Direktes SSV (Ritzen, Selbstm*rd, …)

Was ist selbstschädigendes Verhalten?

Wir unterscheiden in indirekt und direkt selbstschädigendes Verhalten.

Direktes:

Hier sprechen wir von direkten Verletzungen am Körper, also sich selbst Brandwunden zufügen, Haare ausreißen, Ritzen, Kopf aufschlagen ect. und ganz klar fallen Suizidgedanken bzw. – versuche mit darunter.

Indirektes:

Im Prinzip alle möglichen Süchte: Arbeitssucht, Sportsucht, Kaufsucht, Schönheitsucht (ÜBERTRIEBEN viele OPs, Korrekturen ect.) usw. und natürlich Drogen-, Alkohol- und Medikamentemissbrauch. Aber auch sehr exzessives Verhalten im Se*ualleben, Ausleben von Extremsportarten sowie generell risikofreudiges Verhalten, absichtliches Ignorieren von gesundheitlichen Ratschlägen (bzgl. gefährlicher Folgen) sowie Essstörungen usw. usf.

Ihr seht, dass Spektrum ist da recht umfangreich 😌

Und warum machen Menschen das?


Genau genommen ist sich die Psychologie darüber selbst noch uneins, daher erzähle ich einfach mal aus meinen eigenen Erfahrungen.

Ich habe eine Freundin, die sich damals in der Schulzeit die Arme aufritzte und sie beschrieb es mal so, als wäre ihr Innerstes eine Cola-Flasche die man richtig doll geschüttelt hat, sodass sie kurz vorm platzen ist (innerer Druck) und indem sie die Flasche öffnete (ihre Haut verletzte), konnte dieser Druck entweichen. D.h also, die ganzen Gefühle, die sie in sich trug, konnte sie nicht anders los werden, weil sie nie eine Möglichkeit lernte (wie manch einer vllt. in einem liebevollen Zuhause) diese Gefühle adäquat rauszulassen.

Man kann also davon ausgehen das SSV dann verwendet wird, wenn kein richtiger Umgang mit Gefühlen bzw. Emotionen erlernt wurde.

Sprechen dir die Eltern z.B immer wieder deine Gefühle als nichtig oder lächerlich ab und nehmen dich nicht ernst, zwingen dich zu Sachen, lassen dich mit deinem Emotionen alleine usw, dann besteht die Möglichkeit, das entstandene Emotionschaos zu regulieren, indem du extreme Verhaltensweisen anwendetest, denn diese greifen ja wieder in den bereits durcheinandergebrachten Hormonhaushalt „positiv“ ein (Adrenalinkick z.B, Schmerzen spüren, Drogen, …-> den „Kick“ oder sich selbst spüren können).

Wie war das bei mir?

Auch meine Oberschenkel zieren lange, tiefe Narben. Dennoch war es bei mir damals kein direkt (mir bewusstes) Druck ablassen. Ich fing damit erst Anfang 20 an und tat das meist, zum einen nach emotional extrem anstrengenden Situationen (hier würde also das Druck ablassen zutreffen) und zum anderen, aus einem damals ganz unbeschreiblich schrecklichen Gefühl.

Das waren die Zeiten, als ich auch unter schweren depressiven Episoden litt und da gab es Momente, in denen sich relativ „plötzlich“ ein Gefühl in mir ausbreitete das tatsächlich nicht zu beschreiben ist. Wie ein schwarzes Loch, das sich ganz langsam in deiner Brust ausbreitet und alles von und in dir verschlingt (es war jedoch keine innere Leere und auch keine Panikattacke und mit der Depression selbst, weiß ich auch gar nicht mehr so ganz genau, ob es zusammenhängt). Um dieses Gefühl wegzubekommen hätte ich damals so ziemlich alles getan und das Verletzen meiner Haut verschaffte mir tatsächlich zumindest eine kleine Ablenkung (zudem beruhigt mich der Anblick von Blut seltsamerweise 🤔🤷‍).

Scham spielt bei mir zu alledem eine sehr große Rolle. Ich verletzte z.B meine Oberschenkel, weil ich Angst hatte das es jemanden auffällt und man mir dann sagt, ich wolle nur Aufmerksamkeit. Viele Mädchen verstecken deshalb z.B auch ihre Arme stets unter langen T-Shirts oder Pullovern.

Übrigens erzählte mein Ex-Freund auch genau das später den Ärzten damals in der Klinik: Das ich das alles nur mache, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen (obwohl ich es auch vor ihm bis dato ganz gut geheimhielt) 😒 – Obwohl ich mich heute manchmal frage, wie das ging 🤔.

Leute! Das geht gar nicht!

Niemand der sich tiefe, schmerzhafte Wunden zufügt, macht das nur damit ihn jemand bemitleidet, sondern derjenige hat tiefsitzende, ernsthafte, innere Schmerzen.
Echt mal, manchmal frag ich mich echt, was in den Köpfen anderer Menschen vor sich geht 🤦‍.

