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Update: Was ist gerade los?

Ich versuche das jetzt irgendwie einmal relativ strukturiert aufzuschreiben.

Zur Zeit geht’s mir extrem schlecht. Seit ca, ich weiß nicht genau, 3 Wochen ungefähr, hab ich das Gefühl ich finde überhaupt keinen Boden mehr unter den Füßen.

Ich stolpere derzeit von einem emotionalen Flashback in den nächsten und momentan empfinde ich sie richtig schlimm, weil kaum eine Erholung mehr dazwischen kommt. Die Gedanken dabei werden extrem mies und destruktiv. Ich fühle mich wie ein Pingpongball, der die ganze Zeit hin und her geschleudert wird und überhaupt keine Kontrolle mehr hat und bekommt.

Ich ertrage es nicht, wenn sich mein Kind oberkörperfrei in meiner Nähe aufhält. Geht nicht. Ich raste aus wenn er mir ohne T-Shirt zu nahe kommt. Da steigt so eine extreme Panik in mir auf. Kuscheln geht kaum. Keine Nähe. Bloß nicht zu Nahe kommen. Ich versuche das zu deckeln, sodass er das nicht so mitbekommt. Ich rede davon, dass ich einfach etwas Platz brauche. Das es so heiß ist und viel zu warm zum kuscheln. Ich sage, dass ich Kopfschmerzen habe und mich mal eben etwas hinlegen muss oder das ich eben duschen oder ins Nebenzimmer gehe, nur um dort dann so leise wie möglich zu weinen. Ich will ständig nur noch weinen.

Aber was willst du dem Kind denn erzählen? Deine Mutter rastet völlig irrational aus, keine Ahnung warum, sorry, aber komm mal damit klar?!

Nähe. Nähe ist zur Zeit sowieso ganz schlimm. Ich ertrag sie nicht.

Und ich bekomme meine Gedanken kaum noch geordnet.

So geht das die ganze Zeit und ich bekomm das nicht mehr in den Griff. Ich versuche mir immer wieder zu sagen, dass das nur meine Gedanken sind. Dass das nicht die Realität ist. Nur meine Gedanken. Aber es funktioniert nicht. ,,Die Welt hasst dich. Jeder hasst dich. Du bist Abschaum. Niemand braucht dich. Niemand will dich. “ – Ich denke das momentan nicht nur. Ich WEIß es. Ich bin in meiner tiefsten Faser davon überzeugt. Natürlich ist mir rational klar, dass ich es nicht weiß. Ich weiß nicht was andere denken. Es sind verfickt nochmal meine Gedanken. Nur meine Gedanken.

Ein Nachbar im Haus … ab und an hört man mal laute Musik von ihm. Eine Woche lang hatte er es sehr übertrieben und die ganze Zeit kam dieses „Bumbumbum“. Das hat etwas in mir ausgelöst. Etwas herauf geholt. Seitdem ertrage ich es nicht mal mehr, wenn von irgendwo aus dem Haus, nur für 2 Sekunden, dieser monotone Basston kommt. Ein Hämmern. Ein Klopfen. Irgendwas monotones. Ich würde dann am liebsten aus meinem Körper raus. Fliehen. Ganz weit weg. Ausrasten. Um mich schlagen. Schreien – Ich tue es nicht. Ich bin ja hier nicht alleine. Ich konnte Panik immer wunderbar unterdrücken. Ich weiß das sich das dämlich anhört. Panik unterdrücken. Es ist schließlich Panik. Irgendwie habe ich es aber immer geschafft, sie im Hintergrund ablaufen zu lassen. Nicht auffallen. Weitermachen. Nicht spüren. Wie ein Kind, dass sich die Augen zuhält: ,,Wenn ich die Panik nicht sehe, ist sie auch nicht da.

Aber das klappt immer schlechter. Ich kann sie immer schwerer unterdrücken. Wenn ich mein Kind abhole, muss ich eine längere Zugstrecke fahren. Ich fahre ständig mit dem Zug durchs halbe Land. Das hat mir selten etwas ausgemacht. Diesmal fuhren wir eine andere Strecke, durch einen Tunnel. Die Dunkelheit. Die Enge. Die Menschen. Alles verschwamm und diese furchtbare Panik. Gleich passiert etwas schlimmes. Es ist zu eng. Raus. Ich will raus! Das passierte mir noch nie. Zusammenreißen hat oberste Priorität.

Und wo soll ich zuhause hin, wenn die Panik aufsteigt? Der Mann über uns in der Wohnung hat so eine aggressive, laute Stimme. Ich zucke immer wieder zusammen, wenn er schreit. Jemand läuft im Treppenhaus. Panik. ,,Niemand kommt rein. Niemand KANN rein! Es ist alles abgesperrt. Du bist erwachsen. Niemand kommt hier rein!“ – Wie ein Mantra sage ich das auf.

Ich bekomme das nicht mit Skills in den Griff. Jämmerlich fühle ich mich deshalb. Bei andern klappt es doch auch. Bei dir früher auch. WAS IST VERDAMMT NOCHMAL LOS?? – Lüge. Skills haben noch nie funktioniert, wenn ich mich so gefühlt habe.

Niemand kam jemals zu mir ins Zimmer! Woher kommt also diese scheiß Panik?! Warum hab ich solche Angst vor dieser lauten Stimme des Mannes?! Es war alles gut. Keine Gewalt. Es war alles gut! – Das nächste Mantra.

Ich will Hilfe rufen. Ich will um Hilfe bitten. Aber ich kann nicht. Statt Hilfe zu sagen, stoße ich alle von mir weg. Statt zu sagen bitte hilf mir, ich schaff das nicht allein, schlage ich wie wild um mich.

Wir haben gemalt: So fühlt es sich an. Gefangen in der eigenen falschen Maske von Fröhlichkeit und Alles ist gut, während der tiefe Kern nie an die Oberfläche dringen darf. NIEMALS. Denn darin ist es düster und dunkel. Niemand würde ihn ertragen und dann bin ich wieder allein. Ich versuche mit meiner Maske Anschluss zu finden, aber am Ende fühle ich mich trotzdem IMMER getrennt von den anderen. Ich weiß das die Welt nicht überall bunt ist und alle glücklich sind. Aber es fühlt sich so an. Alles ist so weit weg. Weit entfernt von mir. Ich bin grau. Gehöre nicht zu dieser Welt.

Ich hab mich mit dem kleinen Teil meiner Familie, mit dem ich noch Kontakt habe, überworfen. Die Familiendynamik ist generell sehr destruktiv. Als ich wieder öfter da war und dort übernachtete, fingen auch die somatischen Beschwerden wieder an. Schmerzen. Panik beim gemeinsemen Essen. Aber deswegen hab ich mich nicht mit ihnen gestritten. Ich hätte das ignoriert. Wie immer. Es war eine Kleinigkeit, auf die ich beharrte. Und ich weiß ehrlich nicht, ob ich Grenzen gezogen habe (die dort definitiv wichtig sind!) oder ob ich mir unbewusst einen Grund gesucht habe, mich von ihnen zu isolieren. Der Grund war fast schon lächerlich. Seitdem telefonieren wir nicht. Reden nicht. Ich werde nicht anrufen. Mein Stolz. Der Gedanke: Gibst du nach, öffnest du wieder Tür und Angel, dass man dich benutzt. NIE WIEDER!

Und nun hab ich´s geschafft, mich mit meiner Freundin zu überwerfen. Ich werde sie nicht beste Freundin nennen. Geht nicht. Klappt in meinem Hirn nicht. Ich hatte eine beste Freundin und damit verbinde ich viele schlimme Gefühle. Viele Gefühle von Verrat. Jedes Mal kommt mit diesem Wort alles wieder hoch. Es ist vieles so ähnlich. Vieles aus der Zeit damals. Die langen Telefonate. Ich bin ehrlich. Ich öffne mich. Mir liegt was an ihr. Und das bedeutet Gefahr. Verrat. Keine engen Freundschaften. Obwohl es genau das ist, was ich will und brauche.

