung wo dieses Bild aufgenommen wurde. Wahrscheinlich in irgendeins der tausend Hotelzimmer. Und ja, ich bin da nur sehr spärlich bekleidet.]

Fassen wir nochmal zusammen

Auch wenn es definitiv Auffälligkeiten gab, wie z.B mein Äußeres, mein Verhalten in der Schule, mein Defizit im sozialen Umgang oder mein Spielverhalten (darüber schrieb ich bereits etwas in „Wiederholungszwang„). Und ich war als Kind auch teilweise sehr schnell, sehr aggressiv (habe z.B Möbel kaputt geschlagen), habe sehr viel geklaut, war sexuell sehr frühreif, usw. – Wir waren trotzdem eine relativ normale Familie. Wir haben zusammen zu Abend gegessen. TV-Shows geguckt, waren mit den Hunden spazieren, sind einkaufen gefahren oder schick essen gegangen. Und nach Außen waren weder meine Eltern noch der Rest der Familie niemals wirklich garstig oder anderweitig bösartig zu Lehren, Eltern anderer Kinder, usw. Im Gegenteil waren alle eher immer sehr nett. Meine Eltern waren höchstens vllt desinteressiert. In dem Punkt haben sie sich ein bisschen „dumm“ angestellt. Aber ansonsten…

Definitiv, finde ich heute, gab es genug Momente wo z.B ein Lehrer hätte stutzig werden können. Allerdings denke ich mir auch, wenn man nichts schlimmes vermutet, dann schaut/sucht man ja auch nicht danach 🤷‍♀️. Und auch wenn ich heute oft Rufe höre wie: ,,Man dürfe ja bald nicht einmal mehr sein Kind knuddeln“ , bin ich sehr froh über Menschen die 2x hinschauen. Nein, blinde Hysterie und pauschale Vorwürfe sind absolut unagebracht und kontraproduktiv, aber etwas genauer hinsehen würde vllt trotzdem vielen Kindern helfen.

Mal wieder ein kleines Update

Ihr bekommt das nicht so mit, weil wir, seit der Pause, fast regelmäßig posten. Aber wir haben seit November gerade mal einen Beitrag wieder schreiben können. Wir schreiben, wenn die Muse gerade da ist, oft vor und diese vorgeschriebenen Beiträge teilen wir aktuell auch gerade nur.

Aber so aktuell gibt es doch wieder ein paar Dinge über die sich schreiben ließe und ich bin total froh, dass das gerade auch geht … Mal schauen wie lange (denn sehr bald gehen uns wirklich die vorgeschriebenen Beiträge aus😅). Daher gibts diesen Beitrag heute auch außer der Reihe (Sonntag kommt trotzdem was). Aber ich habe irgendwie Angst, dass, wenn wir das nicht direkt teilen, wir es wieder zurück halten werden. Wir haben das mit dem „Update“ schon mehrfach versucht anzugehen und naja … Diese Beiträge schimmeln so vor sich hin😅.

Das übliche Spiel…

Es wunderte mich schon, dass wir Dezember/Januar so gut überstanden haben. Dezember waren wir ja eh in der: „Boar geht’s uns gut. Meine Fresse. Uns fehlt ja wirklich gaaaar nichts (höchstens Simulitis)“ – Phase und Januar hat sich durch Besuch, Kontakte usw. ganz gut überspielen lassen.

Was aber schon auffällig war, dass waren die Träume, die Mitte Januar wieder einsetzten. Fast pünktlich. Obwohl die dieses Jahr weniger flashbackartig waren. Seit Sommer führe ich kein Traumtagebuch mehr, was daher die Traumdeutung etwas schwieriger macht, als letztes Jahr. Daher gabs auch schon so lange keinen Traum mehr, den ich mit euch geteilt habe. Ich wache auf, bin KO … so den halben Tag lang😅 … und weiß aber eigentlich kurz nach dem Aufwachen schon kaum mehr etwas vom Traum. Bin ich aber auch nicht böse drum, denn die, an die ich mich erinnere, auf diese Erinnerung würde ich auch sehr gerne verzichten.

Es ist einfach als würdest du dir so einen richtig ekelhaften Horrorfilm ab 18 ansehen, der auf den Index gesetzt wurde. Irgendwie ist gefühlt jeder fucking erinnerbare Traum derzeit von Tod und Blut umgeben. Von so richtig ekelhaften Toden. Ey und ich hab einfach keinen Bock mehr. Ich hab keinen Bock mehr sowas zu sehen oder zu hören und das zerrt richtig an meinen Nerven.

Therapie

Die ist aktuell ein richtig rotes Tuch.
Dir geht’s gut! Sowas von gut! Du brauchst keine Therapie und überhaupt, die versteht dich sowieso nicht. Sei einfach ruhig. Es wird dir bald von selbst besser gehen.“ . Das läuft derzeit so in Dauerschleife.
Also, wir haben ja Ende November um eine Therapiepause gebeten und waren seitdem 2x da. Jedes Mal bin ich eher gegangen 😅. „Über was wollen Sie denn heute sprechen? “ – „Ja nix. Mir geht es ja gut.“ Ich brauche keine Therapie, keine Klinik und um Himmels Willen: „Was fragt mich jeder, was denn los sei?! MIR-GEHT-ES-GUT!

Bullshit. Natürlich ist das Bullshit. Absoluter. Das weiß ich auch. Aber ich kann nicht reden. Es gäbe genug Themen In der Therapie, die sich anzusprechen lohnen würden, aber es geht nicht. Den Termin für heute haben wir auch abgesagt, mit der Begründung: „Dir gehts nicht so gut, da solltest du nicht zur Therapie gehen.“ – Merkst’e selbst, ne?

Was tut man denn da?? Die Sache aussitzen?

Gerade bin ich total auf dem Level die Therapie abzubrechen. Ja aber was wäre das denn für ein Rotz? Gerade wurden weitere Stunden bewilligt, ganz zu Schweigen davon, dass der Fonds ebenfalls noch mehr Stunden übernimmt. Die Therapie geht weiter – Das müsste doch ein Grund zur Freunde sein. Ein Grund jetzt richtig los zu legen…

Obwohl…

Das mit dem loslegen … Das hätte man auch schon vorher tun können. Warum nur kommt es mir so vor, als wäre da gerade eine gewaltige Blockade bzgl Therapie drin? Also fairerweise muss man sagen, hab ich schon letztes Jahr geäußert, dass ich glaube das „ich“ die Therapie sabotiere. Warum? Weil wir nur (rational) reden. Und jaja. Reden ist super. Also echt und das bringt uns auch was. Aber sobald es an „richtige“ Therapiearbeit geht, blockiere „ich“.

Wir gingen letztes Mal in der Stunde durch, was wir uns eigentlich vor der Pause vorgenommen hatten: „Innere-Kind Arbeit“ – Hmm, ja. „Arbeit mit den anderen.“ – Puh, heißes Eisen (wortwörtlich: „Ich will von diesem Scheiß nichts hören!“ – Wer, in Gottes Namen, MUSS sich bitteschön SO äußern? Was soll der Mist? Lass uns doch die Therapeutin auch noch verkraulen 🤦‍♀️). Und dann war doch da noch was… Zu Halloween wurde ein Video aufgenommen, also von jemand anders. Das habe ich transkribiert (mittlerweile wurde das Original-Video auch gelöscht) und wollte das in der Therapie besprechen. Jo, da war was. Das war die Stunde, wo ich es besprechen wollte, wo die Rufe/die Forderung nach einer Pause laut wurden. Wo „herumgeheult“ wurde: „Ich brauche eine Pause! Jetzt! Sofort!“ .

Aha. Hatten wir jetzt. Und was ist jetzt mit dem Video? Ach gelöscht? Und das Transkript?: „Wir brauchen noch mehr Pause! Und überhaupt! Hast du mal gemerkt, wie kacke die zu uns ist? Die ist scheiße! Wir sollten uns eine andere Therapeutin suchen!“ .

Bilde ich mir das jetzt nur wieder ein?

Oder liegt es vllt doch an dem Transkript, das nicht vorgelesen werden soll? Ich hab es auch für den Blog in Beitragsform abgefasst und vllt, viellllleicht teilen wir es irgendwann mit euch und dann könnt ihr das ja mal beurteilen. Wisst ihr, es wird NICHTS direkt angesprochen, aber es ist so fucking offensichtlich, um was es geht. Und die ganze Zeit kommen seitdem von Innen tausend Relativierungsversuche und „Erklärungen“ . Ich komm mir vor, als hielten die mich für einen Vollhonk. Als wäre ich total beschränkt. Und jedes Mal wenn ich nachfrage, komme ich mir vor wie früher in der Schule. Kennt ihr diese Situation, wenn du zu den „coolen Kids“ hingehst und irgendwas sagst und sie dich nur so aus dem Augenwinkel abfällig betrachten, wie: „Warum redet die überhaupt mit uns?“ – GENAUSO fühle ich mich aktuell!

Oder vllt liegt es auch daran, dass wir das mit der Innenkommunikation in Angriff nehmen wollten? Ist eine bessere Innenkommunikation überhaupt gewünscht? Von einigen 100pro, aber …
Aber definitiv bilde ich mir das nur ein. Ich überinterpretiere wieder. Sagen zumindest die Stimmen im Inneren. Hey und wenn du jemand trauen kannst, dann denen 👍.

Ach fuck. Hört ihr die Frustration heraus?
Mal wieder?

Mich fuckt das alles auf so vielen Ebenen ab. Es haut mit der Kommunikation einfach nicht hin. Es existiert derzeit Kontakt zu, ich würde sagen, zwei’n? Das war vor der Pause definitiv eeeeetwas🤏 besser.

Selbstverletzung

Wer uns schon ein bisschen länger verfolgt, der weiß: Das mit dem Ritzen hatten wir seit einigen Jahren (glaube 4) ganz gut im Griff. Und so seit letztem Jahr wird es immer schwieriger den Drang zu unterdrücken. Year und jetzt hats nicht mehr geklappt🥳. Also man muss halt dazu sagen, es spielen aktuell mehrere Faktoren mit rein. Wir sind durch die Träume usw. gerade eh sehr instabil. Dazu kam etwas, was ich versuche gleich nochmal zu schildern. Und dann kam noch etwas, das checkte ich erst vorgestern.

Also ich entschied mich dazu, das Level bzgl sich zeigen mal zu erhöhen. Das wurde im Kopf vorher mehrfach durchgekaut und „unsere“ „Endaussage“ dazu war: „Wenn du das machst, geht die Familie richtig an die Decke. Die laufen die Wände hoch und (…) bekommt wahrscheinlich einen Herzanfall.“ . Also es war klar und einkalkuliert. Ihr erfahrt sicherlich demnächst, was ich meine. Und erst so über ne Woche später habe ich gemerkt: „Ach fuck, dass war der Abend (nachdem wir das gemacht haben), an dem du dich das erste Mal seit Jahren wieder geritzt hast.“ . Und das Wochenende darauf, also genau genommen so insgesamt 4-5 Tage sind total im Nebel. Ich hatte keinerlei Zeitrelation mehr. Ich wusste nicht mehr welcher Tag war. Was überhaupt passiert ist und wo oben und unten ist. Wortwörtlich. Hab ich im Nachhinein immer noch nicht.