Passt auf: Aufmerksamkeit spielt in unser aller Leben eine extrem große Rolle. Wir geben ständig welche ab oder bekommen sie. Aufmerksamkeit, das Gefühl beachtet zu werden und eine real existierende, berechtigte Rolle auf dieser Welt einnehmen zu dürfen, ist für uns alle extrem wichtig und ein grundlegendes Bedürfnis für Kinder (und auch Erwachsene).

Wer dieses Bedürfnis in der Kindheit nicht gestillt bekam, durch z.B starke Vernachlässigung, der kompensiert dieses mangelnde Bedürfnis natürlich irgendwie, irgendwann in seinem Leben. Also vom daher: Ja, natürlich spielt Aufmerksamkeit eine Rolle, aber nicht so wie es sich manche einbilden. So wichtig seid ihr auch nicht, dass Menschen das nur wegen euch tun.

Selbstm*rdgedanken und -versuche

So und nun sind wir auch schon recht dicht am Thema Selbstm*rdversuche dran, denn ständig höre ich diesen Quatsch: „Ach der will doch nur Aufmerksamkeit“ auch jetzt noch ständig über andere Menschen mit Selbstm*rdgedanken – Wer bereit ist sich sein Leben zu nehmen, der hat definitiv noch ein paar andere Sorgen, als nur Aufmerksamkeit.

Die Gründe, warum sich Menschen das Leben nehmen wollen sind auch hier wieder extrem vielschichtig, aber man kann davon ausgehen, dass fast immer eine extreme Verzweiflung die Grundlage dafür ist.

Und auch hier kann ich wieder nur am besten aus meiner Erfahrung erzählen: Ich hab, hmm🤔, naja sagen wir so einige Selbstm*rdversuche hinter mir.

(Vorsicht TRIGGER!)

*

Die ersten waren als Kind und von daher noch recht stümperhaft. Es gab zwar jeweils einen Abschiedsbrief, aber ich hatte nur Aspirin und ähnliche Tabletten (und etwas Alkohol) zur Verfügung und hab davon einfach ganz viele genommen und naja (*suprise*) …. Das wurde nix.

Als Teenie fanden dann die Nächsten statt, aber auch da waren die Verletzungen nicht tief genug (ganz ehrlich? Eigentlich bin ich voll schmerzempfindlich, keine Ahnung was mich da manchmal geritten hat) und dann gabs als Erwachsene noch ein paar. Die waren schon weitaus konkreter mit Tabletten geplant, aber bis auf zweimal (was in der Klinik endete), bin ich meist nach ca. 8-10h (trotz Dosissteigerung) wieder aufgewacht – manchmal war das echt frustrierend –> Irgendwie wollte der Tod mich wohl nicht 😅.

Warum wollte ich mich umbringen?

Das ist schwierig zu beschreiben – Manchmal sind da einfach Gefühle da, die kaum auszuhalten sind und oft war da soviel Sinnlosigkeit ( ,,Warum weiter machen?“ ) und aber auch Abscheu mir selbst gegenüber. Ich denke, das war eine Mischung aus vielem, also ich könnte jetzt zumindest nicht DEN EINEN Grund dafür nennen. Mittlerweile bin ich, seit einigen Jahren, von diesen Akutgedanken und -plänen aber weg (Ich würde gerne Tipps geben wie, aber ehrlich? Ich hab keinen Plan warum es besser wurde)

*

(Trigger Ende)

Ich möchte damit nur einmal aus meiner Sicht schildern, dass es den Menschen meist nicht um ein lapidares Bemitleiden geht oder sie gar einfach nur zu feige sind, denn meist steckt dahinter weniger harmloses als manche glauben.

Übrigens, finde ich, sieht man Menschen, die wirklich Selbstm*rdgefährdet sind, jenes selten an. Bei mir hat zwar mein näheres Umfeld mitbekommen, dass ich nicht dauerhaft gut drauf war, aber das und warum und wie ernsthaftig ich es versuchte, hat nie jemand mitbekommen. Nicht einmal mein damaliger Freund. Ich habe sowohl an solch einem Tag, wie auch am Tag nach dem Versuch, einfach alles weggelächelt. Humor war schon immer mein liebstes Mittel für alles 😄, naja und wirklich tief blicken tun Menschen nun mal auch selten.

Wie handle ich als Angehöriger?

Wenn jemand also Andeutungen macht und sich in Selbstm*rdgefahr befindet, dann nehmt das bitte ernst. Für mich wäre es damals zwar eine Katastrophe gewesen, hätte man mich einfach in eine Klinik gesteckt, für andere wiederum kann es genau die richtige Rettung sein, aber das ist eben sehr individuell. Wichtig ist nur, dass ihr den Menschen nicht alleine lasst!

Ich persönlich finde zudem, so wie ich es generell immer empfehle: Redet mit den Leuten darüber, nehmt sie ernst, seid aufmerksam, fragt was los ist, wie es ihnen geht, warum sie solche Gedanken haben und versucht GEMEINSAM Lösungstrategien zu finden (ohne Forderungen und Zwang!) und meist lässt sich damit schon eine Akutsituation zumindest etwas entschärfen.

