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Freud´s Verführungstheorie

Die meisten dürften Freud’s Psychoanalyse kennen oder zumindest einmal davon gehört haben, zumal die Psychiatrie des letzten Jahrhunderts stark auf seinen Erkenntnissen aufbaut.

Doch wusstet ihr das diese erst viel später entstand?

Zuerst ging Freud in seiner „Verführungstheorie“ davon aus, dass jene damaligen hysterischen bzw. neurotischen Störungen aus einem Inzest-Trauma resultierten, welches durch den eigenen Vater als „Verführer“ ausgelöst wurden.

Diese, damals als Hysterie diagnostizierten Symptome, ähnelten 1:1 den heutigen Symptomen der Dissoziativen Störungen wie u.a auch der Dissoziativen Identitätsstörung (früher: Multiple Persönlichkeitsstörung <– IMMER hervorgerufen durch wiederholte, SCHWERSTE Traumata in frühster Kindheit) oder dissoziativen Krampfanfällen, dissoziativen Amnesien, ect.

Als Freud jedoch feststelle wie VIELE Menschen, überwiegend Frauen, unter Hysterie litten meinte er falsch zu liegen, da er davon ausging das der Missbrauch junger Kinder, in solch einem Ausmaß, unwahrscheinlich sei.

Gucke ich mir heute Meldungen wie z.B über Lügde, Bergisch Gladbach, das Forum Elyssium usw. an, wo teilweise über 5 Perabyte (1PB =1000 Terabyte!!!) kinderpornografisches Material gefunden wurden (wozu es ja nicht nur Produzenten, sondern auch Konsumenten und vor allem Opfer geben muss!), dann glaube ich, Lieber Herr Freud, lagen sie mit ihrer Vermutung gar nicht so falsch.

Ausschlaggebend dafür, seine Theorie zu verwerfen, waren am Ende übrigens (offiziell) seine eigenen Geschwister, die ebenfalls unter Hysterie litten und anfingen Geschichten vom Missbrauch durch den eigenen Vater zu berichten.

Freud hielt dies für unmöglich und verwarf daher seine „Verführungstheorie“ um 1900 und entwarf daraufhin die uns bekannte Psychoanalyse. Diese beruhte u.a darauf, dass jene hysterischen Symptome und inzestuöse Schilderungen aus innerpsychischen Konflikten entstanden. Ausgelöst durch unterdrückte Triebe, Wünsche und Einbildungen des Unterbewusstseins. Traumatische Erinnerungen wurden so nicht selten als unterdrückte sexuell Triebe gegenüber dem Vater betrachtet.

Und so wertvoll ich die Psychoanalyse und Arbeit Freud´s auch finde, hat sie uns eingebracht das solch schreckliche Traumafolgestörungen bis ins Jahr 2000 fast völlig ignoriert und teilweise sogar belächelt wurden. Noch heute gibt es Psychiater und Psychologen die u.a die Dis abstreiten, obwohl sie längst im offiziellen Diagnosehandbuch aufgenommen wurde. Und das was heute endlich Beachtung findet, darüber wurde schon vor weit über 100 Jahren gesprochen. Nicht nur von Freud…Und es wurde ignoriert und verworfen…Ja, traurig wenn man sich das überlegt…

Der, durch seine Inzest-Theorie vorher von der Fachwelt ausgeschlossene und belächelte Freud, fand nun übrigens schnell wieder Anschluss an die Welt renommierter Wissenschaftler, welche sich 1908 sogar seinen Theorien, der unterdrückten Einbildungen und Triebe anschlossen….
Kann man ja mal drüber nachdenken 😉