Und es existierten nur noch die Gedanken im Kopf: „Fuck! WIESO gibt es hier keine einzige SCHARFE Klinge in der Wohnung?! Es muss tiefer gehen. Mehr bluten!“ . Und auch SM-Gedanken wurden richtig stark. Also RICHTIG stark. Aber dazu mache ich, glaube, nochmal einen extra Beitrag. Iiiirgendwann…😅

Bindungsstörung

Das ist das andere Thema, was derzeit mit rein spielt. Ich habe einen richtig lieben Kontakt in letzter Zeit gewonnen und ich glaube, das hat richtig getriggert. Das ist auf der einen Seite mega der Abfuck, auf der anderen mega das Geschenk. Weil jetzt einfach eine Wunde aufgerissen wurde, die ich so lange übergangen habe. Und ich denke mir halt: Nur wenn du spürst und siehst was los ist, kann die Wunde auch irgendwann heilen.

Dieser Kontakt hat mich erstmals andere Beziehungsmuster hinterfragen lassen. Ich habe 2 Freundinnen, die ich wirklich liebe. Wir sind seit der Schulzeit befreundet, hatten teilweise lange keinen Kontakt, aber jetzt wieder. Und ich liebe beide wirklich inständig. Aber ich halte sie auf einer bestimmten Art und Weise auf Abstand. Ich glaube, so im direkten Kontakt mit mir checkt man das nicht wirklich, weil ich Nähe wirklich suche und auch versuche zu geben. Aber es geht ja auch nicht darum was andere merken, sondern darum, was ich selbst bemerke und das ist definitiv ein gestörtes Verhältnis. Für mich. Rational kann ich halt rückwirkend mega viel erklären und auch darüber sprechen. Kein Ding. Bleibt ja auf der rationalen Ebene.

Aber wenn es um das geht, was AKTUELL gerade los ist: Ich rede nicht (War ich schon immer so? – schräge Frage, ich weiß, aber das beschäftigt mich echt). Und wenn ich mich dazu hinreißen lasse, doch einen winzigen Brocken preiszugeben, gehe ich innerlich richtig krass auf Abstand. Mehr erzähle ich vllt irgendwann mal dazu. Gerade reicht es aber, dass ICH das gemerkt habe und ich mir auch recht sicher bin, dass das einen sehr großen Teil zu meiner derzeitigen inneren Einsamkeit (weil man ja einfach nicht reden kann) beiträgt.

Jetzt gerade…

… ist es schwer ein richtiges Update zu geben. Also zu sagen: „Mir gehts besser oder nicht.“ . Ich habe mich ja beschwert, dass mich die Träume so abfucken. Naja und wahrscheinlich sollte ich einfach meinen Mund halten, denn aktuell schlafen wir gar nicht. Wir liegen die GESAMTE Nacht wach und schlafen erst ein, wenn es bereits hell wird und dann auch nur für 2-3 Stunden. Aber joar, irgendwie macht mich Schlafmangel manchmal entweder ziemlich schlecht gelaunt ODER dumm im Kopf 😅. Also gestern ging uns so im Kopf rum: „Wow, vllt solltest du einfach öfter eine Nacht nicht schlafen. Denn krass, wo ist die Depression hin?!“ . Die ist aber natürlich trotzdem noch da und so langsam macht sich der Schlafmangel auch bemerkbar. Ich weiß auch nicht wirklich aktuell, warum wir nicht schlafen. Antworten bekomme ich von Innen nicht und Angst fühle ich selbst (wie sonst manchmal, wo dann ein Nachtlicht hilft) auch nicht direkt.

Außerdem essen wir schon lange nicht mehr richtig. Abends wird sich irgendwas hinter gezwängt, weil ja rational schon klar ist das man irgendwie mal essen sollte.

Ja, es ist schwierig.

Also unser aktueller Stand ist so lala.

Wie ich es aber empfinde

Also es ist aktuell wirklich schwierig. Es ist schwierig das Thema SVV und auch SM in den Griff zu bekommen. Und dadurch das wir echt getriggert sind, haben wir auch mal wieder mega viele Selbstzweifel und Probleme diesbezgl. Aber so aus der rationalen Sicht. Von der Meta-Ebene gesehen: Bin ich dankbar für die Trigger. Hört sich mega schräg an, aber wie schon erwähnt glaube ich, dass wir nur heilen können, wenn uns unsere Wunden vor Augen geführt werden.

Wir sind ein Charakter, der total im Erstarrungs- und Fluchtmodus abläuft. Ist was (gefühlt) scheiße: Dann wird eben alles dafür getan, die Gefühle zu verdrängen. Letztes hatten wir dazu auf jeden Fall Tramadol, Alkohol und das Cannabis, was wir hier seit 1,5 Jahren lagern. So der richtige Verdrängungsmodus eben. Und das läuft so auch mit allen positiven Emotionen ab. Es fühlt sich an, als müsste jede dieser Emotionen von Grund auf verdrängt werden. Nur der Funktionsmodus hat hier wirklich Relevanz. Bekommt wirklich eine Daseinsberechtigung.

Aber ich hoffe, wenn wir den ganzen SVV und Selbstmord Kack wieder in den Griff bekommen (und das werden wir), dass wir daran wachsen können. Sind wir bisher auch und diese Version von uns (also das, was bisher aus dem ganzen Kack und der Selbstreflektion dahingehend gewachsen ist) mag ich eigentlich sehr gerne. Uns gehts aktuell richtig scheiße, aber ich bin sehr guter Dinge, dass sich daraus positive Dinge entwickeln werden.

Täterkontakt

[Das schrieb ich im November, nur der letzte Absatz ist aktuell]

,,Sie wissen, Täterkontakt behindert die Therapie und den Heilungsprozess“ . Darauf wies mich meine Therapeutin letztens nochmal ganz vorsichtig hin …

Joar, würde ich so bestätigen. Also jeder der mir erzählen würde, dass er noch mit den Tätern Kontakt hat, den würde ich genau das Gleiche sagen. Is ja auch irgendwo naheliegend und logisch.

,,Du kannst nicht in der selben Umgebung heilen, wie du krank wurdest“ ist doch da so ein berühmter Spruch.

,,Und warum machst du’s dann?“ .

Ja, keine Ahnung. Warum nicht? Man gönnt sich doch sonst nichts im Leben 🤷‍♀️.

Sorry, mein zweifelhafter Humor ist heute mal wieder mit anwesend.

Kontaktabbruch

Naja, also zum Großteil hab ich ja schon den Kontakt abgebrochen, z.B zu meinen Eltern. Ich bin ja nicht ganz behämmert. Und auch zu einem anderen Teil habe ich vor Jahren strikt den Kontakt unterbunden.

Jaaha und ich mach dann so lustige Sachen wie denen meine Andresse nicht verraten. Was richtig mega schlau und produktiv ist, da ich ja vor wenigen Jahren erst zurück in meine alte Heimat gezogen bin 👍. Es ist absolut uuunvorstellbar, dass irgendjemand, den ich es nicht wissen lassen möchte, meine Adresse herausfinden könnte, wenn ich im Nachbarort wohne. Unvorstellbar. Echt. Total.

Och und auch so ne super Sache: Ich versuche in den sozialen Netzwerken irgendwie „unter dem Radar“ zu laufen. Ich habe mich bei vielen (wo ich damals mal angemeldet war) abgemeldet, überall meine Bilder rausgenommen und agiere dort nirgens mehr unter meinem richtigen Namen. Ich blockiere alle verdächtigen Personen und habe sogar die Funktion ausgestellt, dass man mich bei Facebook suchen kann (obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich klappt🤔). Also damit hab ich erst angefangen, nachdem ich gecheckt habe, dass mich meine Eltern dort suchen und stalken, aber immerhin. Und mein Gott, es ist kaum zu glauben wie gut das funktioniert!

Vor allem, wenn man andere Familienmitglieder noch in der „Freundesliste“ hat und die trotzdem jeden Scheiß von dir lesen können. Jap. War mir bewusst, hab ich aber trotzdem konsequent ausgeblendet, dass das genauso kacke ist, als würden meine Eltern mitlesen. Dass das im Prinzip Jacke wie Hose ist.

Und direkte Kontakte

Gibt’s auch noch. Ich schlaf ab und an sogar da 😂👍. Also wir blenden jetzt mal völlig aus in welcher Form Täter (ausblenden kann ich nämlich super). Es reicht vollkommen aus, dass es sich um höchst dysfunktionale und toxische Familienstrukturen handelt.

,,Warum gehen Sie da noch hin?“ fragte mich meine Therapeutin letztens. Doofe Fragen, oder? Deshalb ist meine Familie wahrscheinlich auch so unbegeistert von einer Therapie. Immer diese komischen Fragen. Naja, warum gehe ich da denn nun eigentlich noch hin? … Puh, kann man die Frage schieben? Ich weiß die Antwort nämlich nicht. Naja, okay. Es ist ja immerhin auch meine Familie. Und nicht alles ist kacke. Also manchmal. Manchmal sind die auch ganz nett. In guten Momenten. Und sie sind hilfsbereit. Cholerisch, aggressiv, nie für etwas verantwortlich, rechthaberisch, hetzerisch, emotionale Krüppel, aber hilfsbereit. Nicht unbedingt, weil sie einen so sehr mögen. Mehr weil sie nicht Nein sagen können. Aber wer ist schon perfekt?

Und meine (…) hat wiederum Kontakt zu meinen Eltern. Aber die erzählt nichts über mich. Ganz bestimmt nicht. Ich hab sie ja schließlich drum gebeten und meine Wünsche wurden bisher immer respektiert🤞. … Ich weiß auch nicht, vll hat man mir auch einfach irgendwann mal ins Hirn gekackt. Wäre jedenfalls ne Erklärung🤷‍♀️.

,,Was hält sie denn hier?

Noch so eine Frage, die mir meine Therapeutin mal gestellt hat. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Also warum ich jetzt hier bleibe schon. Denke ich. Ich fühle mich endlich mal wohl. Klar, hätte meine Kindheit hier schöner sein können, aber es fühlt sich trotzdem endlich nach einem Zuhause an. Ich mag meine Wohnung. Meinen Ort. Die Gegend. Ich bin 10 Jahre lang durch Deutschland gereist. Von einer Wohnung in die Nächste. Von einem Ort in den Nächsten. Und ich hab so die Nase voll davon. Außerdem wohnt meine alte Schulfreundin auch hier. Siehste, ein Haufen Gründe.