Warum ich aufhörte meine Haut selbst zu verletzen

Mein Köper ist etwas ganz tolles und ich wollte und will ihm so etwas nicht mehr zufügen. Er kann schließlich nichts dafür. Zudem hat es für mich ja keinen Mehrnutzen, sondern bringt nur noch mehr Unnötiges mit sich. Die frischen Verletzungen und Narben verbergen. Die komischen Blicke und Fragen der anderen usw.

Ich habe also angefangen mehr auf mich zu hören – Es kommt immer ganz darauf an, meist muss ich nach sehr stressigen Situationen erst nicht und nach einer Weile dafür ganz allein sein (und das äußere ich auch deutlicher als früher).

Wenn ich wütend bin hilft mir raus gehen, Musik in die Ohren und laufen (die angestaute Energie in etwas umwandeln). Wenn ich traurig bin, mache ich es mir gemütlich und mache Sachen die mir gut tun. Ich habe immer noch Probleme mit Traurigkeit- oder Verzweiflungsgefühlen und fühle mich dann oft aufgeschmissen, aber der Gedanke, dass das bald wieder vorbei sein wird und es immer eine Lösung für alles gibt, hilft mir meist extrem und daher bekomme ich mich mittlerweile meist viel schneller wieder gefangen.


Das Stockholmsyndrom (Täteranbindung)

Was verstehen wir darunter?

Beim Stockholm Syndrom entwickeln die Opfer einer Gewalttat Sympathien und Verständnis für die Täter und verklären diese dann oft sogar selbst zum Opfer (,,Er musste das ja tun, man ließ ihn keine Wahl, …“ usw).

Ursprünglich geht der Name auf ein Geiseldrama 1973 in Schweden zurück. Damals wurde eine Bank in Stockholm überfallen und vier Angestellte als Geiseln genommen. Aufgrund des besagten Effektes entwickelten die Geiseln eine regelrechte Zuneigung für die Geiselnehmer. Dies führte dann dazu, dass sie am Ende mehr Angst vor der Polizei als vor ihren Geiselnehmern hatten.
Auch nach der Beendigung der Geiselnahme empfanden die Geiseln keine negativen Gefühle wie z.B. Hass oder Wut auf die Täter. Sie waren ihnen sogar dankbar, baten um Gnade für sie und besuchten sie im Gefängnis.

Daher wird das Stockholm-Syndrom meist mit Entführungen in Verbindung gebracht, dieser Effekt kann aber auch bei jeder anderen Gewalttat eintreten, z.B bei einer Vergewaltigung, bei Frauen die geschlagen werden, usw.

Hört sich eigentlich total schräg an, oder?

Wie entsteht sowas?

Also erstmal: Das Stockholm-Syndrom kann sich unabhängig von jeder psychischen Krankheit entwickeln.

Überlegt mal, ihr befindet euch in einer schrecklichen Situation, in der euer Wohl und vll euer Leben davon abhängen wie ihr euch verhaltet. Du selbst bzw deine Psyche versucht dich also wieder irgendwie zu schützen, indem es die Situation anders einstuft, als sie es in der Realität ist.

–> Beispiel: Du wirst als Kind (oder Erwachsener) regelmäßig missbr*ucht (sexuell, körperlich oder emotional) – wenn sich ein Teil von dir jetzt einredet, dass das eigentlich ganz normal und gar nicht so schlimm, vll sogar nötig ist, dann ist die Situation viel aushaltbarer, als wenn du dir jedesmal wieder den Schrecken bewusst machen musst.

Jetzt kann das soweit gehen das der Täter dahinter die Unterstützung des Opfers, in seiner Tat, sieht und dementsprechende Sympathien deswegen entwickelt. Das Opfer redet sich währenddessen ein das es die Tat/Taten auch möchte, vor allem da der Täter ja so nett ist (weil er ja eben deine Unterstützung sieht).

Und da kann dann tatsächlich eine ganz perfide „Freundschaft“ entstehen, wo dem Opfer immer noch regelmäßig grauenvolle Taten angetan werden, aber beide scheinbar völlig zufrieden mit dieser „Beziehung“ wirken (das Opfer befindet sich in starker kognitiver Dissonanz und ist nicht wirklich glücklich!).

Jeder der jetzt versucht sich von Außen einzumischen und das Opfer zu befreien bzw ihm zu helfen, wird als Feind betrachtet. Auch da halten Täter und Opfer wieder zusammen.
Das ist eine völlige kranke Dynamik, die sich da entwickelt!
Opfer und Täter können sogar zu der Überzeugung kommen, dass ihre Begegnung eine schicksalshafte Begegnung war und sie für einander bestimmt sind.

Dann kann der Täter z.B auf die Tränendrüse drücken und sich selbst als Opfer hinstellen. Und er bringt es so glaubhaft rüber, das man ihm glaubt (bzw. innerlich vor allem glauben will, weil es die Situation eben erträglicher macht).

