Der neuste Trend

Ne, tatsächlich werde euch jetzt nichts von der neusten Lederhandtasche in Lachsrosa (das ist die einzige Farbe, die ich im Bereich rosa noch kenne😂🙈) erzählen.

Nö, immer wenn ich mich ziemlich einsam fühle und kacke drauf bin, packe ich Tiktok aus (jaja, ich weiß wie effektiv Soziale Medien sind, wenn man sich schlecht fühlt 😅). Und wisst ihr welcher neue Trend mir da stark ins Auge sticht?

Fehler machen.
Unperfektion.

Ja, es gibt tatsächlich Menschen, die ihre Fehler zugeben. Die nicht immer in der perfekt sitzenden Hose vor der Kamera sitzen. Kennt ihr diese Hosen und diese Pose?
Bauch rein. Arsch und Brüste raus und das alles schön on von der Seite filmen.
Sorry für den Ausdruck, aber selbst Mobby Dick sähe in dieser Pose aus wie ein unterernährtes Laufstegmodel 🤷‍♀️.
Und was hat das zur Folge?
Also diese Sucht nach Perfektion in unserer Generation?

Das wunderschöne, junge Mädels ihren Körper hassen. Das wir in einer immer zunehmend surrealer und imaginativeren Welt leben, wo keiner auch nur eine öffne Pore, eine Hautfalte oder gar sonst einen Fehler zeigen darf.
Perfektion.
Pseudoperfektion.

Versteht mich nicht falsch.
Ich bin ein Fan davon, dass wir alle das bestmögliche aus uns heraus holen sollten. Aber ich meine das, was wirklich in uns steckt. Das wir unseren wahren Wert nicht auf halber Strecke liegen lassen sollten.
Nicht, dass wir uns bis zur Unkenntlichkeit verunstalten. Das wir uns gegenseitig das blaue von Himmel herunterlügen und uns dafür eigentlich alle nicht mehr als selbst hassen.

Denn die Wahrheit ist, dass auch der perfekt trainierteste Körper Hautfalten am Bauch hat. Spätenstens beim sitzen. Das es Bullshit ist, dass man nur hübsch wäre, wenn man die perfekten Maße hat. Was bitte sind denn die perfekten Maße? Was ist normal? Das was die Mehrheit irgendwann mal als normal festgelegt hat. Wann haben wir angefangen Pickel oder verstopfte Poren als fehlerhaft anzusehen? Einen natürlichen Körper?

Kommt, jetzt bin ich gerade im Schwafelfieber, also erzähl ich euch auch diese Geschichte 😅:

Vor Jahren nahm ich einmal LSD (und das wird um Himmels Willen keine Hyme an Drogen – Ich habe da echt crazy und kaputte Leute kennengelernt. Probiert euch gerne aus, aber Drogen braucht man definitiv für keinerlei Erkenntnisse) und saß draußen. Ich hasste Insekten. Tue ich eigentlich immer noch. Diese vielen, kleinen krabbelten Wesen machen mich ganz wahnsinnig. Und mal ehrlich: Sie sind echt hässlich. Ach kommt schon. Schönheit liegt da wahrlich im Auge des Betrachters, will man meinen.

Joar und da sind wir auch schon da, worauf ich hinaus wollte. Ich hasse diese Viecher. Aber dann saß ich so da draußen in der Wiese und überall krabbelt etwas über die Decke. Über mich und saßen neben mir. Auf mir.
Ich betrachtete sie.

Und ich habe noch nie so etwas schönes gesehen.
Ich meine das jetzt nicht auf die: „Uh year Hässlichkeit ist so schön“-Tour. Sie waren, sie sind nicht hässlich. Nicht mal im entferntesten. Ich meine das ernsthaft. Und hier spricht ein richtiger Phobiker.
Was für unglaublich schöne, filigrane Wesen.
Wisst ihr was den Unterschied gemacht hat?
Tatsächlich meine Betrachtungsweise.

Habt ihr euch diese Tiere mal angesehen? So richtig? Das war der Moment als ich die Unperfektion so lieben gelernt habe. Und nein, nicht die Unperfektion von Wesen und Menschen die halt hässlich sind. Was für ein absurder Begriff. Ich rede von der echten Unperfektion die das Leben ausmacht. Wären wir alle gleich, alle dem mal wieder aktuell vorherrschenden Ideal gerecht werdend (was, wir wir ja wissen, sich eh permanent ändert – versucht man dem hinterherzukommen, braucht man eine echt gute Ausdauer), wären wir nichts als Roboter. Bioroboter.
Wollt ihr das?
Ich nicht.
Definitiv nicht.

Ich sehe das z.B so, dass Äußerlichkeit definitiv eine Rolle beim ersten Eindruck spielt. Beim darüber Nachdenken ob ein jener bzw eine jene überhaupt für mich sexuell in Frage kommt. Alles andere halte ich für gelogen. Aber das, was ich für schön empfinde, sagt dem anderen überhaupt nicht zu. Es scheint also gar kein allgemein gültiges Ideal zu geben, dem wir alle entsprechen müssten (männlich, wie weiblich oder was auch immer dazwischen). Alles liegt an UNSERER Betrachtungsweise. An dem was wir schätzen und gut finden.