Aber warum ich überhaupt hier her zurück gezogen bin: 🤷‍♀️. Vor mehreren Jahren wollte eins der Familienmitglieder (zu denen jetzt kein Kontakt mehr besteht), dass ich her komme. Sie hat mir die Wohnung bei ihr schmackhaft gemacht und mir erzählt, dass es doch auch für den Kleinen besser wäre, wenn Familie in der Nähe ist, usw. Hatte se ja auch recht. Also so grundsätzlich. Gleichzeitig starte sie „Verkupplungsversuche“, weil ich wieder mit meinem Ex zusammenkommen sollte.

Ging nur irgendwie alles mächtig schief. Ich bin immerhin aus einem guten Grund von dem weg. Und bei ihr? Dort hatte ich ständig Blackouts, sodass ich dachte die Wohnung wäre voll mit Geistern oder Dämonen und ich wäre ständig besessen 😂. Fand ich irgendwie gruselig. Damals konnte ich das ja nicht mal im Ansatz zuordnen. Aber der Hauptgrund war eigentlich, dass es für mich unmöglich war neben der zu wohnen. Was für ein furchtbar verlogener und herrschsüchtiger Mensch…

Naja, und dann bin ich halt abgehauen. Wiedermal. Ich mach ständig so nen Rotz. Hat ihr schon nicht gepasst, dass ich meinen Ex verlassen habe und „durchgebrannt“ bin und nun das schon wieder. Und als Strafe, denn böse Kinder müssen bestraft werden, haben sie dem Jugendamt und später Gericht eine Lüge nach der anderen aufgetischt. Ich wurde als Mutter einfach komplett entmündigt. Geht leichter als man denkt. Das Jugendamt hat mir gar nicht mehr zugehört. Eigentlich hätten nur noch so Pompoms in deren Händen und ein Anfeuerungstanz für meinen Ex gefehlt. Gesetze am Arsch… Ich las meiner Thera. mal eine E-Mail vor, die die für das Gericht geschrieben hatten und sie war entsetzt (puh, doch nicht nur alles überbewertet). Tja, wie gesagt, böse Kinder müssen bestraft werden und ihre Spielsachen weggenommen bekommen… Zumindest haben die mein Kind scheinbar als eine Art Spielzeug angesehen.

Ich bin vom Thema abgekommen

Ja, ups. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja:

Ich hatte danach jedenfalls meinen Drogenabsturz und die Umgebung wo ich saß war keinen Deut besser. Und dann kam ich, vor wenigen Jahren, eigentlich nur zu Besuch zu meinen (…). Und da blieb ich irgendwie. Das war gar nicht geplant. Ich weiß auch nicht so recht. Es war schön dort, irgendwie. Und irgendwann später suchte ich mir dann eine eigene Wohnung in der Nähe. Naja, spontan sein kann ich jedenfalls😅.

Ja und seitdem besteht auch wieder regelmäßiger Kontakt. Also nur zu dem einen Teil. Wie gesagt: Ich bin ja nicht ganz behämmert.

Ich hatte mich vor 2 Jahren schon mal in einer Klinik angemeldet (was ja dann wegen Maskentzeugs nix wurde) und da habe ich auf die Frage ob noch Täterkontakt herrscht, mit Nein geantwortet. … Ich lache immer noch 😂.

Na und wie ist das jetzt? Lest ihr nur auf Facebook mit oder auch auf dem Blog hier? Nur mal so für mich zur Info.

Dank Corona …

… hatte sich der Kontakt stark minimiert und im Sommer hatte ich den Kontakt sogar ganz abgebrochen. Und dann hab ich den Antrag für den Fonds ausgefüllt. Das war auch ein komisches Gefühl. Dieses Gefühl die Familie zu verraten. Das Ding auszufüllen war echt anstrengender, also auch so emotional, als gedacht. Naja und dann tauchte einen Tag später mein (…) bei mir zuhause auf. Etwas was er nie macht … Ich bin schon wieder paranoid. Ich weiß. Veeerrüüücckkt 🙄. Komisch war’s trotzdem, also der Zufall 🤷‍♀️.

Aber er war total nett. Das er wieder Kontakt will und so ein Bla und seitdem herrscht eben auch wieder Kontakt. Ich versuche Telefonate und Besuche schon zu beschränken, aber letztendlich schlafe ich dann doch wieder da. Und wundere mich über meine Panikzustände 😂. Ich musste das meiner Thera. letztens erzählen, weil ich den Zusammenhang nicht verstehe: Das ist keine Panikattacke im herkömmlichen Sinne. Das ist irgendwie anders und tritt spätenstens dann auf, wenn ich gehen will. Es ist als würde dir jemand deine ganze Lebensenergie mit einem großen Staubsauger nach unten hin aussaugen. Ich kann mich dann kaum auf den Beinen halten und will mich eigentlich nur noch irgendwo im Bett zusammenrollen. Und dann kommt diese Panik auf, dass gleich irgendwas schlimmes passiert, wenn ich es nicht tue. Das passierte die ganzen letzten Male, ausnahmslos, kurz bevor ich gehen wollte.

Und heute?

Ich hab das, wie gesagt, im November geschrieben. Hat sich seitdem was verändert?

Naja, ich ändere auf der einen Seite, total paranoid, ständig meinen Namen auf Facebook und mach dann gleichzeitig so Sachen wie ein Bild von mir reinzustellen. Hatte ich bestimmt über ne Woche drin 😅. Ja nö, die Logik dahinter versteh ich auch nicht 🤷‍♀️. Oder erzähl (…) Sachen die ich gar nicht erzählen sollte. Aber so aktuell geht auch in meinem Kopf rum: Warum sollten sie es nicht lesen? Egal wer von denen. Warum sollten dich die Menschen, denen du ursprünglich aus dem Weg gehen wolltest, nicht finden und lesen? Ist es nicht eh Wurst? Von der familiären Seite hab ich mitbekommen, dass es nicht so positiv ankommt, dass ich private Dinge öffentlich teile. Und das ist sooo lächerlich, sorry Leute. Ich rede über, ja Kram, nix weiter und das ohne Identität. Kackt euch nicht ein.

Und das Nächste ist: Es ist und war wirklich nicht alles schlecht und irgendwie geht mir meine Paranoia dermassen selbst auf den Keks. Irgendwo existiert da schließlich auch noch dieser kleine, heile Teil der Vergangenheit und vll ist es der, von dem ich mich nicht trennen will. Who knows 🤷‍♀️. Aktuell, bzw mehr seit der Pause, bin ich jedenfalls irgendwie auf dem Stand, dass ich auf dieses Versteckspiel und diese dramaturgische Sche*** keine Lust mehr habe. Kennt ihr diese Stelle aus nem Lied: 🎶“Is mir egal, is mir egal“ 🎶… Passt voll zu meinen derzeitigen Gedanken. Naiv? Vll. Kontraproduktiv? Höchstwahrscheinlich. Aber ich hab keine Lust mich für Sachen zu verstecken, die einfach nicht mein Fehler waren. Punkt. Lest doch mit. Macht was ihr wollt. Is mir egal.

Aber hey, wahrscheinlich erzähl ich euch in 2 Wochen wieder was ganz anderes. That’s life 🤷‍♀️

Ich bin wieder da 🥳

Frohes Neues erstmal

…wünsche ich allen! Ich hoffe ihr hab die Feiertage relativ gut überstehen können.

Hier verlief das alles recht gut. Heiligabend und an den Feiertagen waren wir zu viert. Meine Freundin kam mit Tochter vorbei, mein Sohn war da und es war eigentlich ein recht entspanntes und schönes Weihnachtsfest. Nach den Feiertagen war ich einige Tage innerlich sehr angespannt und gereizt und jedes kleinste Ding hat mich auf die Palme gebracht. Ich glaube das waren bisher allerdings die einzigen Auswirkungen. Auch die schlechten Träume hielten sich ganz gut in Grenzen.

Wie verlief die Pause und wie geht’s mir aktuell?

Die Pause war wirklich hilfreich und wahrscheinlich werde ich auch häufiger mal so einen freien Monat einschieben. Nach vorheriger Ankündigung natürlich, nicht das ihr noch denkt ein Bär hat mich gefressen, wenn ich einfach weg bin 😅.

Nein, es tat wirklich gut. Ich hatte die Social Media Apps vom Handy gelöscht und hab auch die aktuellen Nachrichten komplett ignoriert. Ich schaltete das Radio aus, sobald die Nachrichten dran kamen und hab auch meinen Google NewsFeed dementsprechend verändert. Und wie ich sehe, hab ich auch absolut nichts verpasst. Es scheint alles beim Alten zu sein. Und auch die Fachliteratur, die ich eigentlich eher und auch sehr gerne lese, hab ich jetzt schon recht lange nicht mehr angefasst. So übel bin ich gar nicht darin meine Gefühle zu erkennen, aber wenn’s darum geht zu merken, dass ich mich gerade selbst total überlaste, diese Grenze zu spüren, dann merke ich das leider oft erst 5 vor 12. Aber ☝, ich denke ich werde besser darin .

Vor allem habe ich aber auch nicht nur Dinge weggelassen, sondern ich habe endlich mal wieder etwas für mich gemacht. Ich hab das vorher irgendwie gar nicht so gecheckt, aber ich war so fokussiert auf Therapie und „Was hast du?“ und „Was kann ich tun?“ und das dadurch aufgewühlte irgendwie zu händeln, dass das echt flöten ging. Mir fällt das immer schwer, wenn ich in einem Thema drin bin und daran und damit arbeiten möchte, es dann zwischendurch auch einfach mal „auszustellen“. Aber diese Pausen sind halt doch echt wichtig.

Naja, ich hatte auf jeden Fall eine überwiegend entspannte und schöne Pause, die unglaublich geholfen hat Ressourcen wieder aufzufüllen. Ich hab jetzt keine Spontanheilung erfahren😅, aber es geht mir auf jeden Fall wieder recht gut.

Apropos Therapie…

Joar, kann ja nicht alles supi sein😅🙈.

Ne, eigentlich ist auch mit der Therapie alles wie vorher. Naja, keine Ahnung. Ich hab ja für Dezember die Termine abgesagt und wir sehen uns auch erst Ende Januar wieder, auf meinen Wunsch hin. Allerdings … Naja, ich, keine Ahnung. Ich würd am liebsten gar nicht mehr gehen, aber das ist auch irgendwie doof. Es wurden ja jetzt extra nochmal Stunden vom Fonds bewilligt und von der Krankenkasse wurden auch nochmal 20 bewilligt. Ach aber irgendwie will ich in diesen ganzen Strudel nicht wieder eintauchen. Ich muss da irgendwie noch nen Mittelweg finden. Mal gucken.

Uuund, vllt fällts auf, aber ich spreche mal wieder ganz begeistert im Singular. Ich bekomme derzeit Pestbeulen bei dem Wort „Wir„, allein nur bei dem Gedanken daran. Es ist noch Kontakt da, zwar mau, aber er liegt immerhin nicht wieder komplett brach. Es ist echt immer 1 Schritt vor und gefühlt 4 zurück. Das ist derzeit mal wieder soooo unreal alles, dass es einfach nicht wahr sein kann. Das einzige was sich in der Pause leider eher zum Negativen hin verändert hat. Vllt ist das auch einer der Gründe warum ich mich derzeit so vor der Therapie scheue. Aber naja, ich versuch das so zu akzeptieren wie es derzeit ist. Wird schon seine Gründe haben 🤷‍♀️.