–> Beispiel: Ein Bankräuber fängt vor der Geisel an zu weinen, erklärt welch dramatische Historie ihn jetzt dahin geführt hat und das er der Geisel eigentlich auch wirklich gar nicht weh tun will, dass er das alles hier gar nicht wollte, aber man ihn ja dazu gedrängt hat und drängt (die Polizei die draußen wartet o.ä ).

–> Diese Geschichte zu glauben und den Täter zum Opfer zu verklären macht die Situation um so vieles erträglicher, als sich einzugestehen das der Typ ein widerliches Arschloch ist. Keine dramatische Hintergrundgeschichte, so schlimm sie auch sein mag, rechtfertigt es anderen Leid und Schrecken zuzufügen. Soll er das mit den (vll. damals) Beteiligten ausmachen, aber nicht mit Unschuldigen. Aber was ist einfacher in dem Moment, wo du vll um dein Leben fürchtest…? Die Angst zulassen oder ihn in ein romantisches Licht stellen

Merke: Wir treten in eine kognitive Dissonanz, wenn wir die Realität nicht ertragen und keine andere Lösung finden können. Dabei verzerren wir die Realität dann so, dass wir wieder darin existieren können❗

Als nächstes kann es sein das die Forderungen des Täters vom Opfer nachvollzogen werden können. Das Opfer kann partout nicht verstehen warum den Forderungen auch nicht einfach nachgegangen wird, denn das würde die schlimme Situation, in der sie sich befinden, ja endlich beenden.

Plötzlich wird nicht mehr der eigentliche Täter zum Übeltäter, sondern die, die versuchen eine gewaltfreie Lösung zu finden (bzw eine Lösung in der nicht den Forderung des Terroristen nachgegangen wird und dieser dadurch vll auch noch Schlimmeres anrichten kann) werden für die schlimme Situation verantwortlich gemacht.
Ein aktuelles Beispiel verkneife ich mir da jetzt lieber mal 😉

Nochmal zusammengefasst:

Das Opfer entwickelt Zuneigung, Sympathie und Verständnis für den Täter, aber nicht weil es WIRKLICH Verständnis für die Tat/Taten hat, sondern weil die Situation anders nicht erträglich wäre

Gaslighting – Wie wir uns daraus befreien können

Gaslighting funktioniert nicht, wenn wir nicht mitspielen.
Es gibt auf der einen Seite immer den, der es ausführt, also den Gaslighter und auf der anderen Seite den, bei dem es fruchten kann.

(Zum Beitrag ,,Was ist Gaslighting? “ geht’s Hier)

Ganz wichtig!: Du bist NICHT Schuld am Verhalten des Gasl. und du bist auch NICHT Schuld daran das es dir schlecht geht o.ä. (das ist eine normale Reaktion der Psyche auf missbräuchliches Verhalten).
Hier geht es nicht um die Schuldfrage, sondern um destruktive Mechanismen und wie wir sie nicht mehr zulassen. Hier treten wir also nicht in den Opfermodus, sondern schauen was wir selbst tun können und wo unsere eigene Verantwortung liegt. Zudem beziehe ich mich hier jetzt auf das Erwachsenenleben und wo wir dort unsere Muster erkennen und daran ansetzen können. Als Kind haben wir keinerlei Möglichkeit Gaslighting zu entkommen oder dagegen anzugehen!

Wann bist du leichter anfällig für Gaslighting?

  • Wenn du dich schnell von Menschen
    beeinflussen lässt, die sicher oder autoritär
    wirken
  • Wenn du verstärkt auf Menschen reagierst
    die gekränkt, frustriert oder hilfsbedürftig
    erscheinen
  • Wenn du gern recht hast und dir das auch
    von anderen bestätigen lässt
  • Wenn du alles daran setzt gemocht,
    geschätzt und verstanden zu werden
  • Wenn es dir sehr wichtig ist alles ins Lot und
    Sachen zu einem guten Ende zu bringen
  • Wenn du die ausgeprägte Fähigkeit besitzt,
    dich in andere hineinversetzen zu können
    und du somit schnell den Standpunkt des
    Gasl. verstehen kannst
  • Wenn du die Beziehung unbedingt
    beibehalten und nicht aufgeben willst (aus
    Angst vor Einsamkeit vll, oder weil es ein
    Familienmitglied ist, Menschen loslassen dir
    schwer fällt, usw.)
  • Wenn du zu gern eine gute Meinung vom
    Gasl. beibehalten willst (du verklärst ihn,
    stellst ihn auf ein falsches Podest, willst
    nicht auch negative Seiten von ihm sehen)
  • Wenn es dir schwerfällt zuzugeben das
    jemand dich schlecht behandelt (vll aus
    Scham, …)
  • Wenn du Streitigkeiten und Konflikte nicht
    ertragen kannst (und deshalb z.B schnell
    kleinbei gibst)
  • Wenn du dich lieber auf die Meinung eines
    anderen verlässt, als auf deine eigene
  • Wenn du oft Angst hast nicht gut, tüchtig
    oder liebenswert zu sein (du willst vom Gegenüber die Bestätigung bekommen das du
    liebenswert, ect. bist)

Versteht das nicht falsch, es geht nicht darum das eine dieser Eigenschaften/Verhaltensweisen per se schlecht ist (oder das du schlecht bist, weil du so reagierst) und abgelegt werden muss, es geht nur darum das sie uns leichter manipulierbar machen. Wenn ich z.B gerne recht habe oder die Bestätigung suche das ich ein liebenswerter Mensch bin (weil ich es selbst nicht glaube), dann lasse ich mich schneller und vor allem immer wieder auf Diskussionen ein, die im Falle des Gasl. dann zu emotionaler Manipulation führen.