Und was wollen wir bitte demnach mit jemand der uns nicht so gut findet, wie wir sind? Der uns nur gut findet, weil wir 10cm dicke Schminke auftragen oder eine Rolle spielen? Der uns nicht mag mit all unseren Makeln (und aber ebenso auch all unseren Vorteilen)?
Ich liebe diesen Trend, wo Menschen endlich einmal zu dem stehen, wer sie sind.
Sich mit all ihren Haut- und „Fett“falten (fies ausgedrückt, ich weiß – aber wisst ihr, dass mein Gesamtfettanteil bei 22% liegt und ich meinen Körper trotzdem teilweise so ekelhaft finde? Ihn am liebsten mit seinem ganzen „Fett“ im nächsten Ozean versenken würde? Auch da spielt also die Betrachtungsweise eine enorm große Rolle und nicht irgendein als „normal“ angesehenes Ideal) zeigen.
Ich liebe es, weil es mir die Kraft und die Zuversicht gibt, mich auch zu zeigen. Wir können uns so gegenseitig die Kraft geben, sein zu können, wer wir wirklich sind. Durch Ehrlichkeit. Scheiß auf die, die lieber der Illusion hinterherhängen wollen.

Sind wir doch mal ehrlich: Was passiert schon wirklich, wenn wir uns mit unseren Fehlern zeigen? Hassen uns Menschen? Klar. Sowieso und immer 😅. Wer von allen geliebt wird, macht definitiv was falsch und passt sich zu sehr an. Aber ab- und ausgestoßen wird man doch nur, wenn wir wirklich ehrlich sind, von Leuten, zu denen weiterer Kontakt eh keinen Bestand hätte. Höchstens auf der Basis: „Ich bin für dich da, aber stecke all mein persönliches zurück. “ Kein Mensch, den wir wirklich in unserem Leben wollen, also so wirklich im Sinne von (okay, ich rede jetzt vllt auch nur von mir): Dieser Mensch gibt uns genauso viel, wie er nimmt. Was wollen wir mit dem Rest? Hand aufs Herz. Was wollt ihr mit Menschen vor denen ihr ein Schlankheitsideal, eine perfekt reine Haut (so toll diese auch ist) oder sonst welche Perfektion vorspielen müsst? Was wollt ihr, was wollen wir mit diesen Menschen in unserem Leben?

Ich liebe also all die Menschen, die sich mit all ihrer psychischen Nicht-Perfektion zeigen. Die erzählen, wie scheiße es ihnen oft geht. Wie unperfekt sie im Alltag laufen. Wie sie sich im zwischenmenschlichen daneben benehmen und wie fucking normal ihr Körper ist, trotz angeblicher Makel.
Ich liebe diesen Trend!
Und hoffe so sehr, dass es ein Trend ist, der Bestand hat! Das brauchen wir! Keine Wir-sind-alle-so-perfekt-Illusion!

Wir wachsen nicht, indem wir uns alle gegenseitig vorlügen wie perfekt wir sind.
Sind wir nicht. Punkt.
Keiner von uns.
Gott sei Dank!
Stellt euch vor, wie langweilig das Leben dann wäre!
Wir wachsen nur. Wir können uns gegenseitig nur helfen (und damit gesellschaftlich wachsen), wenn wir unsere Unperfektion offen zeigen.
Nein. Fehler machen ist nicht schlimm. Fehler vertuschen (und das tun ich, du, wir alle – einfach weil wir so aufgewachsen sind, wo Fehler etwas ganz schlimmes sind), das schadet uns allen wirklich.
Ich liebe jedes einzelne Video, wo Frauen ihre Pickel zeigen. Ich liebe jedes einzelne Video, wo Männer über ihre Verletzlichkeit sprechen und verdammt nochmal merke ich, wie es mir besser geht, wenn ich über meine „Fehler“ spreche.

Mehr als Ich sein kann ich nämlich nicht. Entweder werde ich dafür geliebt oder gar nicht. Alles andere ist nur Show, die irgendwann zusammenbricht und keinen Bestand hat. Und das will ich nicht.
Wollt ihr das? Ein Leben basierend auf einer Show?
Nein? Dann rufe ich hiermit auf: Zeigt euch mit all euren Fehlern. Das ist sowas von geil! Ich liebe diesen Trend!

Was ich mir von anderen wünschen würde

Bitte versteht das hier jetzt nicht wie eine Auflistung von Vorwürfen an die Welt da draußen.

Bei allem, was ich hier anspreche, muss auch ich lernen, darauf zu achten. Bspw. manches nicht zu relativieren, so nobel die Gründe auch sein mögen (z.B weil man die Situation für den anderen entschärfen möchte), usw. Dementsprechend bin ich der Meinung, dass vieles auch von anderen einfach unbeabsichtigt und auf keinen Fall bzw sehr, sehr selten aus böswilligen Gründen geschieht. Ich denke es hilft aber, wenn man seine eigenen Bedürfnisse und Gedanken dazu einfach einmal laut äußert und ausspricht (naja, eher ausschreibt 😄).

Versteht diesen Beitrag also mehr als eine Wunschliste, so wie zu Weihnachten. Aber ebenso als eine Art Anleitung, für persönliches Wachstum, an die auch ich mich versuchen will zu halten. Schließlich möchte ich nicht von anderen ganz viel Rücksicht und Liebe erwarten und selbst benehme ich mich wie die Axt im Walde.

1. Kein Relativieren

Das steht für mich ganz oben auf der Liste. Bitte nehmt mich ernst!