Was gibt’s noch?

Ich denk mal, dass es jetzt wieder recht normal mit Sonntagsbeiträgen weiter feht. So richtig von der Muse geküsst bin ich allerdings noch nicht, weshalb ich nicht versprechen kann was kommt. Ich hab nämlich im letzten Monat den Blog auch nicht angerührt😅. Ein paar Artikel hab ich allerdings noch vom November, wahrscheinlich werde ich die erstmal veröffentlichen und dann mal schauen. Ideen hab ich auf jeden Fall en masse. Die müssen jetzt nur noch verschriftlicht werden.

Was ich allerdings definitiv demnächst gerne machen möchte, ist eine bestimmte Traumreihe niederschreiben. Ich finde diese Träume total interessant, weil man sie auf so vielen verschiedenen Ebenen deuten kann, aber ich denke da werde ich immer mal so zwischendurch einen veröffentlichen. Ob ich die auf Instagram allerdings auch veröffentliche, weiß ich noch nicht 🤔.

Apropos Instagram. Die alten Beiträge von der Website, die ich auf Instagram noch nicht oder nur teilweise habe, werde ich weiter unter dem „repost“ Stempel veröffentlichen. Das geht dann in ein paar Tagen auch direkt wieder damit los. Allerdings werde ich mich weiterhin eingrenzen, was das lesen anderer Beiträge betrifft. Bevor ich mich wieder selbst ins nächste Loch triggere, lass ich es vorerst besser einfach. Diesbezüglich bleibt’s also weiter ruhig.

Und für die, die mir auf Facebook folgen: Dort geht’s auch wieder weiter. Mal schauen ob täglich, aber es passiert auf jeden Fall wieder was. Falls ihr Lust habt auf der jeweiligen Plattform vorbeizuschauen, hab ich euch den Link zu meinem Profil verlinkt. Ihr braucht nur auf das grüne Instagram oder Facebook oben klicken.

Achso und vielen Dank an die neuen Abonnenten! Ich hab mich sehr gefreut, als ich wieder reingeschaut habe😘

Beitragspause, Depressionen, Hetze, usw

Wir werden in eine 1-monatige Postpause gehen. Die nächsten Beiträge werden also voraussichtlich erst wieder Anfang Januar 2022 erscheinen.

Eigentlich habe ich ganz viele Themen schon ausgearbeitet und vorbereitet und hatte ganz viele Ideen, was ich angehen will, aber es muss dringend eine Pause her. Nicht nur andere Sachen nicht lesen usw, sondern so komplett muss eine Pause her.

Ich habe auch bei der Therapeutin um eine Therapiepause gebeten. Leider geht auch hier das ganze Thema Corona, Impfung usw nicht mehr so gut an einem vorbei, wie es vorher irgendwie noch möglich war. Gerade der aktuell aufkommende Zwang und die regelrechte Hetze (,,Grenzt Impfgegner aus!“ ) belastet uns stark und macht uns extrem zu schaffen. Sowas z.B zu sehen, lässt sich emotional nicht mehr wirklich abschütteln:

Wie wir zu dem ganzen Thema stehen und warum uns das so belastet, hatten wir letztens in einem Instagram-Post angeschnitten (siehe Slider rechts auf dem Blog – Dort findet ihr das Bild und wenn ihr es anklickt auch unseren Text darunter, müsste auch ohne Instagram-Profil gehen🤔). Letzte Woche führte das zu einem regelrechten Systemkollaps (vermehrt Blackouts und Aktionen, die mir überhaupt nicht passen) und nem richtigen Hammer extra Depressionen obendrein. Dazu kommt sowieso die aktuelle Zeit November-Januar, wo die Nerven eh generell etwas freier liegen. Nett ausgedrückt😅.

Wir haben beschlossen jetzt einfach mal einen Monat lang so zu tun, als wäre alles gut. Ob das hinhaut, weiß ich auch noch nicht, aber der Plan sieht so Sachen vor wie: Videospiele spielen, Romane lesen, wieder mehr rausgehen (heute hat es geschneit, Yieppe 🥳) und an Räucherkerzchen schnuppern. Vll gebrannte Mandeln selbst machen und Kekse backen natürlich😊. Einfach mal Dinge tun, die nichts mit Psyche, Problemen oder dem politischen Wahnsinn da draußen zu tun haben. Das versuchen wir natürlich sonst auch irgendwie, sind kürzer getreten usw., aber letztendlich wird das alles eben doch wieder von Therapiethemen oder anderen ähnlichen Sachen unterbrochen. Deshalb wird’s auch erstmal kein Social-Media geben, YouTube, Nachrichten u.ä. Die Welt geht schließlich auch ohne uns glücklich und erfreut weiter unter 🤷‍♀️😅.

Kurz gesagt: Wir wollen versuchen, einfach mal einen Monat lang den Affen zu spielen, der sich Augen, Ohren und Mund zuhält. Einfach mal wieder den Alltag mit ein paar angenehmen Dingen füllen. Inwieweit das hinhaut, wird sich dann natürlich noch zeigen.

Mails könnt ihr natürlich trotzdem weiterhin schicken, nur das ihr euch nicht wundert, wenn erstmal keine Reaktion kommt. Im neuen Jahr geht’s dafür dann aber mit Sachen weiter, wie: Innere Kommunikation; Was man bei Verdacht auf (p)Dis tun kann; Wie es bei uns zur Diagnose kam; neue Imaginationsübungen; Essstörungen, usw.

Wir wünschen allen jetzt schon mal hoffentlich ruhige und schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr 🥳.

(Erzwungene) Soziale Isolation

Ja, der Titel ist irgendwie kacke, aber mir fiel kein passenderer ein 🤷‍♀️. Im Beitrag von vor ein paar Wochen „Wie Selbstbestrafung auch aussehen kann“ (die beiden Beiträge hängen also zusammen) meinte ich ja, dass ich nochmal auf das Ding mit der sozialen Isolation, in Bezug auf Selbstbestrafung, näher eingehen möchte.

Edit: Ich les das gerade Korrektur und dabei fällt mir auf, dass ich schon wieder dermaßen um den heißen Brei herumrede. Es geht kurz und einfach um andere (innere) Personen, die ein Problem mit manchen Themen haben.

Naja, wollen ist die eine Sache

Können die andere. Nein, nicht weil mal wieder ,,Das daaarfst duu nicht maachen“ (stellt euch das bitte total theatralisch gesagt vor, wie in so einem schlechten Hollywoodstreifen – Ja ich werd schon wieder fies 🙈) kommt. Nö, eher hätte ich das wohl gleich abtippen sollen. Wenn dann einige Zeit ins Land gegangen ist, habe ich so gut wie keinen Zugang mehr zu dem was da ablief (brauch also auch gar keiner sagen ,,Sei mal still“ ). Also schon. Ich notiere ja auch immer so ein paar Sachen, während solcher Phasen. Aber irgendwie auch nicht.

Stellt euch meinen Kopf wie eine große Schublade vor, in der sich ganz viele Aktenorder befinden, die mit Karteikarten von einander getrennt sind. Während so einer „Phase“ befinde ich mich im Aktenordner XY und dann springe ich einfach wieder 3 Aktenordner zurück in den „Alles ist doch total normal. Gibt’s etwa ein Problem?“ . Und hier in dem Ordner ist alles so chillig (okay, jetzt übertreibst du), dass ich gar kein Verständnis mehr dafür hab, was in Aktenordner XY so schlimm gewesen sein soll. Versteht diesen Vergleich einer?🤔

Naja, ist ja auch Wurst. Wir tun alle einfach so als ob. Ich hab mich auf jeden Fall entschlossen eine E-Mail von uns (an unsere Thera.) hier zu veröffentlichen. Dann kann ich danach nämlich näher drauf eingehen. Das macht es ein bisschen leichter, einen Faden zu finden. Selbstverständlich (oder leider, je nachdem ob aus unserer oder eurer Sicht gesehen) habe ich die Mail zensiert. Erstmal habe ich sie gekürzt und dann die wichtigen Stellen mit „(…)“ ersetzt. Ihr könnt sie dann mit lesen oder auch nur den anderen Teil. Ich denke eine Triggerwarnung braucht es aber nicht.

Die Mail (1. Teil)

,,Hallo Frau (…),
ich versuche das was die letzten Tage los war irgendwie einmal zusammenzufassen. (…)
Am Mittwochmorgen zeigte es mir auf Facebook eine Erinnerung an, von einem Beitrag den ich letztes Jahr postete. Es ging um einen Text von Frau Huber, der sich um (…) drehte. Ich mag gerade nicht näher darauf eingehen. Und ich weiß nicht genau, was dann der ausschlaggebende Grund war, warum oder was da genau passierte. Ich war auf jeden Fall sehr getriggert. Meine Körper fühlte sich an, als würde er brennen, meine Haut fing an zu jucken und es fühlte sich an, (…) Aber das rollte alles langsam an und kam nicht schlagartig.

Ich tippte dann einfach ins Handy ein, was im Kopf los ging. Welche Worte und Gedanken sich immer wiederholten und veröffentlichte das, ohne drüber nachzudenken, auf dem Blog. Normalerweise bereite ich alle Beiträge vor und lese sie mehrmals Korrektur, bevor ich sie öffentlich stelle. Aber da tippte ich einfach auf veröffentlichen, weil mir das in dem Moment so richtig vorkam. Weil es einmal so echt war und nicht mit so vielen Filtern überzogen und verpackt.

(…) Das ich das veröffentlicht habe, war, glaube ich, nicht so gut. Ich bekomme die genaue zeitliche Abfolge bzw. was was ausgelöst hat aber nicht mehr so gut auf die Reihe, daher versuche ich das einfach niederzuschreiben wie ich es im Kopf habe. (…) Wir sind dann jedenfalls raus. Und ich lief so schnell es nur ging. Sodass es bereits weh tat. Ich wollte das es weh tut. Und dann hab ich irgendwie einen Hänger im Kopf.“

Kommentar dazu

Es ging um einen Post den ich veröffentlichte (ist mittlerweile wieder rausgenommen). Das war ne unüberlegte Handlung, ich weiß auch gar nicht warum ich das gemacht hab. Ich hab das später noch versucht zu retten, indem ich noch etwas dazu schrieb. Mit eher mittelmäßigen Erfolg. Allerdings weiß ich bis heute nicht, was so dramatisch daran war, aber gut. Der war aber nicht der Auslöser. Das hat irgendwie alles komisch zusammengespielt und lag wahrscheinlich eher daran, dass ich mich mit einem bestimmten Thema gedanklich „zu viel“ auseinandergesetzt habe bzw. es kurzzeitig tatsächlich ernsthaft in Betracht zog. Naja egal, weiter im Text…

Die Mail (2. Teil)

,,Als (…) da war, kamen mir manchmal Sachen komisch vor. Schon im Sommer habe ich das beobachtet. Also, also ich komm mir so dämlich vor darüber überhaupt nachzudenken. Ich weiß nicht, er wusste so oft Dinge gar nicht mehr und er war so oft einfach ein anderer (…) und dann wieder ganz normal und ja keine Ahnung. Ich fand einfach Dinge komisch. Und an irgendeinem Abend ging mir auch (…) so durch den Kopf und so Sachen eben. Und ich weiß nicht mehr ob ich am Mittwoch, also am gleichen Tag wie oben, auf diesen Gedanken kam oder vorher. Es fühlt sich an, als hätte ein Sturm in meinem Kopf gewütet und jetzt liegt nichts mehr da, wo es mal lag oder liegen sollte.