Umso weniger Standfestigkeit ich habe, umso leichter bin ich manipulierbar – wie ein Baum. Umso tiefer seine Wurzeln gehen, umso schwerer lässt er sich vom Wind verbiegen.

Was kann ich jetzt tun?

Beim Gaslighting geht es darum das deine Wahrnehmung verdreht wird und du die des Gegenüber annehmen sollst.

Also ist der wichtigste Rat:
Bleib bei dir!

Nehmen wir das Beispiel mit dem Flirten wieder:

Die objektive Wahrheit ist das du dich mit jemand des anderen Geschlechts unterhälst.

Deine subjektive Wahrnehmung ist das du dich gut mit jemand unterhälst, der dir sympatisch ist.

Seine (des Gasl.) subjektive Wahrnehmung ist das du hemmungslos flirtest und dabei auf seine Gefühle schei*t.

‼️ Ihr habt beide das Recht auf eure Wahrnehmung!!

Die jeweilige eigene Wahrnehmung einer Sache, resultiert aus etwas das euch selbst betrifft. Wenn der Gasl. wahrnimmt das du flirtest und dich nicht um seine Gefühle kümmerst, dann ist das etwas das IHN betrifft, nicht dich! Und wenn der, mit dem du dich unterhälst, das Gespräch als flirten aufnimmt, dann ist ebenfalls das SEINE WAHRNEHMUNG. Und würden es noch 10 weitere Menschen als flirten wahrnehmen, dann wäre das auch IHRE Wahrnehmung. Nicht deine. Punkt.

Selbstverständlich sollte man darüber aber auch sprechen können, denn egal ob die Wahrnehmung deines Gegenübers zu der deinen passt, spielt sie ja trotzdem eine wichtige Rolle. Entscheident ist hier aber das ,,darüber reden können“ – Du musst dich weder beleidigen, beschimpfen, dir etwas unterstellen lassen oder sonst etwas in dieser Art.

Deine Wahrnehmung – seine Wahrnehmung und ihr habt beide das recht die jeweilige zu behalten.
Du kannst seinen Standpunkt verstehen und dadurch auf ihn eingehen, aber du musst NICHT seinen Standpunkt einnehmen. Und er (der Gasl.) muss auch nicht von deinem Standpunkt überzeugt werden. Wenn er wahrnimmt das du auf seine Gefühle nichts gibst, dann hat das einen (seinen) Grund, den ER angehen muss. Er darf so empfinden. Das heißt aber nicht, das es stimmt was er über dich denkt und sagt!

Nächstes Beispiel:
Wie viele Omi’s, sagt auch meine gern so Sachen wie: ,,Naja, da hattest du wohl einfach keine Lust mit mir zu reden. Mit so einer Alten hätte ich auch keine Lust mich zu unterhalten.“ , wenn ich mal nicht gleich ans Telefon gehe 😌.
Auch das ist emotionale Manipulation (und wie man da sieht, nicht immer mutwillig oder böse angewandt).

Das was sie da zu mir sagt, ist ihre Wahrnehmung über sich selbst, die sie dann auf mich projiziert. Nicht meine.

Wenn ich einfach nur keine Zeit hatte ran zu gehen, dann hatte ich einfach keine Zeit ran zu gehen, mehr nicht. Das sage ich ihr dann. Wenn dann so Sachen kommen wie: ,,Und da hattest du nicht eine Sekunde Zeit um mal kurz abzunehmen?! Schon gut, du musst dich ja auch nicht mit mir unterhalten, wenn du das gar nicht willst.“ (d.h du wirst in die Rechtfertigungsfalle gelockt), dann versuche weiter bei dir und den Fakten zu bleiben: ,,Ich hatte keine Zeit ran zu gehen, wenn du dich unterhalten möchtest, dann unterhalte ich mich sehr gerne jetzt mit dir.

–> Lass dich nicht darauf ein und erkläre das es z.B gar nicht stimmt, dass du nicht reden willst oder warum du keine Zeit hattest (außer die Frage lautet anders und ist z.B aus Neugierde gestellt, statt mit dem Ziel der Rechtfertigung).

Du weißt das der (in)direkte Vorwurf deines Gegenübers nicht stimmt, also rechtfertige dich dafür auch nicht.

So kann es sein das der andere zwar immer noch denkt das du ihn nicht magst, seine Gefühle ignorierst, dumm bist, usw., aber DU GLAUBST ES NICHT!
Und darum geht es hier – nicht darum die Meinung des anderen zu ändern.