Dieses: ,,Ich bin auch manchmal schlecht drauf“ oder ,,Das war doch gar nicht so wild“ oder ,,Es hätte ja auch schlimmer kommen können“ oder ,,Du musst das nur positiv sehen“ usw. lösen in mir das Gefühl aus, dass das was ich fühle und gerade erlebe oder erlebt habe nicht ernst genommen wird. Ich fühle mich dann falsch und lächerlich. Ich denke dann, dass ich übertreibe und mich nicht zu sehr anstellen darf. Aber dadurch das ich mich dann selbst nicht ernst nehme, kann ich auch nicht heilen. Und ja, natürlich ist das richtig, dass wir uns zu aller erst selbst lieben und glauben usw. müssen. Aber wir sind nicht getrennt von der Außenwelt. Wir können das nicht im Alleingang schaffen. Und wenn du da immer wieder die gleichen Botschaften von deiner Außenwelt bekommst, wird es eben einfach schwer mit dem neue Glaubenssätze aufstellen.

2. Keine Phrasen

Bitte hör mit richtig zu und verwende keine Phrasen wie: ,,Du steigerst dich in was hinein“ oder ,,Du bist doch nur getriggert“ oder ,,Du übertreibst total“ usw. Auch das fällt alles wieder unter: Bitte nimm mich ernst!

Wenn ich etwas sage oder emotional reagiere, dann tue ich das, weil es mich gerade ehrlich belastet. Egal ob es die jetzige Situation ist oder ich tatsächlich durch das Jetzige „nur“ getriggert wurde (wo trotzdem die aktuelle Situation eine Rolle spielt) und es etwas Altes mit hochholt. Wenn du solche Phrasen verwendest, dann hört und fühlt sich das so an, als wären meine jetzigen Gefühle absolut unrelevant und nervig. Irgendwas, was durch eine dumme Laune der Natur ausgelöst wurde und gleich wieder vorbei ist. Wie eine Fehlfunktion bei einem Computer.

Frag doch einfach nach. Such einen Dialog mit mir. Vll auch nicht sofort in der Situation. Warte ruhig bis du dich und ich mich beruhigt haben. Aber wisch mich nicht mit sowas weg.

3. Kein Vergleichen

Das mache ich selbst schon ständig. Bitte tu mir das nicht auch noch an!

Vor fast 2 Jahren erzählte ich einem damaligen Freund von meiner Diagnose und das ich in eine Fachklinik möchte. Eine die sich wirklich mit Trauma auskennt und nicht wieder eine, die alles nur noch schlimmer macht. Er erzählte mir dann von einer, in der er war und das ich da unbedingt hin soll. Dort wären sogar Frauen gewesen die Reinigungsmittel getrunken hätten und denen es deshalb viel schlim… Da biss er sich auf die Zunge. Ich weiß aber was er sagen wollte: ,,Denen es viel schlimmer ging, als dir.“ Sowas tut einfach nur weh.

Ich habe eine fantastisch fest sitzende Maske. Die kann ich auch in Extremsituationen kaum ablegen. Nicht vor außenstehenden Menschen. Und nur weil ich viel lächle und mit anderen kaum über das rede, was gerade WIRKLICH in mir und privat (wenn ich alleine bin) los ist, heißt das nicht, mir fehlt nichts oder „weniger“ als anderen. Nur weil ich nicht jeden, bei jeder Begegnung all meine Traumata in allen Einzelheiten um die Ohren klatsche und ständig betone WIE schlecht es mir doch geht, bin ich nicht „weniger schlecht dran“.

Und seht ihrs? Schon fange wieder damit an: Ich rechtfertige mich. Ich fange an zu erklären und machen. Das will ich aber gar nicht. Ich will einfach nur ernst genommen werden. Ich fühle mich durch solches Vergleichen minderwertig und unsichtbar. Unrelevant. ,,Die anderen sind wichtig, aber nicht du.“ – Das ist die Botschaft, die dadurch immer wieder bei mir ankommt.

4. Erklären, statt übergehen

Manchmal ist es so, dass man einfach nicht weiß wie man auf etwas reagieren soll. Das ist total normal. Aber wenn ich mich schon einmal traue, mich ein wenig zu öffnen und über meine Gefühlswelt zu reden, dann ignoriere das bitte nicht.

Mit ignorieren meine ich, dass einfach gar nicht mehr reagiert wird, aus Angst vllt. das Falsche zu sagen oder aus Überforderung o.ä. Wenn ich dir etwas sehr privates erzähle und du mich daraufhin anguckst wie ein Esel, der ne andere Sprache spricht und dann einfach schnell das Thema wechselst, verletzt mich das. Für mich ist es okay, wenn du über bestimmte Themen nicht reden willst. Solche Themen haben wir alle. Oder wenn du mit der Situation gerade total überfordert bist oder what ever. Aber dann sag mir das einfach. Mit sowas kann ich umgehen. Wenn ich jedoch einfach ignoriert werde, dann signalisiert mir das wieder: ,,Du bist unwichtig“ und noch viel schlimmer, holt das Dinge hoch und ich fühle mich wieder wie ein Gegenstand. Einer der höchstens zum benutzt werden gut ist.

Manchmal hilft ein einfaches: ,,Wie fühlst du dich?“ oder ,,Was brauchst du gerade?“ oder ein ehrliches: ,,Ich habe dich gehört und stehe hinter dir“ schon vollkommen aus. Es müssen keine Lösungswege vorgeschlagen (das Problem lösen kann eh niemand außer man selbst) oder sonst was getan werden. Das Gefühl nicht allein zu sein und Rückhalt zu bekommen, reicht mehr als aus. Es ist nicht schön immer allein zu sein und sich durch ignoriert werden, weiter allein zu fühlen.

5. Keine leeren Versprechungen

Oder auch: Meine das, was du sagst.