Ich hoffe das Sie irgendwie verstehen worauf ich vllt. hinauswill / was ich meine. Ich kann das nicht sagen oder ausschreiben. Bei dem Gedanken daran, kommt da gerade unheimlich viel Scham auf, aber das löst auch noch mehr aus. Ich muss das irgendwie versuchen nur anzureißen.

Auf Instagram folgt mir und folge ich einer Betroffenen, die auch eine Dis hat (…). Ich weiß nicht warum ich das gemacht habe, aber mir fiel niemand anderes ein, den ich hätte fragen können. Also jemand der so direkt betroffen ist. Ich hab gar nicht viel geschrieben, nur kurz angerissen um was es mir geht und wie und ob überhaupt man sowas überhaupt bei (…) merken kann. (…) Ihre Antwort war sehr freundlich und sie hielt sich auch sehr an der Oberfläche auf. Da war also nichts schlimmes (…) Nach ihren Antworten wimmelte ich sie jedoch, so gut es ging, gleich wieder ab und sagte das ich nicht näher darauf eingehen will und da auch nichts ist. Ich weiß nicht, ich hätte nicht schreiben dürfen und ich weiß auch nicht warum ich das gemacht habe. Und ich weiß auch nicht warum ich das ausgerechnet an diesem Tag machen musste.

Auch hier fehlt mir die zeitliche Abfolge. Im Kopf jedoch ging ein totales Chaos los. Und ich verstehe das nicht. (…) Aber nachdem ich dieser Frau geschrieben habe, ich weiß nicht, vllt. war es zu konkret was ich angesprochen habe, wirklich ich weiß es nicht, aber da ging ganz viel los.
(…) ,,Nie mehr darfst du dich mit anderen so austauschen. Nie mehr. Gar nicht mehr mit ihnen schreiben. Du kannst nicht mit anderen in Kontakt treten. Schäm dich. Du lügst. Du lügst jeden an und alle merken es.“ (…)
Ich kann mich nur mit Mühe und Not zusammenreißen und nicht den ganzen Blog löschen. Ich will das nämlich nicht. (…) Aber diese Gedanken mit niemand mehr zu sprechen sind überwältigend. Es ist kein Verbot. (…) Das ist anders. (…) fühlen sich an, als kämen sie von mir selbst. „

Kommentar dazu

Ja da ging es um eine Sache, die ich auch hier nicht näher erläutern werde. Nachdem ich geschrieben hatte, ging es zwar richtig los, aber ich glaube das war nur das Tröpfchen, was das Fass zum Überlaufen brachte. Es ging wahrscheinlich um das Thema, das da im Kopf präsent war. Mittlerweile hat sich einiges wieder gelegt und mir ist auch wieder klar, dass mir Gedanken daran auch schon einige Zeit vorher kamen. Immer mal wieder. Und ich weiß nicht, ob der Trigger vorher diese Gedanken dann so konkret im Kopf gemacht hat oder was es nun war. Auf jeden Fall ging hier ganz schön was los und ich hatte immer weniger Kontrolle. Jetzt ist alles wieder ganz weit weg geschoben und auch emotional total abgekapselt. Also alles wieder chillig. Oder, naja, so in der Art jedenfalls.

Was ich da auch anspreche ist das, was im Kopf abgespult wurde. Mit „es ist kein Verbot“ meinte ich, dass niemand sagt „Du du du☝ , dass darfst du aber nicht“ . Mir war bewusst das diese Gedanken nicht von mir kommen, sie wurden aber so rüber gebracht, als kämen sie von mir selbst. Das ist echt scheiße zu beschreiben. Und die waren nicht primär darauf ausgelegt mir zu erzählen wie kacke ich bin. So wie ich das oft von den üblichen Beleidigungen und Beschimpfungen kenne. Die haben durch ihre Worte/Gedanken eher zu einer Trennung zur Außenwelt hin geführt. Ich versuch’s gleich nochmal besser zu erklären. Das ist echt doof zu beschreiben irgendwie.

Die Mail (3. Teil)

,,In Folge kam auch das Leugnen wieder so stark. ,,Nichts ist echt. Nichts von alle dem.“ (…) Als wir uns gestern gesehen haben war das so laut im Kopf. ,,Das ist alles eine Lüge. Ich lüge. Und ich brauche keine Therapie. Das ist Schwachsinn.“ Ich weiß nicht warum ich trotzdem hinkomme. Ich glaube, weil ich nicht aufhören will in die Therapie zu kommen. Aber ist das nicht wieder ein Beweis für meine Lügen? Wenn es so schlimm wäre, käme ich nicht mehr. Und dann muss ich an meine Familie denken. (…) Gerade die Paranoia macht mir momentan sowieso starke Probleme, da mir manche Dinge wieder hochkamen, wie z.B die Emails meiner (…) damals oder auch das mein (…) genau dem Tag, nachdem ich den Antrag für den Fonds ausgefüllt habe, aufkreuzte usw. (…)

Und ich möchte gerne mit Ihnen darüber reden (…)
Als ich dann gestern bei Ihnen saß wollte ich so viel ansprechen und sagen, aber es ging nicht. Also es ging wirklich nicht. Ich will es sagen und ich habe die Worte im Kopf, aber sie gehen nicht über meine Lippen. Da zu sein fühlte sich schon so falsch an. Und als wir dann draußen waren und ich neben Ihnen lief, ging es die ganze Zeit in meinem Kopf: ,,Feind. Feind. Feind.“.
Ich weiß, dass Sie nicht mein Feind sind, aber ich weiß nicht was ich gegen diese Gedanken, und das was sie in meinem Körper auslösen, tun soll und wenn ich leugne, dann richtet das aber auch soviel in mir an. So viel Selbsthass. Der ist kaum erträglich.

Ich komme nur aus allem raus, wenn ich zurück in meine Filterblase rutsche, wo alles nur ein Spiel ist und alles nicht echt. Nicht real. Und wenn ich mit Ihnen rede, also das was wirklich los ist, dann kann ich nicht in dieser Blase bleiben und dann geht das im Kopf wieder los. Und ich weiß nicht, wie ich das stoppen kann. Wenn ich mit anderen rede, so über das Echte was gerade los ist, nicht über das Freigegebene, dann löst das etwas aus, über das ich nicht weiß, wie Herr darüber werde. Wie ich dann weiterleben soll. Es übernimmt einfach meine Gedanken und Gefühle.

Es ist wie eine Parallelwelt. Eine Welt, in der ich und meine Gedanken jetzt existieren, aber diese fühlt sich so oberflächlich an. Dort fühle ich mich so einsam, weil ich mit niemand reden kann und wo mich niemand wirklich kennt. Und eine, wo meine echten Gedanken sitzen, aber die darf ich nicht betreten. Vllt. will ich es auch nicht. Aber vllt. will ich es nur nicht, weil dann sofort dieses Chaos im Kopf los geht. Aber vllt. bin ich auch ein zwanghafter Lügner. So oder so möchte ich, dass das weg geht, aber ich weiß nicht wie. Wirklich nicht. Immer wenn Sie mit etwas anfangen, was mein Innerstes betrifft, baut sich diese große Mauer auf und da kommt soviel Scham. Ich weiß nicht, wie ich das ändern kann und das löst wieder soviel Ohnmacht und Verzweiflung in mir aus. (…)“

Was war da denn nun los?

[Nur kurz zu oben noch: Weil in der Therapiestunde halt gar nichts ging, sind wir zusammen raus spazieren und im obersten Absatz geht es um Familienmitglieder. Zu dem Familienmitglied bzgl des Fonds bestand bis dato, seit einiger Zeit, kein Kontakt mehr. Nun allerdings wieder.]

Das war wie ein Domino-Effekt. Erst wurde ein Stein umgeworfen und dann fiel einer nach dem anderen. Wie eine Lawine im Kopf, die los geht und mich komplett überrollt und mitzieht. Es geht dann mit „harmlosen“ Dingen los, wie Gedanken z.B das ich mit niemanden reden darf. Aber das sind nicht die typischen „Halt deinen Mund“ -Dinger, so wie wenn es eine Person „neben dir“ sagt, sondern das ist überwältigend. Das kapert meinen ganzen Kopf und Körper. Und umso mehr ich dann versuche mit jemand in Kontakt zu treten (wie z.B meiner Therapeutin), umso intensiver wird das. Und ich bringe dann auch kein Wort raus, selbst wenn ich es noch so sehr will. Auch das Leugnen spielte plötzlich wieder eine große Rolle (obwohl das längst besser war).

Da gibt’s dann keine anderen (inneren) Personen mehr, denn dazu bräuchte man ja ein Trauma. Und man glaubt am besten, dass man gerade auf dem totalen Holzweg ist, sich Sachen einbildet und total irre ist, wenn man noch nie ein Trauma erlebt hat, oder nich? Wie gesagt: Mir war das parallel dazu aber alles bewusst und das da gerade irgendwas komisches abgeht, aber ich hatte keine handhabe mehr darüber. Das geht dann weiter (also wenn ich von einen Thema/Vorhaben z.B nicht ablasse), dass ich mich selbst verletzen will oder auch tue, bis hin zu starken Selbstmordgedanken. Ähm … und wo ich halt auch nicht weiß, ob es da letztendlich eine Grenze gibt. Vll nachvollziehbarerweise versucht hier aber auch keiner wirklich auszutesten, ob es eine Grenze geben könnte.

Und was hat das jetzt mit der Isolation zu tun?

Das begrenzt sich eben nicht darauf, dass ich dann nur über ein bestimmtes Thema nicht reden kann. Ich spüre richtig, wie sich eine Mauer zwischen mir und der Außenwelt reinschiebt. Trauma-Betroffene fühlen sich generell von anderen getrennt und nicht mit ihnen verbunden. Das ist auch hier ein üblicher Zustand. Aber die meiste Zeit bekommen wir zumindest so ein gewisses Level hin. Dann geht aber gar nichts mehr. Es kommt diese unglaubliche Überzeugung, dass es furchtbar schädlich ist, mit jemand Kontakt zu haben. Das wird mir nur schaden.