Wenn es dir enorm wichtig ist, was der andere über dich denkt, dann ist das ein Punkt bei dem DU ansetzen musst.
2 unterschiedliche Personen, 2 unterschiedliche Wahrnehmungen, 2 unterschiedliche Punkte an denen der jeweilige ansetzen kann/sollte. Nicht der andere muss sich ändern (wenn es dir zu viel wird hast du jederzeit das Recht zu gehen und das solltest du dann auch tun) und nicht du musst dich ändern.
Mir hat diese Erkenntnis zumindest sehr geholfen 🙂

➡️ Setz das Schritt für Schritt um und übe immer mal ein bisschen (Ich bin darin auch noch laaaaaange kein Meister 😅)

Im letzten Beitrag sprach ich über die verschiedenen Phasen. Wenn du dich bereits in Phase 2 oder gar 3 befindest, wird das alles nicht mehr so leicht sein. Versuch es trotzdem (im Endeffekt kannst ja so oder so nur du dich befreien) und scheue dich nicht Hilfe von Außen anzunehmen, entweder durch Freunde/Familie oder auch durch einen Therapeuten.
Und wenn das Gaslighting wirklich schlimm ist, dann breche den Kontakt bitte ab oder beschränke ihn zumindest auf ein Minimum, auch da such dir ruhig Hilfe, dass durchzustehen.

»Du kannst nicht im selben Umfeld geneßen, in welchem du krank wurdest«

Fazit:

Am Ende hilft also nur sich um sein eigenes Selbstbewusstsein und sein eigenes Selbstwertgefühl zu kümmern. Bleibt bei euch und lasst nicht zu, dass andere sich (länger) um euer Leben und eure Gedanken kümmern.
Ihr seid niemanden eine Rechtfertigung schuldig. Das man aus seiner eigenen Warte heraus mal irgendwas in den anderen und sein Verhalten hineininterpretiert passiert jeden von uns (mir auch noch ständig), aber das ist dann UNSERE Interpretation. Und entweder fragt man dann nach (und glaubt demjenigen) oder man distanziert sich. Je nachdem. Und das Gleiche könnt ihr auch erwarten. Nämlich das man euch fragt und euch dann auch glaubt.
Keiner weiß besser was in eurem Kopf vergeht, als ihr selbst!😉

Buchhinweis:

–> ,,Der Gaslight-Effekt“ von Dr. Robin Stern (sehr empfehlenswert!)

Gaslighting – Was ist das?

Gaslighting ist eine sehr schwere Form der psychischen Gewalt, wobei der Täter, durch Macht und Kontrolle, sein Opfer soweit manipuliert, dass dieses seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr glaubt und beginnt die Wahrnehmung des Täters anzunehmen.

Soweit so gut, schauen wir uns das ganze aber einmal näher an:

Wer übt Gaslighting aus?

Das ist ein ganz wichtiger Punkt:

Gaslighting (oder, ,,emotionale Manipulation“) wird nicht nur von Narzissten oder psychopathischen Menschen genutzt, auch Menschen ohne diese Merkmale können es anwenden. D. h wenn du feststellst das dein Partner, deine Mutter, dein Chef, … solche Verhaltensweisen an den Tag legt, dann muss er/sie deshalb nicht gleich ein Narzisst o.ä sein.

Gaslighting wird, wider erwarten, nämlich meist gar nicht so bewusst benutzt, sondern geschieht oft ohne das derjenige direkt eine bewusste Manipulation geplant hatte (was es aber auch nicht wirklich besser macht – Selbstreflexion könnte da helfen). Hauptsächlich wird Gaslighting verwendet, wenn ein Mensch sehr viel Kontrolle braucht. Diese versucht er dann auch, mit aller Macht, über andere Menschen ausüben.

Die 3 Phasen des Gaslighting

Phase 1.) Die Anfangsphase – es passiert nur hin und wieder

Deine Standardreaktion: ,,Wovon redest du überhaupt?

Beispiel: Du unterhälst dich nur mit jemand des anderen Geschlechts. Dein Partner ist rasend eifersüchtig und der Meinung du hättest hemmungslos geflirtet. Ein Nicht-Gaslighter würde nun vll sagen ,,Na gut, ICH habe ein Problem mit meiner Eifersucht, wahrscheinlich wollte er/sie mich mit seinem/ihrem Verhalten aber gar nicht verletzen.“

Der Gaslighter dagegen kommt jedoch gar auf die Idee, dass es eigentlich um seine Eifersucht, Unsicherheit und Paranoia geht. Er wird der Meinung sein, dass ER unter deinem Verhalten leidet und daran ist nur einer Schuld: DU! Du bist schuld, weil du in Wirklichkeit auf seine Gefühle scheißt. In Wahrheit willst ihn nur verletzen und machst das doch absichtlich! Aber es reicht nicht das er deine Boshaftigkeit nur erkannt hat, nein er wird auch noch alles dafür tun das du ihm auch zustimmst, wie boshaft du bist (Kontrolle). Stimmst du ihm nicht zu, dann reagiert er strafend mit stundenlangen Beleidigungen, Drohungen, Beschimpfungen, Brüllen, Schweigen oder anderen Formen der Gewalt.