Für mich ist Sicherheit unglaublich wichtig. Mir ist bewusst, dass es sowas wie Sicherheit eigentlich nie gab oder geben wird. Man kann nichts voraus planen und sich immer sicher sein. Trotzdem habe ich nicht das normale Resilienz-Paket von vllt. manch anderem. Um überhaupt irgendwie durch den Tag zu kommen, brauche ich ein gewisses Maß an gefühlter Sicherheit. Alles andere bedeutet für mich Hochstress.

Wenn du mir jetzt immer wieder Zusagen machst, aber nichts davon einhältst, dann steigt auch mein Stresslevel. Für dich mag das nicht von Bedeutung sein, aber für mich ist es sehr wichtig das ich wieder lerne Vertrauen aufzubauen. Wenn ich aber ständig mit dieser Unsicherheit konfrontiert bin und nie richtig einschätzen kann, wann sich wer wie verhält, bleibe ich in diesem Dauer-Hochstresszustand, weil das: ,,Du kannst NIEMAND vertrauen und glauben“ permanent bestätigt wird. Es sind manchmal tatsächlich die kleinen Sachen, die entscheidend sind.

6. Keine Ratschläge

,,Ratschläge sind auch nur Schläge“ – Das lese ich oft. Ich will Ratschläge aber gar nicht so allgemein verteufeln. Ich denke die Art der Kommunikation und ob man mit dem Vorgeschlagenen in Resonanz gehen kann, spielt da immer eine sehr große Rolle. Und da sind wir eigentlich auch schon beim Kernpunkt: Die Kommunikation.

Ratschläge werden oft auf dieser: ,,Du musst das so und so machen“ und ,,Na ich hab alles schon genauso durch und weiß es deshalb besser„-Tour rüber gebracht. Nein, du hast so etwas noch niemals GENAUSO durchgehabt. Niemand ist gleich. Auch wenn du denkst, du wüsstest wie ich ticke, ist das nicht so. Du siehst die Welt aus deiner Perspektive und ich aus meiner. Also respektiere bitte meine Meinung, über mein Leben. Du hast etwas ähnliches durch und kannst mir deshalb davon erzählen wie du gehandelt hast. Das bietet mir die Chance, einen Weg aus einer anderen Perspektive zu sehen. Es ist eine neue Sichtweise und eine neue Möglichkeit, die mir dadurch eröffnet wird. Tun muss ich davon aber überhaupt nichts, weil niemand weiß, ob dieser Weg FÜR MICH der Richtige sein wird oder nicht.

Zeig mir neue Wege. Zeig mir neue Sichtweisen. Aber bitte nötige mich nicht dazu, diese auch zu übernehmen. Lass mich selbst entscheiden. Das heißt auch kein: ,,Na wenn du meinst“ o.ä. Nichts was ein schlechtes Gewissen/Gefühl auslösen soll, weil ich eine eigene Entscheidung treffe und nicht deine exakt übernehme.

7. Loyalität

Eigentlich ist das unter (echten) Freunden oder Partnern eine Selbstverständlichkeit. Eigentlich.

Sagen wir, ich habe Streit mit Person XY, wegen irgendwas zwischenmenschlichen. Irgendwas, wegen was man sich halt mal streitet. Dann ist das ein Ding zwischen mir und dieser Person. Ich kann mit jemand anderes darüber sprechen, mich auskotzen oder mir Rat holen. Zu erwarten das derjenige, mit dem ich darüber spreche, wegen sowas jedoch Partei ergreift, halte ich für nicht richtig. So die normalen Streitthemen, die es eben mal gibt, sollte man untereinander klären und nicht zu einem Parteienkrieg erklären. Das halte ich für kontraproduktiv und meine ich damit also auch nicht.

Mir geht es darum, dass im Fall eines definitiv missbräuchlich stattfindenden Verhaltens (emotional, physisch und/oder sexuell) nicht auf: „Ne, ich bin da total neutral“ gemacht wird. Früher habe ich solches Verhalten immer und immer wieder durchgehen lassen. Heute gibt’s dafür, von mir, keine 2. Chance mehr. Es kann einfach nicht angehen, dass man sich selbst als Freund o.ä betrachtet, aber dann mit Menschen zusammen sitzt und chillt, die mir offensichtliche Gewalt zugefügt haben. Heute, rückblickend und reflektierend, muss ich wirklich sagen: „Wie Charakterlos muss man sein, wenn man bei traumatisch, missbrauchenden Verhaltensweisen auf Neutralität bestehen möchte?„. In diesem Fall ist für mich Schweigen Zustimmung.

Schaut, da ist eine Person die dich jeglicher Macht beraubt. Demütigt, verletzt und hilflos fühlen lässt und dann sitzt du, als eigentlicher Freund da und regst dich nur nicht nicht auf, sondern verbringst weiter freiwillig deine Zeit mit diesem Menschen. Man muss manches gar nicht sagen, die Handlung spricht oft mehr als tausend Worte. Die glasklare Botschaft ist, egal ob dir das bewusst ist oder nicht, dass du 1. Meinen Schmerz überhaupt nicht siehst und ernst nimmst und 2. Das dir die Person, die sich akut missbrauchend verhielt (wir reden hier nicht von einem Fubar), wichtiger ist, als ich. Das Signal ist: „Lieber übersehe/relativiere/rechtfertige ich akuten Missbrauch, als das ich für dich Position beziehe und einstehe„.

Von fremden Menschen ist dieses Verhalten verletzend, aber von einer Person, der man Vertrauen schenkt (einem Freund eben) ist es für mich persönlich nicht minder traumatisierend, als der Missbrauch (welcher Art auch immer) selbst. Von so einer nahestehenden Person ist es die Bestätigung wertloser zu sein, als ein Mensch der sich derart abartig verhielt.

