True Crime: Der Toy-Box-Killer

So etwas brutalles, wie es angeblich bei rit*eller Gewalt stattfinden soll, kann es doch gar nicht geben. So etwas würde niemand tun

Gehirnwäsche funktioniert nicht. Man vergisst so schreckliche Taten nicht

Ich bin gestern zufällig auf den „Toy-Box-Killer“ gestoßen und habe mir das Tape angehört (das ging 1h lang!), welches er den entführten Opfern vor den Taten vorspielte.
Ich werde hier nicht näher darauf eingehen, was er da genau beschrieb & um was es sich bei dem verurteilten Täter (aus den USA) handelte, das möchte ich weder wiederholen noch irgendjemand hier antun.
Er beschrieb aber exakt die Taten, die auch bei riteller Gewalt Anwendung finden, inklusive nachfolgender Gehirnwäsche, bei welcher auch Drgen Anwendung fanden.
Einem Opfer wurde, nach Festnahme von David Parker Ray (= Der Täter + Freundin & Tochter), jedoch beispielsweise ein Video ihrer eigenen Vergew*ltigung vorgespielt & erst danach setzten Erinnerungen wieder bei ihr ein. Bis dato fühlte sie sich nur immer schlechter, hatte aber keinerlei Erinnerung an die 2-3 Monate Folter.
Er selbst sagte in diesem Tape übrigens (bei YT ist es anhörbar), dass er am liebsten sehr junge Teenager bevorzugt, mit kindlichen Körper, aber Geschlechtsreife …

Und da frage ich mich wirklich einmal wieder, warum & wie Menschen ritelle Gewalt leugnen können. Das Menschen zu solchen Taten fähig sind, ist schließlich längst bewiesen. Er handelte zudem auch nicht allein, sondern sprach von „Partys“ & „Freunden“ die die „Sesklavinnen“ bedienen müssten (jeder Mensch sucht sich jene, die ähnlich ticken, wie soll es bei solchen Menschen anders sein?). Seine Tochter gab Jahre vor der Festnahme dem FBI zudem einen Hinweis, dass er diese Frauen nach Mexiko als Se*sklavinnen weiterverkauft, ebenso wie die von ihm gemachten Aufnahmen.
(irgendwoher müssen Darknet-Aufnahmen ja auch stammen).

Man stelle sich das nun bei einem Kind vor, dass noch keine gefestigte Persönlichkeit hat. Wie kommt man darauf, dass eine Abspaltung – eine Dissoziation vom Geschehen, dass einzelne Bewusstseine braucht, um jeweils Reagieren zu können – unrealistisch ist?
Diese Menschen beziehen sich doch immer wieder auf die Wissenschaft. Wenn ich aber nur von Wissenschaft rede, sie jedoch nicht mit einbeziehe, wird es etwas lächerlich, oder nicht?

Nächste Frage, die mir aufkommt:

Wie geht es eigentlich, dass ich mir so etwas vollständig anhören kann? Ins Bett gehe & denke: „Schlimm, was diese Frauen wohl durchleben mussten“ & mir dann der Gedanke kommt: „Moment, so etwas passiert Kindern & Frauen nicht nur bei „Einzel“tätern monatelang, sondern so wachsen Kinder auf. Jahrzehntelang. Durchgehend passiert ihnen das. Sie werden nicht entlassen, wie manche dieser Opfer. Wie können sie das überleben?

Wie konntest DU das überleben?“


Wieso kann ich mir das anhören, ohne getriggert zu sein, ohne Flashback? Aber manche Lieder, Vogelgezwitscher oder mancher Satzbau haut mich vollständig aus dem Konzept?
Wie geht das?

Kennt ihr das? Das ihr euch solchen schrecklichen Müll antun könnt, ohne das etwas handfestes passiert, aber anderer „Kleinmüll“ euch völlig aus der Fassung bringt?
Dissoziation, natürlich. Aber warum greift die dann nicht bei dem anderen im Alltag?
Natürlich hat mich dieses Tape schockiert, aber so, wie es jeden Menschen mit einen Funken Empathie wohl erschüttern müsste. Mehr ist nicht passiert. Ich habe sogar durchgeschlafen. Keine Alpträume. Wie geht das?

Was wirklich schlimm ist, oder ich so empfinde, ist, dass mich die Schilderungen in diesem Tape erregt haben. Durch die Therapie weiß ich mittlerweile: Das liegt am Trauma & nicht daran, dass ich auch psychopathisch bin. Seualität muss jetzt mühevoll neu erlernt werden. Ein Gefühl muss erst entwickelt werden, dass sie stattfinden darf, ohne Gewalt. Ich empfinde zwar „Spaß“ beim Se (obwohl ich mir dabei nicht sicher bin, was hier Spaß ist & was nur getan wird, um dem Mann zu Gefallen zu sein), aber einen Höhepunkt hatte ich dabei noch nie. Weil alles völlig verquer ist, in diesem Kopf. Falsch verdrahtet. (Darüber sollten wir wir sprechen, fürchte ich. Ich befürchte, so wird es einigen Betroffenen gehen, nur ist dieses Thema so schambesetzt, dass man nicht darüber sprechen möchte).

Aber wie empfindungsarm ich diese Schilderungen weggesteckt habe, erschreckt mich doch. Es irritiert mich extrem. Wie fern es sich auch von mir anfühlt.
Direkt habe ich auch das Gefühl hier nur das Opfer zu spielen. Ich habe den Drang alles zu löschen, wo wir über eigene Traumata berichten. Das wirke schwach. Ich weiß, dass solche Gedanken hier im System manchmal schon aufkamen, wenn ein Trauma nahe kommt bzw. die Erkenntnis. Aber ICH kenne so etwas nicht. Das erschreckt mich extrem. Ich kenne so etwas nicht: Entweder bin ich getriggert oder nicht. Was ist das für ein merkwürdiges Gefühl? So kalt.
Kennt ihr das?

(ich empfehle Betroffenen nicht das Tape zu hören! Schickt es aber gern an Leute, die glauben, solche Gewalt wäre nicht möglich – Ich verstehe immer noch nicht, in welcher Tagatuga-Welt die leben)

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