Man darf das aber nicht verwechseln: Meine Alltagsmaske (für andere) funktioniert trotzdem weiterhin (fast) fehlerfrei. Ich kann Smalltalk halten (wenn unbedingt nötig), Witze reißen usw. Ich kann bei allem bleiben, was oberflächlich und kurzweilig ist. Aber wehe es geht an irgendwas anderes. Das braucht auch überhaupt nichts mit dem Thema zu tun haben. Ich wollte meiner Freundin z.B etwas anderes sagen, was mir auf dem Herzen lag. Aber sofort bröckelte die all-days-smiley-Maske und ich bekam kein Wort mehr heraus. ,,Nicht reden. Das ist schwach. Du musst JETZT nach Hause.“ (➡ Ich war bei ihr zu Besuch – Ein Abend den ich dann auch wirklich bereute. Wir hatten wieder D&D-Abend und da der nur so selten stattfindet und sich alle drauf freuen, wollte ich nicht absagen. Das ging dann am laufendem Band, sodass die Gesellschaft der anderen Leute teilweise fast unerträglich wurde und ich am liebsten heulend rausgerannt wäre.)

Es kommt einfach diese überwältigende Überzeugung auf, dass es das Beste und Gesündeste für mich ist, jegliche Kontakte auf ein absolutes Minimum zu begrenzen. Kontakte sind nicht gut. Kontakte sind böse. Und bloß nicht den Mund aufmachen, dann zeigen dir die Kontakte nämlich wie böse und schädlich sie wirklich sind … Ja, das trifft es so in etwa. Heute, jetzt und hier, bin ich übrigens der Meinung das ich da total übertreibe. So schlimm wars gar nicht. Ne kurze Down-Phase: ,,Pff, mach mal nicht so ein Drama draus“ – Tja 🤷‍♀️😏

Von Flachpfeifen und jede Menge Ängsten…

Aktuell steht gerade wieder einmal im Raum einen Kampf-/Selbstverteidigungssport zu besuchen.

Ach naja, eigentlich das steht schon seit Jahren im Raum und wird dann immer wieder verworfen.

Warum das verworfen wird?

Naja, meistens findet sowas in einer Turnhalle oder etwas ähnlichem wie einer Turnhalle statt, is ja irgendwie auch logisch. Boar aber wenn ich diese Hallen schon sehe: das Licht, die Atmosphäre … Bäh, da vergeht mir direkt wieder alles. Und dann die vielen anderen Leute. Ich muss Dinge vor andern tun (gut, auch irgendwie logisch, ne? – Vom zugucken lernt man’s ja nix 😅). Ach Mensch und so finde ich immer wieder tausend Gründe warum ich doch nicht hin gehen sollte.

Vor 2 Jahren bin ich mal zum Krav Maga. Ja hört sich toll an, ne? Jup, ich bin bis heute glücklich, dass ich nicht noch während der Stunde heulend rausgerannt bin (ein Grund warum Stolz auch etwas tolles sein kann: Man gibt nicht jedem feigen Impuls nach😅). Einmal hin und dann nie wieder. Da waren 2 Männer mit denen ich nicht klar kam, naja …

Viele Gründe etwas nicht zu tun

Aktuell war wieder so ein Fall, wo ich am liebsten mal wieder den Schwanz eingezogen hätte.

Wir habe beschlossen, die Gelder aus dem Fonds unteranderem für eine Mitgliedschaft beim Wing Tsun zu nutzen. Und schon während des Telefonats mit dem Leiter ist’s mir wieder vergangen. Ich fühlte mir ziemlich über den Mund gefahren, weshalb ich nach dem Telefonat auch erstmal wieder restlos im Eimer war.

Aber mal ganz ehrlich?

Der Typ war gar nicht das Problem. Das Problem ist mein Selbstwert, meine Selbstzweifel und meine Angst.

Wir verabredeten uns während des Telefonats dann übrigens noch zu einem persönlichen Gespräch und wisst ihr was? Der war gar nicht so schlimm, sondern im Gegenteil sogar recht sympathisch. Mal gut ich bin hin, oder? Und hab mich nicht wieder vor lauter Angst zuhause verkrochen.

Ich meine, es lassen sich tausend Gründe finden etwas nicht zu tun: Die Sporthalle, eine Verhaltensweise, ein falscher Blick, die Luft … Was weiß ich. Für alles findet man einen Grund, wenn man will. Wenn ich dem aber so weiter nachgehe, kann ich mich auch direkt in ne Gummizelle sperren lassen.

,,Schrittweises Zurückweichen ist oft schlimmer als ein Sturz“

(Marie von Ebner-Eschenbach)

Ich hab’s satt

Als wir letztens draußen auf der Wiese saßen, ging mir das alles so durch den Kopf.

Meine Güte, dieses ganzes Leben richte ich nach den Ängsten aus! Ich ertrage das langsam nicht mehr. Es gibt so viele Dinge, die ich gern tun würde. Aber ich tue sie nicht, weil diese riesige Angst da ist. Angst vor den Reaktionen der Menschen. Die Angst vor der Bestätigung falsch zu sein und kein Recht zu haben, auf dieser Welt zu existieren. Angst davor niemals geliebt werden zu können. Ängste die aber aus mir selbst kommen und die ich wie ein Gefängnis um mich herum gebaut habe.

Ich denke selbst so über mich. Tief drin. Und ich habe Angst diese Bestätigung nun auch von Außen zu bekommen. Und ja, dieses Bild habe ich einmal vermittelt bekommen. Früher und auch in naher Vergangenheit, immer wieder. Nein, es ist nicht Ewigkeiten her und wahrscheinlich werde ich auch wieder Menschen begegnen, die mir dieses Gefühl geben werden. Aber um Himmels Willen, das kann doch so nicht weiter gehen!

Ich rede ständig davon, dass wir als Menschheit endlich lernen sollten Selbstverantwortung zu übernehmen und selbst befinde ich mich mit meiner Angst total in der Abhängigkeit zu anderen. Ich will einfach nicht mehr, dass meine Umstände über mich und dieses Leben entscheiden.

Ja, ich hab es wirklich satt!

Die Geschichte von den Flachpfeifen

Ab Herbst bin ich jetzt 6 Jahre Single. Gut, ich hab’s danach noch 2-3x probiert, aber das waren nur so Kurzzeit-Dinger. Eine Katastrophe dabei größer als die andere.

Und wenn ich mich da so zurück erinnere, was ich bisher abgeschleppt habe … Oh heidewitzka, da waren Typen dabei 🤦‍♀️. Mein Gott, habe ich mich unter dem Wert verkauft. Aber wie!

In der 1. Beziehung war der Typ, naja… Er war, nett ausgedrückt, weder emotional noch geistig besonders intelligent. Man muss ja nicht unbedingt mit mir über ägyptische Geschichte oder Chopin diskutieren. Aber die Fähigkeit zur Selbstreflektion und Gespräche zu führen, die tiefer gehen als übers Dschungelcamp und das Ego des anderen brauche ich dennoch. Sonst verhungere ich geistig. 4 Jahre waren wir zusammen und wenn er nach Hause kam, hat er es nicht einmal geschafft sich die Motorradhose auszuziehen, weil er schon beim reinkommen mit offenem Mund vor dem Fernseher stehen blieb. Echt, da hätte nur noch der Sabberstriemen gefehlt🤦‍♀️ .

Und ehrlich Leute, das wurde nicht besser danach. Ganz im Gegenteil. Die Männer wurden stattdessen aggressiver, arbeitsloser (nicht das arbeitslos ist schlimm, sondern deren destruktive Lebensweise war es) und versiffter. Pfui Teufel ekelt es mich, wenn ich daran zurück denke wem ich alles diesen Körper und meine Seele hab anfassen lassen 🤢. ,,Na so richtige Flachpfeifen halt.“ – Ich musste lachen, als das jemand dazu einwarf 😂. Ja. Ja es waren wirklich alles Flachpfeifen. Erster Klasse. Dieses Wort trifft es wirklich sehr passend.

Warum habe ich das nur gemacht?

Die Erkenntnis, dass sich diese Flachpfeifen nur deshalb gesucht werden, weil doch irgendwo das Gefühl besteht, gar nichts besseres verdient zu haben, gab es schon mal. Zudem kommt das mit dem Wiederholungszwang dazu, wo man sich ja gerne immer wieder in altbekannte Muster hineinbegibt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist aber auch, dass ich eigentlich, ganz ehrlich, immer das Erstbeste genommen habe.

Wir waren schon immer ziiiemlich isoliert. Schon in der Kindheit. Klar gab es 2-3 Schulfreundinnen, aber das andere Kinder Freunde und Menschen außerhalb der Schule hatten und kannten, war zumindest für mich lange Zeit kaum zu glauben. Selten war eine Freundin bei uns zuhause, selten wir bei ihnen. Andere Menschen waren erst recht nie bei uns. Wir waren nicht im Kindergarten und meine Eltern mochten es auch nicht überstrebend, wenn sich doch einmal Besuch ankündigte. Und so ging das als Erwachsene weiter.

Es gab nie einen eigenen Freundeskreis. Es gab nur Arbeitskollegen und dann gab es noch die Freunde des jeweiligen Partners. Aber sonst kenne ich es nicht anders, als allein zu sein. Isolation bestimmte schon immer unser Leben. Ja und wo willst du denn dann jetzt also auch jemanden kennenlernen? Das ist schwierig. Also hab ich meistens das Erstbeste genommen, was mir unter die Finger kam und sich angeboten hat. Und der Gedanke: ,,Nimm das jetzt, was besseres bekommst du eh so schnell nicht mehr.“ hat das noch gut verstärkt.

Und in der Partnerschaft haben dann eben diese Menschen, mehr oder weniger, das Leben bestimmt. Wo wir wohnen, welches Umfeld wir haben. Wie die Stimmung ist.

Ich fühle mich ein bisschen, als wäre ich 30 Jahre lang wie ein Blatt durch die Gegend geweht und an jede Ecke geprallt, an die mich der Wind geweht hat.

Es wird wohl Zeit etwas zu ändern

Eigentlich weiß ich ja, das wir ziemlich schlau sind. Attraktiv, fähig und durchaus nicht auf den Mund gefallen. Also ja gut, das wissen nicht alle, aber ein gewisses Selbstbewusstsein ist größtenteils schon da. Eigentlich müsste ich also nicht wirklich mit so komischen Assis rumhängen. Nein wirklich nicht. Aber weil ich mich so minderwertig fühle und deshalb solche Angst vor den anderen habe, hab ich’s eben doch gemacht.

Und nun war mein Gedankengang dazu:

Wenn ich jedes mal meinen Ängsten nachgebe (wie beim Bsp. mit dem Kampfsport) und den Schwanz einziehe, dann werden meine Ängste nicht nur immer größer, sondern ich kann auch gar keinen Respekt vor mir selbst aufbauen. Und wenn ich schon keinen Respekt vor mir habe, warum sollten andere Menschen das dann? Klar, in einer idealen Welt sollte jeder vor jedem Respekt haben, aber wir leben nun mal nicht in einer idealen Welt. Natürlich komme ich so also immer wieder an diese respektlosen Taugenichtse 🤷‍♀️.