Eine tatsächlich logische Reaktion darauf ist sich zu rechtfertigen: ,,Schatz, ich habe mit ihm/ihr nicht geflirtet. Wir haben uns nur ganz normal unterhalten. Wie kommst du nur darauf das ich dich absichtlich verletzen will?!“ –> Ein Nicht-Gaslighter würde jetzt vll sagen ,,Okay, ich glaube dir. Es tut mir leid, meine Eifersucht geht manchmal mit mir durch. Ich versuche das besser in den Griff zu bekommen.

Beim Gaslighter sieht das anders aus. DU hast etwas falsch gemacht und DU musst das genauso sehen wie er. Wenn du es nicht so siehst und ihm nicht zustimmst, dann bist du in Wirklichkeit noch boshafter als angenommen. Dann willst du ihn scheinbar noch mehr leiden sehen. Wie kannst du ihn/sie nur anlügen?! Perfide wird es dann wenn dir der Gaslighter plötzlich vorwirft DU würdest SEINE Wahrnehmung verdrehen wollen.

❗ In Phase 1 wunderst du dich also noch über den Gasl. Wenn er dich kritisiert, einschüchtert, dir etwas vorwirft, usw. sagst du: ,,Ach komm schon“ oder ,,Das stimmt doch nicht“ (Rechtfertigung)
–> Du hast noch immer deine eigene Perspektive und fragst dich ,,Was stimmt mit IHM nicht?“

Ein weiteres Beispiel:

Ich räumte immer morgens die Küche auf. Irgendwann behauptete mein Freund er müsse das jeden Tag tun, wenn er von der Arbeit kommt und ich würde überhaupt nichts machen. Ich wusste jedoch ganz genau das ICH das jeden Morgen mache. ICH mit MEINEN Händen und das die Küche sauber war, wenn er kam. Er war allerdings der festen Überzeugung das er alles machen musste und da gab es auch keinen Weg, kein Argument ihm zu versichern das ICH es doch eigentlich erledige. Ich war nicht nur faul und ließ ihn mit dem Haushalt allein, sondern log ihn auch noch frech an … Das war seine Sicht und davon ließ er nicht ab. Ich fing an jedesmal einen Strich auf einen Zettel zu machen, wenn ich die Küche sauber machte. Fotografierte die sie kurz bevor er kam. Weil nicht mehr wusste, ob er nicht vll doch recht hat und ich verrückt werde.

❗SEINE Wahrnehmung war die einzig richtige. Eine andere Wahrnehmung existiert für den Gaslighter nicht. Er denkt etwas von dir und dann ist das eben so und das wird solange wiederholt bis du zustimmst.
Und irgendwann fragst du dich dann…

Phase 2.) Was stimmt mit MIR nicht?

Gaslighting funktioniert nur wenn wir uns auch darauf einlassen, d.h zum Gaslighting gehören immer 2. (Was NICHTS mit selbst Schuld haben zu tun hat! Zudem spreche ich davon, wenn wir erwachsen sind, denn als Kind hast du keine Möglichkeit zu reagieren. Menschen die übrigens bereits in ihrer Kindheit Opfer von Gaslighting wurden, sind auch später viel anfällig dafür – Logisch, denn du durftest ja nie eine eigene Meinung entwickeln und behalten.)

Während wir in Phase 1 noch versuchen für unsere Meinung einzustehen und einen Kompromiss mit dem Gasl. zu finden, beginnen wir in Phase 2 nun immer mehr die Situation aus seiner Perspektive zu betrachten (,,Ich würde mich auch nicht gut fühlen an seiner Stelle. Ich kann ihn ja verstehen. Vll habe ich mich wirklich falsch verhalten.“ ) und versteht mich da nicht falsch. Dinge aus der Perspektive des anderen betrachten zu können, ist eine wichtige empathische Eigenschaft. Gefährlich wird es erst, wenn wir beginnen unsere eigene Perspektive dafür hintenanzustellen bzw. gar nicht mehr zu beachten.

Wir verstehen also unseren Gegenüber und da wir mit ihm in irgendeiner Art von Vertrauensbeziehung (wichtig☝sonst funktioniert das Gasl. nicht) stehen, wollen wir meist auch von ihm/ihr anerkannt werden. Wir wollen das derjenige uns als guter/tüchtiger/liebenswerter…. Mensch betrachtet, jedoch hat dieser ja ständig etwas auszusetzen.

Nun geben wir uns also umso mehr Mühe demjenigen gerecht zu werden, natürlich auch aus Angst vor der Ablehnung, dem Brüllen usw. das sonst folgt.

Wenn er/sie nun also findet das: ,,…Ich so spät zu Bett gehe, um ihn/sie damit zu ärgern, vll ist das dann auch so? Mich würde das ja auch stören und klar, ich will ihn/sie nicht bewusst ärgern, aber was ist wenn ich es unterbewusst doch irgendwie will und tue? Vll merke ich es ja nur nicht?
–> Hier fängt der Punkt an, wo man nicht mehr seine/ihre Wahrnehmung der Dinge in Frage stellt, sondern seine eigene. Man beginnt an der eigenen Wahrnehmung zu zweifeln.