Also treib ich sie weg. Unbewusst. Gedanklich schon länger, nun handfest. Ich will das gar nicht. Ich will es wirklich nicht. Aber ich kann auch nicht mehr reagieren. Ich schäme mich in Grund und Boden – Ich kann das wegen der Scham nicht bereinigen. Ich denke nur an mich – Also tue ich nichts mehr, weil sie besser ohne mich dran ist. Jeder ist das. Ich bin wütend – Ich suche mir immer Gründe, um auf nahe Menschen wütend zu sein, denn so kann ich sie leichter von mir stoßen. Kann sie einfach aus meinem Leben ausschließen. Sind sie jetzt berechtigt oder nicht, diese Gründe? Ziehe ich Grenzen oder isoliere ich mich unbewusst, aber doch mutwillig? Woher soll ich das wissen!

Ich hab noch eine Freundin. Ich schreibe eben mit ihr, als ich das hier tippe. Zeige mich fröhlich und mache Witze – Ich fühle genau das Gegenteil. Letztens übernachtete ich bei ihr, nach unserem D&D Abend. Es war ein toller und witziger Abend. Mir bereiten diese Abende extrem viel Spaß und ich mag die Leute sehr. Zur Nacht ging es mir nicht sehr gut und sie kam morgens zu mir rein. Ich erzählte ihr plötzlich was ich in meinem Kopf los ist. Die Vermutungen. Die Gedanken. Es war ein offenes und ehrliches und auch schönes Gespräch. Sowas macht die Bindung enger. Und wo stehe ich nun gerade im Kopf? Auf starker Distanz zu ihr. Ich entferne mich gedanklich bereits. Ich gehe nicht mehr zu dem D&D Abend. Nie mehr. Die Leute da werden bald merken wie furchtbar du bist. Sei nicht du. Sei alles, aber einfach nur nicht du. Das schaffe ich nicht! Sie werden dich hassen, wenn du ihnen zeigst wer du bist. Du redest zu viel. Du denkst falsch. Handelt falsch. DU BIST FALSCH! Sie werden es merken und dann hassen sie dich auch. Entfern dich, dann tut es nicht weh. Du brauchst niemanden! Doch verdammt, brauche ich!

Ich isoliere mich, weil ich denke das mich keiner will und bestätige mir damit meine eigenen Befürchtungen. Mir ist bewusst, dass ich mir das alles selbst antue. Ich stoße die Menschen weg. Ich isoliere mich. Niemand anderes ist dafür verantwortlich. Das ist stets meine erste Reaktion bei Emotionen, Nähe und Schmerz: Wegstoßen. Ignorieren. Flüchten. Ich will schon seit einiger Zeit nur noch meine Sachen packen und abhauen. So wie ich es immer getan habe. Ich stoße alle weg und verschwinde dann. Lasse alles hinter mir. Nur physisch. Psychisch nie … Dabei muss ich ständig an den Fragenbogen, aus den ersten Therapiestunden, denken: Haben Sie Probleme mit Nähe?, war eine der Fragen. Nö, ganz normal. Keine übermäßigen Probleme. Nähe kann ich zulassen.

Merkt irgendjemand was davon? Ich glaube nicht. Ich versuche krampfhaft alles hinter dieser Alles ist gut-Maske zu verstecken. Bis es überläuft. Bis ich nicht mehr kann. Dann spüren es andere. Aber sie spüren nicht das, was wirklich los ist. Sie bekommen nur meine Wut ab. Die ist echt, aber nur ein Teil von allem.

Während der eine Teil von mir weg will, will der andere fest gedrückt werden. Nicht alleine sein, aber allein sein ist der einzige Weg, sagt der andere. Ich ertrage dieses hin und her in meinem Kopf kaum noch!

Der Selbsthass ist zeitweise so stark, so unerträglich, dass ich mir am liebsten die Haut vom Körper ziehen möchte. Der Körper. Die nächste Baustelle. Den mochte ich immer. Ich bin schlank und habe eine tolle Figur. Ich weiß das. Rational. Aber seit einiger Zeit ertrage ich diesen Körper nicht mehr. Ich sehe ihn an, ich fasse ihn an und mich überkommt der pure Ekel. Fett. Überall Fett. Überall ist alles so ekelhaft daran. Nun mache ich wieder mehr Sport. Ich versuche es. 2 Monate hab ich das völlig schleifen lassen, es war keine Energie dafür da. Dann keine Kohlenhydrate mehr abends. 2x am Tag essen. Ich habe nie Diäten gemacht! Nie! Aber so ist es jetzt zumindest etwas erträglich.

Es wäre so einfach. Ich bräuchte es nur sagen. Hilfe. Bitte halt mich. Bitte halt mich einfach nur fest. Aber es geht nicht. Allein dieser Gedanke daran ist mit Einsamkeit verbunden. Mit Verrat. Mit Ablehnung. Deshalb wächst meine Wut. Meine Wut schon von vornherein. Ich bin so extrem wütend zur Zeit. Wütend auf all die Lügen. Die Heuchelei. Die Ablehnung. Die Einsamkeit. Den vielen Schmerz. Es gab nie Hilfe. Warum also jetzt? Warum sich das antun? Den Schmerz vergrößern? Ich weiß, rational, dass genau diese Gedanken mindestens genauso viel Schmerz mit sich bringen, aber ich kann es nicht bewusst steuern oder ändern. Warum Herrgott nochmal nicht?!

Ich habe viele Beiträge schon vor einiger Zeit vorgeschrieben. Veröffentlichen werde ich demnächst trotzdem keine. Ich lese meine alten Beiträge durch und ich möchte am liebsten drauf kotzen. Die Wortwahl. Die Gedanken. Die Informationen. Alles falsch. Alles zum lachen. Nichts mit Wert. Zu lang. Und schon wieder so lang. Perfekt soll alles sein. Aber ich sehe überall Fehler. Ich ertrag das momentan nicht noch mehr davon zu machen. Auch Mails kann ich vorerst nicht beantworten. Ich versuche mich da jetzt schon seit Tagen dranzusetzen, aber gerade geht´s nicht. Es tut mir leid. Mir käme jedes Wort wie reine Heuchelei vor.

Zweifel (Update)

Ne, die sind immer noch nicht weg😂

Und wenn die solange anhalten, dann kann doch auch nix sein, oder? Denk ich mir zumindest 😅

Ich stieß letztens auf den Blog, einer Betroffenen, und der war so toll gemacht! Nach nicht mal über einem Jahr wusste sie schon größtenteils was damals vorgefallen war, sie konnte Innenpersonen (grob) beschreiben und zuordnen und ich sitz da und werd einfach nur wieder unsicher.

Nein irgendwie ist es gar nicht schlau für mich, mich mit anderen Betroffenen zu beschäftigen, weil ich dieses Drecks Vergleichen einfach nicht abstellen kann.

Was andere können…

… und ich nicht – ,,Ja, komm heul wo anders rum“, denk ich mir. Als wär es für andere so einfach.

Trotzdem, ich bekomms nicht gebacken. Ne innere Landkarte, das ist die Aufgabe. Ja, das hab ich letzten Herbst schon mal gemacht. Jetzt hab ich ein paar nette Bildchen dazu gepackt, es wurden ein paar Gefühle mehr. Ich kann 2-3 sogar grob mit Aufgabe und Aussehen bestimmen, aber trag ichs auf der Landkarte ein? Natürlich nicht. Wir müssen ja immer schön im Konjunktiv bleiben. Vielleicht, könnte, eventuell. Könnte ja immerhin auch alles falsch sein. Und wehe etwas falsch machen!

Ich bin jetzt seit 3 Jahren strikt allein zuhause, merke ich. Zum einkaufen und für notwendige Termine gehe ich vor die Tür. Derzeit nehme ich keine Blackouts wahr. Es sind Kleinigkeiten zuhause, wovon man behaupten könnte, dass ich mich nicht daran erinnere. Kleinigkeiten. Die lassen sich aber auch anders erklären. Ich weiß nicht viel von meiner Vergangenheit. Bruchstücke, aber das lässt sich auch mit einer dissoziativen Amnesie erklären. Blackouts in Hochstressstiuationen. Auch das lässt sich rational erklären, denke ich mir.

Nein, das denke ich mir nicht nur. Das ist auch so.