Ich persönlich habe mittlerweile solche Menschen aus meinem Leben entfernt. Vllt. regt es aber den ein oder anderen, der einen auf Schweiz versucht zu machen, mal zum darüber Nachdenken an. 100pro ist das meist nicht die beabsichtigte Botschaft, aber ob Absicht oder nicht ändert ja nichts an den Auswirkungen 🤷‍♀️.

8. Kein Druck

Ja, es gibt Menschen die unter Druck zu Höchstleitungen auflaufen. Ich gehöre definitiv nicht dazu. Ganz im Gegenteil funktioniert unter Druck bei mir überhaupt nichts mehr.

Indem du mich also ständig darauf hinweist, was dir an mir oder meinem Handlungen falsch erscheint (ausgenommen KONSTRUKTIVE Kritik) und wie ich das denn endlich mal besser machen könnte, hilfst du mir nicht im geringsten. Wenn man Resilienz aufbauen möchte/muss, dann ist es wichtig und wertvoll auch einmal wieder positive Seiten an sich oder generell dem Leben zu erfahren. Ich mein jetzt nicht permanente und völlig unangebrachte Lobhudeleien damit. Sondern eher, dass man mal versucht nicht nur die negativen Dinge anzusprechen, sondern genauso die positiven. Wir neigen als Menschen heutzutage so sehr dazu unseren Mund nur aufzumachen, wenn uns etwas nicht passt. Und konstruktive Kritik ist, wie gesagt, definitiv wichtig und richtig. Nicht nur für die gegenseitige Kommunikation, sondern auch für das persönliche Wachstum.

Das ganze andere, ständige Gemecker führt aber in den meisten Fällen nur zu Selbstwert und -bewusstseins Problemen. Zu Druck und dem Gefühl erst dies und jenes erfüllen zu müssen, um vollwertig zu sein. Nehmen wir die Beispiele A.: Obwohl ich immer recht schlank war, kamen früher (als noch Kontakt bestand) ständig Kommentare meiner Oma wie dick meine Oberschenkel mal wieder geworden wären. Wenn dein Gegenüber 300kg wiegt und du dir ernsthaft gesundheitliche Sorgen um denjenigen machst, dann geht ein ähnlicher Hinweis mögl. klar. Aber welchen produktiven Nutzen hat solches Gemecker? Mit solchen oder ähnlichen Aussagen erreichst du doch nicht mehr, als das der andere unter Druck gerät etwas schlimm zu finden oder plötzlich verändern zu „wollen“, was ihn überhaupt nicht gestört hätte. Es ist dein Problem. Mach es nicht zu dem des anderen.

Oder B.: Las ich z.B mal auf einen Profil einer KPTBS-Betroffenen einen Kommentar, dessen Aussage grob war: „Du machst jetzt schon so lange Therapie, warum bist du immer noch nicht weiter gekommen? Eigentlich müsstest du schon mal bisschen besser klar kommen“ – Was soll so etwas deinem Gegenüber bringen? Das mag ja deine Meinung sein und das ist durchaus okay, aber was denkst und erwartest du, bringt dieser Kommentar? Ich sag’s dir. Nichts anderes als Druck und Selbstvorwürfe (was den Selbstwert wieder negativ beeinflusst). Mag vllt gar nicht so gemeint sein, aber ich finde mittlerweile, dass man von einem erwachsenen Menschen durchaus erwarten und verlangen darf, dass er vorher auch mal darüber nachdenkt, ob die beabsichtigte Aussage gerade für irgendwem einen echten und produktiven Nutzen hat oder zumindest zu einem produktiven Diskurs beitragen kann.

Täterkontakt

[Das schrieb ich im November, nur der letzte Absatz ist aktuell]

,,Sie wissen, Täterkontakt behindert die Therapie und den Heilungsprozess“ . Darauf wies mich meine Therapeutin letztens nochmal ganz vorsichtig hin …

Joar, würde ich so bestätigen. Also jeder der mir erzählen würde, dass er noch mit den Tätern Kontakt hat, den würde ich genau das Gleiche sagen. Is ja auch irgendwo naheliegend und logisch.

,,Du kannst nicht in der selben Umgebung heilen, wie du krank wurdest“ ist doch da so ein berühmter Spruch.

,,Und warum machst du’s dann?“ .

Ja, keine Ahnung. Warum nicht? Man gönnt sich doch sonst nichts im Leben 🤷‍♀️.

Sorry, mein zweifelhafter Humor ist heute mal wieder mit anwesend.

Kontaktabbruch

Naja, also zum Großteil hab ich ja schon den Kontakt abgebrochen, z.B zu meinen Eltern. Ich bin ja nicht ganz behämmert. Und auch zu einem anderen Teil habe ich vor Jahren strikt den Kontakt unterbunden.

Jaaha und ich mach dann so lustige Sachen wie denen meine Andresse nicht verraten. Was richtig mega schlau und produktiv ist, da ich ja vor wenigen Jahren erst zurück in meine alte Heimat gezogen bin 👍. Es ist absolut uuunvorstellbar, dass irgendjemand, den ich es nicht wissen lassen möchte, meine Adresse herausfinden könnte, wenn ich im Nachbarort wohne. Unvorstellbar. Echt. Total.

Och und auch so ne super Sache: Ich versuche in den sozialen Netzwerken irgendwie „unter dem Radar“ zu laufen. Ich habe mich bei vielen (wo ich damals mal angemeldet war) abgemeldet, überall meine Bilder rausgenommen und agiere dort nirgens mehr unter meinem richtigen Namen. Ich blockiere alle verdächtigen Personen und habe sogar die Funktion ausgestellt, dass man mich bei Facebook suchen kann (obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich klappt🤔). Also damit hab ich erst angefangen, nachdem ich gecheckt habe, dass mich meine Eltern dort suchen und stalken, aber immerhin. Und mein Gott, es ist kaum zu glauben wie gut das funktioniert!