Natürlich ist da schon irgendwo Respekt vor mir, uns und vor den Dingen, die wir geschafft haben und dieses Wissen gibt auch unglaublich viel Kraft und Selbstbewusstsein. Aber das waren halt auch alles Dinge die geschafft werden mussten. Jetzt frage ich mich, ob es vll nicht doch endlich einmal Zeit wird auch Dinge zu tun, die nicht für das Überleben zwingend notwendig sind und weswegen ich genau deshalb immer wieder davor kneife.

Keine Ahnung ob wir das (mit dem Wing Tsun) jetzt letztendlich machen oder nicht. Was aber sicher ist, ist das der Entschluss endlich etwas ändern zu müssen, mittlerweile nicht mehr aus dem Kopf rauszubekommen ist. So kann und darf es nicht weiter gehen! Ich hab keine Lust mehr das andere, den Ängsten eingeschlossen, über unser Leben bestimmen!

Aber wie Herr Goethe schon sagte:

,,Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun.“

Update: Zweifel ausklamüsert…

Soo, eigentlich sollte heute der Beitrag zur Hochsensibilität kommen. Der ist auch schon fertig geschrieben und wartet nächste Woche dann eigentlich auch nur auf seine Veröffentlichung.

Der letzte Beitrag haute bei uns allerdings etwas rein, naja eher das ich ihn nun doch so veröffentlicht habe, und das hat das momentan eh schon desolate Gefühl der letzten Wochen nicht gerade verbessert.

Das wird jetzt gleich ein bisschen zusammengewürfelt, verzeiht mir das. Das wurde alles nicht an einem Tag geschrieben, sondern es sind eher Schnipsel von verschiedenen Tagen die ich jetzt einfach, mehr oder weniger, versucht habe zusammenzupacken (und so wenig zu schönen, wie es geht), da die alle irgendwie miteinander zusammenhängen. Ich wusste nicht ob ich überhaupt etwas davon veröffentlichen sollte/will und ja … Da es mir jetzt wieder etwas besser geht, hab das jetzt trotzdem mal gemacht, weil es einfach auch einen kleinen Einblick in die aktuelle Lage gibt.

Was Anfang der Woche los war/geschrieben wurde

Alle anderen haben so schlimme Sachen erlebt und du jammerst hier rum! Du hattest Glück in so einer Familie aufzuwachsen! Hat es dir etwa an etwas gefehlt?!“ – Sei einfach nur still, in Herrgotts Namen 🤦‍♀️
Da habe ich mich doch tatsächlich erbost darüber zu sprechen, dass zuhause irgendwie ein paar Kleinigkeiten schief liefen. War ja nicht das erste Mal. Und da sind sie wieder, die Erinnerungen, wie toll doch früher alles war.

Das sind vll 4-5 Szenen, immer die gleichen, die jedes Mal ausgepackt und mit Schleifen verziert vorgehalten werden. Und ich höre meine Mutter. Nicht metaphorisch. Nein, in echt. Obwohl nein, jetzt auch nicht akustisch. Ich höre sie im Kopf. Ich höre sie lachen. Mich auslachen. Das ich mich doch nur aufspielen will. Aufmerksamkeit und diese furchtbaren Lügen. Aber das war ja schon immer mein Problem, diese Lügen.

Ja du, ich erinnere mich wieder. Natürlich. Wie wir lachend und Händchen haltend alle zusammen über Blumenwiesen gehüpft sind und währenddessen haben wir freudestrahlend glückliche Liedchen geträllert (Scheiße man, erinnert nur mich dieses Bild gerade an die Manson-Familie😂). Ja, es war wunderbar. Alles war toll. Mein Fehler.
Ich frage mich nur, wenn immer alles so toll war, warum lösen dann auch diese „tollen“ Erinnerungen, die als Argument für meine Lügen gelten sollen, ein unwohles Gefühl in mir aus? Warum will ich dann mit keiner Faser meines Seins die Zeit auch nur um eine Sekunde zurückdrehen? Nein, ich gehöre nicht zu jenen Menschen, die gern wieder Kind wären. Warum nicht, wenn alles nur so vor Glück geglitzert hat?
Keine Antwort, schon klar… Weil ICH im Denken falsch bin. Achja. Tschuldige, ich vergaß.

Jedes Mal wenn ich einige Szenen zusammenbekomme und ein Teil an das andere versuche zu setzen, geht diese endlos Leier wieder los. Und dann denke ich wieder: „Hey, du musst es mit Empathie versuchen. Die meinen es nicht böse. Red mit ihnen.“ – ,,Sind wir hier auf nem Eso-Seminar oder was?!“ tönts von anderer Seite…„Stimmt. Wozu sich zum Eimer machen und Süßholz raspeln? Aber reden wäre eigentlich schlauer“… Aber wie gehtn das? Ehrlich jetzt. Ich hab nicht mal das Gefühl, dass mir jemand zuhört, geschweige denn darauf antwortet. Und in der Therapie erst. Mensch das geht ab. Die prügeln sich förmlich darum auch mal reden zu können. „Halt die Klappe“ wird öfters von Innen eingeworfen. Gilt das schon als Therapieteilnahme?
Ehrlich man, ich komm dort mir vor wie der größte Lügner … Lügen … Achja, da war ja was.

Dauerbeschallung hilft, dass ich wenig bis nichts mitbekomme. Hab ich schon lange festgestellt. Krampfhaft ablenken. Also lenken wir uns halt krampfhaft ab. Nein Moment. Ich lenke krampfhaft ab? Ehrlich, ist mir Jacke wie Hose.
Kommunikation haben wir jedenfalls drauf 👍🤦‍♀️ Volle Möhre.
Braucht vll jemand Tipps?

Endlich der richtige Vergleich

Heute fand ich in der Therapie endlich den richtigen Vergleich dafür, wie ich mich fühle.
,,Nicht in der Realität“ – ,,Im Nebel“ – ,,Hinter einer Scheibe“ … Ja, das passt zwar alles, hat es aber irgendwie nie so richtig auf den Punkt getroffen.

Vor vielen Jahren hatte ich mal einen Autounfall mit meinem damaligen Freund. Wir schleuderten zwischen den Leitblanken hin und her wie ein Pingpongball, bis wir dann letztendlich irgendwann zum stehen kamen. Das Auto war Totalschaden, uns ist aber, Gott sei Dank, nichts weiter passiert. Ich blieb jedoch einfach sitzen und weigerte mich das Auto zu verlassen, weil ich dachte, dass wir gleich weiterfahren können. So als wäre nichts geschehen. Ich habe das gar nicht realisiert, dass jetzt hier für uns Schluss ist. Das sich dieses Auto, von selbst, keinen Millimeter mehr fort bewegen wird. Oder das ich dringend aus diesem Auto raus sollte, weil es mitten auf der Straße stand. Ich begriff den ernst der Lage gar nicht.

,,Es ist doch alles gut. Nur ein Kratzer. Wir können einfach weiterfahren. Nichts passiert.

Ich stand unter Schock, nur wusste ich das damals nicht. Sagt einem ja auch keiner 😅

Und GENAUSO fühlt es sich an. Mein ganzes Leben. Ich bin da und ich habe sicherlich auch den ein oder andern Rums mitbekommen, aber NICHTS davon realisiere ich richtig. Ich lebe mein Leben genauso, wie ich damals in diesem Auto saß. Für mich ist das alles wie ein „Spaß“. Ein witziges Abenteuer. Ich sehe z.B die „Innere Landkarte“ vor mir, aber ich begreife das trotzdem nicht. Checke langsam das Ausmaß der nur bekannten Traumata, aber das wirkt alles nicht echt. Damals dachte ich, es wäre doch völlig übertrieben das jetzt Polizei, Abschleppdienst usw. zur Unfallstelle kommen, weil doch nichts schlimmes passiert ist. Und so denke ich über alles in meinem Leben. Ein Trauma anerkennen, die Folgen anerkennen, das ist für mich fast schon Humbug, weil das alles wie ein riesiger Fake wirkt. Nichts davon ist doch schließlich schlimm oder dramatisch gewesen.

Ich habe das heute erst begriffen: Das ist eine Schockreaktion. Ich lebe vor mich hin, wie im Schock. Im Dauerschockzustand.

Was steckt hinter den Zweifeln?

Der Plan war es eigentlich heute einen Vertrag zwischen den Alltagspersönlichkeiten und einigen anderen Anteilen auszuhandeln. Allerdings haperte es da an einigen Ecken und meine Therapeutin und ich überlegten, warum ich so blocke. Die Überlegungen waren vll solche Sachen aufzunehmen, wie das denen, die sich mitteilen wollen, diese Möglichkeit zumindest im geschützten Rahmen der Therapie gegeben wird. Und im Gegenzug sollten die Anteile, die mehr Wert auf Verschwiegenheit legen, mehr Raum bekommen auch mal sein zu dürfen, wie sie sind bzw mehr Gehör finden.

Ich finde das eigentlich eine super coole Sache und bin total für Kompromisse usw. zu haben und ich will das auch wirklich. Ihnen die Chance für mehr Raum geben. Aber es geht nicht. Ich blocke so extrem und deshalb überlegten meine Therapeutin und ich, warum das so sein könnte. Sie fragte mich, was ich den befürchte, wenn ich sie mehr zulasse:

,,Ich könnte ja lügen. Da ist gar nichts. Weil ich das alles bestimmt gar nicht bin (Viele) und wie peinlich dann.“ – Naja, der übliche Krams halt. Aber kennt ihr dieses Gefühl, wenn du etwas sagst (oder auch hörst) und es macht einfach nicht Klick? So war das da auch: ,,Ne, da muss also noch was anderes hinter stecken. Das kann nicht der einzige Grund sein.“ Und so langsam wurde das dann ein bisschen klarer im Kopf.

Bäääm alter, was für ne Überraschung

Würde ich das wirklich zulassen: die Stimmen, die Dissoziationen, die Blackouts, vor allem die Gefühle! Also ich meine so richtig in meinem Kopf für voll nehmen (da ist das Zeugs ja sowieso), dann müsste ich mich ja auch allem anderen stellen (bahnbrechende Erkenntnis, oder?😅). Ich beschrieb das meiner Therapeutin so:

,,Derzeit steht das alles noch wie ein zugeschnürtes Päckchen in einer Ecke des Zimmers. Da steht zwar was rum und da KÖNNTE evtl. dies und jenes drin sein, könnte aber eben auch nicht. Momentan ist alles nichts als reine Spekulation. Und wenn ich es jetzt aber anfange zu öffnen, dann wird all das plötzlich Realität und ich weiß nicht ob ich dazu wirklich bereit bin.“

Was ich jetzt so manchmal merke, wenn mal so ein Brocken „Scheiße alter, das war real“ zu mir durchschwappt, ist heftig. Ich kann damit nicht gut umgehen. Ich kann zwar kopfmäßig mega viel analysieren und reflektieren und machen, aber ich weiß nicht ob ich wirklich auch die Gefühle zu irgendwas im Körper haben möchte. Also kopfmäßig ja, weil mir bewusst ist, dass es sonst sowieso keine Heilung gibt. Aber im tiefsten Inneren sieht das anders aus, weshalb ich wahrscheinlich so blocke, was ich auch nicht bewusst abstellen kann. Und ich kann so logischerweise auch keinen richtigen Kontakt zu den anderen aufbauen/zulassen, weil ich mich dann automatisch ganz viel mehr stellen müsste.