In der Therapie…

Kommen das erste Mal andere durch. Ich habe das erste Mal, vor jemand fremden, keine Zugriff mehr auf mein Denken, auf meine Handlungen und meine Worte (zumindest so, dass es mir auffällt). Ich merke das erstmals. Glaube ich zumindest. Sie fragte das letzte Mal, dass erste Mal, ob das, was ich da erzählte, meine ,,Aufgabe“ wäre und ich spürte die Überraschung im Inneren. Das angesprochen werden, brachte die Überraschung. Das erste Mal wird aktiv, im Ansatz, über Innenanteile geredet. Das Problem war bisher nicht meine Thera., sondern ich. Ich habe bisher klar verständlich gemacht, dass ich dieses Thema nicht abkann. Und kaum habe ich die „Landkarte“ angefertigt, bahnt sich schon das nächste, innere Desaster an – ,,Das ist nicht echt, du Simulant! Hör endlich auf damit!

Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich mehr oder weniger in Isolation. Es gab Situationen wo ich im Nachhinein merkte, dass ich nicht anwesend war (Blackouts also, ohne Erinnerung daran, dass ich welche hatte), aber es gibt so gut wie keine Situationen, wo ich bewusst das Gefühl hatte, nicht steuern zu können, was ich da gerade tue. Nie nahm ich das wirklich zu 100% bewusst wahr. Im Nachhinein, ja. Aber im Nachhinein kann man sich ja viel zusammenreimen, denke ich mir.

Auf der einen Seite, denke ich, momentan also das wohl doch etwas dran ist, auf der anderen Seite wächst genau deshalb der Zweifel immer mehr. Ein ekelhaftes zur Schau stellen ist das, was ich da mache. Umso mehr „Bestätigung“ aus dem Inneren kommt (sich etwas zeigt oder versucht zu kommunizieren), umso mehr ist das meine Bestätigung für meine Lügen und ich blocke ab. Umso weniger „Bestätigung“ aus dem Inneren kommt (,,ja wo ist Anteil XY, der erzählt wer und was er ist und was er hier treibt??“), desto unsicherer werde ich. Weder das eine, noch das andere kann ich behaupten, ohne unsicher zu werden.

So empfinde ich das. Wenn da jemand wäre und wäre es nur ein Ego-State, dann könnte ich den doch endlich mal klar benennen. Dann könnte ich damit doch mal was anfangen, ohne diesen Selbsthass dabei zu verspüren. Ohne das Gefühl zu lügen. Dann, denke ich mir, wäre da mehr, müsste da doch mal, so wie bei anderen, jemand erscheinen und sagen: ,,Hey ich bin die Gertrude und die Sache ist die und die“, aber nix. Ich tümpel immer noch da rum, wo ich am Anfang war. Im Gegenteil, hab ich das Gefühl, als wäre ich 3 Schritte zurückgegangen. Keine Kommunikation mehr, kein Wahrnehmen der anderen. Nix. Latent, wenn ich mich anstrenge. Man kann sich aber auch in vieles reinsteigern, denke ich mir.

Das eigentliche Problem

Sind, glaub ich, gar nicht die Anteile an sich, sondern das, was mit Trauma damit verbunden wäre. Emotionaler Missbrauch, ja. Das weiß ich (witzig das ich es immer noch unter „lapidaren Scheiß“ verbuche). Und dadurch kann eine dissoziative Störung entstehen. Und gut ist. Sense. Damit kann man doch arbeiten, oder? Will ich ja. Und dann kommen die Träume. Keine visuellen Flashbacks am Tag. Obwohl auch da schon Bilder erschienen sind, ohne Gefühl, ohne irgendwas. Nur Bilder. Sind auch das Flashbacks??

Ich hab meine Thera. immer noch nicht gefragt oder ihr davon erzählt. In meinen Beitrag über Flashbacks behaupte ich jedenfalls, dass das welche wären, also nur Bilder (immer wieder überraschend was ich da so schreibe 🤦‍♀️). Aber gut. Träume sind Träume. Bilder kann man sich im Unterbewusstsein ausdenken. Nix klares. Und das macht mich wahnsinnig! Dieses ständige: ,,Also da war doch das und das“ und dann wieder dieses: „Sag mal, bist du noch bei Trost?! Leuten dies und jenes zu unterstellen?!“

Und z.Z ist so gut wie gar kein Innenkontakt mehr vorhanden. Ein Grund mehr mich darin bestätig zu fühlen, dass alles nur Quatsch ist. Ich meine, war der je vorhanden? Vll hab ich mir das nur eingebildet. Gespräche einer einsamen Irren, mit sich selbst…

Warum hören denn alle anderen die ,,anderen“? Und können mit denen reden und arbeiten? Und bekommen ihre Blackouts mit? Oder haben plötzlich Erinnerungen? Warum ist hier alles weg, sobald ich damit arbeiten will? Habe ich sie vergrault? Waren sie nie da? Herrgott! Bring einer diesen Schwachsinn zum Schweigen oder wenigstens auf einen Nenner!!

Ich bin noch nie in einer anderen Stadt „aufgewacht“. Für mich gibt es nur mein zuhause. Ich bin immer zuhause. Als ich noch in der Stadt lebte, gab es Hinweise, dass ich die Wohnung verließ (Taschen mit Schuhen und T-Shirts, Hosen usw. – die auf Übernachtungen wo anders schließen ließen, Nummern + Namen im Telefonbuch, die ich nicht kenne, etc.), aber jetzt nix. Ich bin zuhause, für mich allein. Da ist auch niemand den ich fragen könnte. Bei den 2 menschlichen Kontakten im Monat funktioniere ich normal. Ganz normal. Keine Besonderheiten. Alles frühere lässt sich auch rational erklären.

Wäre da jemand anderes, würde der nicht rausgehen? Würde der nicht Dinge tun? Dinge endlich sagen? Das müsste doch auffallen.

Trauma

Ich les mich tot, habe ich das Gefühl. Wie ein Trauma funktioniert. Wie all das biologisch/psychologisch funktioniert. Und ich könnte den meisten, für fast alles, ne psychologische Erklärung liefern, aber ich selbst denke mir, dass ein Trauma in diesen Ausmaßen nicht möglich wäre. Nicht bei mir. Ich wüsste doch davon, denke ich mir. Irgendwas wüsste ich. Irgendein Indiz.

Und ehrlich? Die gibt es. Aber bei mir … bei mir sind die ,,übertrieben, ausgedacht, zugespitzt„. Mach ich mich jetzt selbst „Besonders“, weil ich denke ich wäre die Einzige, die so furchtbar ist, dass ihr nicht mal jemand etwas antun könnte und es für all das eine andere Erklärung gibt oder weil ich denke, ich wäre so ekelhaft, dass ich nicht mal den ehrlichen Umgang mit mir selbst lernen kann? Ehrlich zu sich selbst sein? Als Einzige zu dumm dafür? Beides ist ein Hervorheben, was ich in meinen Augen nicht „verdiene“. Wo kommt das nur her?? Boar langsam macht mich das wahnsinnig! Dieses Denken. Dieses völlig verquere Denken! Eigentlich finde ich mich nämlich toll … Ja komm, da muss keiner mehr folgen können.

Mittlerweile lese ich gar nichts mehr. Ich schaue kaum bis gar nicht mehr in andere Dis-Kanäle rein oder bin in Selbsthilfe-Gruppen unterwegs. Weil alles die Zweifel, die eigene Unfähigkeit, das eigene ,,Ich kann das einfach nicht“ antriggert. Denn das bestätigt die Zweifel, das Gefühl zu lügen. Das Gefühl unrecht über andere zu denken (,,als wäre dir etwas schlimmes passiert! Als würden die sowas tun!“) . Das Gefühl schlecht zu sein, so wie man ist. Ehrlich, da kommen Gefühle hoch von: ,,Du bist so unwichtig, dass dir nicht mal der letzte Ar*ch etwas hätte antun wollen“ – Selbst für ein Trauma bist du zu unwichtig! Alles Selbstdarstellung!“ – Klar. Viele Traumabetroffene denken so, aber nun stell dir doch mal vor, diese Gedanken haben recht?! Die Chance steht 50-50.