Und wenn du dir noch so sicher bist, dass es nicht stimmt was er/sie sagt: „Was ist wenn er/sie doch ein bisschen recht hat?“ – ,,Vll sehe ja doch ICH die Sache falsch und nicht er/sie?“ .

Der Gasl. will immer Recht haben und er wird versuchen dieses Recht mit aller Gewalt durchzusetzen. Entweder brüllt er dich in Grund und Boden oder er redet solange nicht mehr mit dir, bis du ihm zustimmst oder er beschimpft dich, erniedrigt dich, sagt dir immer wieder wie dumm du bist usw.
==> Er (der Gasl.) konditioniert dich darauf, zu denken wie er!

Du wirst versuchen diese übertriebenen Reaktionen zu vermeiden – du wirst dich anpassen. Wenn er/sie findet du flirtest mit jedem, dann versuchst du vll Gespräche mit Fremden zu vermeiden, um ihn/sie nicht zu verärgern und dem drohenden Streit aus dem Weg zu gehen. Oder du wirst perfektionistisch, um bloß keinen Fehler zu machen. Du möchtest ein Problem ansprechen oder möchtest vll wegfahren/ausgehen, aber du hast Angst vor seiner/ihrer Reaktion bzw weißt wie er/sie darüber denken wird, also lässt du es besser: ,,So wichtig war es ja eigentlich eh nicht“ …

➡️ Du gibst dich Stück für Stück immer mehr selbst auf. Seine Wahrnehmung wird langsam zu deiner Wahrnehmung (,,Er/sie hat schon recht, irgendwie flirte ich wirklich mit jedem. Scheinbar merke ich das gar nicht. Wie schlimm ich bin!“ oder ,,Vll bin ich wirklich so dumm wie er/sie sagt“ )

Phase 3.) Du übernimmst vollends die Wahrnehmung des Gaslighters

Während du in Phase 1 noch versuchst den Gasl. zu überzeugen das er unrecht hat, wächst der Drang nach Verschmelzung in Phase 2 schon immer mehr. Du versuchst es ihm/ihr immer öfter recht zu machen. In Phase 3 jedoch ist der Drang nach Verschmelzung am größten geworden, du willst nur noch endlich seine/ihre Anerkennung bzw Liebe.

Du wirst apathisch und hast weder Energie noch Lust dem Gasl. zu widersprechen (,,Wozu auch, er hat doch recht?“ ). Wenn er/sie sagt du bist dumm oder unnütz, dann wird das auch so sein.

Du hast dich so sehr angestrengt und trotzdem kannst du ihm/ihr nicht gerecht werden. Vor allem wenn derjenige schon von Anfang an völlig verklärt wurde (,,Der perfekte Mann!“ – ,,So eine aufopferungsvolle Mutter“ ➡️ in Eltern-Kind-Beziehung ist es übrigens normal, dass die Bezugspersonen in der Kindheit „verklärt“ wird. Ohne könnte das Kind nicht überleben) usw., bleibt die einzige Schlussfolgerung für das Opfer das nicht der Gasl. das Problem ist, sondern das Opfer selbst.
Er sagt die Dinge also nicht mehr nur, DU glaubst sie selbst.

–> Bsp.

Er/sie ist von etwas verletzt:

Phase 1 = Du rechtfertigst dich: ,,Ich hab das
nicht böse gemeint

Phase 2 = Du glaubst du könntest vll schuld
sein

Phase 3 = Du WEIßT, du bist schuld

Er sagt der Himmel ist grün, also glaubst DU der Himmel ist grün. Klar, du schaust hoch und er sieht blau aus, aber dann siehst DU eben falsch. Irgendwas stimmt mit DIR nicht. Der Gasl. kann nicht unrecht haben.

Der Gasl. hat recht und du unrecht, ist in der letzten Phase also die Einstellung – sowohl vom Opfer, wie auch vom Täter. Im Prinzip leidest du unter einer Art der Gehirnwäsche.

Gaslighting ist schwerer emotionaler Missbrauch und keine Lappalie, wie man nun merken kann. Und tatsächlich verläuft alles ganz schleichend. Die Folgen können nicht selten (schwere) Depressionen, Angstzustände, zerstörtes Selbstwertgefühl, (K)PTBS, psychosomatische Beschwerden, usw. sein.

Frauen oder Männer, die vorher mitten im Leben standen und erfolgreich waren, können nach so etwas nur noch ein Schatten ihrer selbst sein, also vorsichtig wer mit dem Finger auf andere zeigt und der Meinung ist, ihm könnte das niemals passieren

(Zum 2. Teil: ,,Gaslighting – Wie wir uns daraus befreien“ geht’s Hier)

Buchhinweis:

–> ,,Der Gaslight-Effekt“ von Dr. Robin Stern (sehr empfehlenswert!)