Vor allem, wenn man andere Familienmitglieder noch in der „Freundesliste“ hat und die trotzdem jeden Scheiß von dir lesen können. Jap. War mir bewusst, hab ich aber trotzdem konsequent ausgeblendet, dass das genauso kacke ist, als würden meine Eltern mitlesen. Dass das im Prinzip Jacke wie Hose ist.

Und direkte Kontakte

Gibt’s auch noch. Ich schlaf ab und an sogar da 😂👍. Also wir blenden jetzt mal völlig aus in welcher Form Täter (ausblenden kann ich nämlich super). Es reicht vollkommen aus, dass es sich um höchst dysfunktionale und toxische Familienstrukturen handelt.

,,Warum gehen Sie da noch hin?“ fragte mich meine Therapeutin letztens. Doofe Fragen, oder? Deshalb ist meine Familie wahrscheinlich auch so unbegeistert von einer Therapie. Immer diese komischen Fragen. Naja, warum gehe ich da denn nun eigentlich noch hin? … Puh, kann man die Frage schieben? Ich weiß die Antwort nämlich nicht. Naja, okay. Es ist ja immerhin auch meine Familie. Und nicht alles ist kacke. Also manchmal. Manchmal sind die auch ganz nett. In guten Momenten. Und sie sind hilfsbereit. Cholerisch, aggressiv, nie für etwas verantwortlich, rechthaberisch, hetzerisch, emotionale Krüppel, aber hilfsbereit. Nicht unbedingt, weil sie einen so sehr mögen. Mehr weil sie nicht Nein sagen können. Aber wer ist schon perfekt?

Und meine (…) hat wiederum Kontakt zu meinen Eltern. Aber die erzählt nichts über mich. Ganz bestimmt nicht. Ich hab sie ja schließlich drum gebeten und meine Wünsche wurden bisher immer respektiert🤞. … Ich weiß auch nicht, vll hat man mir auch einfach irgendwann mal ins Hirn gekackt. Wäre jedenfalls ne Erklärung🤷‍♀️.

,,Was hält sie denn hier?

Noch so eine Frage, die mir meine Therapeutin mal gestellt hat. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Also warum ich jetzt hier bleibe schon. Denke ich. Ich fühle mich endlich mal wohl. Klar, hätte meine Kindheit hier schöner sein können, aber es fühlt sich trotzdem endlich nach einem Zuhause an. Ich mag meine Wohnung. Meinen Ort. Die Gegend. Ich bin 10 Jahre lang durch Deutschland gereist. Von einer Wohnung in die Nächste. Von einem Ort in den Nächsten. Und ich hab so die Nase voll davon. Außerdem wohnt meine alte Schulfreundin auch hier. Siehste, ein Haufen Gründe.

Aber warum ich überhaupt hier her zurück gezogen bin: 🤷‍♀️. Vor mehreren Jahren wollte eins der Familienmitglieder (zu denen jetzt kein Kontakt mehr besteht), dass ich her komme. Sie hat mir die Wohnung bei ihr schmackhaft gemacht und mir erzählt, dass es doch auch für den Kleinen besser wäre, wenn Familie in der Nähe ist, usw. Hatte se ja auch recht. Also so grundsätzlich. Gleichzeitig starte sie „Verkupplungsversuche“, weil ich wieder mit meinem Ex zusammenkommen sollte.

Ging nur irgendwie alles mächtig schief. Ich bin immerhin aus einem guten Grund von dem weg. Und bei ihr? Dort hatte ich ständig Blackouts, sodass ich dachte die Wohnung wäre voll mit Geistern oder Dämonen und ich wäre ständig besessen 😂. Fand ich irgendwie gruselig. Damals konnte ich das ja nicht mal im Ansatz zuordnen. Aber der Hauptgrund war eigentlich, dass es für mich unmöglich war neben der zu wohnen. Was für ein furchtbar verlogener und herrschsüchtiger Mensch…

Naja, und dann bin ich halt abgehauen. Wiedermal. Ich mach ständig so nen Rotz. Hat ihr schon nicht gepasst, dass ich meinen Ex verlassen habe und „durchgebrannt“ bin und nun das schon wieder. Und als Strafe, denn böse Kinder müssen bestraft werden, haben sie dem Jugendamt und später Gericht eine Lüge nach der anderen aufgetischt. Ich wurde als Mutter einfach komplett entmündigt. Geht leichter als man denkt. Das Jugendamt hat mir gar nicht mehr zugehört. Eigentlich hätten nur noch so Pompoms in deren Händen und ein Anfeuerungstanz für meinen Ex gefehlt. Gesetze am Arsch… Ich las meiner Thera. mal eine E-Mail vor, die die für das Gericht geschrieben hatten und sie war entsetzt (puh, doch nicht nur alles überbewertet). Tja, wie gesagt, böse Kinder müssen bestraft werden und ihre Spielsachen weggenommen bekommen… Zumindest haben die mein Kind scheinbar als eine Art Spielzeug angesehen.