Ich würde das gerne alles neutral angehen wollen. Neutral nur das behandeln wollen, was gerade da ist, aber es geht nicht. Die Oberfläche behandeln bringt keine Besserung, merke ich, und das darunter liegende ist durchsetzt mit Selbsthass und Ablehnung. Da ist kein Weg ran. Viele Vermutungen müssen nicht mal im Ansatz stimmen, aber um sich klar zu werden, was wahr ist und was nicht, muss man all das ja erstmal neutral angehen können. Indizien untersuchen und dann als wahr, möglich oder unwahr aussortieren können. Boar, aber wie macht man das??

Wie kommt man an diesen Punkt, sich selbst erstmal ein Trauma zuzugestehen? Sich selbst zuzugestehen, dass es okay ist verletzt zu sein? Wie kommt man an den Punkt sich selbst erstmal ernst nehmen zu dürfen? Schwäche zu zeigen? Die Maske abzulegen? Auch vor sich selbst?

Alles perfekt machen

Ich trau mich kaum etwas zu meiner Thera. zu sagen, weil ich denke das all das, bevor ich es sage, erstmal Hand und Fuß haben muss. Ich kann doch nix sagen, was dann vll gar nicht stimmt, denke ich mir. Und sie versucht mich immer wieder zu beruhigen und zu sagen, dass wir hier nicht vor Gericht sind. Das sich Erinnerungen und Gefühle erst finden dürfen. Dass das ein langer Prozess ist und wir nur das angehen, was gerade aktuell ist. Und sei es am Ende nur eine Fantasie.

Aber das funktioniert in meinem Denken nicht. Was ich sage, darf nicht unwahr sein, denke ich mir. Wenn ich jetzt etwas unwahres sage, und sei es nur im Ansatz, dann glaubt sie mir doch nie wieder ein Wort! Wenn ich jetzt etwas unwahres denke, wie kann ICH mir dann jemals wieder in die Augen schauen? Ich bin doch die einzige Person, der ich vertrauen kann und wenn ich jetzt etwas behaupte, was dann so gar nicht stimmt, wie soll ich mir jemals wieder vertrauen können? Aber ohne eine Theorie gibt es keinen Fortschritt. Ohne eine These, die bewiesen oder widerlegt werden kann, gibt es keinen Wachstum. Das ist mir bewusst. Umsetzen kann ich es trotzdem nicht.

Und deshalb, weil ich nichts meiner Gedanken beweisen kann, möchte ich mich derzeit am liebsten vor mir selbst verstecken. Verkriechen. Nichts mehr fühlen. All das ausblenden, was innerlich da ist. So tun, als wäre alles wie vorher. An der Oberfläche kratzen. Denn all das Innere ist ja unwahr. Ich würde das so gern akzeptieren. Glauben. Aus tiefstem Innern.

Ich hab das Gefühl, dass all das für meine Depression momentan zuständig ist. All diese verlogenen Gedanken, aber abstellen kann ich sie nicht. Ich kann die Träume nicht abstellen. Ich kann die Gefühle nicht abstellen. Und ich kann meinen Selbsthass über meine eigene Unfähigkeit nicht abstellen. Das Gefühl nicht stark genug für meine Innenwelt zu sein. Nicht stark genug für die Außenwelt. Stark genug für das, was ich doch können müsste. Nicht stark genug für die Wahrheit, wie auch immer sie aussehen mag. Und nicht stark genug für das, was ich fühle. Für nix stark genug einfach. Das fuckt einfach nur ab!

Die Realität finden

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. So richtig ist das nicht meins, über die aktuelle Lage zu sprechen, ohne so zu tun, als hätte dies nicht wenigstens im Ansatz einen aufklärerischen Hintergrund.

Vor vielen Jahren, genau genommen 6 Jahren jetzt, hatte ich oft so ein schlimmes Gefühl. Ein Gefühl als würde sich in dir drin ein schwarzes Loch ausbreiten und alles einsaugen. Das kam immer so plötzlich und es fühlte sich so furchtbar an. Und eigentlich dachte ich wirklich, ich hätte diese Zeit überstanden.

Nun gabs die letzte Woche und Freitag. Ja Freitag war besonders.

Da war es wieder. Es war einfach wieder da.

Ich merkte das schon die Tage und Wochen vorher. Es ging immer weiter bergab und Freitag brach ich komplett zusammen. Das fühlte sich an, als würdest du dich von innen zersetzen. Als würde sich jede Faser deines Selbst beginnen, in Säure aufzulösen und ich kann keinen Grund ausmachen.

Klar gabs verschiedene äußere Faktoren, denen ich die Schuld geben könnte. Aber die waren nicht mehr als das i-Tüpfelchen. Das was höchstens zu meiner Überforderung beitrug. Ich versuche das alles zu reflektieren und von allen Seiten zu beleuchten, aber mir ergibt sich einfach kein klares Bild und das macht mich schier wahnsinnig.

Ich ging nach einem ziemlich desolaten Tag abends ins Bett, d.h den halben Tag auf dem Boden zusammengekauert und heulend, und stand nur nochmal auf, um etwas in der Küche zu trinken und brach dort erneut zusammen und betete einfach zu Gott. Nix was ich sonst tue, da ich der Meinung bin das Gott nicht für die Wehwechen des Einzelnen zuständig ist, aber keine Ahnung. Lächerlich oder? Aber ich tat es eben. Und in mir drin wurden Stimmen laut, dass wir das nicht weiter tun können, was da ist, wenn wir uns dem wirklich zuwenden wollen.

Schwierig. Ich versuche das jetzt zu umschreiben. In meiner Wohnung befindet sich sehr viel Kram, der für so eine Störung nicht angebracht ist. Zumindest wenn man dessen Hintergründe kennt und seit langen besteht schon der innere Wunsch, eine bestimmte Figur endlich zu entfernen, aber bisher ging es nie. Innere Faktoren spielten da eine Rolle.

Nun war es endlich soweit. Der Entschluss war gefasst und das Ding sollte in den Müll wandern. Ja keine Ahnung warum. Es war einfach nur der Gedanke da, dass wir uns nicht Gott zuwenden können, solange das eine Rolle in unserem Leben spielt. Obwohl ich natürlich meine ganz eigene Vorstellung von Gott habe. Und es war so ein furchtbar langer Prozess. Ich betrachtete diese Szene aus der Beobachterperspektive und sah mich am Boden liegend, mit diesem fuck Ding im Arm, als würde man mir mein Lieblingspielzeug wegnehmen wollen. Als würde ich das einzige Ding weggeben, was mir das Gefühl von Heimat bietet. Das einzige was mich lieb hat.

Und ich weiß nicht warum.

Klar ist meine Familie schräg drauf und manches kann ich mir auch erklären, aber wie andere sagen: ,,Jo, die „Störung“ kommt da und davon“ kann ich einfach nicht und ich weiß nicht warum ich reagiere, wie ich reagiere. Das erste mal seit 5 Jahren harten Kampf habe ich extreme Probleme mich nicht wieder selbst zu verletzen. Der Kampf gegen den Drang, rund um die Uhr wieder zu betäubenden Substanzen zu greifen, ist enorm und ich kann nicht sagen, dass ich ihn derzeit jedes mal gewinne. Ja, das Ding wanderte letztendlich in den Müll und irgendwo fühlt es sich auch ein Stück befreit an. Aber dieses desolate Gefühl macht es trotzdem nicht wett.

Seit 1,5 Jahren, also seit mir bewusst ist das eben doch was anders ist bei mir, als bei anderen, versuche ich endlich Fuß in der Realität zu fassen und dieses Leben nicht wie ein unechtes Videospiel wahrzunehmen. Und nun langsam, sehr langsam, kommt es bei mir an und trotzdem komme ich nicht klar damit. So vieles wird mir derzeit klar, dass mein Leben gar nicht war, wie ich es dachte. Es fühlt sich an, als würde ich und mein bisher gedachtes Leben, sich langsam in Rauch auflösen. Und ich komm weniger klar damit, als ich dachte. Witzig ne? Wie man sich selbst belügen kann.

Ja, ich glaub langsam fasse ich Fuß in der Realität und das macht mal so gar keinen Spaß! So gar nicht. Wie im Film Matrix . Ich würde gern wieder die blaue Pille nehmen, Ich möchte gern wieder zurück in die illusorische Welt, wo alle tutti ist. Wo ich mir zumindest eingeredet habe, dass alles tutti ist….