Wie es mir gerade geht

Ehrlich gesagt hat aber alleine schon diese Erkenntnis, das alles ein unheimliches Stück realer gemacht. Als ich nach der Therapie zuhause ankam, war ich einfach nur am weinen. Und dieses penetrante Angstgefühl ist seit dieser Woche wieder dolle da. Das ist keine konkrete Angst vor etwas, wie sonst wohin zu gehen o.ä. Das ist eher dieses: ,,Gleich passiert irgendwas schlimmes“, was meinen ganzen Körper durchfährt. Mir macht es dann bereits schon Angst nur aus der Decke hervorzukriechen und vom Sofa aufzustehen, um bspw. auf Toilette zu gehen, wo ich dort angekommen deswegen dann total in Tränen ausbreche (also weil ich unter der „sicheren“ Decke hervor musste).

➡ [ Mir hilft es da übrigens etwas, wenn ich im liegen mit den Beinen leicht hin und her wippe, was den ganzen Körper sacht schunkelt. Das beruhigt und gibt ein kleines Gefühl von Geborgenheit.]

Momentan gehen mir auch einige Szenen aus der Kindheit durch den Kopf, die in mir sehr viele Folgefragen aufwerfen und deren Antwort ich aber gar nicht weiß, ob ich sie eigentlich wirklich wissen will. Simultan dazu fange ich, glaube, gerade an viele Dinge aus der nahen Vergangenheit zu verarbeiten, was unglaublich viel Wut in mir aufsteigen lässt. Vieles wird mir jetzt erst richtig bewusst. Wie ich mich behandeln lassen und was ich alles geschehen lassen habe. Es gibt immer wieder diese vielen Momente, wo ich wegen der kleinsten Dinge die Tränen nicht eine Sekunde mehr zurückhalten kann und völlig zusammenbreche. Gestern Abend, beim Abwasch war wieder so einer dieser Momente. So unglaublich viel Trauer und Wut stieg in mir auf (gefühlt aus dem Nichts)und letztendlich musste mein Pfannenwender dran glauben, den ich wütend durch das Zimmer warf, als wäre er der Stellvertreter auf den ich all meine Wut lenken kann.

Naja, aber das olle Plastikding war eh nicht so hübsch anzuschauen 😅🙈

Die Einsamkeit nagt sehr. Mehr die Innere, als die Äußere, glaube ich. Das Gefühl sich nicht richtig mitteilen zu können. Niemanden. Nicht weil gar niemand zuhören würde, sondern mehr weil ich für viele Gefühle, die derzeit in mir hochkommen, keine Worte finde. Ich rede zwar und versuche irgendwas zu erklären, aber es passt einfach nie. Und manche Dinge existieren in mir und ich weiß gar nicht, was es überhaupt ist, geschweige denn das ich es in Worte packen könnte.

Heute war allerdings ein sehr angenehmer Tag. Endlich scheint die Sonne und es ist wieder etwas warm. Ich konnte raus, auf die Wiese. Ich liebe es dort. Die Wiese liegt auf einer Lichtung und ist umschlossen von Wald. Dort ist es so wundervoll ruhig und still. Nur die Vögel und ab und an ein paar Insekten die über meine Decke huschen . Wenn ich mich dort aufhalten kann, kehrt immer so eine unglaublich schöne Stille in mir ein 😊.

Update: Der Stand der Dinge

Mir geht es besser. Nicht gut, aber wieder besser. Einige Sachen haben sich zum Vergleich der letzten Wochen und des letzten Beitrags wieder etwas beruhigt.

Der Blog war offline

Bestimmt haben es einige mitbekommen: Der Blog war einige Zeit down. Ich stellte einen Wartungsmodus ein, sodass man auf den Blog nicht mehr zugreifen konnte. Auch die Facebook- und Instagram-Seite waren vorübergehend deaktiviert. Ich bin mir noch nicht sicher, was genau los war. Ob es an der Jahreszeit/Datum lag oder etwas anderes mit reingespielt hat: Das ist nicht klar. So oder so wurde mir auf jeden Fall alles zu viel und gerade auch bzgl. des Blogs war ich so extrem von Selbstzweifeln zerfressen (also eigentlich bestanden die in nahezu jeden Bereich), sodass ich es nicht mehr ertragen habe, dass andere Menschen lesen, was ich geschrieben habe.

Es ist so, dass ich zu Beginn anfing (auf Facebook) mehr über verschiedene psychische „Störungen“ zu erzählen. Natürlich habe ich da teilweise auch von mir gesprochen, aber das war alles sehr auf der analytischen Ebene, sodass ich es jederzeit von mir weisen oder es als Vergangenheit abtun konnte. Mit der Zeit und vorallem auf dieser Seite hier, die ja nun noch nicht so lange existiert, fing ich nun jedoch an über persönlichere Themen zu sprechen. Auch was das Diagnosebild angeht.

Natürlich bin ich hier anonym, trotzdem ist es etwas anderes davon zu sprechen mal eine Depression oder Angstattacke erlebt zu haben oder ob man plötzlich intensiver von einem Trauma und momentanen Gedankengängen und Gefühlen spricht. Auch wenn für Außenstehende meist nicht wirklich klar ist, was genau gemeint ist, ist hier klar, dass die, die von sowas wissen, auch wissen was gemeint ist und das ist zeitweise gedanklich eher negativ besetzt. Sich so nackig machen. In meinen Augen zeigt das viel zu viel Schwäche, was den Umgang mit dem eigenen Geschriebenen manchmal schwer macht.

All das nieder zu schreiben, öffentlich zu machen, tut dennoch auch sehr gut (das gehört/gelesen werden auf jeden Fall), begünstigt zudem aber auch den Prozess, sich tatsächlich mit diesem Thema auseinander zu setzten: ,,Junge, du redest hier nicht von Erdbeeren pflücken, sondern es geht hier um echtes Trauma. Keiner fremden Person, sondern um deins“.

Trigger: Selbstmord-Gedanken (und wie ich sie vorerst abwenden konnte)

Die waren einige Male sehr stark und intrusiv vorhanden. Vll hilft es jemanden, wenn ich kurz schildere, wie ich versucht habe sie abzuwenden:

Bei mir hilft der Gedanke, dass ich nun mal ein Kind habe, welches ich nicht alleine lassen kann. Das würde ihn sehr sicher zerstören. SM geht also nicht. Wie ich das finde steht da wohl erstmal an 2. Stelle, solchen Quatsch sollte allerdings nicht mehr nachgegangen werden.
Die Gedanken waren diesmal sehr stark, sehr intrusiv und ließen im Kopf kaum einen Zweifel übrig, dass es überhaupt noch eine andere Wahl, als das, geben könnte.
Statt dagegen zu halten, stimmte ich zu. Ich stimmte ein, dass wir das machen. ABER erst, wenn das Kind 20 Jahre alt ist. Dann ist er alt genug, das zu verkraften, zu verstehen und selbst klar zu kommen. Das war der Deal. Und damit ließen sich diese Gedanken für den Moment auch besänftigen: ,,Wir tun es. Das Datum steht fest. Ein Ziel. Darauf lässt sich hinarbeiten.“
Ich wiederholte es mehrmals: ,,Das ist der Plan“ – ,,Okay

Nicht lange danach kamen die Gedanken und der „Trieb“ noch stärker und die Erklärungen, dass es auch ,,für das Kind keine Sinn macht, WAS DU bist. Es ist alt genug, das schafft es. Es gibt keine Möglichkeit mehr das auszuhalten. Keine Sekunde länger. Unmöglich. Es MUSS jetzt sein. Egal wie.“

Also versuchte ich den nächsten Deal auszuhandeln: ,,Okay. Bald. Nicht erst wenn er so alt ist. Jetzt. Demnächst. Aber erst schreiben wir ALLES auf. Er darf niemals den Gedanken haben, er wäre schuld. Man hätte ihn im Stich gelassen. Den einfachen Weg gewählt. Irgendwann muss er es verstehen können. Diese Chance braucht er.“ – ,,Okay (kann ja nicht solange dauern, also ist es bald soweit)“ – Nur die Geschichte ist ziemlich lang und ich fürchte, diese Gedanken wurden damit etwas aufs Kreuz gelegt.

Mit der Therapeutin sprach ich darüber und sie stimmte zu, dass diese Vorgehensweise ganz sinnvoll ist. Auf Zeit spielen. Eine Verzögerungstaktik. So wie man es auch bei Kindern macht, wenn sie etwas unbedingt wollen (,,Ich will das und das! “ – ,,Bekommst du. Wenn ich in ein paar Wochen in jenen Laden einkaufen gehe, schaue ich danach“ und sehr häufig ist es dann schon wieder vergessen, wenn es soweit ist bzw. die Diskussion geht eben von vorn los und man kann erneut auf Zeit spielen). Es ist schließlich nicht dauerhaft präsent, sondern nur zu bestimmten Zeiten und Phasen und die gilt es eben irgendwie zu überstehen.

So schaut es jetzt aus

Es fühlte sich an, als würde man mich in eine sehr tiefe, schwarze Teergrube tauchen. Immer wieder. Und nur kurz rausziehen, damit ich nicht ersticke.
Jetzt, momentan, habe ich das Gefühl, als säße ich neben der Teergrube. Ich bin draußen und nicht ertrunken oder erstickt. Aber der Teer klebt noch überall im Gesicht und am Körper. Ich schnappe nach Luft und versuche den Teer abzubekommen, aber das geht eben nicht von heute auf morgen.
Dennoch haben die SM-Gedanken derzeit nichts intrusives/ aufdringliches mehr. Der Selbsthass hat nachgelassen. Zu meiner Familie besteht noch immer kein Kontakt, was aber gut so ist. Mit der Freundin habe ich gesprochen und die andere habe ich von meinen gedanklichen Entgleisungen verschont, weshalb es da nichts zu bereden gab.

Beiträge

Ich hoffe, dass das demnächst wieder relativ normal weitergehen kann. Dann veröffentliche ich auch, nach und nach, die bereits vorgeschriebenen Beiträge. Außerdem wird sich hier demnächst wieder mehr dem Thema Trauma und auch Persönlichkeitsstörungen gewidmet. Wir werden sehen, wie das läuft und funktioniert.

Schon vor einiger Zeit habe ich allerdings mit Niklas vom Seelennetzwerk gesprochen und daraus entstand auch ein kleiner Podcast (naja klein ist gelogen, er geht 50 min) über die Themen Tod, Existenzängste usw., der nun auch schon einige Zeit online ist. Ich habe zudem einen Beitrag über Helfergewalt geschrieben, worin auch einige Erzählungen von Niklas ihren Platz fanden. Dieser erscheint dann auch als nächstes…