Ich bin vom Thema abgekommen

Ja, ups. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja:

Ich hatte danach jedenfalls meinen Drogenabsturz und die Umgebung wo ich saß war keinen Deut besser. Und dann kam ich, vor wenigen Jahren, eigentlich nur zu Besuch zu meinen (…). Und da blieb ich irgendwie. Das war gar nicht geplant. Ich weiß auch nicht so recht. Es war schön dort, irgendwie. Und irgendwann später suchte ich mir dann eine eigene Wohnung in der Nähe. Naja, spontan sein kann ich jedenfalls😅.

Ja und seitdem besteht auch wieder regelmäßiger Kontakt. Also nur zu dem einen Teil. Wie gesagt: Ich bin ja nicht ganz behämmert.

Ich hatte mich vor 2 Jahren schon mal in einer Klinik angemeldet (was ja dann wegen Maskentzeugs nix wurde) und da habe ich auf die Frage ob noch Täterkontakt herrscht, mit Nein geantwortet. … Ich lache immer noch 😂.

Na und wie ist das jetzt? Lest ihr nur auf Facebook mit oder auch auf dem Blog hier? Nur mal so für mich zur Info.

Dank Corona …

… hatte sich der Kontakt stark minimiert und im Sommer hatte ich den Kontakt sogar ganz abgebrochen. Und dann hab ich den Antrag für den Fonds ausgefüllt. Das war auch ein komisches Gefühl. Dieses Gefühl die Familie zu verraten. Das Ding auszufüllen war echt anstrengender, also auch so emotional, als gedacht. Naja und dann tauchte einen Tag später mein (…) bei mir zuhause auf. Etwas was er nie macht … Ich bin schon wieder paranoid. Ich weiß. Veeerrüüücckkt 🙄. Komisch war’s trotzdem, also der Zufall 🤷‍♀️.

Aber er war total nett. Das er wieder Kontakt will und so ein Bla und seitdem herrscht eben auch wieder Kontakt. Ich versuche Telefonate und Besuche schon zu beschränken, aber letztendlich schlafe ich dann doch wieder da. Und wundere mich über meine Panikzustände 😂. Ich musste das meiner Thera. letztens erzählen, weil ich den Zusammenhang nicht verstehe: Das ist keine Panikattacke im herkömmlichen Sinne. Das ist irgendwie anders und tritt spätenstens dann auf, wenn ich gehen will. Es ist als würde dir jemand deine ganze Lebensenergie mit einem großen Staubsauger nach unten hin aussaugen. Ich kann mich dann kaum auf den Beinen halten und will mich eigentlich nur noch irgendwo im Bett zusammenrollen. Und dann kommt diese Panik auf, dass gleich irgendwas schlimmes passiert, wenn ich es nicht tue. Das passierte die ganzen letzten Male, ausnahmslos, kurz bevor ich gehen wollte.

Und heute?

Ich hab das, wie gesagt, im November geschrieben. Hat sich seitdem was verändert?

Naja, ich ändere auf der einen Seite, total paranoid, ständig meinen Namen auf Facebook und mach dann gleichzeitig so Sachen wie ein Bild von mir reinzustellen. Hatte ich bestimmt über ne Woche drin 😅. Ja nö, die Logik dahinter versteh ich auch nicht 🤷‍♀️. Oder erzähl (…) Sachen die ich gar nicht erzählen sollte. Aber so aktuell geht auch in meinem Kopf rum: Warum sollten sie es nicht lesen? Egal wer von denen. Warum sollten dich die Menschen, denen du ursprünglich aus dem Weg gehen wolltest, nicht finden und lesen? Ist es nicht eh Wurst? Von der familiären Seite hab ich mitbekommen, dass es nicht so positiv ankommt, dass ich private Dinge öffentlich teile. Und das ist sooo lächerlich, sorry Leute. Ich rede über, ja Kram, nix weiter und das ohne Identität. Kackt euch nicht ein.

Und das Nächste ist: Es ist und war wirklich nicht alles schlecht und irgendwie geht mir meine Paranoia dermassen selbst auf den Keks. Irgendwo existiert da schließlich auch noch dieser kleine, heile Teil der Vergangenheit und vll ist es der, von dem ich mich nicht trennen will. Who knows 🤷‍♀️. Aktuell, bzw mehr seit der Pause, bin ich jedenfalls irgendwie auf dem Stand, dass ich auf dieses Versteckspiel und diese dramaturgische Sche*** keine Lust mehr habe. Kennt ihr diese Stelle aus nem Lied: 🎶“Is mir egal, is mir egal“ 🎶… Passt voll zu meinen derzeitigen Gedanken. Naiv? Vll. Kontraproduktiv? Höchstwahrscheinlich. Aber ich hab keine Lust mich für Sachen zu verstecken, die einfach nicht mein Fehler waren. Punkt. Lest doch mit. Macht was ihr wollt. Is mir egal.

Aber hey, wahrscheinlich erzähl ich euch in 2 Wochen wieder was ganz anderes. That’s life 🤷‍♀️

Ich bin wieder da 🥳

Frohes Neues erstmal

…wünsche ich allen! Ich hoffe ihr hab die Feiertage relativ gut überstehen können.

Hier verlief das alles recht gut. Heiligabend und an den Feiertagen waren wir zu viert. Meine Freundin kam mit Tochter vorbei, mein Sohn war da und es war eigentlich ein recht entspanntes und schönes Weihnachtsfest. Nach den Feiertagen war ich einige Tage innerlich sehr angespannt und gereizt und jedes kleinste Ding hat mich auf die Palme gebracht. Ich glaube das waren bisher allerdings die einzigen Auswirkungen. Auch die schlechten Träume hielten sich ganz gut in Grenzen.

Wie verlief die Pause und wie geht’s mir aktuell?