Meine KO-Tropfen Erfahrung…

Ausdrückliche Triggerwarnung! (Ich rede hier zwar nur ansatzweise von einem sex. Übergriff, auch ohne Details, dafür aber viel von Verrat – Das wird eine Selbstverarbeitungsarbeit bzgl dieses Themas, also seid vorsichtig)

*

*

Ich möchte heute mal über ein Ereignis schreiben, welches in der nahen Vergangenheit vorgefallen ist. Meine Therapeutin meinte mal, wir sollten mit der Traumaaufarbeitung möglichst mit noch nicht ganz so fernen Ereignissen beginnen und ja, das ergibt irgendwo auch Sinn.

Auf das Erlebnis selbst kann ich gar nicht so wirklich eingehen, da ich wirklich null Emotionen damit verbinde. Da in der meisten Zeit die Depersonalisation eh so krass greift, fühlt sich, für mich, dieser Körper eigentlich nur wie der Körper an, den ich bewege (und den ich auch echt richtig Klasse finde, natürlich), aber den ich eben nicht mit mir in Verbindung setzen kann. Wenn es zu solchen und ähnlichen Übergriffen früher kam, dann kann ich, heute, so wie ich hier sitze, eigentlich nur auf der rationalen Ebene darüber berichten. Es wurde halt „nur“ der Körper berührt.

Und auf dieser Ebene kann ich nur sagen, dass sowas gar nicht geht. Ich meine, was geht in den Köpfen einiger vor? Gucken die morgens in den Spiegel und denken sich erstmal so: ,,Yo ey, wem betäube und vergewaltige ich denn heute mal so?“ ?? Ehrlich? Weil sie sonst keine ranlässt, oder was? 🤷‍♀️

Naja, was für mich aber eigentlich viel schlimmer war, war die Geschichte drum herum und da steigen wir jetzt auch einfach mal ein….

Die Vorgeschichte

Vor einigen Jahren kam vieles zusammen. Erinnerungen kamen hoch, ich beendete eine (missbräuchliche) Beziehung und mein Ex entdeckte plötzlich sein „Interesse“ an unserem Kind (nachdem er eine 6jährige „NurErZählt“-Zeit pflegte) und tat alles ihm in der Macht stehende (inkl. krasser Lügen vorm JA, Gericht usw.) das es nun bei ihm leben sollte. Und wie es zu erwarten war, wurde unser Kind dann zum Spielball seiner Launen. Boar ich rede da jetzt aber nicht weiter drüber. Dieses Thema triggert mich jedes mal richtig hart 😒

Jedenfalls rutschte ich in ein immer tieferes Loch ab und zog dann irgendwann mit einem Freund, in einer WG, zusammen.

Es gab immer wieder Streit mit ihm, was auch oft darin mündete, dass er mich packte und in irgendwelche Zimmerecken schmiss usw. Das fühlte sich extrem demütigend für mich an. Also zog ich zwischendrin zu einer Freundin.

Bei meiner Freundin

Und ich will jetzt wirklich betonen, dass ich niemand schlecht reden will. Jeder hat seine Erlebnisse und jeder handelt so, wie es sich für ihn gerade richtig anfühlt. Ich glaube nicht, dass da eine böse Absicht dahinter steckte, weder von ihm, noch von meiner Freundin. Mir gehts hier wirklich nur um meine Sichtweise und Wahrnehmung:

Als ich bei ihr war, kamen mir zu dieser Zeit grobe Erinnerungen und Gefühle auf, dass mein Vater vll mal mehr gemacht hat, als es ein Vater tun sollte. Ich erzählte ihr davon und ungelogen war ihre Antwort darauf: ,,Ja, aber ich glaube, mein Leid wiegt gerade schlimmer, als deins“ – Bämm Alter. Wie ein Schlag in die Fres*e.

Sie glitt zu dieser Zeit immer stärker in eine Psychose ab und sprach mit mir darüber, dass sie vermutete, dass man ihr mal Ketamin verabreichte und man … mit ihr gemacht hat. Völlig logische Aussagen wechselten sich mit totaler Paranoia ab. Und viele wandten sich deshalb von ihr ab oder lachten über sie. Ich nicht. Ich versuchte ihr weiter zuzuhören und ihr eine Stütze zu bieten, während ich meinen Schei* runterschluckte (weil „ihr Leid wiegte ja auch schlimmer“). Und das hört sich gerade so richtig ekelhaft an für mich, wenn ich das so sage. Als würde ich mich als heldenhaftes Opfer und sie als bösen Buhmann darstellen. So ist das aber nicht gemeint.

Mir gings zu dieser Zeit einfach selbst echt schei*e. Und dann sowas zu hören … Das signalisiert, dass du gerade überhaupt keine Rolle spielst und das du auch nicht wichtig bist. Nur sie. Ihre Probleme waren wichtig. So kam das zumindest bei mir an.

Zu dieser Zeit gab es noch einen Mann, den ich schon einige Jahre kannte. Wir saßen eines Abends zusammen und ich sagte zu ihm, dass er der Einzige wäre, den ich überhaupt noch als Freund bezeichne.

Besagter Freund

Eines Abends, kurz vor Weihnachten, schrieb er mir und wollte wissen ob meine Freundin da wäre und ich sagte ihm, sie würde schlafen. Er ging dann gar nicht mehr weiter auf sie ein und schrieb mir stattdessen, ob wir uns treffen könnten.

Ich schlug vor, dass wir uns auf dem Weihnachtsmarkt treffen , was auch wirklich schön war. Also wirklich schön.

Er erzählte mir dort, dass wir unbedingt zu einem Haus und den Leuten da müssten, weil da jemand wäre, der ihm bei etwas helfen könnte. Begeistert davon war ich nicht gerade, weil ich diese Leute nicht wirklich kannte und das Klientel auch nicht wirklich mochte. Aber hey, wenn er sich da Hilfe (bei was auch immer) verspricht…

Wir hielten, vor dem Haus, auf einem Spielplatz an. Und ich schwöre, es war wirklich ein toller Abend bis dahin. Keine Ahnung wann ich überhaupt mal so ausgelassen war. Es war einfach total witzig und schön. Dann gab es diesen Moment, wo er plötzlich nicht mehr zu dem Haus wollte. Ich war etwas irritiert und insistierte sogar noch. Irgendwann meinte er dann, dass wir doch da hingehen. Vll fand er den Abend auch schön und schwankte deshalb kurz? Keine Ahnung.

Der Übergriff

In der Wohnung angekommen, hätte mir eigentlich schon auffallen müssen, dass da irgendwas nicht stimmt. 4 Männer saßen im Wohnzimmer, wie aufgereiht. Es gab keine Musik und auch sonst wirkte es eigentlich eher, als hätten sie auf irgendwas gewartet.

Erst als wir uns dann dazu setzten, bot man mir Wein an und Musik wurde angemacht. Die Gespräche waren eigentlich auch ganz locker.

Ein Mann saß neben mir, welcher mich die ganze Zeit anbaggerte, zu dem ich aber mehrmals sagte, dass er es gerne probieren kann, aber definitiv nie etwas laufen wird. NIE. Im Laufe des Abends bekam ich die Situation zunehmends nur noch Bruchstückhaft mit. Der, dem die Wohnung gehörte (und dessen 2 Kinder *suprise* im Nebenzimmer saßen) wurde irgendwann plötzlich total wütend auf mich und wollte unbedingt das ich gehe. Ich weiß noch, dass ich überhaupt nicht verstand was ich ihm denn getan hatte.

Dann hab ich eine Szene in Erinnerung, wo ich auf dem Sofa, in der Ecke saß und mich überhaupt nicht mehr rühren konnte. Der, der mich die ganze Zeit anbaggerte biss mir in den Oberschenkel und ich wollte das er das ließ, konnte mich aber eben nicht mehr bewegen. Besagter Freund saß übrigens die ganze Zeit daneben.

Der Morgen danach

Ich wachte in der gegenüberliegenden Wohnung, irgendwann gegen 8.00 Uhr morgens, auf dem Boden auf. Die Polizei war in der Wohnung und eine Frau und auch besagter Freund, von welchem sie die Personalien aufnahmen und ihn sogar wegen eines offenen Haftbefehls mitnahmen. Die Polizei fragte besagten Freund was mit mir los sei und dieser erwiderte, dass ich nur betrunken wäre. Ich wollte protestieren, da ich für meine Verhältnisse überhaupt nicht viel getrunken hatte, allerdings stand ich völlig neben mir.