Die Pause war wirklich hilfreich und wahrscheinlich werde ich auch häufiger mal so einen freien Monat einschieben. Nach vorheriger Ankündigung natürlich, nicht das ihr noch denkt ein Bär hat mich gefressen, wenn ich einfach weg bin 😅.

Nein, es tat wirklich gut. Ich hatte die Social Media Apps vom Handy gelöscht und hab auch die aktuellen Nachrichten komplett ignoriert. Ich schaltete das Radio aus, sobald die Nachrichten dran kamen und hab auch meinen Google NewsFeed dementsprechend verändert. Und wie ich sehe, hab ich auch absolut nichts verpasst. Es scheint alles beim Alten zu sein. Und auch die Fachliteratur, die ich eigentlich eher und auch sehr gerne lese, hab ich jetzt schon recht lange nicht mehr angefasst. So übel bin ich gar nicht darin meine Gefühle zu erkennen, aber wenn’s darum geht zu merken, dass ich mich gerade selbst total überlaste, diese Grenze zu spüren, dann merke ich das leider oft erst 5 vor 12. Aber ☝, ich denke ich werde besser darin .

Vor allem habe ich aber auch nicht nur Dinge weggelassen, sondern ich habe endlich mal wieder etwas für mich gemacht. Ich hab das vorher irgendwie gar nicht so gecheckt, aber ich war so fokussiert auf Therapie und „Was hast du?“ und „Was kann ich tun?“ und das dadurch aufgewühlte irgendwie zu händeln, dass das echt flöten ging. Mir fällt das immer schwer, wenn ich in einem Thema drin bin und daran und damit arbeiten möchte, es dann zwischendurch auch einfach mal „auszustellen“. Aber diese Pausen sind halt doch echt wichtig.

Naja, ich hatte auf jeden Fall eine überwiegend entspannte und schöne Pause, die unglaublich geholfen hat Ressourcen wieder aufzufüllen. Ich hab jetzt keine Spontanheilung erfahren😅, aber es geht mir auf jeden Fall wieder recht gut.

Apropos Therapie…

Joar, kann ja nicht alles supi sein😅🙈.

Ne, eigentlich ist auch mit der Therapie alles wie vorher. Naja, keine Ahnung. Ich hab ja für Dezember die Termine abgesagt und wir sehen uns auch erst Ende Januar wieder, auf meinen Wunsch hin. Allerdings … Naja, ich, keine Ahnung. Ich würd am liebsten gar nicht mehr gehen, aber das ist auch irgendwie doof. Es wurden ja jetzt extra nochmal Stunden vom Fonds bewilligt und von der Krankenkasse wurden auch nochmal 20 bewilligt. Ach aber irgendwie will ich in diesen ganzen Strudel nicht wieder eintauchen. Ich muss da irgendwie noch nen Mittelweg finden. Mal gucken.

Uuund, vllt fällts auf, aber ich spreche mal wieder ganz begeistert im Singular. Ich bekomme derzeit Pestbeulen bei dem Wort „Wir„, allein nur bei dem Gedanken daran. Es ist noch Kontakt da, zwar mau, aber er liegt immerhin nicht wieder komplett brach. Es ist echt immer 1 Schritt vor und gefühlt 4 zurück. Das ist derzeit mal wieder soooo unreal alles, dass es einfach nicht wahr sein kann. Das einzige was sich in der Pause leider eher zum Negativen hin verändert hat. Vllt ist das auch einer der Gründe warum ich mich derzeit so vor der Therapie scheue. Aber naja, ich versuch das so zu akzeptieren wie es derzeit ist. Wird schon seine Gründe haben 🤷‍♀️.

Was gibt’s noch?

Ich denk mal, dass es jetzt wieder recht normal mit Sonntagsbeiträgen weiter feht. So richtig von der Muse geküsst bin ich allerdings noch nicht, weshalb ich nicht versprechen kann was kommt. Ich hab nämlich im letzten Monat den Blog auch nicht angerührt😅. Ein paar Artikel hab ich allerdings noch vom November, wahrscheinlich werde ich die erstmal veröffentlichen und dann mal schauen. Ideen hab ich auf jeden Fall en masse. Die müssen jetzt nur noch verschriftlicht werden.

Was ich allerdings definitiv demnächst gerne machen möchte, ist eine bestimmte Traumreihe niederschreiben. Ich finde diese Träume total interessant, weil man sie auf so vielen verschiedenen Ebenen deuten kann, aber ich denke da werde ich immer mal so zwischendurch einen veröffentlichen. Ob ich die auf Instagram allerdings auch veröffentliche, weiß ich noch nicht 🤔.

Apropos Instagram. Die alten Beiträge von der Website, die ich auf Instagram noch nicht oder nur teilweise habe, werde ich weiter unter dem „repost“ Stempel veröffentlichen. Das geht dann in ein paar Tagen auch direkt wieder damit los. Allerdings werde ich mich weiterhin eingrenzen, was das lesen anderer Beiträge betrifft. Bevor ich mich wieder selbst ins nächste Loch triggere, lass ich es vorerst besser einfach. Diesbezüglich bleibt’s also weiter ruhig.

Und für die, die mir auf Facebook folgen: Dort geht’s auch wieder weiter. Mal schauen ob täglich, aber es passiert auf jeden Fall wieder was. Falls ihr Lust habt auf der jeweiligen Plattform vorbeizuschauen, hab ich euch den Link zu meinem Profil verlinkt. Ihr braucht nur auf das grüne Instagram oder Facebook oben klicken.

Achso und vielen Dank an die neuen Abonnenten! Ich hab mich sehr gefreut, als ich wieder reingeschaut habe😘