Erst später erfuhr ich (durch die Aussage der Frau bei der Polizei), dass ich irgendwann sehr frühen Morgen vor ihrer Tür stand, aber nicht ansprechbar war. Kurze Zeit später trat besagter Freund wohl die Tür ein und wurde ziemlich laut (fand er wohl nicht so gut, dass ich einfach abhauen wollte), weshalb Nachbarn die Polizei riefen, wegen Ruhestörung. (später erhielt ich sogar eine Anzeige wegen Hausfriedesbruch, weil ich ja auch in dieser Wohnung war)

Ehrlich gesagt, war diese Frau dort aber auch keine sehr große Hilfe. Ich kann mich erinnern, dass ich sie fragte warum die Polizei da war und was los sei usw und sie hat gar keine Auskunft gegeben und mich stattdessen versucht zu küssen, was ich in diesem Zustand mal so gar nicht wollte (nur Gestörte auf dieser Welt, ohne Schei*). Ziemlich desolat bin ich dann irgendwie nach Hause bzw. zu meiner Freundin gekommen. An den Weg nach Hause, habe ich allerdings keinerlei Erinnerung.

Beim Umziehen stellte ich dann fest, dass ich von oben bis unten mit blauen Flecken übersät war und auch einen riesigen Knutschfleck auf meinem Oberschenkel hatte. Aber wisst ihr was? 😂

Ich hab mir dabei trotzdem nix gedacht😂. Gar nichts. Nicht mal ne Vermutung. Keinen Plan. Blaue Flecken hatte ich ja sowieso ständig, dachte ich mir. Einen Tag später fiel mir dann auf, dass mir auch sämtliches Geld aus dem Portmonee gestohlen wurde. 1 Cent war noch drin. Der Glückscent wahrscheinlich 😂.

Wie ich darauf kam, was los war

Einige Tage später erzählte mir eine andere Freundin (die sich in dem Haus der Männer öfter aufhielt) ich wäre total betrunken gewesen und hätte dort mit jemand etwas gehabt und falls mir da Erinnerungen kommen würden, dann läge es daran. Aber, wie gesagt, war ich zu 100% sicher, dass ich dort mit niemand Sex hatte und auch nicht so betrunken war. Meinen letzten Alkohol-Blackout hatte ich mit 18 oder so. Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass die wohl Schiss hatten, ich würde mich an etwas erinnern (da ich ja immerhin abgehauen bin) und wollten es damit wohl aus der Welt schaffen. Von wegen, ich wollte das doch.

Erst Tage später las ich, durch Zufall (und das war wirklich ein extrem dummer Zufall) über KO-Tropfen und wie die wirken und ich fand mich bzw. die Situation da total drin wieder. Und dann ergab auch plötzlich alles Sinn. Wissen welche Substanz genau das war, tue ich aber natürlich bis heute nicht genau.

Ich erzählte einem guten Bekannten davon, der mir sagte, das wäre zwar blöd, aber ich solle nicht weiter darüber reden. Dann berichtete ich meiner Freundin davon (der ja wahrscheinlich mit den gleichen Typen, ähnliches passiert war und man vll auch gemeinsam hätte etwas dagegen erreichen können), welche mich darauf noch am gleichen Tag vor die Tür setze. Sie bräuchte ihre Ruhe und ihr würde das alles zu viel…

Das war Ende Dezember. Es war arschkalt und sie wusste eigentlich, dass ich nirgends hinkonnte. Witzig ne 😅

Die Reaktion der anderen

Ich kam wieder bei meinen vorherigen Mitbewohner unter, obwohl ich da eigentlich nicht mehr wirklich hin wollte. Zugegeben war er bis heute aber der Einzige, der die Sache wirklich ernst nahm. Er begleitete mich zur Polizei und ich machte eine Anzeige, die irgendwann aber wieder fallen gelassen wurde, weil keiner der Beschuldigten aussagte.

Nach und nach wurde uns klar, dass ich nicht die Einzige war, der das dort passierte. Scheinbar machten die solche Aktionen zum Wochenndvergnügen oder keinen Plan. Und noch viel witziger war: Die meisten aus unserem „Freundes“kreis wussten davon. Was da passierte, war/ist ein offenes Geheimnis.

Ich versuchte die anderen Mädels, von denen wir wussten (und wovon auch welche erst mit mir darüber sprachen), ins Boot zu holen und zu einer Aussage zu überreden. Jede einzelne weigerte sich und am Ende wurde ich beschimpft als Lügnerin. Ich wurde als Schlam*e hingestellt (vor der sogar gewarnt wurde) und wurde lächerlich gemacht. Der gesamte „Freundes“kreis (die diese Leute fast alle kannten) wandte sich von mir (und auch meinem Mitbewohner) ab.

Da ich auch eine Anzeige bzgl der Dealerei dort machte (welche sich ja nicht nur im kleinen Kreis abspielte), gab es durchaus auch Tage wo wir einiges an Schiss hatten, da würde vll doch mal jemand vorbei kommen und Sachen machen, die Dealer halt so machen, wenn man sie verpfeift😅. Aber da passierte, Gott sei Dank, nichts in dieser Richtung.

Weitere Reaktionen

Als mein Ex davon erfuhr, verwehrte er mir sogar mit meinem Kind zu telefonieren, weil ich ja ,,schlechter Umgang“ für es sei. Ich wäre so widerlich, dass er es gar nicht mehr in Worte fassen könnte und verdient hätte ich es sowieso 👍. (Heute sehen mein Kind und ich uns übrigens wieder regelmäßig – Kämpfen lohnt sich also!)

Einem Nachbar, bei dem ich vorher öfter war, erzählte ich relativ am Anfang auch davon und während ich das erzählte und dabei auch echt nahe am Wasser gebaut war, begrapschte er mich und war dann sauer, weil nix lief. Deshalb beschallte uns der Nachbar dann auch rund um die Uhr mit lauter Technomusik. Schließlich war er sauer auf mich (durfte ja nicht ran) und wieso sollte er dann leise sein (hat er wirklich so gesagt 😂). Ohne Mist ey, das kann man sich doch nicht ausdenken 😂.

Und mein Mitbewohner?

So dankbar ich ihn für so vieles auch bin, so weh hat aber auch er mir getan. Ich bat ihn mehrmals um Hilfe bzgl weiterer Schritte. Ich hab mich echt um so vieles allein gekümmert, aber irgendwann war bei mir der Punkt erreicht, wo ich nicht mehr konnte. Vor allem weil ich mich so geschämt habe. Ich hatte kaum noch Energie um irgendetwas zu unternehmen. Und er hat immer wieder angekündigt, was er alles tun wird, aber hat es am Ende nie getan. Das löste in mir immer wieder die Hoffnung nach Hilfe aus, welche dann eben doch wieder nicht kam. Und manchmal wurde er auch richtig wütend, weil ich ihn fragte. Auch heute noch kann ich mit diesem Verhalten, wo was angekündigt aber nicht eingehalten wird, nur schwer umgehen.

Am krassesten fand ich, als er mir erzählte, dass er den Typ (welchen die Wohnung gehörte, wo das passierte) reinließ. Der kam angeblich im Schlepptau mit jemand anderen und er „musste“ ihn deshalb ja reinlassen. Ich wohnte da zwar nicht mehr dort, aber er hat mit dem Kerl erst mal nen Abend gechillt. Er hat null kapiert, was das in mir auslöst.

Am Ende hat er dafür sogar eine richtige Ego-Nummer aus dem gemacht, was ICH erlebt habe. Er hat überall rumerzählt wem ER alles angezeigt hat und was ER alles tolles gemacht hat. ER war der Ritter in der goldenen Rüstung, obwohl er weder irgendetwas davon getan, noch mir mit diesem Geschwätz geholfen hat. Durch sein Verhalten gegenüber der Öffentlichkeit, hat er mich nur noch mehr der Lächerlichkeit preisgegeben. Hat er aber irgendwie nie wirklich verstehen wollen.

Und finanziell sah es zu dieser Zeit auch mega kacke aus. Da ich nicht mehr arbeiten konnte, musste ich mich ja beim Amt melden, welches meinen Antrag damals (der vollständig war und die auch nix mehr brauchten), ungelogen, 5 Monate hin und her schob. Das passierte alles im Dezember und das 1.Mal wieder Geld bekam ich im Mai.

Ohne Schei* Alter, so richtig ist diese Zeit bis heute nicht in meinem Kopf angekommen.

Und heute?

Keine Ahnung, umso mehr das unter den Teppich gekehrt und beschwichtigt wurde, umso mehr kam in mir die Fassungslosigkeit auf.

Bisher habe ich, ehrlich gesagt, von meiner Umgebung nur die Rückmeldung bekommen: ,,Ja ist doof, aber das Leben geht ja weiter, hätte ja schlimmer kommen können usw“. So als ginge es um einen eingerissenen Zehnagel. Natürlich lösen solche Reaktionen in meinem Kopf dann das Gefühl aus, dass ja auch wirklich alles gar nicht so schlimm war. Ne Lappalie quasi. Aber mal ehrlich: Ich weiß, dass das da weitergeht. Die machen noch immer das Gleiche. Ich weiß von erneuten Vorfällen und alle so: ,,Na was solls 🤷‍♀️

Da wurde mir die Ignoranz der Leute das erste Mal echt erst so richtig bewusst. Ich mein, das war das erste Mal das ich „öffentlich“ über etwas gesprochen habe, was man eigentlich als traumatisch einstufen könnte und alle taten so, als wäre ich einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden. Nach dem Motto: ,,Die beruhigt sich schon gleich wieder. Da müssen die Mädls halt durch. Ist halt so 🤷‍♀️.“ Es gibt ja immerhin auch wirklich wichtige Probleme, um die wir uns kümmern müssen, stimmts? Wer das nächste Topmodel wird z.B oder warum XY beim Dschungelcamp rausgeflogen ist, nich?

Dann gibt’s halt keine medizinische Behandlung…

Boar bin ich gerade sauer!

,,Wir müssen die anderen schützen!“ – ,,Bleiben Sie gesund“ – ,,Jeder Coronatote ist einer zuviel“

Ja was iss´n jetzt mit denen, die sich das Leben nehmen, weil sie es psychisch nicht mehr aushalten??! Was iss´n mit denen, die aus ihren Löchern überhaupt nicht mehr rauskommen, weil sie einfach nirgends mehr behandelt werden??

Dann halt nicht

Seit letztem Jahr April bin ich in der Parkland-Klinik angemeldet (jaja ganz Recht, ich sag den Namen – ich scheiß jetzt auf Anonymität). 1 Jahr habe ich jetzt auf diesen Platz gewartet, dann wurde mir gesagt ich könne nicht kommen, weil ich keinen Mund-und Nasenschutz tragen kann.

Soweit so gut. Das hat erstmal hatte schon schlimme Reaktionen in mir ausgelöst (,,Es gibt wieder keine Hilfe“ – ,,Du bist selbst schuld, was stellst du dich auch so an“ usw). Ich habe mich aber über Wasser gehalten, weil ich mir gesagt habe, dass ich kommen kann, sobald die Maskenpflicht wieder endet (obwohl keiner weiß wann: in 1 Jahr, in 2, 3 oder 10?).

Weil ich unsicher war, wie wir jetzt verbleiben, da sich keiner mehr gemeldet hat (eigentlich hätte ich im April den Aufenthalt antreten können, weshalb sich normalerweise noch einmal jemand vorher bei mir telefonisch oder postialisch gemeldet hätte), rief ich eben noch einmal an.

Ich fragte nach wie das ist, ob ich dann kommen kann sobald kein MSN mehr getragen werden muss, ob sie sich dann bei mir melden o.ä. und wollte halt vor allem sicher gehen, dass sie mich nicht von der Warteliste gestrichen haben.

Natürlich müsse ich mich neu anmelden, antwortete die Dame mir ganz unverständlich (als wäre das doch völlig logisch) . Wenn ich nicht komme, muss ich mich erneut anmelden.

Ich fragte sie wie sie das meint, mit erneut anmelden. Das ich schließlich gerade 1 Jahr auf diesen Termin gewartet habe.

,,Ja, aber wenn sie diesen Termin nicht antreten, müssen sie sich neu anmelden. Wir sind ein Krankenhaus, keine Rehaklinik oder sonst was.“

Ich teilte ihr mit das ich doch nicht freiwillig meinen Termin nicht antrete, sondern weil ich von deren Seite aus nicht kommen darf.

Das wäre ja nicht ihr Problem (wortwörtlich). Da können sie nichts machen. Wir haben eine Mund- und Nasenschutzpflicht und dann muss ich halt auch eine aufsetzen.

Das war der Moment, wo auch ich dann etwas unfreundlicher wurde.

Ich sagte ihr, dass ich doch KEINE aufsetzen KANN! Ich kann das Ding nicht den ganzen Tag tragen, selbst wenn ich wollte. Aus psychischen Gründen KANN ich KEINE tragen und sie doch eine TRAUMAstation wären. Wie es sein kann das dafür so ablsout 0 Verständnis herrscht.

(Das spannende dabei ist, dass ich bereits beim letzten Gespräch anbot einen Test zu machen, mich vorher in Quarantäne zu begeben usw., aber gehen tuts trotzdem nicht – Wenn ich kein Corona habe, WEN soll ich dann damit anstecken?! Kann mir also bitte mal einer vernünftig erklären, warum mir eine medizinische Behandlung verweigert wird???)

Das wäre ja schön, aber was sollten sie da jetzt tun, sagte sie. Nicht in einem netten Ton, vll sogar noch mitfühlend (wie man das in so einer Situation vll erwarten könnte – Ich erwarte schon wieder zuviel, ne? Ich merk schon). Nein, in einem spöttischen Ton, von oben herab (als wäre es lächerlich das ich das gerade nicht verstehe). DAS war noch viel schlimmer, als die Aussage ich müsste mich erneut anmelden und alles noch mal von vorn machen (Unterlagen ausfüllen llen und einreichen, von meinen Ärzten etwas schriftliches holen, Vorgespräch führen, ewig warten usw.).

Ich fragte was jetzt ist, wenn ich mich erneut anmelde, aber in einem Jahr immer noch eine Maskenpflicht herrscht. Ob ich mich dann wieder erneut anmelden muss.

Ja. Müsste ich. Sie können das nicht ändern. Damit müsse ich mich jetzt halt mal abfinden.

👍 👍 👍 👍 👍

Ja, wenn ich am Telefon schon so behandelt werde, wie behandeln die mich dann erst in der Klinik, wenn ich mal nicht dem entspreche, was die gerne hätten??

Also weiter suchen?

Ich rief dann in der Klinik in Rinteln an und fragte nach, ob es sich lohnt sich da jetzt anzumelden wegen der MSN-Sache. Das ich am Ende der Wartezeit nicht wieder vor dem gleichen Problem stehe, sollte die Maskenpflicht noch herrschen.

Nope. Die können mich auch nicht aufnehmen, ohne Maske. Bei 2 weiteren Kliniken steht es direkt auf der Internetseite, weshalb ich mir das anrufen gleich sparte.

Das Problem ist einfach, dass ich eine Klinik mit Traumastation brauche, die dem Themengebiet der dissoziativen Störungen gegenüber auch aufgeschlossen ist. Und davon gibts nicht gerade viele.

Jetzt überlege ich mich wieder für eine Rehaklinik anzumelden (wo die Wartezeit 1,5 – 3 Jahre dauert und dann vll eine realistische Chance existiert, dass es dann keine Maskenpflicht mehr gibt oder ich den Termin zumindest aufschieben kann), allerdings wurde mein letzterAntrag, Anfang letztes Jahr, von der Rentenkasse abgelehnt, weil sie keinen Erfolg in einer Reha sehen. Ein Klinikaufenthalt wäre für mich angebrachter (wofür dann wiederum die KK zuständig ist) .

3,5 Monate brauchte die Rentenkasse um mir das mitzuteilen. Deshalb meldete ich mich danach in der Parklandklinik an. Jetzt das ganze Theater also wieder von vorn, nur um Ende wieder eine Ablehnung zu bekommen?

Oder vll mache ich es auch einfach so wie immer und kümmere mich selbst um meinen Scheiß. Mir ist das langsam zu blöd, nach Hilfe zu betteln. Mir soll bloß keiner mehr damit kommen, dass wir andere schützen müssen. Das es nur um unser aller Wohl geht. Wir an andere denken müssen und bla bla bla. Schiebt euch diesen Mist sonst wo hin!

Falsche Erinnerungen

Ne liebe FalseMemory Foundation, da braucht ihr euch noch nicht gleich die Hände reiben – Hier geht`s nämlich nicht um euren Quatsch.

Zu erstmal: Ja, Erinnerungen verfälschen sich mit der Zeit. Dadurch das wir alle die Realität durch unseren jeweils ganz eigenen Filter wahrnehmen, haben wir zum Einen schon mal den Faktor das nicht jeder der Beteiligten haargenau die gleiche Erinnerung teilen muss. Zum Anderen verändern sich Erinnerungen auch im Laufe der Zeit – Details verblassen, verändern sich oder bekommen unbewusst einen romantischen (,,früher war alles besser“) oder negativen Schleier verpasst. Ja das ist normal und das sind auch die, um die es hier geht.

Flashback´s fallen diesbezüglich jedoch in eine ganz andere Sparte und werden NIEMALS von einem romantischen Schleier ect. überzogen, sondern geben einen Bruchteil der damaligen Realität wieder. Gefühle, Emotionen, Körperempfindungen, Geräusche oder visuelle Bilder. Flashback´s sind niemals eingebildet, eingeredet oder überbewertet, liebe FalseMemory Foundation.

Nun aber zu meinen ,falschen‘ Erinnerungen:

Bis vor einiger Zeit war ich der festen Überzeugung, dass ich mich relativ gut an früher erinnern kann. Klar fehlt einiges, aber ist das nicht normal?

Was aber auch irgendwo Quatsch ist, weil ich mich nämlich an eine Szene erinnern kann, wo ich ungefähr Anfang 20 bin und es entweder zu jemanden sage oder es vllt auch nur vor mich hin denke (kann ich nicht genau zuordnen), dass ich kaum etwas aus meiner Kindheit weiß. Früher war mir das also scheinbar zumindest mal relativ bewusst.

Nun und in den letzten Jahren ging ich eigentlich von einer recht chronologischen Geschichte aus. Da sind doch schließlich Erinnerungen da….

So nach und nach stellte ich dann fest: Okay, dass ist jetzt zwar auch nicht gerade ein riesiges Portfolio an Erinnerungen, aber wie gesagt: Ist das nicht irgendwie immer noch normal?

Und dann gab es diese Situation, wo mir meine Schulfreundin von früher von einer Situation erzählte. Nichts bewegendes – Wir sind mit dem Zug in die nächst größere Stadt gefahren und meine Cousine war wohl dabei. Ich fragte ganz überrascht, weil ich gar nicht in Erinnerung hatte das wir mal etwas mit ihr zusammen unternommen haben. Sie erzählte das ich mit meiner Cousine wohl im Zug saß, sie ihn aber verpasste und von ihrem Vater zu einem anderen Bahnhof gefahren werden musste – Nichts bewegendes, sag ich ja.

Interessant war nur dabei, dass ich mich, wie gesagt, wirklich nicht daran erinnern konnte. Mein Gehirn hat aber direkt danach angefangen eine Szene dazu zu bilden, d.h ich hatte plötzlich ein Bild im Kopf, wie ich mit meiner Cousine im Zug sitze und sich meine Freundin verspätet.

Naja gut, dann ist die Erinnerung dazu jetzt eben wieder aufgetaucht 🤷‍♀️

Ne, ist sie nicht. Ich denke stark in Bildern – Jedes Wort wird von mir in Bildform gedacht, d.h auch zu allem was mir erzählt wird, bekomme ich sofort ein Bild in den Kopf. Und irgendwas passte da nicht. Das war nicht meine Erinnerung, dass war nur ein Bild. Es fühlte sich null an wie eine Erinnerung, sondern genauso wie ein Bild in meinem Kopf, wenn mir jemand von seinem Mittagessen erzählt.

Mein Gehirn wollte mir das aber als meine Erinnerung verkaufen – Witzig, ne?

Also hab ich mal weiter in meinem Kopf gesucht:

Ich habe eine „Erinnerung„, wie ich zu Ostern über eine Wiese laufe und ein Stofftier suche, da bin ich vllt 2 Jahre alt….Und nun siehe an – Vor mehreren Jahren sah ich mal eine Videoaufnahme, die genau diese Szene zeigt. Mein Gehirn hat diese Szene allerdings als so wahrhaft übernommen, das ich tatsächlich glaubte, ich würde mich selbst daran erinnern.

So habe ich mittlerweile viele meiner vermeintlichen Erinnerung als Fake enttarnt. Sie stammen von Bildern, von Videoaufnahmen oder aus Erzählungen. Aber das sind nur Bilder im Kopf, dass sind gar nicht MEINE ECHTEN ERINNERUNGEN. Was für ein mieser Fake, oder?

Wo sind denn jetzt die echten Erinnerungen?

Die gibt es. Es gibt ein paar ganz wenige und nur deshalb kann ich den Unterschied mittlerweile auch erkennen – Sie haben nämlich eine ganz andere „Konsistenz“. Sie fühlen sich anders an. Echter.

Aber das sind nicht viele. Die meisten setzen sogar erst ab ca. 11-12 Jahren ein und da kommt der nächste Spaß: Die Erinnerungen aus der Teeniezeit (wie spazieren gehen mit den Hunden usw.) habe ich einfach gestreckt und auch auf meine ganze Kindheit bezogen.

Ja liebes Hirn, was stellst du denn da an??

Ich stehe total auf Weihnachten und auch jedes Jahr zu meinem Geburtstag bin ich wieder enttäuscht, weil ich am liebsten ein kunterbuntes Kinderfest mit ganz vielem bunten Kram und guter Laune feiern würde und es jedes Jahr am Ende doch wieder so eine depressive Nummer wird. Vor einiger Zeit wurde ich gefragt warum ich eigentlich so ein Weihnachts- und Geburtstagsfreak bin….

Tja…Ich habe irgendwo diesen ganz ganz tollen Geburtstag im Kopf und dieses wundervolle Weihnachten, aber warum eigentlich? Also hab ich zurück überlegt – Meine Mutter hat in der Weihnachtszeit immer alles ganz toll geschmückt und sie war immer eine hervorragende Gastgeberin. Ja und weiter?

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Alter Schwede, da sind Szenen von vllt 1 bis höchstens 3 Weihnachten dabei. SZENEN, kein ganzes Weihnachten, kein ganzes Essen oder sonst was. Bei meinen Geburtstagen ist das etwas besser – Ich kann grob einschätzen das wir 2x eine Kinderfeier gemacht haben (durch Bilder) und ein paar mal Essen waren. Aber nichts vom Rest des Tages. Ja warum stehe ich denn nun also so auf Weihnachten und Geburtstage? Ich weiß es, ehrlich gesagt, gar nicht…

2., 3. und teilweise 4.Klasse – Da ist so gut wie nichts da. Ab und an wenn ich ein Bild sehe, denke ich mir: ,,Ja, grob. Irgendwas war da schon mal“, aber nichts davon könnte ich, von selbst, in irgendeinen zeitlichen Rahmen stecken. Im Alter von 16/17 – Ich kann mich nicht daran erinnern das ich da Kontakt zu einer anderen Schulfreundin hatte (sie wechselte viele Jahre vorher schon die Schule – wie habe ich damals überhaupt wieder Kontakt aufgenommen? Ich habe doch nie das Haus verlassen?). Ich habe keine Ahnung wie und warum manche Freundschaften oder Bekanntschaften damals eigentlich auseinander gingen. In meiner Klasse wechselten öfters die Schüler – Wann und warum gingen die? Warum habe ich keine Erinnerungen an ein Familienmitglied? Warum fangen meine ersten Szenen dazu erst an, als ich Anfang 20 war? Derjenige existierte doch früher auch, ich war da doch sehr oft….

Aber ist das nicht immer noch normal…?